30.9.05
wieder da, immer noch wandern
Ihre Idee war, einen Laden aufzumachen zu Hause in Polen. Kann sie bestimmt, meinte L., denn sie ist nett und kommunikativ und serviceorientiert. Hatte nie ne bessere Putzfrau, schade sie zu verlieren. Das war im Juni. Gestern war sie wieder da.
Sie hatte eine Menge gespart das Jahr in Hamburg und hätte wirklich anfangen können. Sie brauchte nur noch einen von den Existenzgründerkrediten. Ja, das gibt es auch in Polen. Super Sache. Und sie würde mit ihrem Mann und der ältesten Tochter zusammen im Laden stehn.
Sie hat den Kredit nicht bekommen. Denn dafür muss man die letzten beiden Jahre Arbeit gehabt haben. Im eigenen Land.
Müde sieht sie aus.
Das ist das Problem
Ja! Damit drückt Jörg Möllenkamp sehr genau und ganz undestruktiv aus, was die NLP-Kampagne Du bist Deutschland wirklich sagt und meint. Und artikuliert auch mein Unbehagen angesichts des massiven Auftritts der Medienhäuser.
Überhaupt finde ich ja, dass Medien eher die Aufgabe hätten, zu berichten, Reportagen zu machen und - getrennt davon - zu kommentieren. Und nicht Kampagnen zu fahren und selbstreferenziell Anlässe zu schaffen. Dafür gibt es Blogs. Ha! Vielleicht bin ich auch irgendwie altmodisch.
29.9.05
Du hast keine Zeit, denn du bist Deutschland
Nun hat der Deutsche Frauenrat berühmte Fußballer angeschrieben, sich mit ihrer Vorbildfunktion gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel einzusetzen. Aber der DFB und auch die Sportler haben bessere, vielleicht ja auch lukrativere Kampagnen, für die sie sich einsetzen müssen. (Katja Husen, nicht im Mädchenpensionat)
Ich finde das ärgerlich.
Du bist Hotzenplotz
Mein Beitrag zur Kampagne Du bist Deutschland:
Du wunderst dich, dass die Kasper und die Seppl dich schon wieder überlistet haben? Das kann passieren und das geht vielen ebenso. Aber du musst auch nicht verstehen, warum die beiden dich für den Oberhalunken hielten. Schließlich haben sie dich jetzt lieb.
Es bringt ja auch nichts, immer nur schuld zu sein an der Misere dieses Landes, weil du der Großmutter die Kaffeemühle wegnehmen wolltest, die ihr die Enkel geschenkt hatten. Sei froh, dass die Kasper und die Seppl dich jetzt doch noch brauchen. Denn wenn du so lustig bist wie sie, sieht alles wieder gut aus. Und deine Räuberhöhle ist doch auch ganz nett, was willst du im schmucken Dorf?
Du bist Räuber Hotzenplotz.
Du bist Deutschland.
Hintergrund im Spreeblick.
Alle Beiträge sind in der Flickr-Group.
Mein Gegenmanifest.
28.9.05
Hahaha. Ich könnte mich ausschütten vor Begeisterung
Pressemitteilungsüberschriften können kaum eindeutiger sein - "Du bist Deutschland": Kampagnenauftakt löst Begeisterung aus. Fein so was.
Insbesondere die einschlägige Google-Suche zu dem Thema löst sicher auch Begeisterung bei den Initiatoren der Kampagne aus. Wie nett, dass ich Ende Oktober eine Podiumsdiskussion über Blogs moderiere, bei der auch Lars Cords, Partner von fischerAppelt, auf dem Podium sitzt...
* ab sofort blende ich hier im Blog in der Seitenleiste immer die zehn aktuellsten Motive ein. Sind ein paar hübsche Schätzchen dabei.
Topfen
Abgesehen davon, dass es eher eklig ist, das übers Töpfchen zu lösen. Wir haben alle drei bisher möglichst sofort aufs Große gesetzt. Irgendwie leicht wirr hier gerade...
Lila zieht einen hübschen und sehr treffenden Vergleich zur aktuell ambitionierten Regierungsbildung:
Warum erinnert mich das Zum-Vorschein-Kommen, das endlose Locken, Drohen, Spekulieren, Abstreiten, Schmeicheln und Knurren um die Regierungsbildung an die Töpfchensitzung mit der ehrgeizigen Mutter? Die Bevölkerung dagegen, vermute ich mal, ist bereit, so wie ich, die Berliner Hosenmätze noch eine Weile in Pampers rumlaufen zu lassen, bis das Ergebnis dann ins Töpfchen plumpst, ohne daß wir deswegen in großes Jubelgschrei ausbrechen. Erinnert nur mich die Ernennung des Kanzlers an den Töpfchen-Blues? (die wunderbare Lila in ihrem Blog aus der Entfernung)
Jetzt nicht mehr, Lila...
