26.11.07

Unser Pferd

Nun ist es uns - und wir freuen uns riesig. Ein tolles Pferd mit einem feinen Charakter, groß, schwarz, sensibel - und Secundus sieht toll drauf aus. Und nicht nur er.

25.11.07

Nach jedem guten Essen



... gehört es sich eigentlich, einen ebenso guten Schnaps zu genießen. Einen. Nicht mehr. Und weil unser Hauswodka leer ist, der gute polnische mir heute nicht zusagte, und Nico nach einem verlangte, wenn ich dem auch nicht so richtig nachkommen konnte - hier ist der Aquavit, der ans Ende des heutigen Fisches gehörte: Ein netter Jule Akvavit von Aalborg aus dem vergangenen Jahr...

19.11.07

Mehr als nur Smalltalk

Einerseits hat Twitter und auch beispielsweise Facebook eine wichtige Funktion für die - sagen wir mal - Hygiene in meinen Sozialbezügen, zumal ich, ähnlich wie die nächste Generation ganz selbstverständlich, kaum noch einen Unterschied zwischen on- und offline stafffindendem Smalltalk sehe. Andererseits hat es bereits zu Projekten und zu Neugeschäft geführt. Und mir letzte Woche in einem konkreten privaten Problem geholfen:

Es war schon deutlich nach zehn und ebenso deutlich unter null, als wir im Vorgarten einen kleinen, bewegungslosen Igel entdeckten. Und das ohne ernsthafte Erfahrung in der Frage, was nun zu tun sei. Um die üblichen Verdächtigen anzurufen, war es zu spät, nur noch unsere anverwandten Mitbewohner waren greifbar, was schon mal eine erste Hilfe darstellte. Also hab ich die Frage getwittert und als Umfrage in Facebook gestellt. Parallel natürlich angefangen, im Web nach Ideen zu suchen - vor allem zur Frage, ob wir das Tier aufnehmen sollten oder nicht.

Wunderbar, wie schnell diejenigen, die noch wach waren, geantwortet haben. So kamen wirklich einige Ideen zusammen, die uns sicherer machten, was zu tun sei - so dass wir den Igel guten Gewissens am nächsten Morgen, nachdem er richtig gefressen hatte, wieder in die Freiheit entlassen konnten.

Für mich ein weiteres Beispiel dafür, wie diese merkwürdige Mischung aus "Broadcast" (also der prinzipiellen Sichtbarkeit für jeden) und Intimität (also der faktischen Kommunikation in einem kleineren Schwarm) die eigene Handlungsfähigkeit verändert und - so erlebe ich es - erweitert.

13.11.07

Prioritäten. Respekt!

Ich mag den Münte. Und zwar schon immer. Er verkörpert alles, was ich an der alten Tante SPD mag:
Pflichtbewusstsein.
Bescheidenheit.
Askese.
Überzeugung.
Starrköpfigkeit.

Und ich finde ihn witzig.
Höre ihn sogar gerne reden.

Heute hat er meinen ganz besonderen Respekt verdient. Ich hab es zuerst in Nicos Twitterstrom gelesen.
(Wie so oft über twitter, ja, wirklich - es ist eine mir wichtige Nachrichtenquelle geworden, gefiltert durch Freunde bekomme ich vieles schneller mit als früher.)
Dass Münte nun wirklich seine Prioritäten neu setzt und sich - so klingt es - ganz seiner kranken Frau widmen wird, finde ich toll. Und das macht seinen Verlust für die Politik nur noch schmerzlicher.

Es ist die Tragik solcher Entscheidungen, dass fast immer die falschen sie treffen (müssen). Dass die, die man weniger vermissen würde, sich genau so in so einer Situation nicht entscheiden würden.

Viel Kraft und alles Gute, Münte.

Technorati Tags: , ,

11.11.07

Wochenendende



Gestern ein langer Tag draußen (glücklicherweise - heute war ja, wie jedes Jahr zwischen dem 10. und dem 15. November der erste Schneetag in Hamburg), den Garten winterfest machen, noch einmal den Rasen mähen, Laub einsammeln und so.

Heute dann Familienfeier bei uns, obwohl wir nicht "betroffen" waren. Aber es war auch nett und nicht nur anstrengend...

