Der 8. Mai ist ein Freudentag für Deutschland. Wer das nicht so sieht, hat nicht alle Tassen im Schrank.
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31.3.05
feiner Dialog mit dem Finanzamt
Alle Paare, die ich kenne, die dabei nicht selbstständig sind und die dann auch noch eine recht stark unterschiedliche Einkommensverteilung haben, müssen regelmäßig Steuern nachzahlen. Nett war es dann, als nach einer Nachzahlung von rund 90 Euro eine quartalsweise Vorauszahlung für das laufende Jahr von 80 Euro angesetzt wurde. Der ehrlich empörte Steuerzahler also bei seinem Sachbearbeiter angerufen...
StSB: Ich weiß auch nicht wie das kommt. Legen Sie formlos Widerspruch ein und dem wird dann stattgegeben.
StZ: Und wieso bekomme ich dann so einen Bescheid?
StSB: Weiß ich nicht. Und überhaupt - warum müssen Sie eigentlich Steuern nachzahlen?
StZ: Was weiß ich...
StSB: Ich hol mal Ihre Akte.
.... Pause ...
StSB: Na, Sie haben aber auch eine denkbar ungünstige Steuerklassenkombination!*
StZ: Aha. Und was sollte ich tun?
StSB: Naja, besser gehts nicht.
* Anm. d. Red.: ganz klassisch III und V
StSB: Ich weiß auch nicht wie das kommt. Legen Sie formlos Widerspruch ein und dem wird dann stattgegeben.
StZ: Und wieso bekomme ich dann so einen Bescheid?
StSB: Weiß ich nicht. Und überhaupt - warum müssen Sie eigentlich Steuern nachzahlen?
StZ: Was weiß ich...
StSB: Ich hol mal Ihre Akte.
.... Pause ...
StSB: Na, Sie haben aber auch eine denkbar ungünstige Steuerklassenkombination!*
StZ: Aha. Und was sollte ich tun?
StSB: Naja, besser gehts nicht.
* Anm. d. Red.: ganz klassisch III und V
Blogs auf dem Hamburger Dialog
Klar, dass sie großes Thema beim Trendtag drei Tage später sein werden. Logo. Aber auch beim Hamburger Dialog wird es einen so genannten workshop dazu geben. Gerade habe ich zugesagt, ihn zu moderieren. Fein. Nach einem Statement von Zerfaß - da bin ich mal gespannt und habe etwas durchwachsene Vorerwartungen nach den Veröffentlichungen, die ich bisher gelesen habe - darf ich dann Martin Röll, Klaus Eck und Tim Fischer durch den Nachmittag leiten. Die beiden letzteren kenne ich ja schon und Martin dann persönlich kennen zu lernen, darauf freue ich mich besonders...
Wobei: Wenn ich mir das Thema anschaue, bin ich wohl der Bremser auf dem Podium. Auch mal nett: Nicht blocken, sondern bloggen lassen: Vom richtigen Umgang mit Weblogs
Wobei: Wenn ich mir das Thema anschaue, bin ich wohl der Bremser auf dem Podium. Auch mal nett: Nicht blocken, sondern bloggen lassen: Vom richtigen Umgang mit Weblogs
30.3.05
Töten oder Sterben lassen
Über Christianes Blog Behindertenparkplatz bin ich auf ein nicht mehr ganz taufrisches Interview mit Hubert Hüppe im DLF gestoßen, der im Fall Shiavo, der nun grausam zu Ende geht, noch einmal einen Schritt zurück tritt.
Besonders spannend ist die Einschätzung, dass Shiavo nicht krank sondern behindert sei oder zumindests sein könnte. Das wirft noch einmal einen wirklich neuen Blick auf die verzwickte Situation: Außer ein paar besonders Verrückten (wie den Vegetarier Peter Singer, der sich in den 80ern zu der Position verstieg, dass Menschen mit Behinderungen keine Personen seien - man sie also im Zweifelsfall töten dürfe -, Tiere dagegen schon, weshalb man sie nicht essen dürfe) würde in dem Fall wohl niemand ernsthaft über ein Einstellen der Ernährung nachdenken, oder?
Genau hier verläuft dann aber die Trennlinie zwischen Töten und Sterben Lassen. Es macht nun mal einen Unterschied, ob ich jemandem die Ernähung verweigere - oder ob ich den Sterbeprozess nicht aufhalte. Das, was nun Frau Shiavo aufgezwungen wird, ohne dass jemand wirklich weiß, was sie wollen würde (da gibt es widersprüchliche Aussagen), ist sicher für Menschen, die ihre Position vertreten können, ein gangbarer Weg. Ich selbst habe großen Respekt vor der Frau im Freundeskreis, die Verdursten als ihren Weg gewählt hat, um angesichts ihres Krebsleidens zu sterben. Aber ich kann, darf und will niemanden dazu zwingen.
Besonders spannend ist die Einschätzung, dass Shiavo nicht krank sondern behindert sei oder zumindests sein könnte. Das wirft noch einmal einen wirklich neuen Blick auf die verzwickte Situation: Außer ein paar besonders Verrückten (wie den Vegetarier Peter Singer, der sich in den 80ern zu der Position verstieg, dass Menschen mit Behinderungen keine Personen seien - man sie also im Zweifelsfall töten dürfe -, Tiere dagegen schon, weshalb man sie nicht essen dürfe) würde in dem Fall wohl niemand ernsthaft über ein Einstellen der Ernährung nachdenken, oder?
Genau hier verläuft dann aber die Trennlinie zwischen Töten und Sterben Lassen. Es macht nun mal einen Unterschied, ob ich jemandem die Ernähung verweigere - oder ob ich den Sterbeprozess nicht aufhalte. Das, was nun Frau Shiavo aufgezwungen wird, ohne dass jemand wirklich weiß, was sie wollen würde (da gibt es widersprüchliche Aussagen), ist sicher für Menschen, die ihre Position vertreten können, ein gangbarer Weg. Ich selbst habe großen Respekt vor der Frau im Freundeskreis, die Verdursten als ihren Weg gewählt hat, um angesichts ihres Krebsleidens zu sterben. Aber ich kann, darf und will niemanden dazu zwingen.
Vom Blog aufs Podium
Blogs sind eine Kontaktbörse. In gewisser Weise stimmt das. Ich selbst habe auch schon eine Reihe von Menschen über Blogs kennen gelernt - viele nur online, aber einige nach und nach auch im richtigen Leben. Nett finde ich, dass der Autor eines der unterhaltsamen und wirklich guten Journalistenblogs, Thomas Knüwer vom Handelsblatt, in rund drei Wochen in Düsseldorf auf dem Podium sitzt, das ich moderiere. Eine neue Runde unserer media coffees, diesmal mit den Schwerpunkten Agenda Setting und die Zusammenarbeit von PRlern und Journalisten dabei.
Aufmerksam wurde ich auf ihn wirklich durch sein Blog. Und dann war schnell klar, dass ich ihn bei dem Thema direkt dabei haben wollte. Logisch, oder?
Aufmerksam wurde ich auf ihn wirklich durch sein Blog. Und dann war schnell klar, dass ich ihn bei dem Thema direkt dabei haben wollte. Logisch, oder?
29.3.05
Jerusalem, Tours, Wien, NY
Das Titelbild des aktuellen Stern ist - vorsichtig formuliert - irreführend:
Die Geschichte über die Kreuzzüge selbst ist dann zwar wesentlich besser (leider nicht online) und meines Wissens weitgehend richtig (wobei mein konkretes Wissen auf diesem Spezialgebiet zwar mal sehr fundiert war aber auch schon fast zehn Jahre alt ist) - aber musste selbstverständlich aufgesext werden durch die eineindeutige Beweiseführung, dass die Kreuzzüge unmittelbar zu 9/11 geführt hätten.
Das ist natürlich Quatsch.
Ärgerlich wird es aber, wenn auf das unter uns Linken so beliebte Stereotyp bemüht wird, die bösen Christen hätten die guten und friedlichen Moslems brutalst angegriffen und damit erst den Hass gesäht, der nun auf uns zurück schlägt. Ausgeblendet werden ja zwei oder drei Kleinigkeiten, wenn ich so argumentiere:
(1) Im gesamten Mittelmeerraum lebten zum Zeitpunkt der Entstehung des Islam Christen. Sie wurden in einem bis dahin beispiellosen und fast beispiellos erfolgreichen Eroberungskrieg von arabischen Stämmen, die muslimisch waren, vertrieben, ermordet oder zum rechten Glauben geführt. Die Geburtsurkunde des fränkischen Mitteleuropa war der Erfolg, diese Krieger zurück über die Berge nach Spanien zu treiben, als sie mitten im heutigen Frankreich standen - unter der Führung des Großvaters Karls des Großen.
Der Beginn der Begegnung zwischen Islam und Christentum war also, was oft unterschlagen wird, ein brutaler Feldzug einmal rund ums Mittelmeer.
(2) Die vielgelobte Toleranz im islamischen Spanien (wo angeblich Christen und Juden friedlich leben durften) gab es in dieser Form gar nicht. Zwar war es hier (wie später auch in den meisten Phasen egal unter welcher der drei semitischen Religionen) denkbar, nicht komplett zum Islam zu konvertieren - aber friedlich war das Leben dann nicht. Und das aktive Bekenntnis zu einem der anderen Glauben lebensgefährlich.
(3) Im zweiten Eroberungsfeldzug unter islamischem Vorzeichen, der sich auf Europa richtete - diesmal ausgehend von der heutigen Türkei und nördlich ums Mittelmeer geführt -, lief es umgekehrt ähnlich wie ein paar Jahrhunderte vorher: Erst die Zusammenarbeit der verfeindeten Reiche der angegriffenen Region führte dazu, dass die Eindringlinge zurück geschlagen werden konnten. Und das bekanntlich erst kurz vor Wien, also ähnlich zentral gelegen wie Jerusalem.
Es ist blanke Geschichtsklitterung, wenn heute sich die eine oder die andere Seite auf die Zeit der Kreuzzüge beruft. Islam und Christentum halten sich gegenseitig für die falsche Religion und voll der Blasphemie. Sie einte über Jahrhunderte allein der Hass auf Juden. Aber so wie bis heute Moslems nicht verstehen können, dass Christen und Juden - obwohl ja schon auf dem richtigen Weg - nicht den letzten Schritt tun und die Offenbarung des Propheten annehmen, so halten Christen Moslems im Grunde für eine irregeleitete Sekte. Beides jetzt etwas überspitzt formuliert.
Ich persönlich denke, dass erst eine Bewegung im Islam, die vergleichbar ist mit dem, was in Europa durch die Reformation und in ihrem Gefolge die Aufklärung passiert ist, mittelfristig dazu führen kann, dass beide Welten in irgendeiner Form werden zusammen leben können.
Die Geschichte über die Kreuzzüge selbst ist dann zwar wesentlich besser (leider nicht online) und meines Wissens weitgehend richtig (wobei mein konkretes Wissen auf diesem Spezialgebiet zwar mal sehr fundiert war aber auch schon fast zehn Jahre alt ist) - aber musste selbstverständlich aufgesext werden durch die eineindeutige Beweiseführung, dass die Kreuzzüge unmittelbar zu 9/11 geführt hätten.
Das ist natürlich Quatsch.
Ärgerlich wird es aber, wenn auf das unter uns Linken so beliebte Stereotyp bemüht wird, die bösen Christen hätten die guten und friedlichen Moslems brutalst angegriffen und damit erst den Hass gesäht, der nun auf uns zurück schlägt. Ausgeblendet werden ja zwei oder drei Kleinigkeiten, wenn ich so argumentiere:
(1) Im gesamten Mittelmeerraum lebten zum Zeitpunkt der Entstehung des Islam Christen. Sie wurden in einem bis dahin beispiellosen und fast beispiellos erfolgreichen Eroberungskrieg von arabischen Stämmen, die muslimisch waren, vertrieben, ermordet oder zum rechten Glauben geführt. Die Geburtsurkunde des fränkischen Mitteleuropa war der Erfolg, diese Krieger zurück über die Berge nach Spanien zu treiben, als sie mitten im heutigen Frankreich standen - unter der Führung des Großvaters Karls des Großen.
Der Beginn der Begegnung zwischen Islam und Christentum war also, was oft unterschlagen wird, ein brutaler Feldzug einmal rund ums Mittelmeer.
(2) Die vielgelobte Toleranz im islamischen Spanien (wo angeblich Christen und Juden friedlich leben durften) gab es in dieser Form gar nicht. Zwar war es hier (wie später auch in den meisten Phasen egal unter welcher der drei semitischen Religionen) denkbar, nicht komplett zum Islam zu konvertieren - aber friedlich war das Leben dann nicht. Und das aktive Bekenntnis zu einem der anderen Glauben lebensgefährlich.