Das Deutschland bin ich schon eher
von diaet im Pool du bist deutschland bei Flickr, wo wunderbare Motive gesammelt sind
Ich liebe dieses Land. Wirklich. Es ist wunderschön: Die Marschen an der Nordsee, die Rhön, die Ostsee-Küsten, schroffe und liebliche Berge, weite Sicht.
Ich kenne hier viele Menschen, die ich mag und auf die ich stolz bin. Die kreativ sind und selbst denken können. Die nichts glauben, was ihnen merkwürdig vorkommt. Die jeden Tag aufs Neue aufwachen und leben wollen.
Ich freue mich, wenn die Nationalmannschaft guten Fußball spielt und meine Jungs glücklich macht. Ich freue mich, wenn ich wieder nach Hause komme, das für mich auch Heimat ist. Ich mag unsere Sprache. Ich bin einverstanden, wenn wir bescheiden und selbstbewusst zugleich sind.
Aber ich mag keine Ideologen des vermeintlichen Verfalls. Ich mag die Extremisten nicht, die andere als Gutmenschen diffamieren. Mich beschämen Flachdenker und Blödtexter, die von einer fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Deutschlandbahn faseln. Und deren Deutschland bin ich nicht...
Update 29.9.:
Mein Motiv zur Kampagne
26.9.05
Das Deutschland bin ich nicht
Die ist so scheiße, dass man es gar nicht laut genug sagen kann.
Das ist nicht nur die ewig gleiche beknackte Volksverdummung und undemokratische Gleichschaltungsidiotie, es ist auch noch geschmacklos, weinerlich, eklig und schleimig. Pfui. Das Deutschland bin ich nicht.
Was mich übrigens daran am meisten ärgert: Dieselben Pfeiffen, die erst jahrelang dieses Land schlecht geredet und geschrieben haben, schwingen sich jetzt als Pseudo-Muntermacher auf mit der NLP-Botschaft, dass ich alles schaffen kann, wenn ich nur will. Das ist Sektengewäsch und vordemokratische Ruck-Romantik. Nochmal Pfui. Doppelpfui sogar.
25.9.05
wilde HSV-Euphorie
Nach dem Sieg gegen die Bayern: HSV wird das erste Wort sein, das die Lütte lernen wird. Wer wird Deutscher Meister ist das erste Lied, das Jul auswendig kann. Mein lauter HSV-Fanchor jedenfalls...
Dan hat gerade festgestellt, dass der letzte Sieg seines HSV gegen die Bayern wenige Tag nach seiner Geburt war. Wenn das kein gutes Omen ist. Wofür auch immer.
24.9.05
23.9.05
Was ich an der FTD mag
Nun sind Medien in Deutschland immer sehr voller Meinungen. Aber während die sich sonst oft fast unkenntlich in "normaler" Berichterstattung verstecken oder - überzeichnet - in Kommentaren latent bigott gefeiert werden, hat die FTD Kolumnen ihrer Redakteure und Experten. Das ist was anderes. Und es ist oft überraschend.
Hin und wieder stolpere ich beispielsweise über ihren "Chefökonom" Thomas Fricke. Heute beispielsweise schreibt er über beknackte Reformpäpste und klügere Wähler:
Seit Sonntag wird über uneinsichtige, weil angeblich reformunwillige Wähler lamentiert. Dabei sind die Leute womöglich ziemlich schlau gewesen, und Deutschland bräuchte dringend bessere Reformpäpste. (FTD)
Und dann führt er noch einmal kompakt vor, dass es unplausibel ist, dass die Allheilrezepte, die seit Jahren angewendet werden, nun endlich das bringen sollen, was sie seit Jahren nicht gebracht haben. Das mir einleuchtendste Beispiel hat er aus Dänemark.
(Ich bring das mal hier, weil ja die Skandinavier von uns Grünen Reformern immer als Beispiel gebracht werden und dann die Neoliberalen einwenden, dass dort ja sehr schmerzhafte Reformen gemacht worden seien, die hier nie durchkämen, was nur dann stimmt, wenn man eben einzelne Maßnahmen betrachtet und nicht auch die Trostpflaster, die mitverteilt wurden, Björn)
Im viel gelobten Dänemark gibt es keinen Kündigungsschutz, dafür erhalten Entlassene vier Jahre Arbeitslosengeld bis zu 90 Prozent des letzten Gehalts. Auf so einen Deal ließen sich wohl auch die angeblich so scheuen Deutschen ein; hier soll es weniger Kündigungsschutz und weniger Leistung geben. Das fänden auch die Dänen nicht so prima. (FTD)
Die Kolumnen gehören inzwischen zu meinen liebsten RSS-Feeds. Hier ist die Feed-URL.
