31.10.05

Eintauchen

Das ist mir lange schon nicht mehr so sehr so gegangen: Ich bin so richtig eingetaucht in die Jane-Austen-Welt. Nicht nur, dass ich Gefühl und Verstand so gut wie durch habe - die Verfilmungen von Stolz und Vorurteil haben mich gefesselt.

Im Pluaral? Ja! Nicht nur der wirklich sehr, sehr schöne aktuelle Kinofilm, sondern auch die zehn Jahre alte BBC-Reihe, die wir dank der warmen Empfehlung von Lila nicht nur gekauft, sondern auch gesehen haben. Beide sind grandios und so verschieden und je auf ihre Art toll: Da der Dreiteiler von 95, der dicht am Text ist und ausführlich und mit fein gearbeiteten Figuren bis in die kleinste Nebenrolle. Hier der Zweistünder, der von der Gefühlswelt so dicht am Roman ist und mit Keira Knightley eine Elizabeth hat, die noch viel mehr als in der alten Verfilmung die Lizzy des Buches trifft: Nicht landläufig schön, aber mit einer Wahnsinnsausstrahlung.

Beide Verfilmungen übrigens gehen sehr frei mit der Schlüsselszene in Pemberly um, in der Darcy Lizzy samt Onkel und Tante überrascht. Beide schmücken sie die Begegnung aus - beide überzeugend, finde ich, geht es doch darum, in der Kürze darzustellen, wie anders Darcy dort in seinem Haus ist.

Nun bin ich ja eh ein hoffnungsloser Romantiker, der Mädchenfilme liebt. Aber sowohl im neuen Film die Szene, in der Elizabeth Darcys Brief liest (und ihre Haltung kippt - wunderbar dargestellt in einer dichten und zugedichteten Szene, in der Charlotte sie fragt, ob alles in Orndnung sei und Elizabeth nur antworten kann: "Ich weiß nicht" - als auch in der langen Szene mit einem Blick zwischen den beiden Hauptpersonen in Pemberly in der 95er Verfilmung, in der sich Darcys Mund langsam und kaum merklich zu der Andeutung eines Lächeln verzieht. Beide Szenen, an unterschiedlicher Stelle, markieren das Scharnier in dieser tollen Geschichte.

Gestern waren wir wieder im Kino und haben den Film das zweite Mal gesehen. Mit noch mehr Genuss. Und die beiden Tage vorher den BBC-Dreiteiler. Mehr Stolz und Vorurteil geht wohl nicht. Es ist so wunderbar. Immer noch. Und immer wieder.

27.10.05

Autofahren

Oder vielmehr: gefahren werden. Ein weiterer sehr angenehmer Vorteil des neuen VIP-Status, den man als Referent genießt. Audi ist wie immer der Partner des Fuhrparks und die Wagen sind groß und schwer.

Witzig aber vor allem: Auf dem Weg ins Hotel haben wir uns einen Wagen mit einem der Idole meiner Radioanfänge geteilt: Nick Malone. Der große Malone. Nett und lebhaft ist er und aufmerksam und findet das Mainstreamradio ähnlich **** wie ich. Beruhigend.

Haben Sie manchmal deja-vus?

Ich hatte kurz überlegt, ob ich den Bericht von der letztjährigen Nacht der Medien im Volltext wiederholen soll, mich dann aber doch für diese Variante hier entschieden. Es war ziemlich nett wieder, fast identisch - bis hin zu den selben Leuten, die zur guten Coverband getanzt haben. Seeehr merkwürdig, echt. Dafür war ich mehr als zwei Stunden früher im Bett. Man hält auch nix mehr aus...

Nur das Essen war besser. Fast alles jedenfalls, denn mein hübschester Dialog gestern Nacht war mit Klaus Eck, der mich bei einer uninspirierten Fingerfood-Merkwürdigkeit, die ich schon probiert hatte, nett fragte, ob ich auch eine wolle, als das Mädchen mit dem Tablett neben uns hielt, was ich aber verneinte. Nach ein paar Augenblicken:

Er: Ist nicht so doll.
Ich: Ja eben.

Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich ein arrogantes Arschloch überaus netter Mensch mit einem unsubtilenschlagbaren Humor bin, der sich meistens auf Kosten anderer auslebt immer wirklich witzig und liebevoll ist? Nein? Muss ich dann mal irgendwann nachholen.

26.10.05

Treffen, Reden

Was ich an den Medientagen mag, ist, dass es die eleganteste Möglichkeit ist, mit vielen, vielen Kunden und Partnern ins Gespräch zu kommen - denn zumindest in dem Bereich, in dem ich auch ein paar kenne, sind viele hier in München. Dieses Jahr als Referent ist das doppelt entspannt, weil die etwas ruhigere MediaLounge für uns reserviert ist und man da nicht nur beim Essen sitzen kann (das dieses Jahr erstaunlich gut ist), sondern auch auf einmal als angeblich Wichtiger andere angeblich Wichtige trifft. Der Rahmen macht doch was aus...

Die Inhalte sind auf so Kongressen ja ohnehin nicht wirklich wichtig, von einigen wenigen Diskussionsrunden abgesehen. Hoffen wir, dass unsere nachher dazu gehört...

Am Ende des Tages sind die Medientage vor allem eine effiziente Möglichkeit, Themen anzutriggern und Termine abzusprechen. Und machen Spaß. Ja. Echt.

25.10.05

Vorbereitung Medientage

Morgen werde ich also wieder einmal eine Diskussion moderieren, bei der es um Blogs geht - diesmal auf den Medientagen (eher teurer Kongress, hier und hier meine mehr oder weniger Live-Berichte vom letzten Mal, Don Alphonso wollte ja nicht hin damals).

Dies in etwa stelle ich mir vor:

Nach einer Einführung und Begrüßung und Anmoderation, bei der ich - ganz gegen meine übliche Gewohnheit - diesmal die Diskutanten selbst vorstellen werde, hält Klaus Eck ein kurzes Referat über Blogs im Allgemeinen und Besonderen. Danach dürfen Christoph Schultheis, Lars Cords, Julien Pain und Don Alphonso (unter seinem Offline-Namen) jeweils ein paar Minuten etwas sagen, so will es das Kongress-Reglement.