(3) Im zweiten Eroberungsfeldzug unter islamischem Vorzeichen, der sich auf Europa richtete - diesmal ausgehend von der heutigen Türkei und nördlich ums Mittelmeer geführt -, lief es umgekehrt ähnlich wie ein paar Jahrhunderte vorher: Erst die Zusammenarbeit der verfeindeten Reiche der angegriffenen Region führte dazu, dass die Eindringlinge zurück geschlagen werden konnten. Und das bekanntlich erst kurz vor Wien, also ähnlich zentral gelegen wie Jerusalem.
Es ist blanke Geschichtsklitterung, wenn heute sich die eine oder die andere Seite auf die Zeit der Kreuzzüge beruft. Islam und Christentum halten sich gegenseitig für die falsche Religion und voll der Blasphemie. Sie einte über Jahrhunderte allein der Hass auf Juden. Aber so wie bis heute Moslems nicht verstehen können, dass Christen und Juden - obwohl ja schon auf dem richtigen Weg - nicht den letzten Schritt tun und die Offenbarung des Propheten annehmen, so halten Christen Moslems im Grunde für eine irregeleitete Sekte. Beides jetzt etwas überspitzt formuliert.
Ich persönlich denke, dass erst eine Bewegung im Islam, die vergleichbar ist mit dem, was in Europa durch die Reformation und in ihrem Gefolge die Aufklärung passiert ist, mittelfristig dazu führen kann, dass beide Welten in irgendeiner Form werden zusammen leben können.
28.3.05
lammfrei
Ja, wir haben vergessen, rechtzeitig Lamm zu bestellen - zumal wir normalerweise welches aus der Familie bekommen. Also mussten wir uns umorientieren für Ostern. Der Bioschlachter meines Vertrauens empfahl für einen Braten originellerweise Tafelspitz. Etwas skeptisch blieben wir ja, ist es doch so ziemlich das billigsten Fleisch, das man kaufen kann. Um es vorweg zu nehmen: Er war wirklich etwas zäh. Allerdings sehr, sehr safitg - wohl weil ich zum ersten Mal selbst die Niedriggarmethode angewendet habe: Fünfeinhalb Stunden bei 80 Grad.
In frisch gepresster Zitrone mit Kräutern, die gerade da waren mariniert, hab ich ihn in ausgelassenen Speckwürfeln und Zwiebeln recht heiß angebraten. Dass der Bräter auf dem Induktionsherd funktioniert, ist sehr angenehm - auch wenn er etwas groß für das Bratchen für uns paar Leute ist. Gerade Ostern mit nachmittags dem Haus voll ist die lange Bratart sehr praktisch: Um eins in die Röhre, um halb sieben wieder raus, und zwischendurch Kaffee trinken...
Die Soße war dann auch eher fruchtig: Ein Schlückchen Orangensaft, Sahne, etwas saure Sahne - und natürlich der Bratensud mit dem Speck und den Zwiebeln. Lecker, den Jungs aber etwas zu sauer.
Karsonnabend ist Jansons Versuchung übrigens leider ausgefallen, weil B der Schwangerschaft wegen etwas empfindlich ist mit jeden Tag Brat- oder ähnliche Kartoffen und deren Geruch. Aber die Anchovis halten sich ja.
In frisch gepresster Zitrone mit Kräutern, die gerade da waren mariniert, hab ich ihn in ausgelassenen Speckwürfeln und Zwiebeln recht heiß angebraten. Dass der Bräter auf dem Induktionsherd funktioniert, ist sehr angenehm - auch wenn er etwas groß für das Bratchen für uns paar Leute ist. Gerade Ostern mit nachmittags dem Haus voll ist die lange Bratart sehr praktisch: Um eins in die Röhre, um halb sieben wieder raus, und zwischendurch Kaffee trinken...
Die Soße war dann auch eher fruchtig: Ein Schlückchen Orangensaft, Sahne, etwas saure Sahne - und natürlich der Bratensud mit dem Speck und den Zwiebeln. Lecker, den Jungs aber etwas zu sauer.
Karsonnabend ist Jansons Versuchung übrigens leider ausgefallen, weil B der Schwangerschaft wegen etwas empfindlich ist mit jeden Tag Brat- oder ähnliche Kartoffen und deren Geruch. Aber die Anchovis halten sich ja.
25.3.05
Fischtag
Karfreitag ist Fischtag. Das immerhin ist doch bei den meisten, die ich kenne, von den alten Traditionen noch übrig. Bei uns gab es heute Hamburger Pannfisch - und das geht so:
Mindestens zwei Sorten Fischfilet - wir hatten Rotbarsch und Wels -, die in frisch gepresster Zitrone mit etwas Salz und etwas mehr Pfeffer mariniert werden. Die Kartoffeln für die Bratkartoffeln hatte ich schon gleich morgens noch vor der Kirche gemeinsam mit den Zwiebeln geschält und geschnitten, das ist ganz praktisch. Für die Soße braucht man dann noch Sahne, Senf und noch mal etwas Pfeffer.
Meistens machen wir den Fisch dann in den fertigen Bratkartoffeln (also legen die in der Pfanne an den Rand als Ring und bereiten den Fisch und die Soße drinnen zu). Heute hab ich zwei Pfannen benutzt, weil zumindest der Jüngste nicht so auf Senfsoße steht.....
Wenn die Kartoffeln gar sind, gehts los: Den Fisch in dreifingerbreite Stücke geschnitten, in heißer Butter gedünstet und dann mit Sahne reichlich abgegossen. Genug Senf reingerührt, bis man ihn riecht, etwas Pfeffer drauf gemahlen und fertig.
B weist darauf hin (und ich soll schön von ihr grüßen), dass das natürlich nur geht, wenn man frischen Seefisch kaufen kann. Sonst dräute ggf. eine geschmeidige Fischvergiftung. Also für die Süddeutschen: frischer Fisch ist der, der nicht nach Fisch riecht :-)
Mindestens zwei Sorten Fischfilet - wir hatten Rotbarsch und Wels -, die in frisch gepresster Zitrone mit etwas Salz und etwas mehr Pfeffer mariniert werden. Die Kartoffeln für die Bratkartoffeln hatte ich schon gleich morgens noch vor der Kirche gemeinsam mit den Zwiebeln geschält und geschnitten, das ist ganz praktisch. Für die Soße braucht man dann noch Sahne, Senf und noch mal etwas Pfeffer.
Meistens machen wir den Fisch dann in den fertigen Bratkartoffeln (also legen die in der Pfanne an den Rand als Ring und bereiten den Fisch und die Soße drinnen zu). Heute hab ich zwei Pfannen benutzt, weil zumindest der Jüngste nicht so auf Senfsoße steht.....
Wenn die Kartoffeln gar sind, gehts los: Den Fisch in dreifingerbreite Stücke geschnitten, in heißer Butter gedünstet und dann mit Sahne reichlich abgegossen. Genug Senf reingerührt, bis man ihn riecht, etwas Pfeffer drauf gemahlen und fertig.
B weist darauf hin (und ich soll schön von ihr grüßen), dass das natürlich nur geht, wenn man frischen Seefisch kaufen kann. Sonst dräute ggf. eine geschmeidige Fischvergiftung. Also für die Süddeutschen: frischer Fisch ist der, der nicht nach Fisch riecht :-)
24.3.05
Ostern
Morgen ist erst mal Karfreitag, was zumindest für uns evangelische Christen der höchste unsere Feiertage ist. Ich freue mich, dass mein Großer mit in den Gottesdienst kommen will. B schafft es leider nicht, weil sie nicht lange genug sitzen kann. Sonntag erst kommt dann Ostern. Dafür aber schon mal diesen Ringelnatz. Hab ich schon erwähnt, dass ich Ringelnatz liebe?
Wenn die Schokolade keimt,
Wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
"Glockenklingen" sich auf "Lenzesschwingen"
Endlich reimt,
Und der Osterhase hinten auch schon preßt,
Dann kommt bald das Osterfest.
Und wenn wirklich dann mit Glockenklingen
Ostern naht auf Lenzesschwingen, - - -
Dann mit jenen Dichterlingen
Und mit deren jugendlichen Bräuten
Draußen schwelgen mit berauschten Händen - - -
Ach, das denk ich mir entsetzlich,
Außerdem - - unter Umständen -
Ungesetzlich.
Aber morgens auf dem Frühstückstische
Fünf, sechs, sieben flaumweich gelbe, frische
Eier. Und dann ganz hineingekniet!
Ha! Da spürt man, wie die Frühlingswärme
Durch geheime Gänge und Gedärme
In die Zukunft zieht,
Und wie dankbar wir für solchen Segen
Sein müssen.
Ach, ich könnte alle Hennen küssen,
Die so langgezogene Kugeln legen.
Joachim Ringelnatz
(1883-1934)
via Lyrikmail
Wenn die Schokolade keimt,
Wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
"Glockenklingen" sich auf "Lenzesschwingen"
Endlich reimt,
Und der Osterhase hinten auch schon preßt,
Dann kommt bald das Osterfest.
Und wenn wirklich dann mit Glockenklingen
Ostern naht auf Lenzesschwingen, - - -
Dann mit jenen Dichterlingen
Und mit deren jugendlichen Bräuten
Draußen schwelgen mit berauschten Händen - - -
Ach, das denk ich mir entsetzlich,
Außerdem - - unter Umständen -
Ungesetzlich.
Aber morgens auf dem Frühstückstische
Fünf, sechs, sieben flaumweich gelbe, frische
Eier. Und dann ganz hineingekniet!
Ha! Da spürt man, wie die Frühlingswärme
Durch geheime Gänge und Gedärme
In die Zukunft zieht,
Und wie dankbar wir für solchen Segen
Sein müssen.
Ach, ich könnte alle Hennen küssen,
Die so langgezogene Kugeln legen.
Joachim Ringelnatz
(1883-1934)
via Lyrikmail
Lesebefehl!
Ich mache ja kein Geheimnis daraus, dass ich Lilas Blog aus Israel sehr schätze. Es gehört für mich zu den schönsten Perlen in Klein-Bloggersdorf. Heute habe ich geheult, als ich über den Abschiedbrief der Ur-Urgroßmutter ihrer Kinder las.
Wer immer sich in den nächsten Wochen mit dem um sich und seine Großeltern kreisenden Gedenkzirkus zur Befreiung dieses Landes beschäftigt, sollte lesen, was Lila da schreibt. Ich kann die Perspektive von Opfern aus biografischen Gründen nicht einnehmen. Aber ich kann versuchen, mich in eines hinein zu fühlen. Wie viel näher geht mir diese Geschichte als das Jammern auf hohem Niveau, das ich zunehmend von der Generation meiner Großeltern höre (und das angesichts der Tatsache, wie sehr alle Deutschen, die nicht zu Opfern gemacht wurden, vom Nazismus profitiert haben durch Umverteilung, Rentenversicherung und die beste Versorgung aller Völker während des Krieges, pervers und verlogen ist).
Und wie dann einer von diesen Naiven in Lilas Blog zu nicht ganz genau diesem Thema reagiert, ist exakt der Anschauungsunterricht, den ich so zum Kotzen finde. Aber es ist ja auch einer der Alt-Blogger (was ja nichts übers Alter oder gar die Reife sagt), die bei jeder Gelegenheit die Blogweisheit mit Löffeln essen.
Wer immer sich in den nächsten Wochen mit dem um sich und seine Großeltern kreisenden Gedenkzirkus zur Befreiung dieses Landes beschäftigt, sollte lesen, was Lila da schreibt. Ich kann die Perspektive von Opfern aus biografischen Gründen nicht einnehmen. Aber ich kann versuchen, mich in eines hinein zu fühlen. Wie viel näher geht mir diese Geschichte als das Jammern auf hohem Niveau, das ich zunehmend von der Generation meiner Großeltern höre (und das angesichts der Tatsache, wie sehr alle Deutschen, die nicht zu Opfern gemacht wurden, vom Nazismus profitiert haben durch Umverteilung, Rentenversicherung und die beste Versorgung aller Völker während des Krieges, pervers und verlogen ist).
Und wie dann einer von diesen Naiven in Lilas Blog zu nicht ganz genau diesem Thema reagiert, ist exakt der Anschauungsunterricht, den ich so zum Kotzen finde. Aber es ist ja auch einer der Alt-Blogger (was ja nichts übers Alter oder gar die Reife sagt), die bei jeder Gelegenheit die Blogweisheit mit Löffeln essen.
Sensationsnachricht
Jedenfalls fast. Martin Hufner berichtet von einem Versprecher in den 13 Uhr Nachrichten von Bayern4Klassik:
Stasi-Aktien von Helmut Kohl freigegeben.
Fast den Ausstieg verpasst
Einerseits war es sehr früh, so Viertel vor Acht. Andererseits war ich so tief in ins Feuilleton der Zeit versunken, dass ich um ein Haar über Hallerstraße hinaus gefahren wäre.