Ach nee...
Es sei klar geworden, dass die Gegensätze "doch sehr groß" seien, sagte Stoiber. (so die Netzeitung)
Wie kommt das bloß? Ich dachte immer, die wären quasi Zwillinge in Haltung und Geist!
Hochzeitsgeschenk
Ab nächster Woche kann jeder mit Sinn für Zynismus und besten Feinden es ihm jedenfalls nachtun. Denn am 28.9. erscheint erstmals eine neue Zeitschrift: RosenKrieg - das Magazin für Trennung, Scheidung und Neuanfang. Worum es geht, verrät die Pressemitteilung, die vor wenigen Minuten veröffentlicht wurde:
(D)as neue Magazin befriedigt den immensen Informationsbedarf. ... Wir bringen unseren Lesern aktuelles Recht verständlich und mit vielen Fallbeispielen näher und damit die Gefühle nicht auf der Strecke bleiben, geht es in RosenKrieg auch um Herz und Schmerz.
Wie scheiße.
22.9.05
Starttermin Hotzenplotz
Obwohl: Ob B das sehr witzig findet, wenn ich mit den Jungs an ihrem Geburtstag in Kino renne? Oder sollte ich sie damit überraschen?
Gebucht
Wir werden es wieder tun, nächstes Jahr. Auch, weil auf den Osterberg ganz überwiegend nette Menschen kommen...
Es ging um die Sylvesterfeier als Familienkurs auf dem Osterberg bei Plön. Und ja: Wir gönnen es uns wieder und haben gebucht. Es war immerhin das schönste Sylvester, das wir je hatten.
(Was uns die Menschen, mit denen wir ansonsten schon gefeiert haben, bitte nicht übel nehmen mögen - mit euch war es auch toll, aber da könnt ihr mal sehn, wie unglaublich gut die Tage dort waren. Vielleicht, weil es eben nicht nur die Feier ist, sondern auch ein Innehalten und ein echter Abschluss. Und weil die Kinder sich dort so wohl fühlen.)
Einmal alles in einer Grafik
Von Tim O'Reilly zusammengestellt: Eine Meme-Map zu Web 2.0. Nicht beliebig übersichtlich, aber für mich als latent enzyklopädisch veranlagten Menschen sehr hilfreich.
Vom Prinzip her könnte so was der Ein- oder Ausstieg meiner Vorträge zu diesem Thema sein. Eher Ausstieg wahrscheinlich, man will die Leute ja nicht gleich verstören. Mal sehn.
via Lummaland
Klick aufs Bild für große Grafik...
liberale Gesellschaft mit Werten
Was mich aber wirklich stört, ist, wenn die Flachdenker das Wort liberal besetzen. Was bitte soll liberal sein an dem Wunsch, diese Gesellschaft zu zerstören? (Und - Hallo! - ich rede von Gesellschaft, nicht von Republik oder System. Ich unterstelle denen nicht automatisch, dass sie neben der Zivilgesellschaft auch den Staat und die Verfassung ummodeln wollen. Das nur mal zur Klarstellung.)
Eine sehr gute Replik auf die Pessimisten von der Neocon-Front und aus den Reihen der Ex-Liberalen schreibt in der heutigen Zeit Gunter Hofmann: Der Wähler, dieser Lümmel
*soifz*
21.9.05
Ein Wort zu Fischer
Wie immer treffend kommentiert Weltregierung:
Joschka ist der Mann, der Demokratie verkörpert, die von Menschen gemacht wird, die wütend und selbstbewusst in das PArlament gehen.....
Für die großkopferten, opportunistischen Pfründe-Sicherer ist seine Steinewerfer, Turnschuh Vergangenheit ein rotes Tuch - für mich hat Herr Fischer dadurch mehr Cred als die ganzen Krawatten-Anzug-Schwuchteln, die ich mir die letzten 20 Jahre in diesem Theater anschauen musste.
Eben. Und nicht nur deshalb wird es nix mit Jamaika, was immer die Flachpfeiffen trällern mögen angesichts dieses Rückzugs...
EDIT 22.9.
