Dies ist - in guter Tradition - die letzte Mail, die ich an die lieben Kolleginnen von achtung! geschrieben habe. Eben gerade. Denn nun gibt es noch Cremant und Abba - und dann bin ich da weg.
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Ihr Lieben,
dies ist die letzte E-Mail, die ihr von mir bekommt (von dieser Adresse aus zumindest). Denn nach fünfeinhalb Jahren (wirklich fünfeinhalb, manchmal kommt es mir viel kürzer vor) blicke ich auf eine erfüllte und erfolgreiche Zeit zurück, die wir gemeinsam hier verbracht haben – die aber für mich jetzt zu Ende ist.
In den letzten Wochen habe ich oft an vieles von dem denken müssen, was wir gemeinsam geschafft und geschaffen haben. Wie wir diese tolle Agentur in eine der führenden Agenturen verwandelt haben, die aus der PR kommt und digital "kann". Nicht weil sie tolle Expertinnen hat (das auch), sondern weil sie digital tatsächlich lebt. Das ist und bleibt besonders an achtung!
Als ich damals (tm) anfing, war die Idee, aus einer Stabsstelle heraus die Kolleginnen weiterzubilden und das Thema – damals vor allem Social Media – in der Breite der Agentur zu verankern. Daraus wurde schnell ein Team, dann eine Unit, heute das LAB. Rasant und immer aus dem (wachsenden) Geschäft heraus.
Was mich immer beeindruckt hat und weiter beeindruckt, ist, wie wir gemeinsam und mit den verschiedenen Kernkompetenzen Ideen, Strategien und Umsetzungen geschaffen haben, die neu und anders waren als das, was der Markt normalerweise macht. Unsere Projekte haben immer wieder gezeigt, dass wir #Neuland betreten haben. Und zwar tatsächlich. Gab es eine Kundin, auf der wir nicht gemeinsam gearbeitet haben?
Und: Ohne euch hätte ich nie so eine große Resonanz "draußen" erzielen können mit Thesen und Prognosen, die ungewöhnlich oft eingetreten sind – was weniger an mir lag als mehr daran, dass es uns gelungen ist, Beobachtungen, Erfahrungen und Wissen zusammen zu führen, die ihr auf den Kunden und im Web gesammelt habt. Dafür bin ich euch dankbar. Sehr.
Als ich damals kam, schrieb ich an die "alten" Kolleginnen, dass wir uns bestimmt bei Foursquare wieder sehen werden, weil das damals ganz neu war. Heute, wo Facebook dem Ende entgegengeht als sozialer Kanal, lohnt es sich bestimmt, wenn wir uns auf Snapchat und Periscope wieder sehen, behaltet die beiden bloß im Auge ;)
Ach was, genug, ich werde euch vermissen. Gerade auch noch mal nach heute noch mehr. Und das, obwohl ich mich sehr doll auf das freue, was vor mir liegt.
Facebook oder Xing sind, wie ihr wisst, nicht der optimale Weg, mit mir in Kontakt zu bleiben, aber Twitter, Instagram, Snapchat, LinkedIn gehen ja auch. Oder ganz klassisch per Mail oder so, ich bin ja schon älter.
Morgen bin ich dann als Managing Director bei Cohn & Wolfe.
Wir sehen uns wieder, ganz bestimmt. Und nicht nur in Pitches, hoffe ich. Hihi.
In diesem Sinne: Pfffft.
Liebe Grüße
Wolfgang
@luebue
P.S.: Und denkt immer daran: Never ever (NEVER!) call an icelandic horse pony.
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31.3.15
3.11.14
Working Out Loud
Damals (tm), als wir anfingen mit diesem Social Media, war eine der zugleich für die anderen merkwürdigsten und für uns (tm) hilfreichsten kulturellen Neuerungen das Teilen von Ideen und Erkenntnissen. Ich selbst war ja damals (tm) sehr inspiriert von einem der drei wichtigsten Bücher für alle, die Kommunikation in sozialen Medien machen - The Catheral And the Bazaar von Eric S. Raymond -, und auf der Suche nach Wegen, den Gedanken von Open Source auf andere Kreativbereiche als Software anzuwenden.
Das Teilen von Quellen (del.icio.us damals, heute delicious), das Aussprechen von Ideen und Forschung - alles das gehörte dazu. Und es führte dazu, dass wir (tm) besser wurden. Dass wir durch Quelloffenheit auf ein neues, anderes Niveau kamen.
Diese Idee - ob nun öffentlich teilen oder in einem bestehenden Netzwerk - wird seit einiger Zeit wieder lauter diskutiert unter dem Titel Working Out Loud. Und ich finde diese Idee immer noch gut. Denn sie hilft mir, besser zu werden. Netzwerke zu bauen. Und vom Netzwerk zu profitieren. Intern sogar noch mehr als extern.
Ich beispielsweise bin jemand, der sehr viel bei Kundinnen ist, präsentiert, Workshops leitet.
Und dadurch nicht nur viel erlebt und sieht, was er in das eigene Netzwerk, vor allem in den Wissensspeicher der eigenen Agentur zurück fließen lassen kann. Sondern auch sehr davon profitiert, wenn andere das ebenso machen. Wenn ich leben kann von dem, was andere wissen, erleben, erfahren, machen.
Darum werbe ich beispielsweise bei achtung! sehr dafür, dass die Kolleginnen im Nachrichtenstrom unseres Intranets aufschreiben, was sie so tun. Und dafür, nicht die Schere im Kopf zu haben, ob das jemanden interessieren wird. Mich interessiert es. Und ich profitiere davon. Selbst wenn ich es nur aus dem Augenwinkel wahrnehme, ich kann es oft genug, wenn ich draußen bei den Kundinnen bin, abrufen und erinnern.
Viele Menschen, denen ich in meinem Netz begegne, sprechen davon, dass "Networking" (oder wie auch immer es genannt wird) für sie zum Berufsprofil dazu gehört. Ich denke mehr und mehr, dass das so nicht wirklich voll stimmt und etwas fleischlos ist. Dass es statt dessen eher um Working Out Loud geht. Um das Teilen von Erfahrungen und Wissen. Do ut des. Ohne dass das ut allzu utilitaristisch ist.
