26.12.05

Weihnachtsausbeute...



Jetzt also noch einer mit der Vollausstattung. Wird langsam ein ganzer eigener Fanclub. Den Urgroßeltern sei Dank...

23.12.05

Gesegnete Weihnachten



Das wünschen wir euch mit diesem Jahresbild der Kinder. Und weil Weihnachten bei uns ein Familienfest ist, bleibt es hier wohl erstmal ruhig die nächsten Tage. Zumal wir auf dem Osterberg beim Familienseminar auch kein Internet haben werden.

22.12.05

Wenn der Eismann nicht mehr klingelt

Wir gehören ja zu den Spießern, die nicht nur, wie es in unserer Peergroup üblich ist, einen Biokiste mitsamt Milch und Joghurt und so haben, sondern sich auch von Eismann und Bofrost beliefern lassen. Und das seit vielen Jahren.

Die beiden haben ganz unterschiedliche Systeme. Während die Fahrer bei Bofrost angestellt sind und ich als Kunde da schneller aus der Kundenkartei fliege als ich gucken kann, wenn ich ein paar Mal nicht bestelle, sind die Eismann-Fahrer selbstständig und müssen sehen, dass sie auf eigene Rechnung so viel wie möglich an Kunden verkaufen.

Jeder Eismann, den wir hatten, hat über kurz oder lang aufgegeben - und der einzige, der das lange nicht tat, hat ununterbrochen gejammert. Es lohnte sich nicht in dem sozial deklassierten Stadtteil, in dem wir angefangen haben. Es lohnte sich nicht im Speckgürtel mit den langen Wegen und den vielen berufstätigen Frauen. Es lohnt sich nicht am gemischten Stadtrand. Die Kosten, erzählte uns unser aktueller und nun verflossener Eismann, laufen ihm davon. Er habe mit Rücklagen gestartet und die seien aufgebraucht. Ab Januar geht er zurück in seinen ursprünglichen Beruf - und all sein Erspartes ist weg. So etwa ging es allen, mit denen wir bisher zu tun hatten und die meist nach etwa zwei bis drei Jahren am Ende waren.

Irgendwie finde ich die Heilewelt-Anzeigen, mit denen Eismann neue Fahrer sucht, ähhh, zynisch. Unter anderem heißt es da
Wir bieten: ... - eine sichere Existenz

Siehe den Screenshot von heute:


Frohe Weihnachten.

21.12.05

Schade

Aber wenigstens Owen Hargreaves, der immer schon mein Lieblingsspieler bei den Bayern ist, seit er (gegen wen war das man noch?) damals in der Champions League sein Coming Out hatte. Und gut, dass Ballack am Ende noch mal so blind daneben lief. Verdient insgesamt. Leider. Trotz Mehdi und Kirsche, die beide so viel gerettet haben.

Hamburg ist die Macht

OK, nun gehts in die Verlängerung. Ich hab nur die zweite Halbzeit gesehen, vorher haben wir die Bestellungen und Einkaufszettel gemacht für die Feiertage. Aber erst St. Pauli - geil! Und nun der HSV mit einem richtig guten Spiel. Und die Memme Ballack ist irgendwie voll genervt. Sehr gut. Mein Großer und ich freuen uns auf die Verlängerung. Vielleicht bleibt Hamburg ja die Macht...

Sehr witzig eben die Großaufnahme von Atouba, wie er dampfte in der Kälte Münchens. Und weiter gehts. Zittern und Hoffen.

verklemmt

Also als ich in dem Alter war, hatte ich schon meine zweite Freundin. Meine erste war da schon passé. Die ist dafür heute sozusagen Kollegin und in der gleichen Branche wie ich. Wir haben hin und wieder Mailkontakt. Aber bei uns wurde jedenfalls schon in der Grundschule geknutscht.*

B sagt immer, es sei halt eine andere Zeit gewesen - zweite Hälfte der Siebziger. Aber kann es das allein sein? Mein einer bekommt immer mal wieder Fake-Liebesbriefe, mit denen ein paar Mädchen ein anderes ärgern wollen, in deren Namen sie schreiben. Und der andere bekommt seit ein paar Tagen anonyme Briefe, die ihn irgendwie mitnehmen. Ich mein, ich les die ja nicht. Briefgeheimnis, sagt er. Und dann heute auch noch ein anonymer Anruf von einer Mädchenstimme. Zugleich können die Jungs, wie sie da in den Klassen sind, nix mit Mädchen anfangen.