Für die Diskussion habe ich vier Runden inhaltlich geplant (und einen Exkurs):
(1) Etwas zu Journalismus (hey, das ist ein Medienkongress....) und zu Watchblogs, vor allem an Bildblog und RSF aufgehängt.
(2) Etwas zu Bloggen als Kulturphänomen, wozu eher Don Alphonso und ich was sagen können aus der Praxis.
(3) Etwas zu Blogs, die Diskussionen hochziehen oder Fälle für die Kommunikation werden, die eine Welle machen. Klar, Klaus Eck und Lars Cords sollen da zum Zuge kommen und einmal Handlungsräume andeuten.
- und hier nun der Exkurs auf die Du bist Deutschland Sache. Habe ich ja schon angekündigt - und ist einfach dran als der aktuellste Fall. Sehr spannend finde ich da ja, wie Cords damit umgeht und wie er die Parodien in Web und die Kritik in den Medien sieht - und ob er meine Einschätzung teilt, dass die Welle aus den Blogs dazu beigetragen hat, dass die Kiritk der Zeitungen zunahm. -
(4) Etwas zu Corporate Blogs, nicht zuletzt Ketchums Business-Blog-Liste wegen. Da dürfen dann Klaus Eck und Don Alphonso endlich mal aufeinander knallen. Ich werde dafür zu sorgen suchen, dass kein Blut fließt.

Am Schluss denke ich, werden wir noch mal eine Einschätzung wagen, ob das jetzt eine Bubble2.0 und ein Hype ist, oder ob da was nachhaltig Spannendes entsteht...

Es wird wohl WLAN im Saal geben, zumindest Don will vom Podium bloggen. Mal sehen, ob das was wird.

UPDATE:
Martin Röll hat sich auch heute gerade noch einmal ausführlich zu Blogs und ihre aktuelle reale Bedeutung in der Kommunikation geäußert. Sehr wohltuend gegen das Hypen positioniert...

Letzter Wille

Ja, meine Frau weist mich darauf hin:
Ehrlich gesagt habe ich deine Beerdigung noch so gar nicht geplant, obwohl ich immer sehr vorrausschauend bin. Das musst du wohl selber in die Hand nehmen und schriftlich hinterlassen, damit alles klappt.

nachdem ich sie auf den herzerfrischenden Beitrag samt meiner wegweisenden Kommentierung bei der Kaltmamsell über Bach-Motetten (ok, nicht wirklich das war das Thema) gestoßen habe.

Also noch mal zum Mitschreiben: Auf meiner Beerdigung, so es irgendwann dazu kommen sollte, möchte ich gerne die Bach-Motette Singet dem Herrn ein neues Lied hören, die meiner unbescheidenen Meinung nach übrigens auch mal wahrscheinlich als Trauermusik geschrieben worden war. Die anderen Lieder und so darfst du aussuchen, Schatz.

24.10.05

Where am I?

Einerseits haben die Leute Recht, die dieses plazes-Ding etwas spooky finden. Dass ich immer (Immer? naja das nicht, aber oft) sage, wo ich bin. Und das auch in meinem Blog zeige, da drüben in der linken Spalte.

Andererseits kommt es inzwischen hin und wieder vor, dass Kunden vorher mal nachgucken, ob es sich lohnt, mich anzurufen - oder wenn, dann wo. Das finde ich dann wieder ganz spannend.

Noch ist plazes zu klein, als das es seine Vorteile ausspielen könnte. Und noch kenne ich auch zu wenige Leute, die bei plazes sind und es nutzen, um davon etwas zu haben. Zurzeit ist es mehr ein Spielzeug. Und ich muss es ja nicht starten, wenn ich nicht möchte, dass jemand weiß, wo ich gerade bin...

Ich darf mir mal wieder widersprechen, ok?

Das Schöne am Bloggen ist ja, dass ich nach nachvollziehen kann, wenn sich meine Meinungen ändern. Nun denn:

* Da war einerseits meine Positionierung zu Blogs und Journalismus anlässlich der Fachtagung des Netzwerk Recherche, in der ich dafür plädierte, Blogs in ihrer Gesamtheit unter Journalismus zu fassen.

* Da war andererseits meine zweifelnde Haltung zu Corporate Blogs anlässlich des Hamburger Dialogs.

Daneben steht schon meine Überzeugung, dass Blogs im Rahmen von Unternehmensauftritten ihren Platz haben können, und meine Suche und meine Versuche in dem Thema.

Heute nun im Handelsblatt (nein, ich hab da keinen bestochen, dass ich da in den letzten Wochen selbst oder mit Kunden so oft vorkomme) ein kurzes Zitat von mir, das bis auf ein da zuviel hineingeratenes "nur" meinen Ansatz heute ganz gut trifft. Im Artikel Manager testen Corporate Blogs zitiert mich der Autor mit den Worten:
Ein Weblog ist keine Publikations-, sondern lediglich eine Kommunikations-Arena. Er ist ... geeignet, um mit einzelnen Menschen oder kleinen Gruppen ins Gespräch zu kommen. (HB heute)

Ja, das ist es, was ich da zurzeit erlebe. Das ist es, was (vielleicht, je nachdem) die Investitionen rechtfertigen mag. Aber Blogs sind eben kein Zaubermittel. Und kein Kommunikationshype. Und selten nur ein Bisinäskeyß. Und trotzdem spannend, wenn man sich die Muße nimmt, sie einmal verstehen zu wollen...

(Und damit ist auch eine erste Position für das Podium am Mittwoch in München formuliert....)

Please, God, just one more bubble!

Das ist der Untertitel des Bubble2.0-Blogs, das ich durch den Hinweis bei Nico entdeckt hab. In ironisch-zynischer Aufnahme der O'Reilly-Meme-Map zu Web2.0 stammt von dort die hübsche Map Bubble 2.0:


Ich selbst bin sehr hin und her gerissen. Einerseits sehe ich, was sich tatsächlich verändert - und habe das gerade für den Bereich professioneller Kommunikation formuliert (und witzigerweise ironisch auch damals schon in Vorträgen Internet 2.0 genannt), bevor ich den Hype um Web2.0 kannte. Andererseits bin ich immer noch nachhaltig skeptisch gegenüber Hypeversuchen. Rund um kollaborative Systeme und beispielsweise Blogs sehe ich deutlich weniger Bedarf nach geldbringenden Anwendungen als viele Beraterkollegen - und das, obwohl ich das Thema selbst für bereits jetzt geschäftsrelevant und mittelfristig geschäftsentscheidend halte.