Selten in den letzten Wochen so viele Artikel, die nicht nur lesenswert, sondern auch bereichernd sind: Zunächst mal wieder Jens Jessen, diesmal sehr überzeugend und gut zum Gedenkzirkus - im Grunde für mich ein Anschluss an meine Überlegungen gestern. Dann ein Interview mit Rene Girard über archaische und postarchaische Religionen - sehr optimistisch und differenziert. Natürlich das großartige Interview mit Harry Rowohlt, das schon in vielen Blogs zitiert wird.
Im Grunde Zufall, dass ich heute schon bis ins Feuilleton vorgedrungen bin - lese ich doch die Zeit meistens buchweise von vorne nach hinten, zumindest zunächst die Politik. Damit war ich gestern abend schon durch, fein. Da drin übrigens ein überraschend guter Artikel von Robert Leicht über Maria Magdalena, der meines Wissens sogar überwiegend richtig ist. Das ist bei Leicht nicht selbstverständlich, wenn es um theologischen Themen geht. Er hält sich selbst ja ein bisschen für den liberalen Übertheologen dieses Landes. Bis heute muss ich bei seinem Namen an den superpeinlichen Auftritt auf der Synode der EKD im Herbst 1998 denken, als er für ein Eineinhalbminutenstatement sein Laptop gemessenen Schrittes mit nach vorne schleppte, in dem er jene banalen Worte vorformuliert hatte, die er zu einem Thema, das ich nicht mehr weiß, von sich zu geben gedachte. Damals war er recht frisch im Rat der EKD und zugleich weitgehend kaltgestellt bei seiner Zeitung. Naja.
Jedenfalls für alle, die sich oder mich in den letzten Tagen gefragt haben, was diese Sache mit Sakrileg soll - Leichts Artikel gibt einen ersten Eindruck...
Selten in den letzten Wochen so viele Artikel, die nicht nur lesenswert, sondern auch bereichernd sind: Zunächst mal wieder Jens Jessen, diesmal sehr überzeugend und gut zum Gedenkzirkus - im Grunde für mich ein Anschluss an meine Überlegungen gestern. Dann ein Interview mit Rene Girard über archaische und postarchaische Religionen - sehr optimistisch und differenziert. Natürlich das großartige Interview mit Harry Rowohlt, das schon in vielen Blogs zitiert wird.
Im Grunde Zufall, dass ich heute schon bis ins Feuilleton vorgedrungen bin - lese ich doch die Zeit meistens buchweise von vorne nach hinten, zumindest zunächst die Politik. Damit war ich gestern abend schon durch, fein. Da drin übrigens ein überraschend guter Artikel von Robert Leicht über Maria Magdalena, der meines Wissens sogar überwiegend richtig ist. Das ist bei Leicht nicht selbstverständlich, wenn es um theologischen Themen geht. Er hält sich selbst ja ein bisschen für den liberalen Übertheologen dieses Landes. Bis heute muss ich bei seinem Namen an den superpeinlichen Auftritt auf der Synode der EKD im Herbst 1998 denken, als er für ein Eineinhalbminutenstatement sein Laptop gemessenen Schrittes mit nach vorne schleppte, in dem er jene banalen Worte vorformuliert hatte, die er zu einem Thema, das ich nicht mehr weiß, von sich zu geben gedachte. Damals war er recht frisch im Rat der EKD und zugleich weitgehend kaltgestellt bei seiner Zeitung. Naja.
Jedenfalls für alle, die sich oder mich in den letzten Tagen gefragt haben, was diese Sache mit Sakrileg soll - Leichts Artikel gibt einen ersten Eindruck...
23.3.05
Nazis sind mehr als Holocaust
Obwohl es bedrückend ist, bin ich froh, wenn ich Texte lese, wie jenen von Martin Hufner in seiner Kritischen Masse. Vor allem, weil er auf einen so wichtigen Eintrag hinweist:
Jenes bittere Stück von Hella Streicher über dumme Reflexe von jungen oder naiven Bloggern. Für mich war immer unverständlich, wie es zu Reaktionen kommen kann nach dem Motto geh mich wech mit die Scheiß, is lange her. Martin formuliert im Anschluss an Hella aber genau den Punkt - besser als ich es vermocht hätte:
Nur vom Holocaust aus ist aber ja schon die Nazizeit nicht verständlich. Kleine Blicke auf einzelne Berufsgruppen an den Übergängen der Epochen zeigen das deutlich. Ich selbst habe mich mit Pastoren und mit Architekten beschäftigt und war damals sehr überrascht über die Kontinuitäten und den ungebrochenen Optimismus samt naiver Willfährigkeit bei fast allen Angehörigen beider Berufe. Die Nazizeit war eben auch - und das machte sie für so viele so unglaublich atttraktiv - ein sehr, sehr großer Modernisierungsschub: Die lateinischen Buchstaben wurden eingeführt, modenste Architektur geplant und gebaut und vieles mehr (um mal nicht das ewige Beispiel von den Autobahnen zu bemühen). Eine Modernisierung, die allein eine Diktatur in dieser Geschwindigkeit hinbekommen konnte.
Auch das lohnt sich zu erinnern, wenn so albern von Rucks und schnellen Reformen gefaselt wird.
Der Holocaust war singulär. Das Nazitum war es eben gerade nicht. Das zu vermitteln ist der Generation meiner Eltern (68er) offenbar in der Breite nicht gelungen. Dabei geht es nicht einmal in erste Linie um Schuld (Schuld ist ohnehin eine beknackte Kategorie). Sondern viel eher darum, was Gedankenlosigkeit und Egoismus austragen: Ich habe doch nichts zu verbergen, ist so ein Satz. Es muss ein Ruck durchs Land gehen, ein anderer. Leichtfertige Appelle an den Untertanengeist, der nicht zwangsläufig in den Holocaust führt - der aber die Spur legt für das Faszinosum des Faschismus.
Erinnert sich noch jemand daran, dass Jenninger gehen musste, als er im Grunde genau auf dieses hinwies? Als er sich gegen jenes Rückwärtsrechnen der Singularität wandte? Als er - schon damals fand ich, trotz meiner linksradikalen Phase: richtig - auf das Faszinierende an jenem Ruck hinwies?
Jenes bittere Stück von Hella Streicher über dumme Reflexe von jungen oder naiven Bloggern. Für mich war immer unverständlich, wie es zu Reaktionen kommen kann nach dem Motto geh mich wech mit die Scheiß, is lange her. Martin formuliert im Anschluss an Hella aber genau den Punkt - besser als ich es vermocht hätte:
Denn wenn man Nazizeit und Holocaust gleichsetzt, die Singularität des Holocaust rückwärts gerechnet also als Singularität des anderen nimmt, dann verstellt man den Blick auf die aktuelle Situation. (Martin Hufner)
Nur vom Holocaust aus ist aber ja schon die Nazizeit nicht verständlich. Kleine Blicke auf einzelne Berufsgruppen an den Übergängen der Epochen zeigen das deutlich. Ich selbst habe mich mit Pastoren und mit Architekten beschäftigt und war damals sehr überrascht über die Kontinuitäten und den ungebrochenen Optimismus samt naiver Willfährigkeit bei fast allen Angehörigen beider Berufe. Die Nazizeit war eben auch - und das machte sie für so viele so unglaublich atttraktiv - ein sehr, sehr großer Modernisierungsschub: Die lateinischen Buchstaben wurden eingeführt, modenste Architektur geplant und gebaut und vieles mehr (um mal nicht das ewige Beispiel von den Autobahnen zu bemühen). Eine Modernisierung, die allein eine Diktatur in dieser Geschwindigkeit hinbekommen konnte.
Auch das lohnt sich zu erinnern, wenn so albern von Rucks und schnellen Reformen gefaselt wird.
Der Holocaust war singulär. Das Nazitum war es eben gerade nicht. Das zu vermitteln ist der Generation meiner Eltern (68er) offenbar in der Breite nicht gelungen. Dabei geht es nicht einmal in erste Linie um Schuld (Schuld ist ohnehin eine beknackte Kategorie). Sondern viel eher darum, was Gedankenlosigkeit und Egoismus austragen: Ich habe doch nichts zu verbergen, ist so ein Satz. Es muss ein Ruck durchs Land gehen, ein anderer. Leichtfertige Appelle an den Untertanengeist, der nicht zwangsläufig in den Holocaust führt - der aber die Spur legt für das Faszinosum des Faschismus.
Erinnert sich noch jemand daran, dass Jenninger gehen musste, als er im Grunde genau auf dieses hinwies? Als er sich gegen jenes Rückwärtsrechnen der Singularität wandte? Als er - schon damals fand ich, trotz meiner linksradikalen Phase: richtig - auf das Faszinierende an jenem Ruck hinwies?
Was ist ein Mann?
Naja: Fragen Sie mal meine Frau, die wird Ihnen bestätigen, was gerade eben eine Kollegin bei intensiver Duden-Lektüre zu Tage förderte:
Quelle: Duden, Band 8 (Die sinn- und sachverwandten Wörter), überarb. Neudr. der 2. Auflage, 1997, S. 424
Kotzbrocken -> Mann
Quelle: Duden, Band 8 (Die sinn- und sachverwandten Wörter), überarb. Neudr. der 2. Auflage, 1997, S. 424
Meine Perle
Heute nun also ist der erste Frühlingstag in dieser Stadt. Die Nacht über muss es eher sanft geregnet haben, der Himmel ist verhangen, es riecht noch feucht. Und zum ersten Mal ist es ein bisschen warm. Die letzten Tage war es zwar sonnig, aber kalt. Zu kalt. Die Frühlingsblumen haben jetzt endlich einen Schub getan, die Stiefmütterchen waren schon in der Frühe nicht mehr schlaff.
Ich mag auch den Winter. Aber diese trüben Frühlingstage machen mir doch gute Laune. Schade, dass kein Nebel ist. Und in den nächsten Tagen kommt bestimmt auch mal die Sonne raus...
Ich mag auch den Winter. Aber diese trüben Frühlingstage machen mir doch gute Laune. Schade, dass kein Nebel ist. Und in den nächsten Tagen kommt bestimmt auch mal die Sonne raus...
22.3.05
Andre Länder, gleiche Sitten
In Schweden bekommen ParteienJugendorganisationen von Parteien Staatsknete nach ihrer Mitgliederzahl. Kein Wunder, dass das die Moral untergräbt. Gerade chatte ich mit einem Freund dort oben, als rauskommt, dass das schwedische Pendant zu unseren Jusos doppelt so viele Mitglieder führt, wie sie wirklich haben. Doppelt so viele (und die anderen haben nichts von ihrer Mitgliedschaft gewusst)! Und das in Bullerbü und Lönneberga. Besonders schlimm ist es lustigerweise in Sörmland, wo auch der Ministerpräsident herkommt.
Die Welt ist auch nicht mehr, was sie mal war....
Die Welt ist auch nicht mehr, was sie mal war....
Google News im Visier der Zensurliebhaber
Der Mechanismus ist so klar wie einfach: Kaum kommt ein Angebot - diesmal Google News - in die Schlagzeilen - diesmal, dass AFP Google News verklagt -, läuft die Enthüllungskiste an.
Also wirklich, Google News listet tatsächlich auch Nazischeiße mit auf? Ja kann denn das sein? Wo bleibt denn bitte sehr der Zensor, der uns vor so viel Mist beschützen möge? Da lobe ich mir doch China, da kann so was nciht passieren.
Merkt da jemand noch was?
EDIT 24.3.:
Ich muss noch mal drüber nachdenken. Ist Google News ein publistisches Angebot oder eine Suchmaschine? Die Frage hat sich mir vorher nie gestellt, da ich es für eine Suchmaschine hielt. DonAlphonso stellt sie im Rebellmarkt.
Sollte Google News ein publizistisches Angebot sein, haben diejenigen Recht, die es skandalös finden, dass Nazidreck dort auftaucht. Ist es eine Spezialsuchmaschine, dann nicht. Wie gesagt: Ich bin da noch unsicher...
/EDIT
Abgesehen davon:
In Zeiten von RSS-Readern ist Google News latent anachronistisch. Für Online-Clipping, also eine der Sachen, für die meine Kunden das bisher viel einsetzen, taugt es ohnehin nicht wirklich. Und bieten noch nicht mal RSS-Feeds an. Mäkel, Mecker.
Merkt da jemand noch was?
EDIT 24.3.:
Ich muss noch mal drüber nachdenken. Ist Google News ein publistisches Angebot oder eine Suchmaschine? Die Frage hat sich mir vorher nie gestellt, da ich es für eine Suchmaschine hielt. DonAlphonso stellt sie im Rebellmarkt.
Sollte Google News ein publizistisches Angebot sein, haben diejenigen Recht, die es skandalös finden, dass Nazidreck dort auftaucht. Ist es eine Spezialsuchmaschine, dann nicht. Wie gesagt: Ich bin da noch unsicher...