In der Zeit von heute ist dann noch ein mehr als nur lesenswerter als Zwischenruf getarnter politischer Nachruf auf Fischer von Bernd Ulrich, der ihn zwanzig Jahre begleitet hat...
Und auch in der FTD ist eine mehr als nur freundliche Kolumne von Thomas Klau aus Brüssel zu lesen.
Eine persönliche Bemerkung dann noch von mir:
Ich bin nach dem großen Parteitag Himmelfahrt 1999 (?) bei den Grünen eingetreten, als sie die aus meiner Sicht falsche Entscheidung für Krieg gefällt haben - das aber nach einer ergreifenden Diskussion, die ich aufgeregt und aufgewühlt am Fernseher verfolgt hatte. Fischer war ganz großartig, wenn auch anderer Meinung als ich. Für mich die Sternstunde an politischer Kultur in den sieben Jahren rotgrün und eine stellvertretende Diskussion für eine ganze Gesellschaft.
Vorher war ich ja lange (und zwei Mal) in der SPD - und ausgetreten, als niemand bereit war, gegen Schröder zu kandidieren um den Parteivorsitz (zum ersten Mal ausgetreten war ich nach den unsäglichen Petersberger Beschlüssen, die der Anfang vom Ende Björn Engholms als Vorsitzender waren).
ARD auf schwarzgrünem Kurs
(außerdem gucken seine Manschetten etwas zu weit raus. Will wohl die teuren Manschettenknöpfe zeigen. Fatzke!)
20.9.05
Jamaika
Ich bin kein Typ für Fernreisen. Mit vier Kindern ist das ohnehin fast nie finanzierbar. Das nur mal am Rande.
Trotzdem wird dieses Reiseziel gerade an der grünen Basis diskutiert. Ich hätte nicht gedacht, dass es jenseits der "Lager" dabei eine Grundsympathie für diese Option gibt. Lustig. Gebe ich also auch mal meinen unmaßgeblichen Senf dazu ab:
Habituell steht mir die CDU näher als die SPD, das habe ich ja schon öfter gesagt. Politisch sind beide ohnehin gleich weit weg von Grüner Programmatik. Ich habe auch in Hamburg schon für schwarzgrüne Bündnisse plädiert.
Anders sehe ich das aber bei der FDP: Sie ist unser eigentlicher Konkurrent um Stimmen jenseits des klassischen Stammpotenzials aus den emanzipatorischen Bewegungen. In vielen Familien in meinem Umfeld fällt heute die Wahlentscheidung zwischen FDP und Grün. Eine Zusammenarbeit schließt sich deshalb schon strategisch eher aus.
Gleichzeitig entsteht zurzeit eine große Welle der Sympathie für eine Jamaika-Ampel, die Grüne insofern reiten sollten, als wir sie nicht ausschließen. In den Trollhöhlen der FDP-nahen Neocon-Blogs wird ja schon gegreint, dass die Grünen den Preis hochtreiben wollen und die wahren Kanzlermacher sein werden. Das ist doch eine geile Situation!
Wenn wir uns durchsetzen - was spricht dann dagegen? Zumal das nicht wahrscheinlich ist (außer, die Rechten wollen soooo dringend an die Macht, dass sie uns weit entgegen kommen). Ich glaube, die Grünen hatten noch nie eine so gute strategische Situation wie heute. Zumal auch ein Linksbündnis denkbar ist. Wenn bei dieser Perspektive die ersten Neocons in den Kommentaren die Maske fallen lassen und den Lieblingsartikel aller Verfassungfeinde zitieren (Art. 20 Abs. 4 GG), wäre das allein dafür schon den Spaß wert....
EDIT
Auf neue Gedanken, die mir nach der Lektüre des Artikels von Joachim Raschke heute in der taz gekommen sind, gehe ich im Wahlblog ein. Es bleiben die Bedenken, aber ich sehe auch die Chancen.
19.9.05
Was denken die denn?
So weit fein, ist ja nun wirklich nicht trivial zurzeit einen Einstiegsjob zu bekommen. Und dann Kontakte anzuzapfen, finde ich gut. Aber ihre Idee ist offenbar, dass sie nicht unter 5000 EUR anfangen will. Und mein Gesprächspartner, der das ungefähr genauso lächerlich fand wie ich, berichtete davon, dass dieser Realitätsverlust kein Einzelfall sei, der ihm in letzter Zeit begegnet sei. Bitte?
Naja, sie wird sicher in ein bis zwei Wochen auf dem harten Boden der Realität aufschlagen...