Mir ist dabei die Unterscheidung von Wissen und Informationen wichtig.
Informationen sollten, davon bin ich überzeugt, frei sein. Die will ich teilen, da profitieren wir alle gegenseitig, wenn wir sie teilen. Wissen ist das, was ich, was meine Organisation daraus machen. Aus den Informationen gepaart mit den Erfahrungen und dem konkreten Arbeiten an Projekten und mit Kundinnen. Und was wir darum intern firmenweit teilen sollten.
Informationen teile ich großzügig auch außerhalb meines Arbeitsnetzwerkes. Wissen teile ich so gut es geht im Team und im Arbeitsnetz. Und wünsche mir, dass es die anderen auch so tun. Denn das können wir aus Open Source und agilem Arbeiten lernen: Dass offene Quellen zu besseren und stabileren Ergebnissen führen und die Arbeit und Produkte besser nachvollziehbar und bewertbar machen. Und dass eine extrem hohe Prozess- und Wissenstransparenz im Team, das an etwas arbeitet, enorme Produktivitäts- und Qualitätszuwächse bringt.
Jede Minute, die ich investiere, um im Neuigkeitenstrom des Intranets zu erzählen, woran ich gerade arbeite und was ich daraus lerne und ableite, ist eine Minute, die gut investiert ist und die sich - bezogen auf die Gesamtorganisation - fast sofort auszahlt. Denn ich spare anderen Zeit und mache mein Wissen für sie schnell verfügbar. Wenn andere es ebenso machen, hilft es mir direkt und jeden Tag.
Zum Working Out Loud gehört darum beides: Dass ich daran denke, jeden Tag mindestens eine Kleinigkeit aus meinem Arbeitsalltag mit der gesamten Firma zu teilen. Und dass ich mich für das eine oder andere, was die anderen teilen, bedanke, sei es durch ein kurzes "like" oder durch einen Kommentar.
Dass ich selbst nicht wissen kann, was für andere wertvoll sein kann, ist dabei in der Praxis der schwierigste Part, stelle ich fest, jetzt, wo wir in der Agentur mit so etwas wie Working Out Loud experimentieren. Und interessanterweise fällt die Haltung, dass ich eben nicht frage, ob es jemanden interessieren könnte (und dann vielleicht lieber lasse, es zu sagen, weil es ja für die anderen uninteressant sein könnte oder sie nerven oder so), denen leichter, die schon länger aktiv in Social Media leben und arbeiten.
Vielleicht liegt das daran, dass genau dieses Umdenken eines der konstitutiven Elemente des Lebens und Publizierens und Arbeitens in Social Media ist, wenn es richtig funktioniert. Dass wir (tm) die Erfahrung gemacht haben, dass unsere obskuren Blogs und Twitteraccounts irgendwie ihre Leserinnen und Follower finden, dass Relevanz bei den Empfängerinnen unserer Infobits, unserer Geschichten entsteht. Dass wir eben nicht immer an die Leserinnen denken - sondern daran, dass wir dies jetzt erzählen wollen.
Ist es nicht faszinierend, dass aus dem Ich-Sagen von Vielen, aus dem ungefragten Teilen von Informationen und Wissen, aus dem laut Aussprechen etwas entsteht, das mehr ist als die einzelnen Kleinigkeiten? Geradezu heraklid'sch?
Das Teilen von Quellen (del.icio.us damals, heute delicious), das Aussprechen von Ideen und Forschung - alles das gehörte dazu. Und es führte dazu, dass wir (tm) besser wurden. Dass wir durch Quelloffenheit auf ein neues, anderes Niveau kamen.
Diese Idee - ob nun öffentlich teilen oder in einem bestehenden Netzwerk - wird seit einiger Zeit wieder lauter diskutiert unter dem Titel Working Out Loud. Und ich finde diese Idee immer noch gut. Denn sie hilft mir, besser zu werden. Netzwerke zu bauen. Und vom Netzwerk zu profitieren. Intern sogar noch mehr als extern.
Ich beispielsweise bin jemand, der sehr viel bei Kundinnen ist, präsentiert, Workshops leitet.
Und dadurch nicht nur viel erlebt und sieht, was er in das eigene Netzwerk, vor allem in den Wissensspeicher der eigenen Agentur zurück fließen lassen kann. Sondern auch sehr davon profitiert, wenn andere das ebenso machen. Wenn ich leben kann von dem, was andere wissen, erleben, erfahren, machen.
Darum werbe ich beispielsweise bei achtung! sehr dafür, dass die Kolleginnen im Nachrichtenstrom unseres Intranets aufschreiben, was sie so tun. Und dafür, nicht die Schere im Kopf zu haben, ob das jemanden interessieren wird. Mich interessiert es. Und ich profitiere davon. Selbst wenn ich es nur aus dem Augenwinkel wahrnehme, ich kann es oft genug, wenn ich draußen bei den Kundinnen bin, abrufen und erinnern.
Viele Menschen, denen ich in meinem Netz begegne, sprechen davon, dass "Networking" (oder wie auch immer es genannt wird) für sie zum Berufsprofil dazu gehört. Ich denke mehr und mehr, dass das so nicht wirklich voll stimmt und etwas fleischlos ist. Dass es statt dessen eher um Working Out Loud geht. Um das Teilen von Erfahrungen und Wissen. Do ut des. Ohne dass das ut allzu utilitaristisch ist.
Mir ist dabei die Unterscheidung von Wissen und Informationen wichtig.
Informationen sollten, davon bin ich überzeugt, frei sein. Die will ich teilen, da profitieren wir alle gegenseitig, wenn wir sie teilen. Wissen ist das, was ich, was meine Organisation daraus machen. Aus den Informationen gepaart mit den Erfahrungen und dem konkreten Arbeiten an Projekten und mit Kundinnen. Und was wir darum intern firmenweit teilen sollten.