/EDIT
Abgesehen davon:
In Zeiten von RSS-Readern ist Google News latent anachronistisch. Für Online-Clipping, also eine der Sachen, für die meine Kunden das bisher viel einsetzen, taugt es ohnehin nicht wirklich. Und bieten noch nicht mal RSS-Feeds an. Mäkel, Mecker.
Im März 1794
Noch kehrt in mich der süße Frühling wieder,
Noch altert nicht mein kindischfröhlich Herz,
Noch rinnt vom Auge mir der Tau der Liebe nieder
Noch lebt in mir der Hoffnung Lust und Schmerz.
Noch tröstet mich mit süßer Augenweide
Der blaue Himmel und die grüne Flur,
Mir reicht die Göttliche den Taumelkelch der Freude,
Die jugendliche freundliche Natur.
Getrost! es ist der Schmerzen wert, dies Leben,
So lang uns Armen Gottes Sonne scheint,
Und Bilder beßrer Zeit um unsre Seele schweben,
Und ach! mit uns ein freundlich Auge weint.
Friedrich Hölderlin
(1770-1843)
via Lyrikmail
Noch altert nicht mein kindischfröhlich Herz,
Noch rinnt vom Auge mir der Tau der Liebe nieder
Noch lebt in mir der Hoffnung Lust und Schmerz.
Noch tröstet mich mit süßer Augenweide
Der blaue Himmel und die grüne Flur,
Mir reicht die Göttliche den Taumelkelch der Freude,
Die jugendliche freundliche Natur.
Getrost! es ist der Schmerzen wert, dies Leben,
So lang uns Armen Gottes Sonne scheint,
Und Bilder beßrer Zeit um unsre Seele schweben,
Und ach! mit uns ein freundlich Auge weint.
Friedrich Hölderlin
(1770-1843)
via Lyrikmail
Nicht so eindeutig
Ich habe mich gestern Nachmittag sehr über den Moderator im Deutschlandfunk geärgert, der in den Informationen am Abend den Bericht über Terri Shiavo anmoderierte (nach dem Gedächtnis so ungefähr zitiert):
Nein, so eindeutig und so einfach ist das nicht.
Was ist da los aus meiner Sicht?
Da sind zwei Angehörige, die unterschiedliche Ideen haben, was mit Terri passieren soll. Einer will, dass sie stirbt, eine will, dass sie weiter lebt. Mir steht nicht zu, die eine Position für an sich wertvoller zu halten - und schon gar nicht, bigott zu fragen, ob denn das noch Leben sei, wie es beispielsweise die Bild heute tut (ich hab nur die Überschrift gesehen quer durch drei U-Bahn-Bänke, aber das reichte mir schon). Für tieferes Eintauchen (wobei es selbst mich hin und wieder dabei schüttelt) lohnt vielleicht ein Blick in die rechte und reaktionäre Blog-Szene in den USA, in der es zurzeit ein großes Thema ist.
ABER:
Wenn die Mutter erlebt, dass Terri reagiert, dann kann ich das nicht einfach so beiseite wischen. Wenn Terris Mann innerlich längst mit ihr abgeschlossen hat (was ich ihm nicht vorwerfe, sondern verstehen kann), ist er imho kein guter Ratgeber und halte ich es für pervers, ihm die Entscheidung aufzubürden - ebenso wie ich es nicht in Ordnung finde, dass er sich für ihre Tötung stark macht. Ob sie leidet, kann niemand wissen! Und selbst das wäre nicht zwingend ein Grund. Insofern teile ich die Position von Bush in diesem Fall, auch wenn ich mal wieder kopfschüttelnd vor dem offenbaren Kulturkampfpotenzial stehe.
Spontan musste ich darüber nachdenken, was eigentlich in meiner Familie passierte. Meine Mutter ist seit rund zwei Jahren in der Endphase von Alzheimer. Sie lebt und mir scheint, sie fühlt - auch wenn sie keine erkennbaren Reaktionen auf uns zeigt. Das kann noch zwanzig oder mehr Jahre so gehen, da sie diesen Sommer erst 59 wird. Mein Vater hat seit einem guten Jahr eine neue Partnerin, was ich ihm gönne, auch wenn es nicht so einfach war für mich zunächst. Ich wäre mir nicht sicher, ob wir beide einer Meinung wären, wenn es Spitz auf Knopf steht mit meiner Mutter. Wer soll dann entscheiden? Wer soll mehr Recht haben dürfen?
B und ich werden für uns eine klare Konsequenz aus dieser Überlegung ziehen. Wir werden unsere General- und Vorsorgevollmacht dahingehend ergänzen, dass wir die Entscheidung über Leben und Tod des anderen einschränken, wenn der Bevollmächtigte in einer anderen Beziehung lebt. Da wir beide auch Geschwister haben, die ohnehin Ersatzbevollmächtigte sind, werden wir sie für diesen Fall vorsehen.
Da unterbricht der Kongress und der Präsident seinen Osterurlaub, nur um zu verhindern, dass Terri Shiavo in Ruhe sterben darf.
Nein, so eindeutig und so einfach ist das nicht.
Was ist da los aus meiner Sicht?
Da sind zwei Angehörige, die unterschiedliche Ideen haben, was mit Terri passieren soll. Einer will, dass sie stirbt, eine will, dass sie weiter lebt. Mir steht nicht zu, die eine Position für an sich wertvoller zu halten - und schon gar nicht, bigott zu fragen, ob denn das noch Leben sei, wie es beispielsweise die Bild heute tut (ich hab nur die Überschrift gesehen quer durch drei U-Bahn-Bänke, aber das reichte mir schon). Für tieferes Eintauchen (wobei es selbst mich hin und wieder dabei schüttelt) lohnt vielleicht ein Blick in die rechte und reaktionäre Blog-Szene in den USA, in der es zurzeit ein großes Thema ist.
ABER:
Wenn die Mutter erlebt, dass Terri reagiert, dann kann ich das nicht einfach so beiseite wischen. Wenn Terris Mann innerlich längst mit ihr abgeschlossen hat (was ich ihm nicht vorwerfe, sondern verstehen kann), ist er imho kein guter Ratgeber und halte ich es für pervers, ihm die Entscheidung aufzubürden - ebenso wie ich es nicht in Ordnung finde, dass er sich für ihre Tötung stark macht. Ob sie leidet, kann niemand wissen! Und selbst das wäre nicht zwingend ein Grund. Insofern teile ich die Position von Bush in diesem Fall, auch wenn ich mal wieder kopfschüttelnd vor dem offenbaren Kulturkampfpotenzial stehe.
Spontan musste ich darüber nachdenken, was eigentlich in meiner Familie passierte. Meine Mutter ist seit rund zwei Jahren in der Endphase von Alzheimer. Sie lebt und mir scheint, sie fühlt - auch wenn sie keine erkennbaren Reaktionen auf uns zeigt. Das kann noch zwanzig oder mehr Jahre so gehen, da sie diesen Sommer erst 59 wird. Mein Vater hat seit einem guten Jahr eine neue Partnerin, was ich ihm gönne, auch wenn es nicht so einfach war für mich zunächst. Ich wäre mir nicht sicher, ob wir beide einer Meinung wären, wenn es Spitz auf Knopf steht mit meiner Mutter. Wer soll dann entscheiden? Wer soll mehr Recht haben dürfen?
B und ich werden für uns eine klare Konsequenz aus dieser Überlegung ziehen. Wir werden unsere General- und Vorsorgevollmacht dahingehend ergänzen, dass wir die Entscheidung über Leben und Tod des anderen einschränken, wenn der Bevollmächtigte in einer anderen Beziehung lebt. Da wir beide auch Geschwister haben, die ohnehin Ersatzbevollmächtigte sind, werden wir sie für diesen Fall vorsehen.
21.3.05
Charakter
Ich bin ja mal gespannt. Da sagte mir am Wochenende ein ehemals linker Sozialdemokrat beim wieder mal hervorragenden Lamm (Rücken in einer ganz tollen Senfkruste), er sei sich ganz sicher, dass die Genossen in Schläfrig-Holstein nicht charkterlos seien. Er meinte damit, dass sie Neuwahlen forcieren täten und nicht auf die Erpressungsversuche von Carstensen eingingen, der ja erstmal wieder jede Menge Wasser unterm Kiel hat. Nachdem der Kniefall aber nun schon begonnen hat, bin ich mir nicht so wirklich sicher, dass er Recht behalten kann. Immerhin sagt das dann was über ihren Charakter.
19.3.05
Sauer
Irgendwie bin ich schon sauer. Die zweite Halbzeit war mal wieder ein Rückfall in die schlimmsten Tage dieser Saison. Der HSV hat geradezu nach dem 3:2 für Dortmund gebettelt (und dann noch mit Ansage kassiert). Auch ein katastrophaler Schiedsrichter und ein gewohnt provozierender Prolet im gegnerischen Tor können nicht als Entschuldigung herhalten für die Verarsche, die uns da abgeliefert wurde in der Schlussphase.
Lustig war dagegen, dass wir diesmal direkt vor einem Rudel Dortmunder Edelfans aus dem VIP-Bereich saßen (wir hatten feine Plätze im Block 19A) - und mitten unter ewigen Dauerkarten. Diese Show war besser als das Spiel. Immerhin. Und dass es für den Shuttlebus zur S-Bahn einen Familieneingang gibt, hat mich schwer beeindruckt. Ich hatte schon entschieden, dass ich mir mit den beiden Jungs das Gedränge nicht gebe und zu Fuß gehe, als wir an dieser Stau-Umgehung vorbei kamen. Nett.
Lustig war dagegen, dass wir diesmal direkt vor einem Rudel Dortmunder Edelfans aus dem VIP-Bereich saßen (wir hatten feine Plätze im Block 19A) - und mitten unter ewigen Dauerkarten. Diese Show war besser als das Spiel. Immerhin. Und dass es für den Shuttlebus zur S-Bahn einen Familieneingang gibt, hat mich schwer beeindruckt. Ich hatte schon entschieden, dass ich mir mit den beiden Jungs das Gedränge nicht gebe und zu Fuß gehe, als wir an dieser Stau-Umgehung vorbei kamen. Nett.
18.3.05
Ufff. Geschafft.
Es hat dann doch etwas länger gedauert als geplant, dafür ist der neue RSS-Reader (nur Windows) richtig gut geworden, den wir heute als BETA online gestellt haben. In die Konzeption ist natürlich nicht nur men Hirnschmalz geflossen, sondern auch der von ein paar Kollegen, umgesetzt hat ihn Siegfried Hirsch, auf dessen NewsBee er ruht.
Eine Kernidee: Dadurch, dass wir ihn kostenfrei anbieten - der Preis ist dann, dass mindestens ein Feed aus unserem Presseportal aktiviert sein muss - wollen wir helfen, RSS zu einer Standardanwendung zu machen. Denn das ist es ja leider, leider noch nicht.
Jedenfalls freue ich mich, wenn und dass ein großer Schritt in diesem Projekt geschafft ist. Testen! Marsch, Marsch!
Eine Kernidee: Dadurch, dass wir ihn kostenfrei anbieten - der Preis ist dann, dass mindestens ein Feed aus unserem Presseportal aktiviert sein muss - wollen wir helfen, RSS zu einer Standardanwendung zu machen. Denn das ist es ja leider, leider noch nicht.
Jedenfalls freue ich mich, wenn und dass ein großer Schritt in diesem Projekt geschafft ist. Testen! Marsch, Marsch!
Ende
Es wird wirklich Zeit, dass sich die Grünen aus der babylonischen Gefangenschaft der SPD befreien. Sicher: Schwarzgrün ist in Schläfrig-Holstein nicht denkbar, schon gar nicht mit den populistischen Kaspern von der FDP. Aber ich hatte innerhalb der Partei nach der Abwahl Ortiwn Rundes ja bereits für diese Option in Hamburg plädiert. Vielleicht wäre es wirklich gut, der SPD in S-H die Chance zu geben, erstmal in Ruhe zu klären, was sie will. Unter reinen parteipolitischen Gesichtspunkten hielte ich den freiwilligen Gang in die Opposition für die beste Lösung.
Das Problem entsteht jedoch daraus, dass ich überzeugt bin, dass in den hochkontroversen Unterschieden in Schlüsselfragen (Schule, Struktur, Infrastruktur, Finanzen) vor allem die Grünen und teilweise auch die SPD die Antworten haben, die eher geeignet sind, dem Land zu helfen. Und ein trotziges Dann macht euren Kram alleeeene finde ich irgendwie kindisch.
Das Problem entsteht jedoch daraus, dass ich überzeugt bin, dass in den hochkontroversen Unterschieden in Schlüsselfragen (Schule, Struktur, Infrastruktur, Finanzen) vor allem die Grünen und teilweise auch die SPD die Antworten haben, die eher geeignet sind, dem Land zu helfen. Und ein trotziges Dann macht euren Kram alleeeene finde ich irgendwie kindisch.