Irgendwie voll verklemmt das alles. Hat seine Vorteile, nervt aber auch ein bisschen...

* Heute ist das ja dann anders und ich bin seit fast zwölfeinhalb Jahren glücklich verheiratet. Mein Verdacht ist ja, dass das irgendwie ursächlich zusammen hängt. Andererseits war mein wichtigster Lehrer an der Uni überzeugt davon, dass das Elend mit dem Beginn der Idee der Liebesheirat in die Welt gekommen war. Obwohl das jetzt nichts damit zu tun hat, sondern mir nur wieder einfiel, als ich heute mit einem Kunden zusammen saß.

20.12.05

Wohnung gefunden

Gerade noch rechtzeitig, so dass ich nicht die ersten Tage gleich pendeln muss:


Baujahr 1966, eine richtige Wohnmaschine, sehr stilecht, wenn man - wie ich - so was mag. Und aus der elften Etage einen tollen Blick über den Potsdamer Platz und weiter. Ich hab lange hin und her überlegt, ob es lieber ein Altbau sein sollte, aber die Vorteile überwiegen doch. Auch wenn die ganze Wohnung zusammen kleiner ist als unsere Küche zu Hause...

Blogs beobachten

Nun werde ich ja in zwei Wochen auch selbst ein Medienbeobachter sein. Insofern beobachte ich schon länger genauer, wie die verschiedenen Anbieter beispielsweise mit Blogs umgehen. Ein hübsches Beispiel ist - logo - mal wieder Jamba.

Am 12.12. habe ich etwas zum Jahrestag des Spreeblick-Eintrags geschrieben. Das wurde beispielsweise ein paar Tage später in Martin Rölls Newsfeed verlinkt.

An diesem Tag kommt auch an der Beobachtungsfront Bewegung rein: Um 9:45 Uhr führt eine Google-Suche nach "jamba" zu mir ins Blog, um 15:53 hat der Vorgang eine Ticketnummer bei einem Clipping-Service, die ich an meinen Referern ablesen kann. Am 19.12., also genau eine Woche später, hatte ich dann erstmals einen klar über diesen Clipping-Service zuzuordnenden Besucher auf genau diesem Eintrag. Nach allem, was ich über die Kundenstrukturen der Branche weiß, hat offenbar Jamba selbst einen Suchauftrag auch in Blogs bei genau diesem Anbieter laufen. Über einen personalisierten "my-clippingservice"-Zugang kam nun dieser Besucher - es spricht also manches dafür, dass der Kollege Bonow oder eine aus seinem Team sinnvollerweise guckt, was einer da so schreibt.

Dazu aber dennoch zwei Anmerkungen:
* Wenn erst vier Tage nach Eintrag die Maschine anläuft und erst noch einmal vier Tage später der Kunde mal guckt, was da steht, ist das für Blogs nicht wirklich schnell, oder? Nun war mein Eintrag harmlos bis freundlich - aber für eine wilde Sache wäre es dann zu spät.
* Dass der Service, der hier den Treffer generiert hat, im Referer-Link eindeutig identifizierbar ist (es handelte sich um eine Umleitung), finde ich nun gaaanz unglücklich. Mit ein bisschen Branchenkenntnis lässt das eine Menge Rückschlüsse zu, die für den Kunden nicht so richtig vorteilhaft sind.
Aber netter Versuch. Und danke für diesen Blick ins Labor der Konkurrenz.

19.12.05

Sooo lange noch

Wie doof, es dauert noch bis zum 23.2.2006, bis wir diesen tollen Film endlich als DVD haben werden.


So lange müssen wir uns mit dem BBC-Dreiteiler begnügen. Aber der ist auch toll...