Was mich dabei skeptisch macht, ist nicht nur, dass zurzeit die Investition für Unternehmen noch unverhältnismäßig hoch ist (Beispiel Bloggen: Investition vor allem in Zeit und Kreativität - für was? Schon das Frosta-Blog scheint mir angesichts eines wie auch immer definierten ROI ungewiss) - sondern auch, dass es ein wahnsinnig weiter Weg sein wird, bis Unternehmen oder auch nur ihre Kommunikationsabteilungen den Mut aufbringen, für ein damit besseres System Quellen offen zu legen. Gerade dieser kollaborative Ansatz, den ich als besonders "modern" und zugleich als besonders zukunftsfähig halte, ist der Aspekt, der uns bei einer aktuellen Markteinführung noch nicht den entscheidenden Schritt nach vorne bringt, den ich ihm mittelfristig schon prognostiziere. Obwohl diese neue Dienstleistung sich gut im Markt anlässt, ist dieser Open-Source-Gedanke dabei nicht entscheidend.

Deshalb ist der Hype jetzt auch so beknackt - wenn ich mir anschaue, wie lange Open Source im Bereich Software gebraucht hat, um sich durchzusetzen, leuchten mir schnelle Szenarien nicht ein...

21.10.05

Ich bin so aufgeregt

Ich glaub, ich hab mich schon Ewigkeiten nicht mehr so auf einen Film gefreut. Morgen gehen wir in die Koralle in Volksdorf und werden Stolz und Vorurteil sehen - hier der Trailer, Quicktime nötig.

Wie hab ich mich gefreut, als ich hörte, dass er in die Kinos kommt; was haben die Kolleginnen geschwärmt, die ihn am Mittwoch in der Previewaufführung durch die Zeit gesehen haben; und logo, dass Keira Knightley die Elisabeth Bennet spielt - wer sollte es sonst tun.

Den ganzen Abend, nachdem wir romantisch gegessen haben mit Rotwein dabei, haben wir auf der Seite verbracht, die Ausschnitte der Filmmusik genossen, die Trailer geguckt, die Bilder. Ich sach doch immer, dass ich mich wie 25 fühle....

Kulturoptimismus

Das wiederum stimmt einen dann ja versöhnlich nach diesem Schock am Morgen. Eben gerade ein Dialog mit meiner Frau im IM:
[10:19:48] B:
willst du morgen wildschwein oder reh
[10:20:07] ich:
oh, was für eine wunderbare Alternative.
[10:20:10] ich:
beides ist toll
[10:20:26] B:
entscheidungen sind gefordert
[10:20:38] ich:
Wildschwein
[10:20:41] B:
wie obelix
[10:20:47] ich:
jo
[10:20:49] B:
jot

Welche Freude!

Kulturpessimismus

Passend zur Buchmesse bringt Lyrikmail heute einen Sinnspruch:
Deß Bücherschreibens ist so viel;
man schreibet sie mit hauffen.
Niemand wird Bücher schreiben mehr,
so niemand sie wird kauffen.

So ist diese Zeit halt, alles wird schlechter. Alles geht kulturell den Bach runter. Bestimmt ist das Fernsehn schuld. Und früher war alles besser.

Das dachte sich auch Friedrich Freiherr von Logau, der diesen Spruch 1637 veröffentlicht hat und selbst übrigens 1604-1655 lebte.

20.10.05

Das ist mir unheimlich

Ich bin nicht paranoid.
Ich bin nicht paranoid.
Ich bin nicht paranoid.

Aber kann mir jemand vielleicht mal erklären, wieso unmittelbar, nachdem ich mit einem Kollegen in der Teeküche darüber gesprochen habe, dass er abgenommen habe und ich nicht und ich dick sei, auf meiner Whereis-Seite von plazes erstmals Anzeigen für Diäten auftauchen?

Naja, und was soll daran Paid Content sein?

Bei der Überschrift war wohl mehr der Wunsch Vater des Gedanken:

Akzeptanz von Paid Content im Internet steigt.

Das jedenfalls hat das Anzeigenmarketing des Stern rausgefunden und vermeldet. Und erklärt stolz, dass 5,7 Mio Deutsche inzwischen im Web was kaufen würden.

Und damit geht es schon los: Nicht alles, was ich im Web kaufen kann, würde ich wirklich unter der Rubrik Content einordnen - zumal nicht, wenn ein Medienprodukt davon spricht. Da sind ja meistens andere "Inhalte" gemeint, auf die sich die Hoffnung Paid Content richtet, als die bejubelten Hochlichter der Zahlungsbereitschaft:
So laden nach den Ergebnissen der stern-Studie 62 Prozent der Zahlungsbereiten Softwarepakete aus dem Internet, 53 Prozent beschaffen sich Testberichte/Warentests in digitaler Form, für 47 Prozent gehören Musik-Downloads zur Webnutzung, und 34 Prozent laden Filme oder Videos auf ihre Festplatten.
(aus der PM des Stern)

Die Testberichte sind die einzigen klassischen "Medieninhalte", die in der Top-Liste auftauchen. Und das wundert mich nicht - dürfte sich das doch fast vollständig auf die Stiftung Warentest beziehen, die so etwas wie die Kirche der Kunden darstellt.

Ohne die Studie im Detail zu kennen: Allein nach der Pressemitteilung zu urteilen, scheint mir eher das Gegenteil der Fall zu sein: Paid Content spielt keine Rolle im Web. Und wird es auch nicht. Anders als Läden beispielsweise.

19.10.05

Hilfe, der Mainstream ist da und wir sind es...

Wer hätte das gedacht: Da bin ich heute mal wieder auf Vortragsreise, diesmal in Nürnberg, als mir erstmals in diesem Zusammenhang bewusst ein anderer Blogger vor die Flinte läuft. Und gleich noch kritische Fragen stellt. Nett jedenfalls, den Helden der Arbeit kennen zu lernen...