17.3.05
Konklave
Schon peinlich das mit den Wahlgängen. Aber so ist es nun mal: Wenn einer - bisher war sowas normalerweise jemand von der größten Partei, aber wer weiß, dafür ist das ja geheim - sich übergangen fühlt oder noch eine Rechnung offen hat, oder lieber eine Große Koalition (Gott bewahre) will oder oder oder.
Wenns gut geht, redet in drei Monaten niemand mehr drüber. Wenns schief geht, ist es der Anfang vom Ende.
Link auf die NDR-Seite via lummaland
Wenns gut geht, redet in drei Monaten niemand mehr drüber. Wenns schief geht, ist es der Anfang vom Ende.
Link auf die NDR-Seite via lummaland
Ironie
Ich bin bekennender Bahnfahrer. Aber zum Glück ist mir noch nie so was passiert, wie Nico, obwohl ich auch oft den ICE 70 nutze (gerade gestern wieder, was für ein Schröbbelzug). Aber besonders hübsch finde ich die aktuelle Google-Ad unter dem genauen Protokoll, das bis jetzt schlappe 43 Trackbacks und 40 Kommentare gezeigtigt hat...
Handelsblatt gibt Gas mit Blogs
Nun ist es also doch passiert, was ich schon länger vermutet habe: Das Handelsblatt gibt Gas bei Blogs. Heute um 11:07 Uhr haben sie das offiziell bekannt gegeben.
Das ist schon spannend und ein gutes Konzept: Korrespondenten bloggen und sind über eine zentrale Plattform zu erreichen. Ist das einer der Leuchttürme, die zu erwarten waren? Eine Gawker? Immerhin steht mit GWP einer der großen Vermarkter zur Verfügung, so dass ein mittelfristig wirtschaftlich interessanter Betrieb dieser Plattform denkbar ist - zumal die Blogger ohnehin bereits bezahlt sind.
Sehr clever! Hut ab!
Das ist schon spannend und ein gutes Konzept: Korrespondenten bloggen und sind über eine zentrale Plattform zu erreichen. Ist das einer der Leuchttürme, die zu erwarten waren? Eine Gawker? Immerhin steht mit GWP einer der großen Vermarkter zur Verfügung, so dass ein mittelfristig wirtschaftlich interessanter Betrieb dieser Plattform denkbar ist - zumal die Blogger ohnehin bereits bezahlt sind.
Sehr clever! Hut ab!
Das ist der Gipfel
Was soll das eigentlich? Ich mein, da setzen sich genau die Leute zusammen, die in der Tradition nd Praxis jener ideologisierten Wirtschaftspolitik stehen, die dieses Land in den letzten zwanzig Jahren runter gewirtschaftet hat. Was soll denn beim Treffen der Konservativen rauskommen? Mir kommt es wie eine große Ersatzhandlung vor.
Mehr aber überrascht mich, wie gespannt und erfreut sogar gebildete und politisch interessierte Menschen reagieren. Wie sehr die alten und schon vielfach gescheiterten Rezepte quer durch alle möglichen Gruppen gefordert werden. Dazu muss man nicht einmal die Gaga-Forderung der Bild bemühen, mit denen sie heute morgen diesen Gipfel begleitet. Manchmal frage ich mich, ob Chile wirklich so ein Vorbild für uns sein sollte (vor allem das Chile unter Pinochet, das die meisten jetzt geforderten Ideen bis zum völligen Scheitern ausprobiert hat) - ist es doch das einizige Land außer Deutschland, das diese Erkenntnistiefe in der wirtschaftswissenschaftlichen und -politischen Diskussion hat.
Ich bin gestern viel Taxi gefahren. und obwohl ich zurzeit eher vermeide, in Diskussion an diesem Ort einzusteigen, war es doch spannend, wie bei allen Fahrern, die ich gestern traf, ganz selbstverständlich und ungefragt eine große Verachtung für Politiker raussprudelte, gepaart mit immer denselben absurden (vor allem für so wirtschaftlich Gebeutelte absurden) Forderungen aus der neoliberalen Mottenkiste. Erschreckend.
Mehr aber überrascht mich, wie gespannt und erfreut sogar gebildete und politisch interessierte Menschen reagieren. Wie sehr die alten und schon vielfach gescheiterten Rezepte quer durch alle möglichen Gruppen gefordert werden. Dazu muss man nicht einmal die Gaga-Forderung der Bild bemühen, mit denen sie heute morgen diesen Gipfel begleitet. Manchmal frage ich mich, ob Chile wirklich so ein Vorbild für uns sein sollte (vor allem das Chile unter Pinochet, das die meisten jetzt geforderten Ideen bis zum völligen Scheitern ausprobiert hat) - ist es doch das einizige Land außer Deutschland, das diese Erkenntnistiefe in der wirtschaftswissenschaftlichen und -politischen Diskussion hat.
Ich bin gestern viel Taxi gefahren. und obwohl ich zurzeit eher vermeide, in Diskussion an diesem Ort einzusteigen, war es doch spannend, wie bei allen Fahrern, die ich gestern traf, ganz selbstverständlich und ungefragt eine große Verachtung für Politiker raussprudelte, gepaart mit immer denselben absurden (vor allem für so wirtschaftlich Gebeutelte absurden) Forderungen aus der neoliberalen Mottenkiste. Erschreckend.
15.3.05
An-Knopf
Jaja, ich bin ja auch überraschend heute im Büro und nicht im ICE nach Frankfurt (ich nehm erst den morgen früh um 5:20 Uhr, um rechtzeitig zu den Vorträgen zu sein). Und ich hatte dem User Support offiziell erlaubt, ihn wegzunehmen. Aber da will man schlaftrunken um kurz nach acht den An-Knopf drücken, bückt sich schon unter den Schreibtisch und greift ins Leere. Langsam dämmerte mir, dass das daran liegt, dass der Umzug meiner Daten auf dieses hübsche Spielzeug vorbereitet wird:
Wie gut, dass er eine Diebstahlsicherung hat. Und wie schön, dass ich mich dann weder bücken mus, um meinen USB-Stick anzuschließen, noch um ihn einzuschalten. Ich freu mich schon drauf.
Wie gut, dass er eine Diebstahlsicherung hat. Und wie schön, dass ich mich dann weder bücken mus, um meinen USB-Stick anzuschließen, noch um ihn einzuschalten. Ich freu mich schon drauf.
Hui Buh kommt ins Kino
Der Kastellan (Hans Clarin) kocht Blaubeersuppe: Hui Buhs Leib- und Magenspeise
(c) 2005 Constantin Film
Das wird ein Fest. Glücklichste Momente der Kindheit. Blaubeersuppe, Schloss Burgeck, der Kastellan. Wie oft ich die LPs von Hui Buh gehört habe, weiß ich nicht. Ich weiß ja noch nicht mal, wo sie abgeblieben sind.
(die Räuber Hotzenplotz-Platten und die Komponisten-Dinger mit Karlheinz Böhm hab ich beim Ausräumen des elterlichen Dachbodens irgendwann gefunden, die hier nicht.)
Aus der Pressemitteilung, die eben per Mail reinflatterte:
Hui Buh (Michael Bully Herbig) und der tapfere Kastellan (Hans Clarin) werden von Christoph Maria Herbst, Ellenie Salvo Gonzales, Heike Makatsch, Nick Brimble, Rick Kavanian, Wolfgang Völz u.v.a. bei der Bewältigung haarsträubender Abenteuer unterstützt.
(...)
(D)ie zahllosen Fans müssen sich in Geduld üben, denn es wird noch viele Monate dauern, bis Ihnen im Kino die Haare zu Berge stehen werden: die Dreharbeiten zu "Hui Buh - Das Schlossgespenst" haben gerade begonnen und erst im Laufe des Jahres 2006 wird die Spukerei im Verleih (...) starten.
Hilfe, voll Mainstream
Da dachte ich, es wäre halbwegs originell, schnell das Powerbook zu öffnen und vom Sofa aus darauf hinzuweisen. Und dann bin ich doch nur wieder ganz normaler Mainstream. Die ersten vier, die ich gefunden habe, werden nicht die letzten sein, die 16TEUR hätten gewinnen wollen:
Thomas Gigold, Max, unblogbar, Björn, Heiko Hebig und bestimmt noch ganz viele andere.
Thomas Gigold, Max, unblogbar, Björn, Heiko Hebig und bestimmt noch ganz viele andere.
14.3.05
Wer wird Blog-Millionär?
Was ist ein Blog? Jedenfalls keine finnische Schulform. Da sehe ich zum ersten Mal seit bestimmt einem Jahr diese komische Sendung mit dem Typ mit den kräuseligen Ohren - und da scheitert die Frau, die immerhin wusste, dass Simon Rattle ein Dirigent ist an jener Frage oben.
Wobei keine der Antworten richtig war, die angeboten wurden. Gemeint war aber Tagebuch im Internet.
Wobei keine der Antworten richtig war, die angeboten wurden. Gemeint war aber Tagebuch im Internet.
13.3.05
Tolles Museum entdeckt
Vielleicht war es ein Glück, dass wir Bs Eltern auf dem Dulsberg verpasst hatten - oder vielmehr ihre Mutter, denn ihren Vater hatten wir in unserem Auto dabei - und so merken konnten, dass das Wetter viel schlechter wurde. Also haben wir kurzentschlossen Hagenbeck´s gestrichen und statt dessen spontan das Museum der Arbeit in Barmbek, direkt hinter Globetrotter, angesteuert.
Da wollte ich immer schon mal hin. Aber wenn man bedenkt, dass ich es noch nicht mal geschafft habe, bisher auch nur ein einziges Mal in die Galerie der Gegenwart zu kommen, ist zur Not akzeptabel, dass es also heute das erste Mal war. Und ich fands toll. Vor allem der Bereich mit den Druckerpressen und dem Bleisatz und den gigantischen Rolldruckern (auf denen noch die Halbzylinder liegen, von denen die letzte Ausgabe der Zeit lief, die damit gedruckt worden war) hat es mir angetan. Schon als wir die Etage betraten, roch es so schön nach Druckerei - und erinnerte mich an manchen Sommerjob in der Schulzeit, den ich in Druckereien verbacht habe, meist allerdings damals mit Siebdruck oder Offset.
Den Kindern, sogar dem Jüngsten, hat es gut gefallen: Es gab nicht nur die Möglichkeit für sie, selbst mit Email (komisch: sieht genau so aus und klingt ganz anders als das, was heute Fernschreiben ersetzt - jedenfalls habe ich so versucht, den Jungs Fernschreiber zu erklären - oder heißt es Emaille?) einen Anhänger herzustellen, sondern sie hatten auch eine eigene Kinderführung dabei auf so einem Diktiergerät oder wie immer man es unzulänglich beschreiben mag.
Als es dann draußen zu regnen begann, war allen klar, dass es die richtige Entscheidung gewesen war...
Da wollte ich immer schon mal hin. Aber wenn man bedenkt, dass ich es noch nicht mal geschafft habe, bisher auch nur ein einziges Mal in die Galerie der Gegenwart zu kommen, ist zur Not akzeptabel, dass es also heute das erste Mal war. Und ich fands toll. Vor allem der Bereich mit den Druckerpressen und dem Bleisatz und den gigantischen Rolldruckern (auf denen noch die Halbzylinder liegen, von denen die letzte Ausgabe der Zeit lief, die damit gedruckt worden war) hat es mir angetan. Schon als wir die Etage betraten, roch es so schön nach Druckerei - und erinnerte mich an manchen Sommerjob in der Schulzeit, den ich in Druckereien verbacht habe, meist allerdings damals mit Siebdruck oder Offset.
Den Kindern, sogar dem Jüngsten, hat es gut gefallen: Es gab nicht nur die Möglichkeit für sie, selbst mit Email (komisch: sieht genau so aus und klingt ganz anders als das, was heute Fernschreiben ersetzt - jedenfalls habe ich so versucht, den Jungs Fernschreiber zu erklären - oder heißt es Emaille?) einen Anhänger herzustellen, sondern sie hatten auch eine eigene Kinderführung dabei auf so einem Diktiergerät oder wie immer man es unzulänglich beschreiben mag.
Als es dann draußen zu regnen begann, war allen klar, dass es die richtige Entscheidung gewesen war...
11.3.05
Terror
Für mich war es ein hartes Stück Arbeit, mich von dem radikalen Feminismus meiner Kommilitoninnen zu emzipieren. Undenkbar wäre gewesen, eine Frau zu heiraten, die zu Hause bei den Kindern bleiben will. Nix da, ich wollte den halben Himmel auch haben und ihr die halbe Maloche gönnen. Es ist anders gekommen.