Willkommen in der Normalität
Mir zeigt das vor allem, dass die Welt zu kompliziert für einfache Lösungen ist. Und ob ich dann eine Hauruckmethode bevorzuge mit Mehrheitswahlrecht oder besser finde, dass die "Lager" gezwungen werden, hin und wieder einen Kompromiss zu schließen, das ist dann fast mehr Geschmackssache als Ideologie, oder?
Lustig eher, dass formal langsam Willys Vision von der Mehrheit links von der Mitte Wirklichkeit ist (wenn ich die Linkskonservativen als links bezeichnen will). Dass Schröder Recht hatte, als er 1998 von einer Epoche sprach, die eine "natürliche" Mehrheit links von der Mitte habe.
Nett auch, dass die CSU dieses Mal den Löwenanteil (rund 50% gehen allein auf das Konto der CSU) zu den Verlusten der Union beigetragen hat. Auch wenn das sicher nicht an ihrem grottigen Internetwahlkampf lag.
Schade um meine Grünen. Aber immerhin beruhigend, dass sie acht Prozent stabil als eigene Wählerschaft haben. Denn die Wanderungen von der SPD zu uns waren ja minimal. Und in Hamburg über 14% ist auch schön. Hoffentlich reicht es für zwei Abgeordnete...
Ansonsten bin ich überrascht, dass nicht nur Journalisten, sondern - wenn man den Call-In-Sendungen im Radio und den Reaktionen in den Büros so glaubt - auch viele echte Menschen Schröder echt ätzend fanden gestern. Und nicht so witzig wie ich es fand. Die werden dann auch nur halb so viel Spaß wie ich an all dem haben, was Don Alphonso gerade raus rotzt (jedes Wort ein Link, doo).
Zweimal im Jahr muss das sein, immer
18.9.05
Die Katze ist aus dem Sack
Ich bin mal gespannt auf die Überhangmandate aus dem Osten - es sieht ja so aus, als ob die SPD fast alle Wahlkreise im Norden und Nordosten gewonnen hat...
EDIT
Tja, und da lässt die ARD genau das vermuten. Das wird noch so was von lustig....
Merkel ist völlig durch den Wind
Der Guido aber hat wahrscheinlich Recht, als er fragte, was der Schröder vor dem Auftritt genommen hat. Ich schätze ja, der ist total besoffen oder zugekifft oder so was. Das ist sooo geil. So viel Spaß hatte ich lange nicht beim Fernsehen....
Vielleicht spielt Schröder auch nur auf volles Risiko: So wie Merkel und Co sich aus dem Fenster gelehnt haben (die stärkste Fraktion stellt den Kanzler) - was ist, wenn es doch noch dazu kommt, dass die SPD etwas stärker wird? Die Überhangsmandate scheinen ja eher für die SPD zu kommen. Das wird immer witziger hier...
Merkwürdige Art von Humor
Was mich nur wundert: Warum redet niemand davon, dass Schröder offenbar eine Große Koalition will unter seiner Führung? Und dass die Jungs vom Andenpa
17.9.05
Ein Humor, den ich mag
Gut, wenn man einen Freund hat, der blind ist und der gerne den Platz tauscht.
Behindertenparkplatz » Blog Archive » Exquisiter Rollstuhlplatz
16.9.05
Man muss sich ja ranhalten
Die Insel mögen wir wirklich gern und die drei Großen erinnern sich auch noch dran. Im Sommer wird es richtig schön da. Das Haus ist nicht spektakulär, aber schön, halbwegs neu und groß genug.
Auch hier: Wahlempfehlung
Ich denke, wir haben faktisch drei Möglichkeiten: Entweder Rotgrün bekommt die Mehrheit, Schwarzgelb bekommt sie, oder es gibt eine Große Koalition unter Merkel. Eine Zweitstimme für die SPD kann die Große Koalition nicht verhindern. Für die Linkskonservativen zu stimmen, führt ebenfalls ziemlich direkt dahin. Insofern steht wirklich, wie Merkel es auch meint, eine Richtungswahl an - und für die Richtung sozialer und liberaler Reformen steht so eindeutig nur grün.
Ich selbst werde schweren Herzens mit der Erststimme den SPD-Kandidaten Ortwin Runde wählen, den ich allerdings persönlich auch ganz gerne mag und lange kenne - denn in unserem Wahlkreis wird es eng werden.
Reformen, Umweltpolitik und Freiheitsrechte.
Da wähle ich grün.
Macht das auch!