Es war sooo lustig: Wir stehen zusammen und ich erkläre einem anderen Zuhörer, wie das mit RSS ist und dass ich, da ich blogge und dieses Blog inzwischen der eine oder die andere kennt, schon über meine Statistiken mitbekomme, dass auch in seiner Branche Menschen RSS-Reader nutzen (Hallo, lieber Besucher aus der Comdirect beispielsweise) - als der zu dem Zeitpunkt noch unentdeckte Arbeitsheld mich fragt, welches Blog ich denn führen täte. Er hat aufgejohlt, als er es hörte; und ich, als der damit rausrückte, wer er ist.

Da begegnet man sich hin und wieder in Blogs und Diskussionen, lernt sich bei Informationstagen als Nasen kennen - und doch bedarf es eines Zufalls, um beides zusammen zu bringen. Fein aber. Netter Kerl. Auch in echt.

EDIT
Des Arbeitshelden Sicht auf dieses Treffen hat er - logo - in seinem Blog aufgeschrieben. Und weil ich immer noch keine Trackbackfunktion habe (warum hat blogger.com eigentlich keine?) und mal wieder jemand mit der blöden Kommentierfunktion hier bei blogspot nicht zurecht kommt, muss es eben so sein. :-)

18.10.05

Vorleseerfahrungen

Nun bin ich also durch mit dem Drachenreiter von Cornelia Funke. Und ich muss sagen, dass er toll war und Spaß gemacht hat. Ich bin kein unbedingter Fantasy-Fan. Aber die Verzahnung von Realität und Legende in diesem Buch hat mir gefallen: Es spielt in der Gegenwart und nicht in irgendeiner Märchenzeit, es bildet zu einem gewissen Teil die Erfahrungswelt der Kinder ab, es geht einmal um die halbe Welt (von Schottland über Hamburg (?), die Alpen, Ägypten, Arabien nach Indien und ins Himalaya) und es hat sehr hübsche Ideen.

Wirklich klasse fand ich gegen Schluss, als die Drachen in der Drachenhöhle versteinert sind, die Erklärung, dass Fabelwesen langsam versteinern und im Kern noch Leben in sich haben - und dass die Einhörner und Drachen, die sich als Skulpturen in Museen und Burgen und Schlössern finden, in Wirklichkeit versteinerte Fabelwesen seien, die die Menschen in den Wäldern gefunden hätten. Witzig.

Gestern habe ich für die beiden Großen mit Winnetou begonnen, und dabei festgestellt, dass ich es auch spätestens in der vierten Klasse slebst gelesen haben muss - es stand noch die Adresse drin, von der wir weggezogen sind, als ich in die fünfte kam. Ich bin etwas unsicher, ob es mir gelingen wird, die langweiligen Stellen elegant zu überspringen. Der Anfang ist ja nicht soooo toll gleich erstmal. Mal sehen, wie lange wir es gemeinsam durchhalten - oder ob es doch eher ein Buch zum Selberlesen ist, bei dem jeder dann die Seiten überspringen kann, die er will...

Nicht ganz dasselbe Thema, aber doch kurz angesprochen: Der neue Asterix ist bekloppt. Dabei stört mich nicht so sehr die Disney-Figur, die scheint ja bewusst als solche und als Hommage an ihn geplant, wenn ich den Nachsatz richtig verstehe. Aber die Geschichte und die Bilder sind noch enttäuschender als die anderen, die nur von Uderzo waren (und die waren schon blöd). Es sagt doch alles, dass selbst meine Jungs diesen Band doof finden...

17.10.05

Solidarität der Schuld

Heute klingt es manchen etwas fad, was die evangelischen Kirchen Mittwoch vor 60 Jahren bekannt haben - doch damals war es ungeheuerlich und hat wütende Proteste geerntet: Die so genannte Stuttgarter Schulderklärung. Die bis heute immer wieder zitierten Kernsätze fallen gleich am Anfang, wenn die Kirchenführer bekennen, dass sie sich
mit unserem Volk nicht nur in einer großen Gemeinschaft der Leiden wissen, sondern auch in einer Solidarität der Schuld. Mit großem Schmerz sagen wir: Durch uns ist unendliches Leid über viele Länder und Völker gebracht worden. Was wir unseren Gemeinden oft bezeugt haben, das sprechen wir jetzt im Namen der ganzen Kirche aus: Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat; aber wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben. Stuttgarter Schulderklärung

Ich denke, dass diese sehr deutliche Formulierung bis heute eine große Leistung ist und die Richtschnur liefert, wie und warum ich mich in das einreihen kann, was die Erklärung als Solidarität der Schuld bezeichnet. Gegen alle Schlussstrich-Ideen ist hier bleibend gültig formuliert, wie das Bitten um Vergebung immer und immer wieder beginnen kann und muss.

Die Verfasser des Bekenntnisses, allen voran Martin Niemöller, der es formuliert hatte, mussten sich als Vaterlandsverräter schmähen lassen. Und das, obwohl mit den Bischöfen Wurm (Württemberg), Meiser (Bayern) und Dibelius (Berlin) und Pastor Asmussen mehrere bekennende Deutschnationale aus so genannten intakten Kirchen (ok, Dibelius nicht aus einer intakten Kirche) zum Rat der EKD gehörten, der das Bekenntnis gemeinsam abgegeben hat. Heute, nach 1968, wirkt es nicht sehr spektakulär und es fehlt völlig ein Bekenntnis zur Schuld am Holocaust. Das hat nicht nur Niemöller oft und schnell nachgeholt. Pervers an der deutschen Diskussion seinerzeit war, dass Schuldbekenntnisse vor allem von Menschen kamen, die sich persönlich nichts haben zuschulden kommen lassen, oder - wie Niemöller - im aktiven Widerstand waren - während die Schuldigen und die Passiven sich beschwerten ob solcher Bekenntnisse.

Die große Leistung des Textes aber bleibt für mich, dass er abseits von persönlicher Schuld die Verantwortung und auch die Schuld in die Gemeinschaft holt. Er ist die Basis, auf der auch heute noch jeden Tag um Vergebung gebeten werden kann und muss für das, was im Namen Jesu und im Namen des Volkes, zu dem ich gehöre, anderen Menschen angetan wurde.