Dass ein italienischer Freund meine Weinwahl für heute abend gutheißt, freut mich. Also noch schnell die Kinder ins Bett und dann die Füße hochlegen.

9.11.07

Wenn der Elternwille politisch nicht opportun ist....

Eine urkomische Episode im ewigen Kampf der Hamburger CDU mit ihrem Demokratieverständnis hat sich am Mittwoch auf der Website ihrer Bürgerschaftsfraktion abgespielt.



Nach wenigen Stunden wurde die Umfrage vom Netz genommen. Warum nur?

Screenshot im Original und Beitrag hier:
Eine Schule für alle » Blog Archiv » Umfrage zur “Einheitsschule” macht Angst…

Ein dunkler Tag für dieses Land

Wie gut, dass ich noch nicht gefrühstückt hatte, als ich die Hackfresse von Cherno Jobatey im Morgenmagazin sah, wo er ungefähr sagte (ich hatte eine Zahnbürte im Mund und keinen Stift zur Hand, darum nur ungefähr): Heute ist ja ein großes Datum in unserer Geschichte. Erst 1938 die Reichspogromnacht und dann 1989 der Fall der Mauer. Wie peinlich ihm diese bekloppte Aussage war, wurde deutlich, als er zwei weitere Male, bevor ich in den Frühstücksraum ging, auf das Verbrechen von 38 als Verbrechen hinwies. Trotzdem geht so was gar nicht - wenn es darauf ankommt, stößt der der heiterste Wecker der Nation (FAZ) einfach an seine Grenzen.

Und dann wird ausgerechnet am Jahrestag, der wie kaum ein anderer eben auch für Freiheit und den Anfang vom Ende des Spitzelstaates steht, der Spitzelstaat 2.0 beschlossen. Da hatte ich schon gegessen und konnte nur schwer an mich halten, weil ich mich professionell verhalten musste im Workshop mit einem Kunden. netzpolitik.org dokumentiert das Ergebnis der Abstimmung:
Die Vorratsdatenspeicherung wurde im Bundestag beschlossen. Hier gibt es das Abstimmungsverhalten:

Gesamt: 524
Ja: 366
Nein: 156
Enthaltungen: 2
und skizziert das weitere Vorgehen. Sicher, ich denke auch, dass das Gesetz nicht durchs Verfassungsgericht kommt. Aber dennoch ist dies ein dunkler Tag für unser Land. Und ein sehr dunkler für die SPD, bei der nur 7 (SIEBEN!!!!) Abgeordnete den Mumm hatten, die Freiheit verteidigen zu wollen. Wie skandierten meine anarchistischen und maxistischen Freunde immer, als ich noch in der SPD war (und erstmals nach den Petersberger Beschlüssen 1992 austrat, einem ähnlichen Desaster):

Wer hat uns verraten?
Sozialdemokraten.


Technorati Tags: , ,

8.11.07

Das ist mal ein sinnvolles Seminar



Ich bin in Bonn und gebe einen Workshop für einen Kunden. Im selben Seminarhaus ist auch die Telekom mit einer Veranstaltung heute. Titel: "Kunde sein".

Ich finde es gut, dass die Telekom inzwischen ihren Kunden erklärt, wie sie als Kunden sein sollten. Das macht es doch für beide Seiten viel einfacher. Schade, dass ich da nicht mal Mäuschen sein kann. Vielleicht hülfe es mir ja auch in der Beziehung zu meinem Telefondingensanbieter.

4.11.07

Wochenendlieblingsbeschäftigung



Das Bild hier war ja nun wirklich noch nachzutragen: Die Lasagnesauce steht auf dem Herd, hin und wieder muss noch etwas von dem Barbera d'Asti nachgegossen werden. Und der Rest dann später in die Gläser.

Neben Scholle (ja wirklich!) ist dies ja das Essen, das wenigstens bei allen in unserer Familie auf große Gegenliebe stößt. Warum machen wir es dann (genau wie Scholle) eigentlich so selten???

2.11.07

Diskussionen in der eigenen Partei

Der beginnende Wahlkampf in Hamburg macht manche Parteifreunde nervös. Im Kreisverband der Grünen, zu dem ich gehöre, wird seit Wochen teilweise erbittert diskutiert - und das Flügelschlagen, von dem ich immer dachte, es wäre längst vorbei, scheint noch mal auf.