17.12.05

Einstimmung auf das Nordderby



Mein Großer ist sich ganz sicher, wie es morgen ausgeht. Und wer kein Tor schießt.

Hausarbeit



Denn früh übt sich, was ein Mädchen ist. Einen Tag nach ihrem halben Geburtstag. Keiner der Jungs hätte das in dem Alter freiwillig gemacht. Und da sag noch mal jemand was...

16.12.05

A-Blogger-Verschwörung

So was finde ich als Kommunikator ja schon spannend. Denn entweder die Telekom hat eine geniale Kommunikationsstrategie und alle großen Blogger gekauft. Oder die mir sympathische Agentur, die für die arbeitet, hat ohne es zu wissen ganze Arbeit geleistet. Oder der Service ist wirklich besser geworden.

Jedenfalls häufen sich in letzter Zeit die positiven Erfahrungsberichte über das Unternehmen mit dem zwar nervigen aber doch genialen Audiologo.
Ganz aktuell gerade Spreeblick

Und nach den wöchentlichen DSL-Ausfällen meines aktuellen Providers frage ich mich immer mehr, ob es ein Fehler war, zu Hansenet zu wechseln. Einziger absehbarer Vorteil: Wenn ich in Berlin auch einen Alice-Anschluss nehme, telefonieren wir miteinander kostenfrei. Aber naja.

15.12.05

Leichenfledderei

Es ist schon traurig. Oder so. Jedenfalls geht die Leichenfledderei schon los. Aber von vorn...

Ich habe ja als einer der wenigen in unserer Firma diesen geilen Rechner auf dem Schreibtisch stehen:



Und nun - ich bin noch fünf Arbeitstage plus heute hier - fragt doch der erste Kollege in der Technik an, ob er dann nicht meinen Minidingsbums haben könne. Wie gut, dass ich überall meine Spione hab. Ich bin ja sowas von enttäuscht.

und dann die Weltherrschaft

Das ist ja eh der Traum aller Blogger. Darum bloggen wir. Der Weltherrschaft wegen. Den ersten richtigen Schritt dahin geht nun MC Winkel. Er ist dabei, sich Wetten, dass...? unter den Nagel zu reißen.

Nun kann ich dazu nichts sagen, weil ich seinen Vorgänger dort nicht ertrage und es deshalb nicht sehe (zumindest auch deshalb, aber auch, weil ich da besseres zu tun habe, aber das ist eine andere Geschichte). Aber, ZDF, dann würde ich wieder einschalten. Und da ihr ohnehin jünger werden wollt...

14.12.05

Fürn Arsch

Inklusive Bebilderung drückt Katja Husen sehr präzise aus, was ich auch denke zu der absurden Diskussion rund um Folter oder ihre Androhung oder - wie es vom göttlichen Statler möglicherweise in einem Anfall von Absinth-Missbrauch (anders kann ich es mir nicht wirklich erklären) ins Spiel gebracht wurde - die zum Schein eingeführte Folter, die nicht durchgeführt wird.

Das Problem mit jeder Form von Gedankenspiel rund um Folter, ihre Androhung oder eine irgendwie geartete Unklarheit von staatlicher oder gesellschaftlicher Seite kann man in der "Diskussion" rund um das oben verlinkte Statler-Dingens besichtigen - es bedarf kaum eines weiteren Kommentars. Wer dennoch dazu noch Gesprächsbedarf haben sollte, wird spätestens kuriert sein, wenn er Statlers weinerlichen und unterirdischen Versuch besichtigt hat, auf die Suche nach intellektueller Redlichkeit zu gehen.
(Wobei dieser zweite Eintrag nahelegt, dass er eben doch nicht dem Absinth oder einem anderen Mittel zugesprochen hat, sondern wirklich so denkt. Sieh mal einer an.)