Endorphine im Nudelsalat

Ich bin ein Mensch, der ohnehin sehr übers Essen lebt und fühlt. Fast alle wunderbaren Erinnerungen haben entfernt oder direkt mit gemeinsamem Essen zu tun (naja, das ist jetzt etwas übertrieben). Zwei Gerichte aber lösen bei mir immer und zuverlässig Glücksgefühle und ein wohliges Hier muss ich zu Hause sein aus. Und beide hängen mit B zusammen, was vielleicht die hier von der Kaltmamsell mehr oder weniger vermisste Liebeserklärung an sie ist...

Da ist zum einen Jansons Versuchung, jener schwedisch-finnische Kartoffelauflauf mit Anchovis und Sahne und Zwiebeln, den ich von B habe, der mein absulutes Lieblingsessen ist und den wir leider viel zu selten machen.

Und da ist zum anderen - und das ist mir erst gestern und heute wirklich aufgefallen - dieser besondere Nudelsalat, den wir beide zusammen entwickelt haben und der jahrelang unser Markenzeichen bei Mitbringparties oder unserem legendären vierzehntäglichen Spieleabend war. Die Soße auf Schmandbasis (aus unsere Schmand-Episode, in der wir mit so ziemlich allen Lebensmitteln deren Kooperation mit diesem wundervollen Sauermilchprodukt getestet haben), mit Käse, sauren Gurken, Paprika und eben Nudeln (bloß nicht zu viele). Wenn er fertig ist, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, zumal er nach einem Tag Ruhen eher noch besser wird.

Erst war ich etwas bestürzt, dass das der Gipfel des kulinarischen Genusses sein soll, als mir das gestern abend bewusst wurde. Aber jetzt weiß ich, dass es so schön ist, nach Hause zu kommen...

15.10.05

Ha!


Heute, einen Tag, bevor die Lütte vier Monate alt wird, hat sie zum ersten Mal Papa gesagt. Und das war damit ihr erstes Wort.

Naja, B meint, es wäre eher so etwas wie Örgks-ah gewesen. Aber das stimmt nicht. Ja.

14.10.05

Neue Entwicklungen in dem Spamdingens

So schnell kann es gehn. Heute ist im Handelsblatt eine glossenartige Kolumne über die werbenden Kommentare in diesem Blog erschienen (leider noch (?) nur mit login, dafür mit einem aparten Titel: Banken im Blogdings). Teilweise etwas verkürzt, und dass ich den Anruf aus der IT der 1822direkt als sehr positiv und angenehm erlebt habe und er ehrlich interessiert war daran, was da gerade schief geht, kommt nicht so direkt raus. Aber ich war lange genug auf der anderen Seite des Schreibtischs, um nun wirklich nicht pingelig zu sein bei so was.

Die Einschätzung der Kolumne im Schlusssatz
Das Ergebnis einer Untersuchung könnte peinlich werden: In der Regel werden die Werbe-Kommentare von Subunternehmern der Online-Dienste erstellt

wird auch durch eine weitere Recherche erhärtet. Da alle Kommentare auf Links gingen, die über uni.cc-Domains umgeleitet werden, habe ich da einmal nachgefragt und mich ob des Spams beschwert, den der Anbieter seinen Kunden ausdrücklich verbietet.

Zurück kam diese Mail:
All domains belong to the same person. We have sent this user a warning about spam to prevent further postings. If you still get spam, please let us know as soon as possible. We do not close accounts immediatly because spammers use to register immediatly again providing false names.

Regards,
UNI.CC Network
Information Center
http://www.uni.cc

Immerhin was. Es steht zumindest eine echte E-Mail-Adresse hinter dem Spam. Aber darum kann sich dann ja die Staatsanwaltschaft kümmern. Ich persönlich wäre als betroffener Beworbener nicht ganz so extrem sicher, dass es nicht hinter meinem Rücken in meinem Namen und mit meinem Geld gemacht wurde. Aber jeder, wie er will.

UPDATE 25.4.2006:
Nun hat es sich am Ende doch noch geklärt - und es war genau so, wie im Handelsblatt und auch von mir vermutet...

Hinweis auf Diskussion

Nur kurz hinweisen darf ich auf eine für mich spannende Diskussion, an der ich mich in Lilas Blog beteilige - es geht um das Gespräch zwischen Juden und Christen über Religion und damit um das auch als Wort heikle Thema Judenmission. Mir ist bewusst, dass ich mich damit auf dünnes Eis begebe und auch in meiner eigenen Kirche und Familie eine Minderheitenposition habe. Dennoch oder deswegen finde ich das Gespräch drüben bei ihr so spannend und für mich weiterführend. Hoffentlich auch für die anderen...

tolle Perspektive

Ich habe eine freundliche Mail vom Vor-Vor-Vorgänger des Bundeshorsts bekommen. Welche Erwartungen ich an die neue Regiergun haben werde. Fein, dachte ich, auch wenn ich nicht Deutschland bin, oder jedenfalls nicht so sehr. Aber Persepktiven sind ja immer gut, ne?

Die Umfrage fing ganz gut an.
Hier bin ich dann aber ausgestiegen:

(Klick aufs Bild zum Vergrößern)

Denn diese Frage ist die typische Frechheit, mit der die Initiative mal wieder nur die Antworten bekommt, die sie haben will. Scheiße. Richtige Scheiße. Denn schon klar: Nur wenn ich eine radikal neoliberale Politik will, wird die Wirtschaft wachsen können. Und wenn ich das andere Extrem will, wird sie in jedem Fall viel langsamer als heute wachsen. Btw: Wie soll das gehen??

Klar auch, dass es keine Differenzierung gibt. Halten die mich für behämmert?

13.10.05

Bilderrätsel

Was glaubt ihr, was die beiden Herren auf dem Foto gerade machen*?


* Nur falls sich jemand ob der Bildqualität wundert: Das ist wirklich das offizielle (!) Pressefoto (!), das die beiden Unternehmen herausgegeben haben (!). Sehr schön dabei neben der opulenten und fantasievollen Inszenierung ja auch die Tatsache, dass der Autofokus das aparte Detail im Hintergrund scharf gezogen hat.