Heute bin ich mir sicher, dass Vieles von dem, was zurzeit schief läuft in diesem Land, am Emanzipationsterror sozialdemokratischer Prägung liegt. Nicht sehr tief geschürft, aber doch fein zusammen gefasst hat das diese Woche Beate Clausnitzer in der Zeit. Lustig, dass ich gerade heute über verwandte Einträge bei der Kaltmamsell und beiBernd ClüwerThomas Knüwer gestolpert bin. Ich bin jedoch anderer Meinung.
So lange, wie ich noch kein familienfreundliches Unternehmen erlebt habe, sondern von Chefs höre, die Müttern, die zurück kommen wollen, als leuchtendes Beispiel die eine Frau vorhalten, die nach knapp sechs Monaten wieder eingestiegen ist; so lange, wie in einigen Unternehmen des größten deutschen Medienkonzerns Frauen, die nach der Geburt ihrer Kinder teilweise weiter arbeiten wollen, recht systematisch rausgemobbt werden oder ihr Arbeitsbereich kurzerhand abgewickelt wird; so lange läuft etwas falsch.
Wer mit vermeintlicher Geichbehandlung Ungleichheit leugnet (und wir sind nun mal nicht gleich), muss sich über gar nichts wundern. Weder über mangelnde Motivation, noch über sinkende Geburtenzahlen bei Akademikerinnen.
Heute bin ich mir sicher, dass Vieles von dem, was zurzeit schief läuft in diesem Land, am Emanzipationsterror sozialdemokratischer Prägung liegt. Nicht sehr tief geschürft, aber doch fein zusammen gefasst hat das diese Woche Beate Clausnitzer in der Zeit. Lustig, dass ich gerade heute über verwandte Einträge bei der Kaltmamsell und bei
So lange, wie ich noch kein familienfreundliches Unternehmen erlebt habe, sondern von Chefs höre, die Müttern, die zurück kommen wollen, als leuchtendes Beispiel die eine Frau vorhalten, die nach knapp sechs Monaten wieder eingestiegen ist; so lange, wie in einigen Unternehmen des größten deutschen Medienkonzerns Frauen, die nach der Geburt ihrer Kinder teilweise weiter arbeiten wollen, recht systematisch rausgemobbt werden oder ihr Arbeitsbereich kurzerhand abgewickelt wird; so lange läuft etwas falsch.
Wer mit vermeintlicher Geichbehandlung Ungleichheit leugnet (und wir sind nun mal nicht gleich), muss sich über gar nichts wundern. Weder über mangelnde Motivation, noch über sinkende Geburtenzahlen bei Akademikerinnen.
Europas 9/11
Heute ist der erste Jahrestag von Europas 9/11.
191 Menschen starben in Madrid.
Eine Mischung aus Vertuschung, Aufblähen, echter Trauer und purem Entsetzen setzte ein.
Es ist richtig, deshalb heute besonders noch mal daran zu erinnern:
Die Pressemitteilung der Grünen, aus der dies zitiert ist, ist noch nicht online.
191 Menschen starben in Madrid.
Eine Mischung aus Vertuschung, Aufblähen, echter Trauer und purem Entsetzen setzte ein.
Es ist richtig, deshalb heute besonders noch mal daran zu erinnern:
Die richtige Balance zwischen den Erfordernissen der Sicherheit und der Bewahrung der Freiheitsrechte bleibt ständige Aufgabe. Die Stärkung und Sicherung von Bürgerrechten und Demokratie ist unser unverzichtbares Ziel. Alles andere wäre ein Sieg des Terrorismus und eine Niederlage für die offenen Gesellschaften.
Die Pressemitteilung der Grünen, aus der dies zitiert ist, ist noch nicht online.
Unterschicht
Harald Schmidt, das sage ich ja immer wieder, macht die beste politische Sendung im deutschen Fernsehen. Und mit dem Begriff vom Unterschichtenfernsehen hat er mal wieder eine Debatte angestoßen, die nun - trotz des armseligen Versuchs der Regierung, den Armuts- und Reichtumsbericht aufmerksamkeitsarm zu platzieren - los geht. Die Zeit widmet sich mit mehreren Artikeln diese Woche der Armut.
In der politischen Debatte - auch und gerade in meiner Partei - höre ich immer wieder, es sei ein Skandal, dass die Schere zwischen Arm und Reich auch unter rotgrün weiter aufgehe. Ich denke, das ist nicht das wirkliche Problem. Der eigentliche Skandal ist doch, dass es der Unterschicht heute schlechter geht.
Denn da habe ich von John Rawls doch viel gelernt: Unterschiede sind dann ok, wenn sie dazu führen, dass die am schlechtesten Gestellten davon profitieren. Gerechtigkeit hat eben nichts mit Gleichheit zu tun oder mit Nivellierungen, sondern damit, dass es für alle besser wird - jetzt etwas holzschnittartig
Wir haben ja ein paar Jahre in Hamburg-Horn gelebt. In der guten Ecke, fast an der Grenze zu Hamm. Schon damals, Mitte der 90er, kroch die Armut aus der latent verslamten Horner Geest über die Rennbahn in die damals nur knapp unterbürgerlichen Straßen des Stadtteils. Wenn wir heute dort hin kommen, ist es noch eine ganze Ecke weiter gegangen.
Als anderen Skandal habe ich die völlig absurde Debatte um Hartz IV empfunden. Nun hatte ich da ja nicht so eine Heilserwartung an dieses Konzept (weshalb ja auch die Mitarbeit im Wirtschaftministerium geplatzt war) - aber die Debatte um Ersparnisse und Lebensversicherungen war pervers. Schon wir als Gutverdiener mit mehreren Kindern haben keine Ersparnisse. Menschen in Armut erst Recht nicht. Oder wie Elisabeth Niejahr in der Zeit schreibt:
Ich bin froh, dass Harald Schmidt das Wort Unterschicht in den Diskurs geworfen hat und damit hilft, ein Tabu gerade in der sehr in sich verkrümmten linken Debatte aufzubrechen.
In der politischen Debatte - auch und gerade in meiner Partei - höre ich immer wieder, es sei ein Skandal, dass die Schere zwischen Arm und Reich auch unter rotgrün weiter aufgehe. Ich denke, das ist nicht das wirkliche Problem. Der eigentliche Skandal ist doch, dass es der Unterschicht heute schlechter geht.
Denn da habe ich von John Rawls doch viel gelernt: Unterschiede sind dann ok, wenn sie dazu führen, dass die am schlechtesten Gestellten davon profitieren. Gerechtigkeit hat eben nichts mit Gleichheit zu tun oder mit Nivellierungen, sondern damit, dass es für alle besser wird - jetzt etwas holzschnittartig
Wir haben ja ein paar Jahre in Hamburg-Horn gelebt. In der guten Ecke, fast an der Grenze zu Hamm. Schon damals, Mitte der 90er, kroch die Armut aus der latent verslamten Horner Geest über die Rennbahn in die damals nur knapp unterbürgerlichen Straßen des Stadtteils. Wenn wir heute dort hin kommen, ist es noch eine ganze Ecke weiter gegangen.
Als anderen Skandal habe ich die völlig absurde Debatte um Hartz IV empfunden. Nun hatte ich da ja nicht so eine Heilserwartung an dieses Konzept (weshalb ja auch die Mitarbeit im Wirtschaftministerium geplatzt war) - aber die Debatte um Ersparnisse und Lebensversicherungen war pervers. Schon wir als Gutverdiener mit mehreren Kindern haben keine Ersparnisse. Menschen in Armut erst Recht nicht. Oder wie Elisabeth Niejahr in der Zeit schreibt:
Die Medien jaulten meistens erst dann auf, wenn die Mittelschichten bluten sollten. Während der Hartz-Proteste des Sommers 2003 zum Beispiel entzündete sich die heißeste öffentliche Kritik an der Frage, welche Ersparnisse und Lebensversicherungen angetastet würden. Mit Armut hatte das wenig zu tun, dafür aber viel mit Abstiegsängsten. Man muss ja erst mal eine Lebensversicherung besitzen, um sie auflösen zu können. (Niejahr)
Ich bin froh, dass Harald Schmidt das Wort Unterschicht in den Diskurs geworfen hat und damit hilft, ein Tabu gerade in der sehr in sich verkrümmten linken Debatte aufzubrechen.
10.3.05
Programmänderung
Offenbar kommt der N3NDR-Fernsehen-Blog-Beitrag jetzt schon: Ich höre, es soll heute zwischen 13 und 13:30 Uhr gesendet werden.
mit Dank an die Insider Marco und Alexander.
mit Dank an die Insider Marco und Alexander.
9.3.05
Manchmal kann ich Don verstehen,
wenn er mal wieder über PR-Menschen lästert, die es richtig Scheiße anstellen. Ich bekomme jeden Tag schon beruflich die absurdesten Ideen auf den Rechner. Dieses aber toppt doch das meiste aus der letzten Zeit. An meine private E-Mail-Adresse (die richtig geschrieben war) mit falscher Anrede (was ich kenne - und mein Name ist ja auch kompliziert, auch schon nur mein Mädchenname -, was ich aber nur in Amateurzusammenhängen bereit bin hinzunehmen), ohne Inhalt, ohne dass sich mir bei der Seite erschlösse, was ich davon wollen könnte.
Nee, Herr Engel. Ohne mich. Und ohne Erfolg, schätze ich mal...
Übrigens: Wer immer Ihnen erzählt haben mag, dass die deutsche Rechtschreibung in der Kommunikation mit Journalisten außer Kraft gesetzt ist, hat Ihnen nicht die Wahrheit gesagt.
sehr geehrter herr lueneburger
wir moechten bald in deutschland durchstarten
vielleicht haben sie ja journalistisches interesse
www.13buhost.com
mit freundlichen gruessen
florian engel
Nee, Herr Engel. Ohne mich. Und ohne Erfolg, schätze ich mal...
Übrigens: Wer immer Ihnen erzählt haben mag, dass die deutsche Rechtschreibung in der Kommunikation mit Journalisten außer Kraft gesetzt ist, hat Ihnen nicht die Wahrheit gesagt.
Tagungsstress
Also heute vormittag erst auf die Tagung zu den Lead Awards - wobei ich den mutmaßlich langweiligen Vortrag aus dem Trendbüro, der sich mit Blogs beschäftigen will, verpassen werde -, dann zum Vortrag nach Bremen: Bei den Bremen Ports eine Tagung zu Logistik und Transport.
Das ist immer etwas wie nach Hause kommen (also nicht Bremen jetzt, sondern Logistik). Ich schätze mal, dass ich mit den meisten, die da sind, schon mal telefoniert hab vor zwanzig Jahren oder so, als ich in der Abowerbung und -betreuung beim Deutschen Verkehrsverlag gejobbt habe. Vor Logistikern über Pressearbeit und über Internet zu sprechen, macht jedenfalls immer Spaß - und ist shcon länger her, zuletzt bei den Petersberger Kommunikationstagen vor bestimmt drei Jahren (oder noch länger?).
Abends dann die Lead Awards und die dazugehörige Party. Muss nur noch mein Magen durchhalten, der irgendwie sehr beknackt rumort...
Das ist immer etwas wie nach Hause kommen (also nicht Bremen jetzt, sondern Logistik). Ich schätze mal, dass ich mit den meisten, die da sind, schon mal telefoniert hab vor zwanzig Jahren oder so, als ich in der Abowerbung und -betreuung beim Deutschen Verkehrsverlag gejobbt habe. Vor Logistikern über Pressearbeit und über Internet zu sprechen, macht jedenfalls immer Spaß - und ist shcon länger her, zuletzt bei den Petersberger Kommunikationstagen vor bestimmt drei Jahren (oder noch länger?).
Abends dann die Lead Awards und die dazugehörige Party. Muss nur noch mein Magen durchhalten, der irgendwie sehr beknackt rumort...
8.3.05
Coming Out
So am späten Abend nach einem wirklich lustigen und wunderschönen Musical ist es wohl Zeit für ein Coming Out, auch wenn ich mir damit alles verscherze. Hilft nix.
Ich liebe Abba.
Meine Eltern sind wahrscheinlich drei oder vier Jahre zu alt, als dass sie mir das noch hätten mitgeben können. Zuhause war mehr Beatles, dann Hermann van Veen und später der Protestsong-Kram angesagt. Abba - abgesehen davon, dass ich es natürlich in Rudimenten kannte - habe ich dann in meiner Zeit bei Alsterradio (die es auch nicht mehr gibt in dem Sinne, jetzt läuft das rock'n'pop oder so was) kennen und lieben gelernt. Es war in all den Schlagern und Oldies das, was den Sonntag Morgen im Studio versüßt hat (so wie vielleicht nur noch Elvis' In the Ghetto. Das geht eim das Herz uff und die Augen über: And his Mama cried). Dann kam Muriels Hochzeit und seitdem ist es um micht geschehen. Ja, so spät erst.
Heute läuft Abba ja ohnehin auf jeder halbwegs guten Party. und wir haben auch nur die alte Platte von B, die sie noch aus ihrer Jugendzeit hat: Visitors. Aber irgendwie kann ich jeden Song mitsingen.
