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30.5.08

Meinungsjournalismus

Über einen kurzen Twitter-Hinweis von Thomas Knüwer bin ich eben gerade auf einen großartigen Post Artikel gestoßen, den Klaus Jarchow in der Medienlese geschrieben hat - und in dem er sich (wieder einmal, möchte ich aufseufzen, aber in diesem Land der journalistischen Scheinobjektivität muss das einfach immer wieder sein) mit der Subjektivität im Journalismus und dem ich in Beiträgen auseinandersetzt. Ja klar, mit der Referenz auf Hunter S. Thompson, dem Paten des Gonzo. Ja klar, mit einem Hinweis darauf, dass New Journalism eben zwar wahnsinnig beliebt ist in der Theorie. Aber eben nur in der Theorie.
Den Heribert Prantl habe ich hier bloß als Beispiel herausgegriffen, irgendwer musste dran glauben. Der Befund des Subjekttods aber wäre bei anderen Alphatieren ganz ähnlich gewesen. Dabei finde ich es regelmäßig wesentlich meinungsstärker, auch würde sich der Schreiber als Person konturierter profilieren, würde er seinen Text in diesem Punkt ein ganz klein wenig ‘amerikanisieren’.
Journalismus in der ersten Person: Ich? Ich! » medienlese.com
Der eigentliche Punkt von Jarchow ist aber ein anderer - den ich so ähnlich erst- und letztmals im Mai 2005 bei einem Vortrag beim Netzwerk Recherche sehr zum Ärger von Thomas Leif vertreten habe (mit dem ich seitdem einfach nicht mehr Freund geworden bin): Es gibt diesen New Journalism, diese Subjektivität, die sich nicht hinter der Scheinobjektivität des man oder es versteckt, auch in Teutonien: vor allem in Blogs....

Lesebefehl!

11.4.08

Deutsche Blogger sind unpolitisch und unreif

Das ist eine hübsche Polemik und sie entbehrt nicht einer gewissen Wahrheit, die allerdings - aber das ist ja quasi mein ceterum censeo - nichts über Relevanz und Qualität aussagt. Aber, ohne die zitierte Studie zu kennen, ich habe beim Thema Politisierung doch meine Zweifel an den Ergebnisse, falls (!) dieser Absatz in Sabine Pamperriens Artikel in der Netzeitung korrekt widergibt, was in einer der Studien untersucht wurde (Originalzitat inklusive Grammatikfehlern):
Der Grad der Politisierung dokumentiert insofern die Professionalisierung, als Themen außerhalb des ganz privaten Wahrnehmungsbereichs ein weitaus größeres Publikum ansprechen sollen und auf Wirkung außerhalb der Privatsphäre angelegt sind. Überprüft wurde durch eine differenzierte Stichwortanalyse, bei der z.B. die Häufigkeit von Begriffen wie «Irak», «George Bush», «Angela Merkel» oder «Terror» und «Saddam Hussein». Das Ergebnis ist prägnant: Keines der zahlreichen abgeprüften politischen Themen findet in mehr als einem halben Prozent der deutschsprachigen Blog-Einträge Verwendung, bei den US-amerikanischen in mehr als zehnmal soviel.

NETZEITUNG INTERNET NACHRICHTEN: Deutsche Blogger sind unpolitisch und unreif
Das hielte ich für eine Fragestellung - mal abgsehen davon, dass ich die These Politisierung = Professionalisierung bedenklich finde -, die völlig ungeeignet ist, die Politisierung deutscher Blogs und deutscher Blogger festzustellen. Beispielsweise fielen dieses Blog, das von Cem oder das von Nico da völlig raus, obwohl wir alle drei hochpolitische Blogs betreiben (nicht nur, aber immer wieder). Nur - und da spreche ich mal nur für mich - finde ich Themen, die mit den da beschriebenen Stichworten versehen sind, für mich und mein Blog überwiegend nicht hinreichend relevant. Mich interessiert Politik im Nahbereich, Bildungspolitik, politische Kultur in diesem Land, Entwicklung der Parteien und so weiter. Wenn George Bush vorkommt, dann eher unter dem Namen Dabbelju, wenn Merkel vorkommt, dann eher als Angie und so weiter.

Vielleicht stimmt ja nicht, was da in der Netzeitung steht, werde ich Jan Schmidt mal zu befragen müssen, aber so erscheint es mir doch sehr absurd.

(Und das heißt nicht, dass ich den Befund, die deutschen Blogs seien ganz anders als die amerikanischen, nicht teile. Ich teile die These durchaus. Und dass weniger politische Kontroversen in deutschen Blogs stattfinden, stimmt vielleicht sogar ebenfalls. Aber ich lese so viele US-Blogs, die NIE über Politik schreiben, dass ich schon die Ausgangsthese ohne eine prozentuale (!) Einordnung politische Beiträge nicht nachvollziehen kann.)

11.10.07

so wie alle

mach ich dann auch mal den Test, was ich denn sei. Und komischerweise stimmt das auch bei mir.

Egoload - Innovativer Denker


via - wie alle anderen es schreiben - alle anderen Blogs...

25.5.07

Endlich mal wieder nominiert

Nachdem ich sehr zu meinem Kummer aus der Liste der weltbesten Blogberater, die der weltbeste Obergockelblogger vor hunderten von Jahren zusammengestellt hatte, geflogen war, freue ich mich umso mehr, endlich wieder zu einem diesmal auch wirklich schmeichelhaften Award nominiert worden zu sein:



Und mal ganz ehrlich: Da kann ich nur gewinnen! Ich weiß nur nicht, wie ihr für mich stimmen könnt. Da ist bestimmt ganz viel Schiebung im Spiel, wie immer bei diesen Mädchendingens. Ha.

28.3.07

Das Grundsatzproblem männlich-brutaler Sprache

Nein, es hat nichts mit Freier Rede oder mit deftiger, unzensierter Sprache zu tun. Es ist einfach - klar ausgedrückt - scheiße, wenn einige (männliche) Blogger, die sich selbst zur Blogelite zählen, sprachlich und inhaltlich so sehr daneben greifen. Ich bin froh, dass rund um Kathy Sierra immer mehr davon nach oben gespült wird. Beispielsweise der bedrückende (und zugleich kämpferisch-ermutigende) Post von Michelle Malkin: A message to the techblogging elite

I sympathize and empathize greatly with Sierra. Death threats and misogynistic epithets and comments suck. But I find the response of the tech blogging elite rather underwhelming and unbecoming.
Es ist nicht einfach nur leichtfertig, es ist absolut verachtenswürdig, wie hier mit Frauen und überhaupt mit Menchen umgegangen wird. Erinnert mich sehr an das trollige Verhalten, das auch hier in manchen Ecken Klein-Bloggersdorfs um sich griff in den letzten Jahren, wenn jemand am Fluss saß und auf die Leichen wartete oder dauernd von Johurnaille oder Linkhuren sprach. Oder davon, dass jede meiner Kolleginnen ein williges Opfer männlicher Allmachtsfantasien sei (oder wie soll ich das bekloppte misogyne Ichf*ckeuchalle der marktfreien Groupies von Exrebellen interpretieren?).



Ich habe es - obwohl im persönlichen Gespräch immer mal wieder kritisierend - bisher hingenommen als albernes Stilmittel der (berechtigten) Kritik. Damit ist nun Schluss. Denn ich kann keinen wesentlichen Unterschied erkennen zwischen dieser sexualisierten, frauenfeindlichen, militärischen Sprache und den bei Malkin zitierten Passagen in liberalen US-Blogs. Igitt.





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