Informationen teile ich großzügig auch außerhalb meines Arbeitsnetzwerkes. Wissen teile ich so gut es geht im Team und im Arbeitsnetz. Und wünsche mir, dass es die anderen auch so tun. Denn das können wir aus Open Source und agilem Arbeiten lernen: Dass offene Quellen zu besseren und stabileren Ergebnissen führen und die Arbeit und Produkte besser nachvollziehbar und bewertbar machen. Und dass eine extrem hohe Prozess- und Wissenstransparenz im Team, das an etwas arbeitet, enorme Produktivitäts- und Qualitätszuwächse bringt.
Jede Minute, die ich investiere, um im Neuigkeitenstrom des Intranets zu erzählen, woran ich gerade arbeite und was ich daraus lerne und ableite, ist eine Minute, die gut investiert ist und die sich - bezogen auf die Gesamtorganisation - fast sofort auszahlt. Denn ich spare anderen Zeit und mache mein Wissen für sie schnell verfügbar. Wenn andere es ebenso machen, hilft es mir direkt und jeden Tag.
Zum Working Out Loud gehört darum beides: Dass ich daran denke, jeden Tag mindestens eine Kleinigkeit aus meinem Arbeitsalltag mit der gesamten Firma zu teilen. Und dass ich mich für das eine oder andere, was die anderen teilen, bedanke, sei es durch ein kurzes "like" oder durch einen Kommentar.
Dass ich selbst nicht wissen kann, was für andere wertvoll sein kann, ist dabei in der Praxis der schwierigste Part, stelle ich fest, jetzt, wo wir in der Agentur mit so etwas wie Working Out Loud experimentieren. Und interessanterweise fällt die Haltung, dass ich eben nicht frage, ob es jemanden interessieren könnte (und dann vielleicht lieber lasse, es zu sagen, weil es ja für die anderen uninteressant sein könnte oder sie nerven oder so), denen leichter, die schon länger aktiv in Social Media leben und arbeiten.
Vielleicht liegt das daran, dass genau dieses Umdenken eines der konstitutiven Elemente des Lebens und Publizierens und Arbeitens in Social Media ist, wenn es richtig funktioniert. Dass wir (tm) die Erfahrung gemacht haben, dass unsere obskuren Blogs und Twitteraccounts irgendwie ihre Leserinnen und Follower finden, dass Relevanz bei den Empfängerinnen unserer Infobits, unserer Geschichten entsteht. Dass wir eben nicht immer an die Leserinnen denken - sondern daran, dass wir dies jetzt erzählen wollen.
Ist es nicht faszinierend, dass aus dem Ich-Sagen von Vielen, aus dem ungefragten Teilen von Informationen und Wissen, aus dem laut Aussprechen etwas entsteht, das mehr ist als die einzelnen Kleinigkeiten? Geradezu heraklid'sch?
12.1.13
Erläuterungen zu den Facebook-Reichweitenverlusten
Am Freitag habe ich auf der Seite von achtung!, wo ich ja den Bereich Digitale Kommunikations leite, einen Artikel veröffentlicht, der eine große Resonanz hatte - zu den Beobachtungen, die mein Team bei sehr vielen Facebook-Seiten gemacht hat, die wir für unsere Kundinnen führen oder zu denen wir über Partnerinnen Zugang haben, weil wir daran mitarbeiten.
Grob zusammengefasst ging es in diesem Artikel darum, dass seit dem 19. Dezember 2012 die so genannte "organische Reichweite" von Beiträgen der Facebook-Seiten sehr zurück gegangen ist, teilweise auch sehr massiv, teilweise auf nur noch 20% der Reichweite im Oktober und November (der Dezember fällt hier als Vergleich raus, dazu gleich). Unsere Erklärung dafür ist, dass wir annehmen, Facebook habe zu diesem Zeitpunkt endlich geschafft, die angekündigten Änderungen am Edgerank einzuführen. Explizit sind wir (also mein Team und ich) der Meinung, dass dies gut ist. Das sage ich auch mehrfach im Artikel.
Die Reaktionen waren gemischt. Von einer großen Zahl Community Manager, vor allem solcher mittelgroßer Seiten (mittelgroß nenne ich Seiten zwischen 100.000 und 1 Mio Fans), haben wir bestätigt bekommen, dass sie die gleichen Beobachtungen machen und es sich ähnlich erklären. Von einer Reihe von so genannten Facebook-Experten haben wir Gegenwind bekommen, exemplarisch sei der Blogpost von Johannes Lenz genannt, der einige von ihnen zitiert. Interessant ist dabei, dass - mit der Ausnahme Thomas Hutter, der unsere Beobachtungen und Erklärungsversuche auf allen Kanälen "Bockmist" nannte - selten und bei Johannes im Blog sogar gar nicht auf die Punkte eingegangen wurde, die uns dabei wichtig sind.
Die seien hier noch einmal etwas erläutert.
(1) Unsere Beobachtungen
Zuerst sind uns die Veränderungen an der Reichweite der einzelnen Posts bei den mittelgroßen Seiten aufgefallen, die wir betreuen. Dies sind Seiten zwischen 100.000 und 1 Mio Fans. Das Interessante ist, dass der Zusammenhang zuerst unseren Data Analysts auffiel, nicht den Kolleginnen im Community Management. Hier zahlte sich also aus, dass Community Management, Datenanalyse und Facebook Media bei uns so eng zusammen arbeiten.
Erst als wir hier bei diesen Seiten eine Spur hatten und wussten, wonach wir suchen müssen, konnten wir den gleichen Effekt auch bei den kleinen Facbeookseiten (also denen mit weniger als 100.000 Fans) nachweisen. Nach Rücksprache mit Data Analysts in UK und Frankreich, die unsere Beobachtungen bestätigten, haben wir nach Erklärungen gesucht.
Die zweite wichtige Beobachtung war, dass die Kommentare und das andere Engagement nicht zurück gingen. Das wird auch der Grund sein, denke ich, warum einige Experten so reflexhaft von Bockmist reden. Auch Johannes Lenz geht in seinem kritischen Blogpost gerade nicht auf unsere Beobachtungen ein - sondern behauptet, uns zu widersprechen, wenn er sagt:
Ich konnte bisher ein nennenswertes Abfallen von Engagement und Interaktion bei Facebook-Seiten nicht bemerken, sei es nun extern oder auch bei Kunden von AKOM360. (Johannes im AKOM360-Blog)
Nur: das sagen wir auch nicht. Im Gegenteil - das Phänomen ist ja gerade, dass nur die organische Reichweite zurück geht, nicht aber die Interaktion. Dass also die Interaktion im Grunde sogar extrem steigt, da ein höherer Prozentanteil derjenigen, die einen Post gesehen haben, mit ihm interagiert. Darum sagen wir auch, dass Facebook alles richtig macht in diesem Fall: es ist ihnen endlich gelungen, das konsequent umzusetzen, was sie schon lange versuchen und angekündigt haben.