UPDATE 18.10.05
Weil ich die eine oder andere Mail neben den Kommentaren hier unten bekommen habe, die nachfragt, was denn da sei (und auch hin und wieder der Verdacht sich mir auftut, dass es Menschen gibt, die das Wort Ironie nicht mal buchstabieren können):
Es geht um den Zusammenschluss zweier Weltunternehmen, die im weitesten Sinne in der Branche agieren, in der ich auch arbeite. Und von denen eines unter anderem für dieses Seminar verantwortlich zeichnet, das dann nicht mit dem Referenten stattfand, der hinter jenem Link genannt wurde. Aber das wiederum ist eine andere Geschichte, die teils traurig, teils empörend ist - und die ich vielleicht irgendwann mal erzähle. Meines Wissens stehen beide Unternehmen übrigens nicht vor einer Insolvenz (anders als in den Kommentaren vermutet wurde).

Blogging kommt eigentlich aus dem Russland des 19. Jahrhundert!

Gestern hat Steve Rubel in seinem Eintrag Blogging Came from Russia with Love? darauf hingewiesen, dass die Idee des Bloggens im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts Prinz Vladimir Odoevsky (1803-1869) hatte:
"Houses are connected by means of magnetic telegraphs that allow people who live far from each other to communicate," Odoevsky wrote. Even more interestingly, Odoevsky suggested every household would publish a kind of daily journal or newsletter and distribute it among selected acquaintances, a habit which Russian bloggers immediately recognized as blogging. ... "The thing is that many households here publish such journals that replace common correspondence. Such journals usually provide information about the hosts' good or bad health, family news, different thoughts and comments, small inventions, invitations to receptions" (,sagt ein Protagonist des Autors) Steve Rubel

Zufall

Witzig - gerade, wo ich mit einem weiteren Buch von Jane Austen beginne (Gefühl und Verstand), schreibt Lila über ihre Austen-Lektüre. Zumal es mir - angesehen vom nicht ganz genauso erlebten Thema Frau, logo - sehr ähnlich geht wie ihr mit diesen Büchern.

Im Urlaub hab ich zwei von den Superintendent Jury-Büchern von Martha Grimes zuende gelesen. Lustig. Die Geschichten selbst waren völlig abstrus und teilweise auch wirr und unplausibel - aber die Figuren, vor allem die Nebenfiguren, sind teilweise herrlich. Melsore Plant allein und die Teile seiner Geschichten, die einfach neben der Hauptstory nebenher laufen, ohne irgendwas auszutragen. So was genieße ich.

12.10.05

1822direkt, SWK-Bank, Onspeed

Nach meinem Eintrag gestern zu meinen neuen Werbekunden oder zumindest werbenden Kommentaren auf Unternehmen habe ich eine Reihe von Fragen erhalten, was es damit auf sich habe. Darum hier eine kurze Zusammenfassung dessen, was ich bisher rekonstruieren kann.

Am 5.10.2005 sind zwischen 7:54 Uhr und 8:36 Uhr vier werbende Kommentare bei jeweils inhaltlich nicht völlig absurden Postings erschienen. Die Art und Weise war anders als bei den gewöhnlichen Spam-Kommentaren, die ja eher willkürlich sind und mich bisher meistens verschont haben. Auffällig war, dass es zwei Blogger.com-User waren, die kommentiert haben - wobei die SWK-Bank von beiden beworben wurde. Einer der User ist mit einem Fakeblog eines Webhosters für Kleinunternehmen verknüpft.

Da ich die Hinweise für Werbekunden, die ich veröffentlicht und verlinkt habe, ernst meine, habe ich den beiden beworbenen Unternehmen, die über ein Impressum ihrer Seiten angeschrieben werden können (SWK und 1822direkt) jeweils eine Rechnung geschickt.

Die 1822direkt hat durch ihren Leiter Vertriebssteuerung auch sofort per Mail geantwortet. In dieser Mail ist die Drohung mit rechtlichen Schritten gegen mich gefallen - und die Unterstellung, ich hätte den werbenden Kommentar selbst verfasst und eingestellt. Der folgende und andauernde Mailwechsel war im Ton freundlicher, in der Sache eher nicht. Es stellte sich aber heraus, dass mein Gesprächspartner die Unterstellung gebracht hatte, obwohl er laut eigener Aussage Weblogs durchaus kenne.

Gerade im Fall der 1822direkt betrübt mich der Vorfall und auch die Reaktion etwas, da ich über Freunde und Bekannte bisher nur Gutes über diese seriöse Direktbank gehört hatte, die zur Frankfurter Sparkasse gehört. Einen spammenden SEO zu beschäftigen, passt da eher nicht ins Bild.

Da der Leiter Vertriebssteuerung betont, die Spam-Kommentare weder getätigt noch beauftragt zu haben, stellen sich mir doch ein paar Fragen:
(1) Wie kommt jemand dazu, eine seriöse Direktbank über Spam-Kommentare in einem eher nicht so bedeutenden Blog bewerben zu wollen?
(2) Wieso weiß das beworbene Unternehmen davon laut eigener Aussage nichts?
(3) Ist es denkbar, dass ein durchgedrehter SEO dies macht, ohne einen Auftrag für nicht definierte Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung oder anderer Web-Präsenz-Steigerung bekommen zu haben?
(4) Was sagt das alles über die Führung von Dienstleistern aus?

Ich denke, dass es sinnvoll wäre - zumindest für ein seriöses Unternehmen wie die 1822direkt -, einmal die Dienstleister unauffällig darauf zu überprüfen, ob einer zufällig auch die SWK-Bank und Onspeed auf der Kundenliste hat. Und dann ggf. dort mal etwas energischer nachzufragen, ob die was mit diesem Spam zu tun haben. Hilfreich sind solche Aktionen nie. Und wenn ich weiß, wer konkret die Spam-Kommentare abgegeben hat, werde ich auch gerne dem die Rechnung schicken und die anderen stornieren.

Ich werde weiter berichten....

UPDATE
Inzwischen hat der Leiter Vertriebssteuerung der 1822direkt, Jan Weilbacher, ausdrücklich gesagt, dass "das Unternehmen, das für uns die Suchmaschinenoptimierung vornimmt", den Kommentar und damit die Werbebuchung nicht vorgenommen hat.

Zugleich hat die 1822direkt "diesen Gesamt-Vorgang vorsorglich an das zuständige Polizeikommissariat in Hamburg zur Anzeige gebracht" und also, wenn ich das richtig verstehe, wie angekündigt rechtliche Schritt gegen mich eingeleitet.