In dem Zusammenhang noch ein abschließendes Wort zu Daschner und Folter und ihre Androhung:
Gerade Daschner und die Ermittlungen in Frankfurt rund um den Metzler-Mord sind ein gutes Beispiel dafür, wie eine liberale Demokratie mit Folter und ihrer Androhung umgehen kann. Auch damals haben die Verteidiger von Daschner dafür plädiert, das generelle Folterverbot zu lockern. Zwar finde ich das Urteil nicht befriedigend, das schließlich gefällt wurde, aber wie in so vielen Grenzsituation hat auch dieser Fall deutlich gemacht: Ja, Daschner musste es mit sich slebst ausmachen - und ja, man kann geteilter Meinung sein, ob es ethisch richtig war (was ich nicht vollständig bestreite). ABER: Ja, dafür muss er sich dann verantworten. Und Ja, damit wird er dann so oder so schuldig.

Meine Kritik an Daschner und vielen anderen ist gerade nicht, dass er mit Folter gedroht hat. Sondern dass er es juristisch zu rechtfertigen versucht hat.

Grundsätzlich gesprochen:
Weder Recht noch Ethik lässt sich an Extremsituationen ausrichten - das ist eine Erkenntnis, die ein nur leises Nachdenken recht schnell zu Tage fördert. Aber Recht und auch Ethik muss sich in Extremsituationen bewähren. Und die sind nie eindeutig. Wer Rechtssicherheit für solche Situationen fordert (wie es ja auch das abstruse Flugzeugeabschießgesetz versucht), hat schlichtweg einen Knall. Finde ich.

13.12.05

kleines Glück

Mein Zweiter war gestern abend glücklich und kuschelte sich in seine Bettdecke. Es war Bettzeugwechseltag gewesen und sie roch noch so schön unbenutzt. Er strahlte mich an. Ich mag das so gerne, sagte er, in der frischen Bettwäsche. Genauso wie im frischen Schlafanzug.

Ich kann ihn so gut verstehen, denn mir geht es genauso. Und so haben wir gemeinsam uns daran erfreut, dass die Bettdecke noch so hart ist und so fest und so schön. Für ihn war es ein wirkliches kleines Glück. Und für mich auch, dass er mir so ähnlich ist.

12.12.05

neuer Dienstwagen

Nachdem ich im vergangnenen Februar noch neidisch auf der Kaltmamsell neuen Dienstwagen war, habe ich heute die Schlüssel zu ebendiesem meinem abgeholt. Mann, ist das gut:

Obwohl: Über die Lombardsbrücke werde ich quasi nie fahren. Naja.

Heute vor einem Jahr: der Jamba-Kurs

Heute vor einem Jahr hat Johnny Haeusler seinen Jamba-Kurs veröffentlicht. Ist das wichtig? Nein, nicht wirklich. Aber es war - im Nachhinein betrachtet - die Initialzündung für die PR-Branche, sich mit Blogs ein bisschen zu beschäftigen.

Ich selbst habe von Björn Ognibeni am 14.12. per Mail davon erfahren - und dann zügig in Klaus' PR-Blogger das erste Stück Sekundärliteratur dazu geschrieben. Da war noch nicht wirklich absehbar, wie sich die Geschichte entwickeln wird - vor allem aber war es, bevor die Pro-Jamba-Kommentare bei Johnny auftauchten, die allesamt von der IP-Adresse von Jamba bzw. Verisign stammten. Klaus und ich haben in den nächsten Tagen dann in seinem Blog den ganzen "Fall" ausführlich begleitet.

Bis heute gehe ich in meinen Seminaren diese Geschichte im Detail durch, weil auch, wenn ich es zur Wahl stelle, für meine Schüler (also vor allem PR-Leute) diese Nummer sehr spannend bleibt. Vor allem die falsche Reaktion aus dem Hause Jamba fasziniert immer noch und immer wieder. Ebenso wie die Tatsache, dass es wirtschaftlich für Jamba völlig irrelevant war, was da passierte.