Fischer mag ich an sich nicht so sehr, das hab ich ja auch schon oft betont. Aber mir geht es um die Sache. Und darum auch noch der Hinweis auf seinen Brief an uns Wählerinnen und Wähler (pdf, 497kB), in dem er um eure Unterstützung bittet.
Und wem das immer noch nicht reicht, dem sei das Drei-Minuten-Spiel empfohlen, das etwas lahm beginnt, aber eine überraschende Pointe entwickelt...
15.9.05
Parallele Welten
Aber so weit ist es klar und normal. Blogs spielen nun einmal außerhalb ihrer Szene faktisch keine Rolle - solange, bis mehr oder weniger durch Zufall eine Geschichte aus Blogs in die richtige Welt schwappt. Das wird auch zunehmen, vor allem durch Blogs, die von unzufriedenen Mitarbeitern geführt werden. Aber zunehmen ist ja auch relativ. Und wenn man vom Nullpunkt aus kommt, sind Kleinstschritte mit riesigen Prozentzahlen verbunden.
Überraschend aber ist für mich immer wieder, wenn selbst PR-Menschen, die sich schon intensiver mit Blogs auseinander gesetzt haben und die vielleicht sogar verstanden haben, dass Blogs Gesprächsräume sind und keine Verlängerung von klassischen Online-Medien in den Amateurbereich (was wiederum offenbar die meisten Medien glauben, die Blogs starten, was - das nur mal am Rande - meines Erachtens der Hauptgrund ist, warum es außer Thomas Knüwer irgendwie fast kein anderes Blog innerhalb von Online-Medien gibt), wenn also selbst solche Kolleginnen und Kollegen beispielsweise noch nie vom Frosta-Blog gehört haben.
Mehr und mehr wird mir klar, dass Blogs und Blogger in einer parallelen Welt leben, die nur hin und wieder in die andere hinein reicht. Will ich Menschen in jener Welt erreichen, muss ich selbst reingehen. Aber fast nie wird das etwas für diese Welt bedeuten. Macht nix.
14.9.05
Noch mal zur Flat Tax
Dieses Argument geht wie die meisten Argumente der CDU leider auch völlig ins Leere. Denn: Seit Kohl abgelöst wurde, zahlen die Reichen auch wieder Steuern. Nicht zu kanpp übrigens. Auf die dafür immer gerne exemplarisch herangezogene Statistik eines der reichsten Orte in diesem Land - Bad Homburg - weist Andre Fiebig von finanso.de hin. Er zitiert aus dem nicht frei im Web zugänglichen Artikel der linker Eiferei unverdächtigen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Während in Bad Homburg 1996 noch -2 Mio Steuern aufliefen (also Geld ausgezahlt wurde), stiegen die Einnahmen auf über 100 Mio, 2002 sogar auf über 180 Mio. Ein Baustein dabei war der Abbau von Schlupflöchern durch Rotgrün.
Fazit:
Während also die unteren Einkommensgruppen entweder gar nicht entlastet oder sogar noch belastet werden sollen, würden obere Einkommengruppen massiv entlastet - da die vermeintlich noch ausstehende Belastung durch das Ende der Ausnahmen bereits in den letzten sieben Jahren eingeführt wurde.
Damit ist die CDU in Bezug auf die Steuern eigentlich nur noch für sehr Reiche oder für sehr Kinderreiche (durch die sehr hohen Freibeträge) wählbar. Und auch das nur, wenn deren Interesse an Gemeinwohl oder Gerechtigkeit nahe 0 ist.
1-A Kompetenz
Unser Grundsatz: Schärfen der Identität von Unternehmen und Marken zur Schaffung einer nachhaltigen Differenzierung in Markt und Medien unter Berücksichtigung der Werttreiber unserer Klienten.
Schön, oder?
geht doch
13.9.05
Somalia
Der einzige Ehrliche ist Gysi. Er sagt, er will nicht regieren. Als er mal in Berlin an der Stadtregierung beteiligt war, hat er das auch schnell wahr gemacht. Die Schwarzen und die Gelben wollen nur zusammen regieren oder gar nicht. Die Roten und die Grünen halten es ebenso.
Also regiert bald keiner. Wäre doch ein Experiment wert. Keine Regierung gibt es nur in Somalia. Deutschland könnte zum Vorbild für die gesamte Welt werden. (Kommentar Wallmann im Wahlblog)
Wie gut, dass das Szenario nicht eintritt, weil Rotgrün gewinnt und die Ex-Liberalen unter fünf bleiben...
sauber verlassen
Bitte die Toiletten sauber verlassen!
Haben wir gemacht. Alle.