Ich glaube denen, die kleine Seiten betreuen, sogar, dass sie keinen Rückgang der Reichweite bemerken. Wenn man nicht sehr genaue Datenanalyse macht und die Daten, die Facebook spitz liefert, auch selbst noch einmal speichert und auswertet, dürfte das oft kaum auffallen - und bei kleine Seiten lohnt sich eine wissenschaftliche Datenanalyse offenbar nicht immer (zumindest erleben wir, dass es viele noch nicht machen, obwohl sich das bald wird ändern müssen, wenn sie nicht vom Markt verschwinden wollen, aber das ist noch mal ein aderes Thema).
Beispielhaft sei hier eine Grafik aus einer Analyse einer deutschen mittelgroßen Seite gezeigt, ganz leicht anonymisiert und nicht bemaßt, bei Klick auf das Bild wird sie auch lesbar...
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Entwicklung von organischer Reichweite, Kommentaren und Interaktion vom 8.10.12 bis zum 4.1.13 |
Was man gut erkennen kann, ist, dass die organische Reichweite der einzelnen Beiträge zunächst relativ stabil ist und die Interaktion an den Beiträgen nur geringe Auswirkung auf die organische Reichweite hat. Bei viraler Reichweite sieht es etwas anders aus, logisch, die ist hier nicht abgebildet, ebensowenig die bezahlte Reichweite. Ende November läuft die von Facebook ausgewiesene Reichweite dann aus dem Ruder - wir gehen hier, wie leider so oft, von fehlerhaften Zahlen von Facebook aus, das ist übrigens in der Vergangenheit meistens so gewesen, unmittelbar bevor eine größere (unsichtbare) Veränderung von Facebook produktiv gesetzt wurde.
Ab dem 19. Dezember sieht die Kurve der Reichweite anders aus als vorher. Sie variiert stärker und ist offenbar vor allem von einem Wert zusätzlich abhängig: von den Kommentaren. Mehr Kommentare führen zu mehr Reichweite führen zu mehr Likes etc. Wenn wir die Daten noch detaillierter auswerten, sehen wir dieses auch im Zeitverlauf.
(2) Unsere Interpretation
Dass diese Beobachtung sich in mehreren Ländern und für sehr viele Seiten so zeigen lässt, lässt für uns nur den Schluss zu, dass es eine Änderung bei Facebook gegeben hat. Anders ist es kaum zu erklären. Da die Situation jetzt sehr viel besser für die Menschen ist, die Facebook nutzen, und bei oberflächlicher Betrachtung sich gleichzeitig für die Seiten nicht viel zu ändern scheint, gehen wir davon aus, dass es genau so gewollt ist. Es passt auch zu den Ankündigungen rund um den Edgerank, die Facebook das gesamte Jahr 2012 immer wieder gemacht hat, die aber bis zum 19. Dezember keine konsistenten Änderungen nach sich zogen - vielleicht sind sich darum manche wie Thomas Hutter auch so sicher, dass es faktisch keine gibt. Ein Fehlschluss, wie die Analyse zeigt.
(3) Reichweite, ist die wirklich wichtig?
In den ersten Reaktionen auf unsere Entdeckung wurden wir von der einen oder anderen gefragt, warum uns Reichweite so wichtig sei - es sei für sie kein Wert, an dem sie gemessen werden. Das hat uns überrascht. Denn für Dialoge auf Augenhöhe, das alte Mantra der Social-Media-Gurus, ist Facebook ja eher nicht der Ort der ersten Wahl. Überhaupt ist Facebook für wenig substantielle Kommunikation der ideale Ort - aber hat eine potenziell große Reichweite im Massenmarkt. Zugespitzt würde ich so weit gehen zu sagen, dass Reichweite eigentlich der einzige valide Grund für die meisten Marken und Unternehmen ist, sich mit Facebook näher zu beschäftigen. Denn alles andere kann ich an anderen Orten besser.
(4) Und was ist mit diesem Nebensatz über Apps?
Es ist mein Fehler, dass ich von der eigentlichen Aussage in meinem Artikel - dass wertvoller, kommentierbarer und von den Menschen erwünschter Content wichtiger wird - ablenke mit dem Verweis auf den bevorstehenden Relaunch und meine Prognose, dass das neue Layout der Seiten sich wie in bisher jedem Relaunch an dem neuen Layout der Profile, das wir schon kennen und gesehen haben, orientieren wird. Und dass in dem die Apps und Co sehr viel unauffälliger platziert sein werden.
Dieses Thema spielt aber für die Aussage meines Artikels keine Rolle - weshalb ich auch tatsächlich nicht nachvollziehen kann, wie Johannes Lenz und AKOM360 sich in ihren Anmerkungen vor allem darauf stürzen. Schade, denn über die eigentlichen Aussagen würde ich gerne diskutieren - habe aber außer Hutters unbelegtem Anwurf, unsere Beobachtungen und Interpretationen seien Bockmist, bisher leider keine inhaltliche Kritik gesehen.
Dass Apps weniger wichtig werden, ist schon seit einem Dreivierteljahr etwas, das viele Agenturen beobachten und sehen - und ist auch logisch, denn Kosten und Ertrag stehen dabei meistens in einem nicht sehr günstigen Verhältnis, vor allem verglichen mit Content in Kombination mit Media.
(5) Ende des Kindergartencontents?