Spannenderweise hat es viel damit zu tun, dass die so genannte "Linke", die ich für reaktionär halte, aber das ist noch mal ein anderes Thema, so ein bisschen wie die Schlange ist, vor der manche Grüne kaninchengleich sitzen. Was mich mehr amüsiert als ängstigt. Ist das bei euch eigentlich an der Basis auch so, Nico?

Meine Position dazu beschreibe ich etwa so:

B90/Grüne haben sich politisch in den letzten zehn Jahren durchaus entwickelt. Ich finde, zu ihrem Vorteil. Und ihr freiheitliches Verständnis von Demokratie, auch geprägt vom Erbe, das B90 mit in die Ehe gebracht hat, sucht in Deutschland seinesgleichen. Die Programmatik, die B90/Grüne in den letzten Jahren entwickelt haben, mag nicht bis zu allen (westdeutschen Großstadt-) Grünen durchgedrungen sein - aber es gibt sie. In dem Zusammenhang ist die aufgeregte Diskussion vor der letzten Bundestagswahl interessant gewesen, als bei manchen Grünen der Wahl-o-mat nahegelgt hatte, sie seien Linke-Wähler. Dass also auf der rein rationalen Ebene (nur das Parteiprogramm und nicht noch die Kultur und die emotionale Präferenz) gerade langjährige Aktive die Weiterentwicklung der Partei nicht mitvollzogen hatten.

Inzwischen diskutieren manchen von diesen dann darüber, ob es nicht in vielen Punkten Schnittmengen mit der so genannten Linken gebe. In Bezug auf das Demokratieverständnis beispielsweise sehe ich das nicht oder zumindest nicht in wesentlichen Punkten. Während die B90/Grüne inzwischen - das war nicht immer so - bei einem freiheitlichen bis ultraliberalen Demokratieverständnis angekommen sind, sehe ich überwiegend paternalistische Positionen bei den so
genannten Linken.

Die große Schwierigkeit, die ich sehe, ist, dass die Grünen in Hamburg es schaffen müssen, den Spagat zwischen langjährigen, in einem politischen Milieu verwurzelten Aktiven einerseits und einer liberalen Wählerschaft andererseits zu schaffen. Denn signifikante Wahlergebnisse in Gegenden wie Rahlstedt, wo ich lebe, und den Walddörfern, in denen ich lange gelebt habe, sind eben auch notwendig, wenn wir einen Politikwechsel mitgestalten wollen. Möglicherweise wird auch das Häufeln der Stimmen - wir wählen ja erstmals nach einem neuen und komplexeren Verfahren - bei dem einen oder der anderen Kandidatin zu spannenden Ergebnissen führen....

Sehr kontrovers wird bei den Grünen diskutiert, ob es angemessen gewesen ist, die so genannten Linken als nicht satisfakkoalitionsfähig einzustufen. Ich persönlich bin kein strikter Gegner einer Koalition mit jeder anderen Partei, wenn unsere Kernpunkte durchgesetzt werden - und die Beispiele Schill und (in Bezug auf die so genannte Linke) Mecklenburg zeigen ja auch, dass die Entzauberung gut funktionieren kann.

Ich erlebe in den Milieus, in denen ich mich bewege, dass die Wahlentscheidung heute für viele zwischen FDP und Grünen fällt. Überwiegend zugunsten der Grünen. Glücklicherweise. Im Marketing nennt man diese Milieus zurzeit gerade die LOHAS - Leute, die eine tendenziell hedonistische (bohemienartige) Lebenshaltung haben und denen Werte wie Gerechtigkeit, Umwelt, Ethik dabei zentral wichtig sind.

Etwas holzschnittartig:
In diesen Milieus ist die so genannte Linke so akzeptabel wie eine Mitgliedschaft in der IG Metall. Eine Kuschelpolitik mit dieser als reaktionär erlebten Splittergruppe treibt sie in die Arme der FDP, die sich sicher freuen wird. Dass eine Koalition mit einer der konservativen Parteien (CDU oder SPD) nötig sein wird, ist dann notgedrungen akzeptabel. *seufz*

Technorati Tags: , ,