12.9.05
Als Ami darf er das sagen
Citizen Journalism ist zur neuen Realität und zu einer wichtigen Quelle geworden. ... Ob Augenzeugenvideos und Fotos vom Handy, E-Mails oder Weblogs - das ist die neue Form der Agentur, und wir sehen sie als Verbündete, nicht als Konkurrenten.
Fettung von mir - denn das ist ein eher neuer Aspekt, finde ich. Bin gespannt, wie die Großmutter meines Arbeitnehmers das sieht.
Christiane, was denkst du?
* das sind die, bei denen ein wirrer Liebling des Monats rauskam.
11.9.05
Anstrengung, Entscheidung
So ein verkaufsoffener Sonntag ist anstrengend. Irgendwie blöd, sich mit hunderttausend anderen Verrückten in die City zu begeben - aber was will man tun, wenn die Sonnabende mit Fußball draufgehen. Außerdem sind wir für freie Öffnungszeiten, da muss man so was ja unterstützen, oder?
Vorher noch mal auf die Suche gegangen nach einem Hof, auf dem Til und vielleicht auch wieder B reiten gehen können. Schade, dass der beste bei uns in der Gegend so sauteuer ist. Werden wir wohl trotzdem machen, er ist einfach um Klassen besser als alles, was es sonst so gibt. Und Til liebt Tölt...
9.9.05
passende Begleitung
8.9.05
Wort der Woche
proidiotische, rechtsdrehende journalisten-kulturen
7.9.05
Premiere
Wie in echt: der Wind dreht, das Wetter ändert sich
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach says:
ich denke, bis nach der Wahl des Bundeskanzlers (sic!) geht es in jedem Fall.
Nico Lumma says:
du meinst, angie wird es nicht?
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach says:
weiß nich
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach says:
ich hab so das Gefühl, dass es noch dreht...
Tja, und dann kommt um kurz vor eins diese Nachricht rein: Der Wind dreht sich langsam. Und wer weiß, falls - was ich nicht glaube - die Ex-Liberalen doch noch etwas über 4,9% kommen - dann wollen die bestimmt lieber ins Bett als in die Opposition, die Opportunisten, und machen ne Ampel.
Hör ich da jemanden kotzen?
neu entdeckt: gutes Dialog-Blog
Ja zu intelligenter Umweltpolitik
Schade, dass aus den anderen Parteien mit ganz wenigen Ausnahmen nahezu die gesamte umweltpolitische Kompetenz ausgewandert ist. Das war vor ein paar Jahren noch anders. Aber der Wechsel von Töpfer zu Merkel im Umweltministerium war ja schon damals grotesk und sagte alles. Scheer ist bei der SPD auch weitgehend isoliert. Und von den 4,9-Prozentern hat man auch seit Jahren nichts substanzielles mehr gehört (also auch nicht zu diesem Thema).
Klick aufs Bild für die E-Card
* Weil neulich angesichts von profetisch schon mal jemand gefragt hat und zugleich als Freude für die Kaltmamsell: Einer meiner Lehrer an der Uni war Klaus Koch, der große Alttestamentler. Er war der Meinung (lange vor der Rechtschreibreform), dass es ziemlich beknackt sei, einen Buchstaben im Griechischen und im Hebräischen mit zwei Buchstaben in der lateinischen Schreibweise zu übersetzen. Das hat ihm nie eingeleuchtet. Zugleich hat er das seinerzeitige Standardwerk über die Profeten der hebräischen Bibel geschrieben, wo dann eben immer von Profeten die Rede war. Ein Schrulle, sicher, aber eine sympathische und freundliche und einleuchtende. Als er weg ging, haben wir die Fachschaftszeitung mit dem Satz aufgemacht: Er wird eine schwer zu phüllende Lücke hinterlassen...
6.9.05
Knülle
Seitdem gehe ich ein bisschen wie auf Watte. Macht nix, ist auch nett, der Lärm der Stadt etwas gedämpft. Im Hofgarten war dann eine Gruppe, die eine aparte Mischung aus Zigeuner-Tango und Klezmer gespielt hat auf recht hohem Niveau. Das weckte wunderbare Erinnerungen und die Sehnsucht, die Klarinette selbst mal wieder auszupacken. Die allerdings ziemlich aufgearbeitet werden müsste, was wir erstmal verschoben haben - vielleicht auf die Zeit, bis Til sie spielen will. Redet er in letzter Zeit mehr von. Wäre schön. Ich freu mich auf zu Hause...