Ist das nicht eher Wunschdenken? Vielleicht teilweise. Aber wir beobachten in den letzten Wochen verstärkt, dass die Reichweite gerade bei Kindergartencontent und lustigen Bildern am stärksten zurück geht. Und dass im Gegenteil zu dem, was noch im November Hutter und der Chef von AKOM in ihrer Keynote auf der Konferenz von allfacebook postulierten, Posts mit Bildern sogar anfangen, von der Interaktion hinter vergleichbare Posts ohne Bilder zurückzufallen. Unsere ersten Erklärungsversuche hängen mit der zunehmenden mobilen Nutzung zusammen, aber das müssen wir weiter beobachten.
Seit dem 19. Dezember ist jedenfalls auffällig, dass Infocontent, der beispielsweise über Öffnungszeiten, konkrete Änderungen etc informiert, ungewöhnlich gute Reichweiten erzielt. Das freut uns, das können wir bisher nur beobachten und noch nicht abschließend erklären - aber das zeigt wiederum, dass es hier Änderungen gab, die für alle Seiten sinnvoll sind.
***
Ich danke jedenfalls meinem Team und den Kundinnen, mit denen wir gemeinsam diese Dinge entdeckt haben. Und ich bin froh, dass wir nun schon einige Zeit diesen neuen Weg gehen, die drei wichtigen Fachdisziplinen Community Management, Facebook Media und Data Analysis so eng zu verzahnen, dass wir relativ schnell mit einer sehr hohen Sicherheit solche Änderungen bei Facebook (und anderswo) erkennen können. Ihr seid die besten, ich bin stolz, dass wir zusammen arbeiten dürfen.
4.1.13
Willkommen 2013
Dass ich keine Prognosen für 2013 schreiben werde, habe ich ja letztes Jahr schon gesagt. Aber das heißt ja nicht, dass ein Jahresanfang nicht ein guter Zeitpunkt ist, um einmal darüber nachzudenken, was wir bedenken sollten, wenn wir über Kommunikation und Onlinedingens nachdenken.
Darum war "Lead Digital" so freundlich, schon vor Weihnachten einen kleinen Essay von mir zu den Megatrends und den Onlinetrends zu veröffentlichen, die zwar nicht speziell für 2013 gelten, aber eben aus meiner Sicht da sind und zu denen wir uns verhalten müssen.
Seitdem habe ich die fünf Onlinetrends noch um einen erweitert, den ich im Eifer des Endjahresdings damals, letztes Jahr, nicht mit aufgenommen hatte. Und habe die drei Megatrends und die sechs Onlinetrends in eine schnuckelige zweisprachige Präsentation eingebaut. Hier:
Kann ich auch mal was zu erzählen, gerne.
Darum war "Lead Digital" so freundlich, schon vor Weihnachten einen kleinen Essay von mir zu den Megatrends und den Onlinetrends zu veröffentlichen, die zwar nicht speziell für 2013 gelten, aber eben aus meiner Sicht da sind und zu denen wir uns verhalten müssen.
Seitdem habe ich die fünf Onlinetrends noch um einen erweitert, den ich im Eifer des Endjahresdings damals, letztes Jahr, nicht mit aufgenommen hatte. Und habe die drei Megatrends und die sechs Onlinetrends in eine schnuckelige zweisprachige Präsentation eingebaut. Hier:
Kann ich auch mal was zu erzählen, gerne.
8.3.12
Powerpointdadaismus zum Privacy Divide
Wenn ich Gäule sehen will, gehe ich in den Zoo, twitterte jemand. Und das Tolle war: Die Frau hat mir ihren zweiten Tweet ever gewidmet. Es hat also funktioniert. Anfang der Woche war ich bei den Digital Days 2012 der "Horizont" in der Trendzone mit einem Vortrag zum Privacy Divide. Und anstatt einfach Symbolbilder zum Vortrag zu zeigen, habe ich einmal Powerpointdadaismus praktiziert, um die Konditionierung von Auditorien auszutesten - und ob dieses konkrete Auditorium in der Lage ist, einem Vortrag zu folgen trotz Powerpoint.
Aber weil die Folien nicht selbsterklärend sind, habe ich dann mal einen so genannten screencast bei Slideshare gemacht - und das Manuskript, das es auch online zu lesen gibt, eingesprochen. Hier:
Das Thema ist mir übrigens tatsächlich wichtig. Und ich bin mir sicher, dass dieser Privacy Divide unser Leben und unser Arbeiten als Kommunikatorinnen bestimmen wird...
Aber weil die Folien nicht selbsterklärend sind, habe ich dann mal einen so genannten screencast bei Slideshare gemacht - und das Manuskript, das es auch online zu lesen gibt, eingesprochen. Hier:
Das Thema ist mir übrigens tatsächlich wichtig. Und ich bin mir sicher, dass dieser Privacy Divide unser Leben und unser Arbeiten als Kommunikatorinnen bestimmen wird...
8.2.12
Basiswissen Social Media im Schnelldurchlauf
Auch wenn ich das Wort Social Media nicht mehr mag, ist das Thema doch weiterhin eines der wichtigen in meinem Beruf. Denn digitale Strategie heißt heute auch immer, sich um die Plattformen Gedanken zu machen, die wir die letzten Jahre unter "Social Media" zusammen gefasst haben.
Workshops und Schulungen sind ein wichtiger Baustein nicht nur der Strategieprozesse sondern auch darüber hinaus. Und "wir" Leute, die sich wie ein Fisch imNetz Wasser auf all diesen Dingens bewegen, vergessen ja leicht, dass es viele, viele, viele, viele andere gibt, denen das nicht so geht.
Eine Basisschulung wird darum immer beides sein und die Teilnehmerinnen in beiden Rollen abholen: als Personen, die den einen oder anderen Service nutzen - und als Kommunikatorinnen, die im oder für das Unternehmen damit umgehen. Diesen Spagat versuche ich in der Regel zu umgehen (weil mein Körperumfang und mein Fitnessgrad Spagat sehr ulkig aussehen lassen, von den Schmerzen ganz abgesehen), indem ich einen Schwerpunkt darauf lege, dass die Teilnehmerinnen als Personen sich besser zurecht finden.
Neben meiner umfangreichen Basis-Prezi, die zwischen drei Stunden und drei Tagen Schulungen und Workshops hält, habe ich darum eine schlanke Präsentation gebastelt, die ohne Medien-Schnicknack wie Videos auskommt und mich nur bei dem unterstützt, was ich am liebsten mache: Unendlich schnell viel zu viel zu reden.