Warum bleibt der Jamba-Fall bis heute so interessant?
Vor allem, so denke ich, weil es bei Menschen, die älter als 25 sind und nicht bei Jamba arbeiten, keine zwei Meinungen zu diesem Unternehmen gibt. Ein CEO eines großen Portals, den ich damals auf die Kiste hinwies, schrieb mir zurück, dass es ihm peinlich wäre, wenn er so ein unethisches Geschäftsmodell hätte. Uff. Jamba war also für uns Erwachsene das ideale "Opfer" für den ersten deutschen Fall von Blogs treiben ein Thema in die Medien und gewinnen. Dass Johnny den Jamba-Kurs dazu brillant und wasserdicht recherchiert und genial geschrieben hatte, tat ein übriges. und dann wir Kommunikationsleute, die schon von Blogs infiziert waren: Wir wollten ein deutsches Kryptonite - insofern hat Tilo Bonow, der Pressesprecher von Jamba, schon auch Recht gehabt, als er dann später mal sagte, sein "Fall" sei auch hochgeschrieben worden. Immerhin, mit vielem anderen hatte er nicht so Recht damals...

Und nun?
"Wichtig" war das Ding nicht. Nett aber - für alle außer Jamba und Bonow. Und es hat für 2005 das Thema Blogs nach vorne gebracht. Jede Kommunikationspostille hat drüber geschrieben, jeder Kommunikationskongress hat drüber diskutiert, der eine oder andere Berater kann von Blogs leben, ich selbst habe eine ganze Reihe Seminare gemacht dazu und einen Newsletter entwickelt und herausgebracht. Bis heute aber hält sich in allzu vielen Veröffentlichungen über Blogs das Gerücht, sie seien eine Publikationsform. Sind sie nicht, wie schon dieses erste spektakulärere Blogdingens gezeigt hat. Sie sind eine Gesprächsform mit Archiv. Und das macht sie so spannend, so nachhaltig und so schwer zu verstehen.

Man sollte immer arbeiten dann

Denn das Resumee nach drei Stunden ist: Eine Tüte Kuhbonbons, vier IMs, sechs OpenBC-Nachrichten, zahllose Mails und wenige Anrufe. Fein.

11.12.05

Gedichtsrhythmus

Ich will glaube ich gar nicht wissen, wie die Deutschlehrerin meines achtjährigen Patenkindes drauf ist, das dieses Wochenende bei uns ist. Aber die Vorstellung, alle neun Strophen von Jean Pauls Geschichte eines Pfefferkuchenmannes* auswendig zu lernen (und zur Strafe dafür, dass er es am Freitag noch nicht konnte, das Gedicht auch noch - so die Drohnung - allein vor der Klasse aufsagen zu müssen), hätte bei mir weit mehr Panik aufgelöst als bei ihm. Ich bewundere jedenfalls seine Geduld damit - zumal ihm Auswendiglernen nicht liegt.

Am Ende kam ich auf die Idee, es über den Rhythmus zu versuchen, denn er ist ziemlich musikalisch und spielt mehrere Instrumente. Und auf einmal ging es, vor allem die altertümlichen Formulierungen wie mächt'ge Habichtsnase oder auf ihrem neuen Spiritusherd oder so was liefen gleich besser.

Ob seine Lehrerin, wenn sie so ein modernes Gedicht lernen lässt, wohl damit leben kann, dass es nun mehr ein Rap ist? Und er dabei mit den Fingern schnippt? Mal sehen.

* leider hab ichs bisher nicht online gefunden, sonst täte ich es verlinken. Das Gutenberg-Projekt hat es auch nicht...

10.12.05

Beckenbauer



Weil wir direkt nach Weihnachten zum Familienseminar fahren. Und weil wir heute Lust dazu hatten.

9.12.05

Bundeshorst im WM-Kader?

Wunderbar mal wieder die heutige Kolumne von Thomas Fricke in der FTD. Ja, wieder mal. Und jedes Mal, wenn ich ihn lese, frage ich mich, wieso es Menschen gibt, die zu denken behaupten - und doch wirtschaftspolitisch Sachen sagen, die so klingen, als hätten sie noch nie was von Fricke gelesen.

Dass der BBAZ, der Bundeshorst, aus meiner Sicht kaum zu toppen ist, habe ich ja hin und wieder erwähnt. Dass er in eine Jungsbande gehört, die ein echtes Problem für unser Land ist, stellt Fricke überzeugend dar.