Nun ist es also raus. Und wenn ich noch mal so richtig jemanden schocken will, dann erzähle ich, dass ich Mädchenfilme fast so sehr liebe wie Abba - und mir regelmäßig nicht nur Dirty Dancing und Pretty Woman gebe, sondern auch noch so manchen anderen Kram.
Ich liebe Abba.
Meine Eltern sind wahrscheinlich drei oder vier Jahre zu alt, als dass sie mir das noch hätten mitgeben können. Zuhause war mehr Beatles, dann Hermann van Veen und später der Protestsong-Kram angesagt. Abba - abgesehen davon, dass ich es natürlich in Rudimenten kannte - habe ich dann in meiner Zeit bei Alsterradio (die es auch nicht mehr gibt in dem Sinne, jetzt läuft das rock'n'pop oder so was) kennen und lieben gelernt. Es war in all den Schlagern und Oldies das, was den Sonntag Morgen im Studio versüßt hat (so wie vielleicht nur noch Elvis' In the Ghetto. Das geht eim das Herz uff und die Augen über: And his Mama cried). Dann kam Muriels Hochzeit und seitdem ist es um micht geschehen. Ja, so spät erst.
Heute läuft Abba ja ohnehin auf jeder halbwegs guten Party. und wir haben auch nur die alte Platte von B, die sie noch aus ihrer Jugendzeit hat: Visitors. Aber irgendwie kann ich jeden Song mitsingen.
Nun ist es also raus. Und wenn ich noch mal so richtig jemanden schocken will, dann erzähle ich, dass ich Mädchenfilme fast so sehr liebe wie Abba - und mir regelmäßig nicht nur Dirty Dancing und Pretty Woman gebe, sondern auch noch so manchen anderen Kram.
Mamma Mia
Da kommt man nichtsahnend nach Hause, noch kurz vorher mit einem ungewöhnlichen und latent skurrilen Erlebnis im örtlichen Mini-Mal (geschmeidige Ghetto-Randlage), als die Kassiererin mit deutschem Namen mit der Kundin vor mir ein ausfühliches Schwätzchen auf russisch hielt und ich mich irgendwie auf Urlaub fühlte, als mir B die Frage stellt, ob ich heute abend (also jetzt sofort) mit ihr in Mamma Mia gehen will. Wir haben zwei Karten geschenkt bekommen. Kuhl: Das einzige Musical überhaupt, das ich ohnehin sehen wollte....
7.3.05
Fernsehn machen wir selbst
Haben sich meine Großen gedacht, nachdem ihr Bruder im Bett war. Und der nette Redakteur hat sie also an die Kamera gelassen und gleich noch mit dem Handy Fotos gemacht.
Ich selbst hatte ja nie den Drang dahin. Radio fand ich immer spannender. Hat auch viel Spaß gemacht damals. Naja, jetzt wäre ich ohnehin zu alt dafür.
Ich selbst hatte ja nie den Drang dahin. Radio fand ich immer spannender. Hat auch viel Spaß gemacht damals. Naja, jetzt wäre ich ohnehin zu alt dafür.
6.3.05
Video kills the Radio Star
Nun soll es also feststehen:
N3, 14.3.2005, 13:00 Uhr - 13:30 Uhr (also nicht die ganze Zeit, aber irgendwie da drin). Wiederholung am 15.3.2005 ab 11:30 Uhr. Schon mal den Videorecorder programmieren. Wie gut, dass da Ferien sind.
Blog-TV feat. mein Sohn Dan als bloggender HSV-Jung-Fan, Nico Lumma als bloggender Experte und meine Wenigkeit als bloggender Nicht-Nerd.
N3, 14.3.2005, 13:00 Uhr - 13:30 Uhr (also nicht die ganze Zeit, aber irgendwie da drin). Wiederholung am 15.3.2005 ab 11:30 Uhr. Schon mal den Videorecorder programmieren. Wie gut, dass da Ferien sind.
Reizreaktion
Nicht verwundert hat nicht in den letzten Tagen, dass einige - auch gerade einige der von mir mit viel Spaß gelesenen - Blogger massiv und direkt auf das Thema mit dem Blog-Seminar eingestiegen sind. Einige der Aspekte, warum das so sein mag, hat Robert Basic im M-e-x-Blog zusammengetragen.
Ich selbst war zuerste eigentlich über einen Punkt am überraschtesten, auf den Andreas Rodenheber in den Kommentaren dort hinweist:
Ich bin jedoch der Meinung, dass Blogs zu einem sehr, sehr großen Teil eben das sind: Journale auf dem Boulevard. Eine meiner Thesen ist, dass mit Blogs der Journalismus zu seinen Wurzeln zurück kommt, wobei das Problem der Druckerpresse weitgehend gelöst ist (und damit der Kapitaleinsatz geringer). Und erfolgreiche Blogs spielen gekonnt auf der Klaviatur des Boulevard. Vielleicht sehen das Blogger, die die Mechanismen des Boulevard-Journalismus nicht von innen kennen, nicht. Vielleicht ist es aber auch nur ein ähnliches Reiz-Reaktions-Schema wie damals, als so viele beim Blogger-Artikel in der SZ aufgequietscht haben, als dort die These von der Einsamkeit vertreten wurde...
Ich selbst war zuerste eigentlich über einen Punkt am überraschtesten, auf den Andreas Rodenheber in den Kommentaren dort hinweist:
Ein zweiter Aspekt ist, dass die Berufsangabe "Boulevardjournalist" für Blogger nun mal wirklich ne Steilvorlage ist. (Comment)
Ich bin jedoch der Meinung, dass Blogs zu einem sehr, sehr großen Teil eben das sind: Journale auf dem Boulevard. Eine meiner Thesen ist, dass mit Blogs der Journalismus zu seinen Wurzeln zurück kommt, wobei das Problem der Druckerpresse weitgehend gelöst ist (und damit der Kapitaleinsatz geringer). Und erfolgreiche Blogs spielen gekonnt auf der Klaviatur des Boulevard. Vielleicht sehen das Blogger, die die Mechanismen des Boulevard-Journalismus nicht von innen kennen, nicht. Vielleicht ist es aber auch nur ein ähnliches Reiz-Reaktions-Schema wie damals, als so viele beim Blogger-Artikel in der SZ aufgequietscht haben, als dort die These von der Einsamkeit vertreten wurde...
5.3.05
Instrumentenladen
Mein Mittlerer brauchte eine neue Flöte, da die alte von B, die er bisher genutzt hatte, inzwischen heiser wird. Durch Zufall sind wir auf den kleinen Laden in der Neustadt gestoßen, den der engagierte und sehr nette junge Instrumentenbauer Christoph Seifert bestreibt: Der Holzbläser. Ich kaufe ja ohnehin viel lieber in kleinen, spezialisierten Fachgeschäften, in denen ich auch eine Beziehung zu den Inhabern aufbauen kann. Und für die Kinder war es faszinierend, seine Werkstatt zu sehen und all die Klarinetten, Oboen, Flöten und Blockflöten. Wir haben eine Moeck Rottenburg in Ahorn gekauft, auch wenn man sie bei Internet-Händlern ein bisschen billiger bekommt. Preiswerter sicher nicht.
Meine alte Klarinette lasse ich ein anderes Mal aufarbeiten. Das ist mir zurzeit noch etwas teuer, da muss ich erstmal drauf sparen...
Meine alte Klarinette lasse ich ein anderes Mal aufarbeiten. Das ist mir zurzeit noch etwas teuer, da muss ich erstmal drauf sparen...
4.3.05
Herzlich Willkommen
Liebe Alt-Blogger!
Ich freue mich, dass ihr mich hier besucht. Viele von euch besuche ich seit mehreren Jahren. Viele von euch lese ich lange mit großer Freude. Von manchen von euch habe ich einiges gelernt, was ich dann sicher gut gebrauchen kann, wenn ich in gut einem Monat das erste Blogseminar für PR-Profis geben darf. Wenn sich einer von euch anmeldet, seid ihr auch dort willkommen - dann könnt ihr den anderen sicher viel erzählen von der Faszination, die wir gemeinsam erleben.
Mir macht es Spaß mit euch. Und ein wunderbarer Nebeneffekt ist, dass ich nun endlich den passenden Einstieg ins Seminar gefunden habe. Bleibt ihr noch ein bisschen?
Ich freue mich, dass ihr mich hier besucht. Viele von euch besuche ich seit mehreren Jahren. Viele von euch lese ich lange mit großer Freude. Von manchen von euch habe ich einiges gelernt, was ich dann sicher gut gebrauchen kann, wenn ich in gut einem Monat das erste Blogseminar für PR-Profis geben darf. Wenn sich einer von euch anmeldet, seid ihr auch dort willkommen - dann könnt ihr den anderen sicher viel erzählen von der Faszination, die wir gemeinsam erleben.
Mir macht es Spaß mit euch. Und ein wunderbarer Nebeneffekt ist, dass ich nun endlich den passenden Einstieg ins Seminar gefunden habe. Bleibt ihr noch ein bisschen?
nichts zu verbergen
Es ist eine Frage der Haltung, wie ich zu Dingen wie Biometrie, DNS-Speicherung, gläsernen Konten und so fort stehe. Und da komme ich dann selbst im aller engsten Umfeld immer wieder in Argumentationsnöte, wenn die schnelle Antwort fällt, jemand habe doch nichts zu verbergen.
Wie gut, dass wenigstens die Zeit an dem Thema dran bleibt, diese Woche mit einer langen Strecke. Vor allem Burkhard Hirsch bringt es wieder einmal sehr auf den Punkt und schreibt zu der allzu leichten Ansage von oben:
Wie gut, dass wenigstens die Zeit an dem Thema dran bleibt, diese Woche mit einer langen Strecke. Vor allem Burkhard Hirsch bringt es wieder einmal sehr auf den Punkt und schreibt zu der allzu leichten Ansage von oben:
Daran ändert auch das so gute Gewissen vieler Bürger nichts, die ihr Privatleben mit der Behauptung leugnen, sie hätten nichts zu verbergen. In Wirklichkeit glauben sie, von einem Verdacht verschont zu bleiben. Sie wollen mehr eigene Sicherheit mit der Freiheit anderer bezahlen. Das ist politische Zechprellerei. (Hirsch)
Weimar?
Eigentlich traurig, dass immer wieder auf die Flachdenker reagiert werden muss, die groß Weimar an die Wände schmieren. Nico übernimmt die Klarstellung in dieser Woche wieder mal. Ich kann das Genöle vor allem deshalb nicht mehr hören, weil es an anderer Stelle ja durchaus Parallelen zu Weimar gibt:
Ähnlich wie am Ende der Weimarer Zeit betreibt insbesondere die Finanzverwaltung - aber auch der überwiegende Teil der Politik - eine astrein prozyklische Wirtschaftspolitik. Die perverse Ironie dabei: Ausgerechnet die Schreihälse der Weimar-Fraktion wollen die zaghaften Versuche, mit dieser Politik zu brechen, um jeden Preis verhindern und sie sogar noch weiter ideologisieren. Dass jedoch ideologisch begründete Wirtschaftspolitik in den Abgrund führt, kann man eben gerade an Weimar, Chile oder am realen Sozialismus (der in diesem Sinne dem Neoliberalismus zum Verwechseln ähnelt) wunderbar studieren.
Merke: Nicht jeder historische Vergleich hinkt. Nur selten sagt es aber das aus, was seine Erfinder sich erhoffen. Manch einem von ihnen hülfe ein rudimentäres historisches Studium.
Ähnlich wie am Ende der Weimarer Zeit betreibt insbesondere die Finanzverwaltung - aber auch der überwiegende Teil der Politik - eine astrein prozyklische Wirtschaftspolitik. Die perverse Ironie dabei: Ausgerechnet die Schreihälse der Weimar-Fraktion wollen die zaghaften Versuche, mit dieser Politik zu brechen, um jeden Preis verhindern und sie sogar noch weiter ideologisieren. Dass jedoch ideologisch begründete Wirtschaftspolitik in den Abgrund führt, kann man eben gerade an Weimar, Chile oder am realen Sozialismus (der in diesem Sinne dem Neoliberalismus zum Verwechseln ähnelt) wunderbar studieren.
Merke: Nicht jeder historische Vergleich hinkt. Nur selten sagt es aber das aus, was seine Erfinder sich erhoffen. Manch einem von ihnen hülfe ein rudimentäres historisches Studium.
Menschen und Mädchen
Gespräch mit einem gerade Dreijährigen beim Anziehen, als er ein bisschen halbmüde jammerte und auf den Schoß krabbelte.
Ich: Na, bist du mein Baby?
Er: Ich bin kein Baby mehr.
Ich: Wo ist denn unser Baby?
Er: In Mamas Bauch. Aber das Baby ist ein Mädchen geworden.