Workshops und Schulungen sind ein wichtiger Baustein nicht nur der Strategieprozesse sondern auch darüber hinaus. Und "wir" Leute, die sich wie ein Fisch im
Eine Basisschulung wird darum immer beides sein und die Teilnehmerinnen in beiden Rollen abholen: als Personen, die den einen oder anderen Service nutzen - und als Kommunikatorinnen, die im oder für das Unternehmen damit umgehen. Diesen Spagat versuche ich in der Regel zu umgehen (weil mein Körperumfang und mein Fitnessgrad Spagat sehr ulkig aussehen lassen, von den Schmerzen ganz abgesehen), indem ich einen Schwerpunkt darauf lege, dass die Teilnehmerinnen als Personen sich besser zurecht finden.
Neben meiner umfangreichen Basis-Prezi, die zwischen drei Stunden und drei Tagen Schulungen und Workshops hält, habe ich darum eine schlanke Präsentation gebastelt, die ohne Medien-Schnicknack wie Videos auskommt und mich nur bei dem unterstützt, was ich am liebsten mache: Unendlich schnell viel zu viel zu reden.
14.10.11
Ist Leistung Arbeit mal Zeit?
Als ich vor über 15 Jahren aus dem Studium in den Beruf ging, hatte ich bereits ein erstes Kind, denn Primus wurde genau während meines Prüfungsmarathons geboren. Vielleicht war ich darum von Anfang an auch etwas sensibler für die Frage, wer wann wo seine Aufgaben und ein bisschen darüber hinaus gemacht hat.
Die Jahre als Journalist und Moderator waren ja ohnehin von unregelmäßigen Arbeitszeiten (und vor allem von einer Sendung am frühen Sonntagmorgen) geprägt, so dass es immer eher darum ging, die Aufgaben und Ideen voranzubringen als auf den Sessel zu pupen.
Später war ich auch in anderen Unternehmen. Auch mal in einem, in dem der eine oder die andere dazu neigte, Leistung als "Arbeit mal Zeit" zu definieren und nicht - physikalisch korrekt - als "Arbeit pro Zeit". Das habe ich nie verstanden. Und nie mitgemacht. Der Abnabelungsprozess begann bei mir, als es nicht möglich war, mal längere Texte und Präsentationen im Café oder zu Hause zu schreiben, sondern ein ruhiger Ort im Büro zu suchen war. Es war nicht der Grund, dass ich da weg ging, aber der Anlass, darüber nachzudenken.
Immer wieder habe ich Unternehmen und Agenturen erlebt, in denen es als Führungsstärke galt, möglichst als erste und als letzte am Schreibtisch zu sitzen. Meine Meinung (und auch Erfahrung inzwischen) ist das glatte Gegenteil: Wer als Führungskraft nicht mit gutem Vorbild vorangeht, ist keine Anführerin. Und gutes Vorbild heißt, dass es atmende Arbeitszeiten und zielführende Arbeitsorte gibt. Auch mal 15, 16 Stunden, wenn es sein muss, aber nicht als Normalzustand. Die Kinder morgens und abends sehen, dafür halt um 21.30 Uhr noch mal Mails schreiben oder über die Präsentation gehen. Den ersten Schultag der Kinder miterleben. Das Wochenende in der Regel als Familienzeit gestalten.
Und eine gewisse Flexibilität. Gerade im hektischen Agenturgeschäft ist es auch mal wichtig, einen längeren Text oder einen längeren Gedanken zu (ver)fassen. Darum schicke ich "meine Leute" immer mal ins Home Office: Sie kommen mit guten Ideen und besserer Laune wieder zurück. Weil sie auch sonst viel arbeiten. Darum ist es ok, wenn "meine Leute" auch am Arbeitsplatz mal einkaufen oder Blogs lesen oder telefonieren. Weil sie auch nicht um sechs das iPhone fallen lassen, sondern in der U-Bahn, im Café oder auf dem Sofa noch für ihre Communitys da sind oder für die Entwickler oder die Kolleginnen oder Kunden. Wie mein Boss es sagt:
12.7.11
Da bin ich stolz drauf
Selten genug, dass ich hier so direkt über meine Arbeit oder Kolleginnen oder die Firma schreibe. Aber heute war ich sehr stolz auf meinen Chef. Denn er hat die Absage an ein Unternehmen, an seinem Pitch teilzunehmen (also der Einladung, einem potenziellen Kunden Ideen zu präsentieren mit dem Ziel, den Auftrag zu bekommen, sie dann auch umzusetzen), zum Anlass genommen, die zweite Folge seines Videopodcasts "Auf ein Wort vorm Regal" (sein iPhone steht im Regal und er erzählt ihm was) aufzunehmen.
Und (nicht nur) darum arbeite ich gerne mit ihm und baue Deutschlands bestes Team für digitale Kommunikation auf.
Und (nicht nur) darum arbeite ich gerne mit ihm und baue Deutschlands bestes Team für digitale Kommunikation auf.
16.11.10
Massenhafte Medien. Die Präsentation.
Die Seminarsaison 2010 geht zu Ende. Und darum wird es Zeit, die (sehr gekürzten) Basisfolien mal online zu stellen. Klar - da kommen noch sehr viele Beispiele und Strategieansätze und so was dazu, was sich nicht für das Internetz eignet. Aber die Grundrichtung und Grundphilosophie wollte ich doch mit euch teilen.
Massenhafte Medien statt Massenmedien
Zwei Punkte will ich als Erfahrung aus diesem Jahr schon weitergeben - die werden auch andere gemacht haben, die Fortbildungen und Beratung anbieten:(ach witzig, die von YouTube eingebundenen Videos werden beim wiederum Einbinden der Präsentation im Blog nicht mit eingebunden. Also rüber gehen zu slideshare bitte, wenn die beiden Videos dabei sein sollen nach Folie 1 und 34 Update: hm. Jetzt werden die Videos hierhin mitgenommen, aber das tolle "A life on Facebook"-Video ist bei YouTube gesperrt worden einer Urheberrechtsverletzung wegen. Wie gut, dass ich es als mp4 lokal habe und dass es noch bei Vimeo zu sehen ist.)