Sein Schluss dagegen stimmt ja doch versöhnlich:
Wir wären ja auch nicht begeistert, wenn heute Abend plötzlich Franz Beckenbauer wieder in den WM-Kader berufen würde. (Thomas Fricke)
Und nun bin ich gespannt, wer auf Spiel 41, 22.6., Hamburg, E1 gegen E4, gelost wird. Denn die darf ich dann mit meinen beiden großen Jungs sehen...

Zieht euch warm an

Denn ich bin ein Klartexter:
Behauptet zumindest ein weiterer alberner Psychotest.

via Oliver G

Weblogbuch erschienen

Nun ist es offenbar aus der Druckerei raus und in den nächsten Tagen werde ich auch ein gedrucktes Exemplar sehen:

Ich selbst habe ein etwas abseitiges Kapitel über die RSS-Strategie von news aktuell beigetragen, in dem ich auch noch einmal über den Sinn und den strategischen Nutzen unseres ots.NewsReaders und der anderen RSS-Anwendungen spreche. Dass auch über ein anderes meiner Projekte - das Sponsoring von Nicos Umzugsblog - ein Kapitel von Ergin Iyilikci dabei ist, rundet es ab...

Was ich gut finde an dem Buch und seinem Konzept (auch wenn andere das anders sehen), ist vor allem, dass neben uns üblichen Verdächtigen auch überraschende Kapitel dabei sind, die das Phänomen Blogs gerade für PR- und Marketing-Menschen etwas grundsätzlicher und überblicksartig angehen.

zum Jungs-Mädchen-Dingens



Nur um das mal klarzustellen: Sie hat auch eine Puppe oder so was. Kann ich also nix für...

8.12.05

Wildlachs und Riesling

Sein Herz schlug schneller. Aber das tat es immer, wenn er sie sah. Vor allem, wie sie da über den Tisch gebeugt im Kochbuch las. Thomas würde den Hintern fett nennen. Aber der hat ohnehin keine Ahnung. Pah. Sie war üppig und wunderschön.

Er blickte in die Pfanne und zuckte zusammen. Beinahe zu spät, zu lange geträumt, schiet. Aber eben und eben Glück gehabt. Die Schalotten waren noch glasig genug, als er sie mit Wein ablöschte. Sie lehnte sich an ihn und legte die Hände auf seinen Bauch. Oh Gott, wie ich sie liebe. Fertig, fragte sie. Ihre großen Brüste an seinen Schulterblättern. Hmhmm, fast. Ein bisschen einköcheln noch.

So Hungerhaken konnte er noch nie leiden. Er ging zum Kühlschrank und nahm die Sahne raus. Mit ihr konnte er essen. Wie viele hätten protestiert, wenn sie Sahne nur von weitem sahen. Diese salatkauenden Wasweißdennich. So wie Katja oder - ich hab sogar schon ihren Namen vergessen. Er seufzte. Hunger? Sie nickte und ging rüber zum Tisch. Wie gut, dass er den vorhin schon gedeckt hatte, bevor sie kam. Das gute Porzellan. Jetzt nur noch den Lachs in die Pfanne. Die Tagliatelle abgießen.

Wo hast du den Wein her? In ihren Augen konnte er das Glück sehen. Genau das Glück, das auch er immer wieder fühlte, wenn er diesen Riesling trank. Toll, oder? Sie nickte. Irre. Ein kleiner Winzer an der Mosel, kenn ich schon ewig. Hatten wir diesen noch nie? Sie schüttelte langsam den Kopf. Nicht zu schnell, den Genuss nicht zu stören, und lehnte sich zurück. Glück, ja, das war es.

Er kam rüber und nahm sein Glas. Hielt es ans Licht, sie stöhnte. Schon die Farbe. Er wusste, dass sie ihn fantastisch finden würde. Wie Bernstein. Meine Lieblingslage. Er lächelte. Wir müssen da mal gemeinsam hin, der Typ ist toll und seine Weine auch. Alle. Schade, dass das Essen fertig war, er hätte ihr noch stundenlang zusehen können. Das war der Inbegriff der Sinnlichkeit, fand er.