Ich werde weiter berichten....

UPDATE II, 13.10.:
Nun hat die SWK-Bank mich wissen lassen, dass sie die Rechnung der Staatsanwaltschaft übergeben habe. Der Geschäftsführer war auch nicht bereit, inhaltlich mit mir zu sprechen. Dafür habe ich mit jemandem aus der IT der anderen Bank gesprochen, der von einem Kunden auf meinen Eintrag aufmerksam gemacht wurde und sich sehr interessiert zeigte. Insgesamt bin ich gemeinsam mit der 1822direkt auf einem besseren Weg inzwischen: Mir scheint glaubhaft, dass sie nicht selbst kommentiert haben, ich lasse die Rechnung an sie fallen, sie ändern die Anzeige dahingehend, dass sie sich gegen den Kommentator richtet. Also wenn ich das jetzt alles richtig verstanden hab. Die Fragen oben bleiben für mich stehen.

Ich werde weiter berichten....

UPDATE III, 14.10. in einem eigenen, neuen Beitrag...

UPDATE IV, 25.4.2006, wiederum in einem eigenen Beitrag, nachdem sich ein Affiliate-Dingsbums gemeldet hat. Fazit: Die Banken sind nicht die Bösen, sondern der Bube sitzt in den USA. Wie schon vermutet. Und wird gesperrt...

Grünes Oppositionsblog

Fein, die Grünen führen ihr Wahlkampfblog als Politikblog fort - unter der alten Adresse. Nun müssen sie nur noch den title ändern....

Das Versprechen ist, dass "alle Vorstandsmitglieder" regelmäßig bloggen werden, Katja Husen tut das ja schon in ihrem und einem deutsch-österreichischen Gemeinschaftsblog. Erste Bewährungsprobe wird das Live-Bloggen vom Parteitag am Wochenende sein, denke ich.

Jedenfalls freue ich mich, dass meine Partei Blogs nicht nur als innovative Wahlkampfidee sieht, sondern ihre Chance im Dialog mit den Menschen (ok, klingt scheiße, aber wie will man es sonst sagen?) erkennt. Die Online-Vernetzung der Mitglieder ist ja ohnehin sehr weit gediehen.

11.10.05

Auf dem Weg zu Old Media

Ich bin mir nicht gaaanz sicher. Aber vielleicht wäre die Werbefinanzierung dieses Blogs doch keine schlechte Idee. Schon vor geraumer Zeit habe ich ja in meinem Impressum darum eine Preisliste für Werbung hinterlegt. Für meine Seminare und meinen Newsletter habe ich dann auch gleich Eigenanzeigen bzw. Gegengeschäftsanzeigen geschaltet. Und in der letzten Woche die ersten echten Werbebuchungen bekommen.

Zwei Banken haben hier und (unter anderem, da diese gleich zwei Buchungen getätigt hat) hier in alten Posts dieses Blogs offenbar geschaltet. Die Rechnungen sind raus und einer der Kunden hat auch sofort reagiert. Nicht so freundlich wie ich dachte*, aber mal sehn, wie die Diskussion ausgeht. Ich werde berichten.

* Zitat aus der ersten Antwortmail eines der Kunden: behalten wir uns vor, weitere rechtliche Schritte gegen Sie zu unternehmen.** Ui. Wie war das noch mal mit dem Anwalt aller Blogger? Ob der teuer ist? Erst mal hab ich dem Kunden eine freundliche E-Mail geschrieben, in der ich versucht habe, zu erklären, was ein Blog ist. Und was ich von Spam halte. Und dass ich mich über neue Geschäftsbeziehungen mit seriösen Unternehmen freue.

** Als ich B seine Mail vorgelesen hatte, war ihr erster Kommentar: Wie Gaga. Das ist ja, als würde ich in ein Haus einbrechen und dann den Besitzer verklagen, weil ich dadrin nichts gefunden habe...


EDIT 12.10.:
Zusammenfassung und neuere Entwicklungen in einem Eintrag von heute (12.10.).

10.10.05

PR für Non Profit Dingens

Ja, viele Non Profits
(gemeint sind hier Vereine, Kirchen, Hilfsdingens und so, nicht aber nichtproftable Unternehmen, auf die allerdings auch manches zutreffen dürfte, was hier jetzt an tiefschürfenden Ergüssen kommt)
tun gut daran, über ihre Öffentlichkeitsarbeit und speziell PR nachzudenken. Ich selbst hab immer wieder und in ganz kleinen Schritten meinen bescheidenen Teil dazu beigetragen, wenn ich irgendwo aktiv war oder bin. Und das ist imho auch der richtige Weg: Unter den Mitgliedern einen suchen, der da was kann und vielleicht sogar ein bisschen Erfahrung hat - und im Übrigen PR als Steuerungsaufgabe zu sehen, die als zweiter Schritt kommt (und nicht - auch eine typische Erfahrung der letzten Jahre - als erstes; denn noch so tolle PR nutzt nix, wenn dann beispielsweise zwar Menschen kommen, aber nicht bleiben, weils irgendwie doof ist oder langweilig oder unprofessionell oder oder oder).

Das erste, was ich den Menschen in Kirchenvorständen, Elternräten oder Kreisverbänden immer gesagt habe, nachdem ich ihnen das bcc-Feld ihres Mailprogramms gezeigt hatte und wie man html ausstellt, ist: Mache NieNieNie Spam.

Und deshalb kann ich mich jetzt dem geschätzten Thomas ClüKnüwer in seiner Einschätzung des Communication College anschließen, nachdem ich endlich auch mal auf deren Spam-Verteiler geraten bin. Genauer gesagt hat mich deren Kooperationspartnerin Dr. Kirsten Lange-Hesse (und nein, dazu sage ich nichts, schon des Glashauses wegen) und ihre immer im Plural agierende Großagentur LH-Consult angespamt. Immerhin haben sie in der Betreffzeile ein "Ö" weggelassen am Anfang.

Also Kinder, mal im Ernst:
* Was wollt ihr denen beibringen, wenn ihr glaubt, dass ich zu eurer Zeigruppe gehöre?
* Ich will euren Spam nicht.
* Und ich werde nicht nur hier sagen, was ich von Spammern halte und wie kompetent sie sich durch ihr Spammen präsentieren.