- Erstmals begann der Kenntnisstand bei Teilnehmerinnen der Seminare, Workshops und Vorträge auseinanderzufallen. Das ist auch ein Grund, warum ich mit meinem bevorzugten Seminargastgeber (den media workshops von news aktuell) für das kommende Jahr einen Fortgeschrittenenworkshop anbieten werde. Es wurde zunehmend schwieriger, die verschiedenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Bei den allermeisten Seminaren, die ich gebe (in Unternehmen direkt), ist das nicht so ein Problem, weil wir die Inhalte genauer zuschneiden können, aber bei offenen Seminaren fällt es doch auf.
- Die Motivation von Workshopteilnehmerinnen hat sich geändert. War es die ersten fünf Jahre eher so, dass viele mal gucken wollten, dass einige schon privat den Raum erkundeten und nun nachdachten, wie sie es in ihren Beruf integrieren, werden mehr und mehr Lernende bewusst in dieses Thema geschickt - so wie es nahezu keine Kundengewinne für Agenturen mehr gibt, wenn die Agentur nicht behauptet (und hoffentlich auch wirklich nachweist), dass sie "Social Media kann", bauen mehr und mehr Unternehmen gezielt weiteres Wissen in diesem Feld intern auf. Das freut mich, denn es macht die Arbeit leichter. Und es zeigt, dass das Thema im Mainstream angekommen ist.
Ein Freund, der zu den Leuten gehört, die ich in diesem Bereich tatsächlich guten Gewissens empfehle, sagte neulich, er rechne damit, dass 2011 die "Nacht der langen Messer" komme. Was er meint (und dem schließe ich mich komplett an, das denke ich auch), ist, dass sich 2011 die Spreu vom Weizen trennen wird. Wer nicht bei jedem Projekt den konkreten ROI der Maßnahmen in Social Media wird ausweisen können, ist weg vom Fenster. Punkt. Meine Prognose. Weitere werden folgen... ;)
12.11.09
Die Glaskugel
Erster!
Ha, bevor die 2010-Vorschau-Hysterie ausbricht, durfte ich schon mal ran. Zum Einstand bei achtung haben wir ein Interview mit mir gedreht - und weil ich ein großer form-follows-function-fan bin, kam die Idee auf, das mit zwei iPhones und Bordmitteln, also iMovie und so, zu machen. Normalerweise sind die achtung-Videos ja ausgeleuchtet und mit Profifilmern, aber das ist bei diesem Thema (und mir) eher albern, oder?
Kommt jedenfalls in den Newsletter, der wohl heute rausgeht. Hier schon mal meine Voraussagen und Tipps für die Planung von 2010 (meine persönliche Planung läuft auch schon, Umzug im März und so):
Ha, bevor die 2010-Vorschau-Hysterie ausbricht, durfte ich schon mal ran. Zum Einstand bei achtung haben wir ein Interview mit mir gedreht - und weil ich ein großer form-follows-function-fan bin, kam die Idee auf, das mit zwei iPhones und Bordmitteln, also iMovie und so, zu machen. Normalerweise sind die achtung-Videos ja ausgeleuchtet und mit Profifilmern, aber das ist bei diesem Thema (und mir) eher albern, oder?
Kommt jedenfalls in den Newsletter, der wohl heute rausgeht. Hier schon mal meine Voraussagen und Tipps für die Planung von 2010 (meine persönliche Planung läuft auch schon, Umzug im März und so):
30.10.09
Meine letzte Mail an die Kolleginnen
Ihr Lieben,
(so habe ich die meisten Mail an alle begonnen in den letzten dreieinhalb Jahren, wenn ich nicht “liebe Kolleginnen” gesagt habe, worauf mich witzigerweise nie jemand angesprochen hat, weshalb ich es jetzt auflöse, denn ich liebe ja nicht nur Meedchenfilme, sondern bin auch umfassend in feministischer und – wie das die Generation nach mir genannt hat – Gendertheorie ausgebildet worden, wodurch ich an Stellen, an denen oft die männliche Form inkludierend gemeint ist, die weibliche eben so verwende. Und zugleich mache ich mit dieser überflüssigen Erklärung, die die meisten von euch sich ohnehin schon selbst gegeben haben, von meiner bekannten Klugscheißerart Gebrauch.)
dies ist meine letzte @all-Mail. Und obwohl ich mich, wie ihr euch vorstellen könnt, denn sonst würde ich das ja nicht machen, sehr freue auf das, was vor mir liegt, bin ich auch ein bisschen traurig, euch alle zurück zu lassen. Denn in den gut drei Jahren bei Edelman habe ich mich fast jeden Tag wohlgefühlt. Wir haben gemeinsam so viele tolle Dinge für Kunden gemacht, noch mehr tolle Dinge für Kunden entworfen, die sie nicht machen wollten – und immer wieder auch sehr viel Spaß zusammen gehabt.
Ich habe viel von euch gelernt. Und das sage ich ganz ohne Koketterie, denn ich war, als ich kam, ja kein “PRler” im eigentlichen Sinne.
Dennoch ist es wirklich nur ein halbes Tschüss, denn wir sind über Facebook und Twitter (und wo immer noch zukünftig, mein Tipp: bestimmt foursquare) so eng vernetzt wie es vor einiger Zeit noch undenkbar gewesen wäre. Da ich das, was ich predige, auch lebe, werdet ihr mich über die gefühlt hundert Kanäle, die ich geöffnet habe, immer erreichen, außer an dem einen Tag in der Woche, an dem ich weitgehend offline sein werde, weiterhin, meistens. Oder so.
Als Abschiedsgeschenk habe ich schon gestern meinen ersten echten Rant geschrieben und damit heute eine wunderbare, absurde, höllisch lustige Diskussion ausgelöst, von der alle, die sich mit Social Media beschäftigen, viel lernen können. Und die Drohungen und Beschimpfungen mit der richtigen Gelassenheit zu ertragen, ist eine der Sachen, die ich gleich im ersten halben Jahr bei Edelman gelernt habe.