Ich: Naja, aber auch ein Baby.
Er: Nein, ein Mädchen. Ich war ein Baby.
Ich: Klar, aber das Mädchen wird auch ein Baby. Babys und Kindern können Mädchen oder Jungen sein. Du bist ja auch ein Junge.
Er: Nein, ich bin ein Mensch.
Ich: Na, bist du mein Baby?
Er: Ich bin kein Baby mehr.
Ich: Wo ist denn unser Baby?
Er: In Mamas Bauch. Aber das Baby ist ein Mädchen geworden.
Ich: Naja, aber auch ein Baby.
Er: Nein, ein Mädchen. Ich war ein Baby.
Ich: Klar, aber das Mädchen wird auch ein Baby. Babys und Kindern können Mädchen oder Jungen sein. Du bist ja auch ein Junge.
Er: Nein, ich bin ein Mensch.
3.3.05
Was ist Bloggen?
Mach ich mir eigentlich nicht so richtig Gedanken zu normalerweise. OK, zum Seminar werde ich es müssen - aber so aus dem Stand zu formulieren, was mich daran fasziniert? Ging schon. Mir ist dabei ja am Wichtigsten: Blogs verändern Kommunikation. Hab ich nun bestimmt zehn mal betont im Interview. Gerüchte bekommen eine große Nachhaltigkeit. Ich verfolge das Leben von Menschen, die ich nicht kenne. Jede Geschichte bleibt im Gedächtnis des Internet. Gerade in den letzten Wochen ist mir das Thema jenseits des Hypes wichtig geworden.
irgendwie merkwürdig
Ich hab ja selbst viele Jahre Menschen in ihrem Zuhause heimgesucht. Allerdings nur mit Mikro und nicht auch noch mit Kamera. Das Merkwürdigste ist wohl, dass ich halbwegs normal sein soll - das fällt mir ohnehin schwer -, während die Aufnahme läuft. Vorträge vor hundertfünfzig Anzugträgern sind irgendwie einfacher. Also los mit den Fragen.
ins Fernsehn
Sozusagen live vom Dreh Nun ist also tatsächlich der NDR da und dreht in unserem Wohnzimmer. Im Rahmen der Berichterstattung zur CeBIT machen die auch was über Blogger und hatten die grandiose Idee, Dan und mich zu filmen. Und weil ich dabei was schreiben soll, tue ich das auch. Soll ja schließlich echt sein. Eine Idee ist immerhin, dass nicht nur Techies oder Nerds bloggen (oder, wie die Süddeutsche neuloich vermutete, gestörte Einzelgänger), sondern so gaaaanz normale Typen wie ich.
Die Jungs dürfen sogar mal die Kamera bedienen. Aufregend... Nur die Frage, wie und ob ich sie irgendwie ins Bett bekomme. Immerhin hab ich den Lütten schon im Bett.
Die Jungs dürfen sogar mal die Kamera bedienen. Aufregend... Nur die Frage, wie und ob ich sie irgendwie ins Bett bekomme. Immerhin hab ich den Lütten schon im Bett.
jenseits der Ideologie
Es ist immer wieder erfrischend, wenn Liberale aus dem Ausland auf Deutschland blicken. Es zeigt, dass es einfach stimmt: Nirgendwo sind die Wirtschaftswissenschaften und auch die Berichterstattung der Wirtschaftsmedien so sehr in ihrer Ideologie gefangen wie bei uns.
Kai Pahl hat den Economist gelesen und zitiert auch daraus. Mir scheint nach diesem Zitat, dass Kai zwar nicht ganz die richtigen Schlüsse zieht - aber auffällig ist doch, dass es wie in allen mir bekannten angelsächsischen Medien eben gerade nicht diese absurde Verengung auf den Neoliberalismus gibt. Kein Wunder also, dass sich der Gedanke aufdrängt, der Economist wäre der Regierung näher als der Opposition (was ich nicht teile, da auch die Regierung im Kern neoliberal operiert) - ich habe den Eindruck, dass seine Redakteure die aufgeregte Diskussion hierzulande gar nicht verstehen, da sie aus der Sicht eines am Erfolg orientierten Wirtschaftens ja auch völlig gaga ist.
Eine nicht völlig neoliberal ideologisierte Wirtschaftswissenschaft hat das systematische Schlechtreden nicht nötig und kann deshalb vom Ergebnis her auf die Situation gucken. Und dann sieht es nun mal besser aus, als wenn man nur darauf achtet, ob die Reine Leere eingehalten wird.
Kai Pahl hat den Economist gelesen und zitiert auch daraus. Mir scheint nach diesem Zitat, dass Kai zwar nicht ganz die richtigen Schlüsse zieht - aber auffällig ist doch, dass es wie in allen mir bekannten angelsächsischen Medien eben gerade nicht diese absurde Verengung auf den Neoliberalismus gibt. Kein Wunder also, dass sich der Gedanke aufdrängt, der Economist wäre der Regierung näher als der Opposition (was ich nicht teile, da auch die Regierung im Kern neoliberal operiert) - ich habe den Eindruck, dass seine Redakteure die aufgeregte Diskussion hierzulande gar nicht verstehen, da sie aus der Sicht eines am Erfolg orientierten Wirtschaftens ja auch völlig gaga ist.
Eine nicht völlig neoliberal ideologisierte Wirtschaftswissenschaft hat das systematische Schlechtreden nicht nötig und kann deshalb vom Ergebnis her auf die Situation gucken. Und dann sieht es nun mal besser aus, als wenn man nur darauf achtet, ob die Reine Leere eingehalten wird.
2.3.05
Aspen Berlin zu Blogs
Über die Berliner Dependance trägt das Aspen Institut das Thema Blogs zu uns. Im aktuellen Newsletter heute abend kurz vor acht ein Interview mit fünf Bloggern:
Noch nicht gelesen, wird heute auch nichts mehr außer vielleicht quer - darum mal hier übergeben.
Da entweder Blogger.com immer noch keine Trackbacks erlaubt oder ich zu blöd bin, sie zu finden: Bitte kommentiert hier kurz, falls jemand was dazu schreibt....
Blogs are online diaries, allowing people to provide instant commentary on issues of their choice. To find out more, Aspen?s Julian Knapp asked five bloggers about their work: Daniel W. Drezner, assistant professor of political science at the University of Chicago (www.danieldrezner.com), Josh Chafetz, David Adesnik, and Patrick Belton, of Oxblog (www.oxblog.com), and David Kaspar of Davids Medienkritik (www.medienkritik.typepad.com/blog)
Noch nicht gelesen, wird heute auch nichts mehr außer vielleicht quer - darum mal hier übergeben.
Da entweder Blogger.com immer noch keine Trackbacks erlaubt oder ich zu blöd bin, sie zu finden: Bitte kommentiert hier kurz, falls jemand was dazu schreibt....
Bestätigungen
Die zwei Tage Berlin Anfang der Woche waren nicht nur spannend und voller guter Gespräche, sondern auch mit zwei Bestätigungen für Gerüchte, die rund um Jamba geistern. Ich hatte ja das, was Don Alphonso in der Blogbar über Jamba und Six Apart geschrieben hatte für amüsant-nette Spinnerei gehalten - bis mir jemand von Innen erzählte, dass es verdammt dicht an einem realistischen Szenario sei. Schon verrückt.
Andererseits würde ich nie behaupten, dass die Kommentarorgie damals beim Spreeblick gesteuert war von Jamba. Das haben nun allerdings ebenfalls Insider nahegelegt. So was aber auch...
[Edit 8.3.] Vielleicht seien mir noch einenhalb Anmerkungen dazu erlaubt, da es offenbar etwas missverständlich ankam:
(1) Ich habe nie bezweifelt, dass die Pro-Jamba-Kommentare bei Johnny allesamt von Jamba selbst kamen. Im Gegenteil: Im PR-Blogger habe ich von Anfang an (hier sehr deutlich in meiner Kommentarantwort auf Björn) die Vermutung formuliert, dass dies von der Kommunikation gesteuert gewesen sein könnte. Da der Bonow, der Pressesprecher, das aber explizit bestreitet - ich also explizit behaupten müsste, er lüge, wenn ich explizit sagte, die Kommentare seien gesteuert -, habe ich mich ohne eigene Quelle eher zurück gehalten. Diese Quelle habe ich nun, kann sie aber nicht nennen, weshalb es bei der ironischen Bemerkung oben bleiben muss.
(2) Don hat ja in seinem Artikel selbst die Sache niedrig gehängt und offen gelassen, ob er eine harte Quelle hat (oder gar, wie es meistens journalistische Übung ist, zwei). Inzwischen scheint mir zum einen plausibel, dass er eine solche hat - und zum anderen habe ich eine weiche Quelle gefunden, die es auch dazu noch inhaltich bestätigte. Da die meisten, die mich auf das Thema vorher angesprochen hatten, Dons Artikel für reine Spinnerei hielten, finde ich es schon hilfreich, sie (die hier mitlesen) darauf hinzuweisen, dass es genau das aber nicht ist.
Andererseits würde ich nie behaupten, dass die Kommentarorgie damals beim Spreeblick gesteuert war von Jamba. Das haben nun allerdings ebenfalls Insider nahegelegt. So was aber auch...
[Edit 8.3.] Vielleicht seien mir noch einenhalb Anmerkungen dazu erlaubt, da es offenbar etwas missverständlich ankam:
(1) Ich habe nie bezweifelt, dass die Pro-Jamba-Kommentare bei Johnny allesamt von Jamba selbst kamen. Im Gegenteil: Im PR-Blogger habe ich von Anfang an (hier sehr deutlich in meiner Kommentarantwort auf Björn) die Vermutung formuliert, dass dies von der Kommunikation gesteuert gewesen sein könnte. Da der Bonow, der Pressesprecher, das aber explizit bestreitet - ich also explizit behaupten müsste, er lüge, wenn ich explizit sagte, die Kommentare seien gesteuert -, habe ich mich ohne eigene Quelle eher zurück gehalten. Diese Quelle habe ich nun, kann sie aber nicht nennen, weshalb es bei der ironischen Bemerkung oben bleiben muss.
(2) Don hat ja in seinem Artikel selbst die Sache niedrig gehängt und offen gelassen, ob er eine harte Quelle hat (oder gar, wie es meistens journalistische Übung ist, zwei). Inzwischen scheint mir zum einen plausibel, dass er eine solche hat - und zum anderen habe ich eine weiche Quelle gefunden, die es auch dazu noch inhaltich bestätigte. Da die meisten, die mich auf das Thema vorher angesprochen hatten, Dons Artikel für reine Spinnerei hielten, finde ich es schon hilfreich, sie (die hier mitlesen) darauf hinzuweisen, dass es genau das aber nicht ist.
1.3.05
komplizierte Tickets
Nun hab ich alos für die beiden Großen und mich Tickets für Hamburger Spiele bei der WM bestellt. Meine Güte ist das kompliziert. Und na klar: Obwohl sie behaupten, dass es in allen Browsern geht, ließ sich der Ticket-Shop im Safari nicht öffnen. Muss ich mal nachgucken, woran das lag.
Lustig fand ich ja, dass nirgendwo etwas explizit dazu gesagt wird, ob es ein ganz oder gar nicht ist - ob ich also für alle Spiele oder für keines von denen, für die ich bestellen wollte, Karten bekomme. Oder ob es sein kann, dass ich nur für eines das Große Los ziehe. Wahrscheinlich auch egal, da die Chance ohnehin minimal ist, eines abzubekommen.
Super ätzend ist ja mal wieder, dass wir Asozialen mit dann vier Kindern gar keine Chance haben, alle gemeinsam hinzugehen. Man darf nur zwei Kinder haben (oder drei und dann seine Frau nicht mitnehmen). Beknackt. Wie gut, dass die beiden Kleinen dann noch zu klein sind (obwohl sich J bereits jetzt mit gerade drei sehr für Fußball interessiert und jeden Ball tritt und begeistert Sportschau guckt, wenn wir mal nicht aufpassen).
Lustig fand ich ja, dass nirgendwo etwas explizit dazu gesagt wird, ob es ein ganz oder gar nicht ist - ob ich also für alle Spiele oder für keines von denen, für die ich bestellen wollte, Karten bekomme. Oder ob es sein kann, dass ich nur für eines das Große Los ziehe. Wahrscheinlich auch egal, da die Chance ohnehin minimal ist, eines abzubekommen.
Super ätzend ist ja mal wieder, dass wir Asozialen mit dann vier Kindern gar keine Chance haben, alle gemeinsam hinzugehen. Man darf nur zwei Kinder haben (oder drei und dann seine Frau nicht mitnehmen). Beknackt. Wie gut, dass die beiden Kleinen dann noch zu klein sind (obwohl sich J bereits jetzt mit gerade drei sehr für Fußball interessiert und jeden Ball tritt und begeistert Sportschau guckt, wenn wir mal nicht aufpassen).
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