Sie war zum ersten Mal bei ihm, wenn er kochte. Und seine Erregung stieg. Sie wusste ein gutes Essen zu schätzen, das war klar. Aber schon ihre Reaktion auf den Wein, ihre Art, das Glas zu halten, jeden Schluck zu genießen. Ohne jede Arroganz, ganz Vergnügen. Noch nie hatte ihn eine Frau so fasziniert.

Er nahm die Teller mit an die Kochinsel. Wie zufällig lehnte sie sich so, dass er sie berühren musste, als er nach ihrem griff. Ihr geht es genauso, dachte er. Fertig, pass auf. Ich hoffe, es schmeckt dir.

Der Raum roch nach dieser Mischung aus milden Zwiebeln, Hitze und Wein, wie er es gerne hatte. Kein Laut drang von draußen herein, nur ihr Atmen war zu hören. Er wusste nicht, wann er zuletzt zugleich so gespannt und gelöst gewesen war.

Sie nahm die Gabel perfekt in die Hand. Ihm stockte der Atem. Der Anblick ihres Gesichts, als sie sie langsam in diesen riesigen Mund schob. In ihm explodierte es.

Dies ist mein Beitrag zum DADA and DALI Award 2005 von Don Alphonso.

7.12.05

6.12.05

Hanns Dieter Hüsch ist tot

Das lese ich gerade mit Bestürzung bei der Kaltmamsell, die eine der wenigen in unserer Generation ist, von der ich weiß, dass sie meine Begeisterung für ihn teilt.

Und das also am Geburtstag einer seiner größten Fans. Schade.

EDIT 7.12.
Und dann via wirres noch den besten denkbaren Nachruf entdeckt. Ich hab auch geheult, als ich ihn las, so toll ist er. Wirklich. Und so liebevoll.

irgendwie irre: Nigelblog

Mir war es zwar vergangene Woche aufgefallen, dass Nigel in meiner Lieblingsserie Crossing Jordan, die ich irgendwie fast nur auf Dienstreisen sehe, anfing, von Blogs zu faseln und auch den Namen seines Blogs, Nigelblog, fallen ließ.

Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, mal auszuprobieren, ob es das gibt, so irre bin ich dann doch nicht. Ganz anders Thomas Gigold, der es gefunden hat, nachdem es in der Folge gestern offenbar eine größere Rolle spielte.

Ich finde es witzig. Echt.

Am meisten Chancen werden ja von Personalern vernichtet

Das meine ich jetzt gar nicht mal speziell. OK, dazu könnte ich zwar auch manches erzählen, aber gestern sprach ich mit einem, der unter normalen Umständen nie den Job bekommen hätte, auf dem er jetzt die Idealbesetzung ist.

Human-Resource-Leute haben ja offenbar nicht nur eine höllische Angst, irgendjemanden nicht exakt gleich zu behandeln (was ja faktisch dazu führt, dass sie unumgänglich ungerecht sind. Es erinnert mich immer an meine Großeltern, die meiner Schwester eine Digitaluhr schenkten, als ich mir eine wünschte, weil sie Gleichbehandlung für gerecht hielten. Meine Schwester hat zwar später keine Drogenkarriere genommen, aber lange unter dieser Absurdität gelitten), sie haben, so scheint mir, auch das jetzt wirklich tragische und oft nicht mal selbst verschuldete Problem, nach standardisierten Methoden Personalvorauswahlen treffen zu müssen.

Da ist also dieser Mann, der damals nur mit Ach und Krach durchs Abitur kam, mit einer fünf in Mathe und einer Vier in Deutsch. Normalerweise hätte ihn keine Versicherung genommen, allein nach dem Papier. Er hatte einfach nur Glück, dass in dem Jahr so ziemlich jeder genommen wurde, der wollte. Was sie nicht wissen konnten: Er hat eine unglaubliche Sonderbegabung mit Zahlen. In der Abiturprüfung zu Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte er innerhalb von Sekunden das richtige Ergebnis - sehr zur Überraschung der Lehrer, die erst mal brauchten, bis sie es nachgerechnet hatten. Die Frage nach dem Lösungsweg (und darauf kam es an), beantwortete er mit "Ausprobiert". Unglaublich, aber wahr!