Alles Gute für euch.
(so habe ich die meisten Mail an alle begonnen in den letzten dreieinhalb Jahren, wenn ich nicht “liebe Kolleginnen” gesagt habe, worauf mich witzigerweise nie jemand angesprochen hat, weshalb ich es jetzt auflöse, denn ich liebe ja nicht nur Meedchenfilme, sondern bin auch umfassend in feministischer und – wie das die Generation nach mir genannt hat – Gendertheorie ausgebildet worden, wodurch ich an Stellen, an denen oft die männliche Form inkludierend gemeint ist, die weibliche eben so verwende. Und zugleich mache ich mit dieser überflüssigen Erklärung, die die meisten von euch sich ohnehin schon selbst gegeben haben, von meiner bekannten Klugscheißerart Gebrauch.)
dies ist meine letzte @all-Mail. Und obwohl ich mich, wie ihr euch vorstellen könnt, denn sonst würde ich das ja nicht machen, sehr freue auf das, was vor mir liegt, bin ich auch ein bisschen traurig, euch alle zurück zu lassen. Denn in den gut drei Jahren bei Edelman habe ich mich fast jeden Tag wohlgefühlt. Wir haben gemeinsam so viele tolle Dinge für Kunden gemacht, noch mehr tolle Dinge für Kunden entworfen, die sie nicht machen wollten – und immer wieder auch sehr viel Spaß zusammen gehabt.
Ich habe viel von euch gelernt. Und das sage ich ganz ohne Koketterie, denn ich war, als ich kam, ja kein “PRler” im eigentlichen Sinne.
Dennoch ist es wirklich nur ein halbes Tschüss, denn wir sind über Facebook und Twitter (und wo immer noch zukünftig, mein Tipp: bestimmt foursquare) so eng vernetzt wie es vor einiger Zeit noch undenkbar gewesen wäre. Da ich das, was ich predige, auch lebe, werdet ihr mich über die gefühlt hundert Kanäle, die ich geöffnet habe, immer erreichen, außer an dem einen Tag in der Woche, an dem ich weitgehend offline sein werde, weiterhin, meistens. Oder so.
Als Abschiedsgeschenk habe ich schon gestern meinen ersten echten Rant geschrieben und damit heute eine wunderbare, absurde, höllisch lustige Diskussion ausgelöst, von der alle, die sich mit Social Media beschäftigen, viel lernen können. Und die Drohungen und Beschimpfungen mit der richtigen Gelassenheit zu ertragen, ist eine der Sachen, die ich gleich im ersten halben Jahr bei Edelman gelernt habe.
Alles Gute für euch.
27.8.09
Ja, wirklich: Leaving. Moving On.
english summary:
Yes, It's true, I am leaving Edelman to move on and join Achtung, a local german communications firm. From Dec 1st I will be their director digital strategy and work for all their teams - advertising, pr, event and so on. It's exciting. Today, both Edelman and Achtung announced my move, so I already blog it although I will be still with Edelman for the next couple of weeks.
Da Edelman und Achtung es heute bekannt gegeben haben, kann ich auch darüber sprechen: Ja, es ist wahr - ich werde wohl am 1.12. als Managing Supervisor Digitale Strategie bei Achtung anfangen und dann Edelman verlassen. Auch wenn es noch einige Zeit hin ist, freue ich mich darauf.
Für einen Abschied und so ist es noch zu früh, das wird kommen. Aber schon jetzt will ich eines dazu sagen: Mehr als drei Jahre bin ich jetzt bei Edelman, zwei Jahre davon habe ich als Head of Social Media Europe den Ausbau der Teams hin zu einem kreativen und kenntnisreichen Vorreiter in dem, was wir Online Engagement nennen, koordiniert. Und ich habe fast jeden Tag davon genossen. Es ist noch ein gutes Stück Weg zu gehen, wie für alle, aber der Anfang ist gemacht - und die Veränderungen, die das partizipative Netz als Massenphänomen für die Kommunikation bedeuten, sind angenommen. Klingt jetzt irgendwie staatstragend, ich weiß. Aber es ist ein gutes Gefühl, wenn ein Wechsel zur richtigen Zeit kommt - und das denke ich. Dass ich bei Achtung für alle Teams und mit allen Teams - PR, Werbung, Event, CRM und so weiter - werde arbeiten können, tut ein Übriges.
Es kommt eine Zeit des Übergangs für mich. Und dann wird alles neu...
Yes, It's true, I am leaving Edelman to move on and join Achtung, a local german communications firm. From Dec 1st I will be their director digital strategy and work for all their teams - advertising, pr, event and so on. It's exciting. Today, both Edelman and Achtung announced my move, so I already blog it although I will be still with Edelman for the next couple of weeks.
Da Edelman und Achtung es heute bekannt gegeben haben, kann ich auch darüber sprechen: Ja, es ist wahr - ich werde wohl am 1.12. als Managing Supervisor Digitale Strategie bei Achtung anfangen und dann Edelman verlassen. Auch wenn es noch einige Zeit hin ist, freue ich mich darauf.
Für einen Abschied und so ist es noch zu früh, das wird kommen. Aber schon jetzt will ich eines dazu sagen: Mehr als drei Jahre bin ich jetzt bei Edelman, zwei Jahre davon habe ich als Head of Social Media Europe den Ausbau der Teams hin zu einem kreativen und kenntnisreichen Vorreiter in dem, was wir Online Engagement nennen, koordiniert. Und ich habe fast jeden Tag davon genossen. Es ist noch ein gutes Stück Weg zu gehen, wie für alle, aber der Anfang ist gemacht - und die Veränderungen, die das partizipative Netz als Massenphänomen für die Kommunikation bedeuten, sind angenommen. Klingt jetzt irgendwie staatstragend, ich weiß. Aber es ist ein gutes Gefühl, wenn ein Wechsel zur richtigen Zeit kommt - und das denke ich. Dass ich bei Achtung für alle Teams und mit allen Teams - PR, Werbung, Event, CRM und so weiter - werde arbeiten können, tut ein Übriges.
Es kommt eine Zeit des Übergangs für mich. Und dann wird alles neu...
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