Das vorweg geschickt, wende ich mich noch kurz einer meiner Lieblingsbeschäftigungen zu: dem Korinthenkakken. Aber ich denke schon, dass allein dieser Satz aus der Pressemitteilung (!) jeden ins Zweifeln bringen wird, der irgendwann mal überlegt hat, ob er oder sie was beim Communication College belegen soll.
Das cc ist das einzige, deutsche, internationale Ausbildungsinstitut für professionelle Presse- und PR-Arbeit, was weltweit PR-Ausbildung und PR-Know-how auch via Internet vermittelt.

Noch Fragen?

Also doch

Ich hätte ja fast bis zum Schluss dagegen gewettet. Aber vielleicht ist es doch so, dass der Schröder mit seinem grandiosen Auftritt ihr erst wirklich den Weg frei gemacht hat.

Wieso aber lassen die Jungs vom Andenpack das zu? Nur damit Stoiber endlich weg ist aus Bayern?

Riesenfamilie

Ich selbst komme ja aus einer eher kleinen. Und dazu gab es lange nicht einmal substanziellen Kontakt zu Teilen davon, weil irgendwie Streit war oder so. Und da ich sehr kontaktscheu bin, hab ichs auch nicht von mir aus geradezubiegen versucht.

Wie anders war es da, als ich vor Jahren erstmals in Bs Großfamilie war. Ihre Mutter kommt aus einem Pfarrhaushalt und hat acht überlebende Geschwister. Der Enkel- und Urenkelchor zum Geburtstag der inzwischen verstorbenen Patriarchin war immer beeindruckend und größer als unser Schulchor je. Und bei den jährlichen Familientreffen finden sich unter den generationsverschobenen Kindern immer Seelenverwandte, so dass sie ab Freitag Abend bis zur Abfahrt nicht mehr gesehen wurden. Sie laufen einfach so, übernachten vielleicht irgendwann im Matratzenlager und werden halt bei Rückkunft im eigenen Haus mal kurz durch die Wanne gezogen. Entspannt, so was.

Auf jeden Fall ist das immer die Werbeveranstaltung für Großfamilie schlechthin. Und trotz harter Diskussionen und unzählbaren dummen Sprüchen, die in den meisten Familien wohl zur Abreise der Bespruchten führen würden, lieben es alle, die kommen. Und fast alle kommen, wenn sie nicht in Afrika oder Japan sind. OK, ein paar von den älteren Jugendlichen schwächeln inzwischen. Und von den legendären Saufgelagen der vorherigen Generation ist auch nicht mehr soooo viel zu spüren (Mensch: Am Ende war sogar noch Wein übrig. Zum ersten Mal?). Aber ich will es nicht missen, auch wenn ich nur eingeheiratet bin. Und also, wie uns (inzwischen fast die Mehrheit) immer wieder bedeutet wird, nur geduldet....

Fast hätte es dieses Mal im Tagungshaus in Homberg/Efze (wir mieten meistens ein Selbstversorgerhaus irgendwo in Hessen, wo der größte Teil lebt) sogar WLAN gegeben, wenn es funktioniert hätte. War auch so nett. Oder sogar netter.

6.10.05

immer nur Laufen...

Zumindest die beiden Großen haben es mit Spaß durchgestanden, dass heute doch noch einmal ein Wandertag eingelegt war. Die eine Wanderung habe ich Jul im Tuch gehabt (was ein verdammt hartes Stück Arbeit ist bei seinen dreieinhalb Jahren und einem Gewicht, das ich lieber nicht wissen will) - die andere dann Lyn, und Jul musste laufen. Aber das war auch nur bergab...

Erstaunlich, was man mit den Kindern schon schaffen kann. Und wunderschön, wenn die Sonne über den Wolken durch die Bäume kommt.

Morgen geht es zum Familientreffen ins Hessische, der Harz war im Grunde auf dem Weg einfach nur. Das wird fein und wunderbar wie immer. Ich weiß gar nicht, wie viele wir sein werden - aber über 60 bestimmt.

3.10.05

Back in the 70s: Braunes Hotel

Seit sechs Jahren bin ich ja eher viel in Hotels der knappen Mittelklasse unterwegs - und da gibt es ganz unterschiedliche. Jetzt bin ich erstmals mit der Familie in einem der "braunen" Kategorie: Brauner Teppich, braune Türen mit verschörkelten Messingdrückern, braune Möbel, brauner Grundgeruch. Aber: Hier ist das Frühstück immerhin weit besser als sonst in der braunen Serie, die ich so erlebt habe. Nicht das Abendessen, aber naja. Und das Badezimmer ist neu und gut. Und das Schwimmbad auch. Die Kinder fühlen sich wohl, auch wenn sie vermissen, dass keine Sterne außen drangebappt sind.

Vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ok, wir haben es zu einem extrem reduzierten Angebotspreis bekommen. Und der Harz ist wunderschön. Das werden wir noch ein paar Tage genießen. Mails und Blog aus dem Büro hinter der Rezeption, das habe ich bisher ja noch überall irgendwie erbettelt. Und ausführlich werde ich dann wohl mal in Goslar oder Claustal ein Internet-Cafe aufsuchen....

1.10.05

Nachtzustellung

Ich weiß nicht wirklich, was mich wohl wird geritten haben, als ich tatsächlich den neuen Harry Potter so bestellt habe, dass er uns heute Nacht geliefert werden soll. OK, Dan hatte schon gesagt, er will sooo-fott loslaufen und ihn kaufen, wenn er auf deutsch rauskommt - und extra schnell alle anderen Harry Potters und Wilden Kerle zu Ende gelesen -, aber irgendwie ist es trotzdem bekloppt, scheint mir.

Jetzt ist es jedenfalls Viertel vor zwei in der Nacht zum Sonnabend. Und Weltbild und DHL haben noch eine Viertelstunde, in der sie klingeln können, bevor sie zu spät sind (also später als spätestens versprochen) und ich doch noch ins Bett gehe. Ob ich Dan wecken soll, wenn das Buch da ist?

EDIT 2:20 Uhr
Wie doof, ist bisher nicht gekommen. Ich glaub, ich geh dann doch mal ins Bett....

EDIT 2:55 Uhr
Nun ist es noch gekommen.