5.9.05
Amerika
Damals in den 80ern, als Dirty Dancing in den Kinos war, fühlte ich mich etwas zu intellektualistisch und blasiert, um das zu erkennen. Zwar haben meine Tanzpartnerin und ich (obwohl wir uns nichts zu sagen hatten und uns nicht mal wirklich mochten) einen Mambowettbewerb nach dem anderen gewonnen. Aber den Film? Ibähbäh. Inzwischen gehört er zu meinen liebsten. Heute abend wieder einmal, beim Bügeln. Nicht dass ich immer noch heulen könnte, aber ich liebe diesen Kitsch.
Die beiden besten Sätze fallen ja ganz am Schluss: "Mein Baby gehört zu mir" und - wenig später - "Nun weiß ich, dass du deine Partnerin nicht in Schwierigkeiten gebracht hast". Warum nur musste ich bei dem zweiten diesmal plötzlich an Peter Hahne denken, der mir heute im Pressebereich des ZDF-Standes auf der IFA über den Weg lief?
2.9.05
FDP profetisch
Das ist doch mal ne Aussage, auch wenn sie - wie Nico anmerkt - damit die Idee der Grünen kopieren, mit Zustimmungsquoten zu werben.
Überhaupt die Ex-Liberalen. Auch sehr fein ist das neue Blog vom General. Auch dafür, Danke, Nico.
Da freu ich mich schon auf Felix bei der FDP - heute bei der CSU ja mal wieder sehr groß, wirklich, alles...
NewsReader2go
Erstmals können wir also eine wirkliche Alternative zu Web-Newsreadern anbieten, die trotzdem von verschiedenen Rechnern aus bedienbar ist*. Siegfried Hirsch hat ihn auch beschrieben und den Download verlinkt.
Was machen wir?
Zunächst ist der ots.NewsReader2go ein ganz normaler Newsreader mit der vollen Funkionalität (interne Volltextsuche, alle Formate, Vorschau usf.) und ein paar Kleinigkeiten, die besser sind als bei anderen (Tagging statt Ordner, Such-Agenten, Level, Abofunktionen, die direkt auf Portale zugreifen usf.). Neu ist, dass alle Komponenten, die für den Betrieb nötig sind, komplett auf einen USB-Stick kommen - und keine Einträge beispielsweise in die Registry machen. Auch alle Feeds werden auf dem Datenträger gespeichert, so dass alles überall dort zu Verfügung steht (auch der Status der Meldungen: read/unread), wo ich den Reader dann nutze. Der Reader ist also wirklich mobil und ich muss meine Feeds nicht mehr synchronisieren - hat also genau den bestechenden Vorteil, den bisher nur Web-Reader hatten. Zugleich hat er bei Geschwindigkeit, Datensicherheit und Funktionalität die Vorteile eines herkömmlichen Clients.
Weiterer Pluspunkt: Ich muss keine Software auf meinem Rechner installieren, was vor allem für unsere Nutzer in Unternehmen spannend ist, die ja oft genau das nicht einmal dürfen. Wir machen damit RSS zugänglich für Menschen, die sonst an ihrer IT vorbei nicht da dran kämen.
Ich bin gespannt, wie die Nutzer ihn annehmen. Für uns als news aktuell ist damit ein weiterer Schritt getan, um RSS zu helfen, eine "Normalanwendung" in der Online-Kommunikation zu werden. Das nämlich halten wir für hilfreich. Nicht nur, aber auch für uns. Logo, sonst täten wir es nicht.
* Das Ganze geht für Windows. Die allermeisten unserer Kunden und Nutzer bedienen wir damit optimal - auch wenn ich weiß, dass es nicht nur mich gibt, der zwischen den verschiedenen Plattformen hin und her wechselt.
Wahlkampfwirkungen der Neocons
Die gesamte Kampagne ist auch deshalb so spannend, weil Trittin allein schon als Person ja bereits viele Menschen polarisiert. Die Neocons können hier also auf langfristig wirksamen Ressentiments in der Mitte der Gesellschaft aufsetzen und an die aktuelle Bild-Kampagne gegen den Minister anknüpfen, die sich rund um die Benzinpreise so hübsch macht. Dass er es dem Mainstream so leicht macht, ist einersetis schade. Andererseits lässt er die Grünen in dieser Phase des Wahlkampfs mal wieder sichtbar werden mit ihrem Kernthema. Das finde ich gut. Zumal er entgegen seinem Ruf der so ziemlich erfolgreichste Minister der Regierung Schröder ist.
(Jaja, ich weiß, das könnte auch gegen die Regierung sprechen. Tut es zum Teil auch. Ich halte ihn dennoch für erfolgreich. Echt.)