Heute ist er der Star seiner Abteilung, der nicht nur ein Topexperte für die Gebührenordnung ist (und damit ein Schrecken aller Ärzte, denn jede zweite Rechnung geht zurück an den Absender wegen - sagen wir es mal freundlich - eines Versehens in der Erstellung), sondern auch einer, der in Sekunden in komplexen Kontoauflistungen jeden Fehler findet. Inzwischen setzt man ihn bundesweit ein, wenn die komplizierten Fälle nachzuprüfen sind. Und bis rauf zum Vorstand bitten sie ihn um Formulierungshilfen, wenn komplizierte Briefe zu schreiben sind. Er hat noch zu jedem vertrackten Fall irgendwas gefunden, was man als Begründung anführen könnte.

Nur diesen Job bekommen hätte er nie, wenn die Personaler normal agiert hätten damals. Das wäre dann echt teuer gewesen für das Unternehmen.

5.12.05

Spenden. Los!

Jedes Jahr wieder finde ich die Aktion Advent ist im Dezember gut. Und dieses Jahr kann man da sogar direkt für Brot für die Welt spenden. Das finde ich noch besser.


Brot für die Welt halte ich für eine der spenden- würdigsten Organisationen überhaupt. Der gesamte Apparat wird aus Kirchen- steuern bezahlt, ebenso das "Marke- ting", so dass die Spenden wirklich für die Projekte eingesetzt werden, für die sie bestimmt sind. Die Weihnachtsaktionen beispielsweise sind immer konkrete Projekte, die fast immer jenseits des aktuell durch die Medien gehenden Mainstream liegen. Auch das finde ich gut und wichtig.

Dieses Jahr geht es um Sierra Leone - und damit wieder einmal um eine der meist völlig vergessenen Regionen der Welt.

Also: Spenden!

2.12.05

Und wieder guckt kein Schwein

Denn Weblogs liest gar keiner. Und von diesen nutzen es noch nicht mal viele. Oder verstehe ich die Studie falsch, die Fittkau & Maaß gemacht haben? Passt irgendwie gar nicht zu ihnen, diese Aussage. Denn sie sind ja sehr bekannt dafür, dass sie nienich übertreiben und auch nie irgendwas hypen und so oder so.

Das ist Kundenservice

Ein paar Tage dachte ich, ich würde einen nöligen Eintrag schreiben. Als ich dann bei Karstadt in Wandsbek stand, dachte ich rund sieben Minuten lang, dass er sogar zornig sein würde. Aber dann hat die nette und kompetente Frau Lange das Blatt gewendet...

Es war nicht so einfach, jemanden zu finden in der Fotoabteilung, der oder die mir hätte helfen können, das Problem mit dem Ladegerät zu lösen. Der Typ, den ich ansprach, als er hinter einer geschlossenen Kasse stand, blaffte mich harsch an: "Nicht jetzt". Sooon Hals bekam ich. Aber mein Problem musste gelöst werden, denn snst hätten wir die gesamte Adventszeit keine Bilder machen können.

Ich traf dann auf die nette Frau in meinem Alter, die Zeit für mich hatte, mich anhörte und - und damit hatte ich nicht gerechnet - selbstständig und jenseits des Dienstwegs Abhilfe schuf. Sie nahm aus einer originalverpackten Kamera das Ladegerät raus, gab es mir und meinte, sie würde sich um den Rest kümmern. Normalerweise hätte sie mein Ding einschicken müssen, sagte sie mehr nebenbei (und eigentlich auch nur auf meine erstaunte Nachfrage, ob es das jetzt gewesen sei für mich). Fand ich besser so und wirklich gut.

Dass ihr Kollege sich auch noch bei mir entschuldigte, er sei gerade beim Geldzählen gewesen und sie hätten sich direkt vorher gerade schon mal verzählt und es tue ihm wirklich leid, hat mich selbst mit ihm versöhnt. Wann trifft man schon mal auf selbstkritische Verkäufer.