31.5.23

Gerste

Jetzt ist ein bisschen Ruhe vor dem Sturm. Die ersten Silageschnitte sind drin, das erste Pferdeheu ebenfalls. Der Raps ist verblüht, die Ackerbohnen und selbst der Mais machen die letzten Flächen langsam grün. Und das Wintergetreide dominiert das Bild. 

In dieser Zeit, im Übergang von Frühling und Frühsommer, liebe ich vor allem die Gerstenfelder. Bei der Fahrt übers Land kann ich mich daran kaum sattsehen. Da liegen sie mit ihrem weichen Pelz, der sich im Wind leicht bewegt und die Fläche fast glitzern lässt. Noch ist alles in einem frischen hellen Grün, fast sinnlich, vor allem, wenn ich aus einem Stück Buchenwald komme, diesem warmen, lichten, halbschattigen Ort der Kühle, dann in die flirrende offene Landschaft, wo es wogt und changiert. 

Das Herz will fast zerspringen vor Freude über das Leben. Für einen Moment ist alles vergessen, was Ärger macht oder traurig, wo Arbeit wartet und der Rücken schmerzt. 

Jedes Jahr am Anfang, wenn der Raps in voller Blüte steht, denke ich, es kann nicht mehr schöner werden. Und dann kommt diese Zeit mit der Gerste. 

Hach. 

29.5.23

Sport

Diese Saison bin ich nicht als Turniertrottel unterwegs. Oder Groom, wie es im offiziellen Turniersprech heißt. Quarta macht Abitur, da passen die aufwändigen Campingwochenenden mit Pferd nicht so gut rein. Dafür haben wir gestern den Tag genutzt, um zu dem großen Spitzensport in Norddeutschland zu fahren, auf den Kronshof direkt südlich der Elbe. 

Dieses Turnier ist immer etwas Besonderes. Nicht nur, weil tatsächlich internationale Weltklasse-Reiter*innen und -Pferde am Start sind, sondern weil es zugleich auch ein riesiges Breitensportfestival ist im Grunde. Wir normalen Familien zelten neben den Teams der großen Höfe, auf den zwei Ovalbahnen gibt es Prüfungen jeder Klasse, rund 600 Paarungen starten und super viele unserer Freund*innen sind da. Dieses Jahr wie gesagt auch wir nur als Zuschauer*innen. 

Und weil es das einzige Turnier außerhalb der Weltmeisterschaft und außerhalb Dänemarks ist, an dem auch viele Reiter*innen aus Schweden und eben Dänemark teilnehmen hier bei uns in der Nähe, ist es toll, viele von denen reiten zu sehen, die wir seit Jahren, oft seit sie Jugendliche waren, beispielsweise auf dem großen Indoor-Festival in Herning gesehen haben, zu dem wir gerne fahren. Das macht Spaß. Und hebt das Niveau des Sports in der Breite. 

Ein wunderbarer Tag in der Sonne war das. Und die Tribünen an den Bahnen sind ganz original isländisch: ein Wall aus dem Aushub des Bahnbaus. Wo wir auf dem Boden oder mit unseren mitgebrachten Campingstühlen sitzen. Familiär eben. Und für Pferdesport eher rustikal. Wie wir ja auch.



26.5.23

Gewaltlosigkeit ist Gewalt

Bei all den überaus absurden rhetorischen Verrenkungen der letzten Wochen, in denen die Gesetzesbrecher*innen innerhalb der Regierung und von der parlamentarischen Opposition, all diese Radikalen, die wider jedes Wissen sagen, dass wir mit dem Umbau, der Wärmewende, der Dekarbonisierung noch Zeit haben, in denen diese also behaupten, gewaltfreier Widerstand sei Gewalt und Opposition sei organisiertes Verbrechen, musste ich öfter an die radikalen Äußerungen der CSU-, CDU-, vieler SPD- und FDP-Leute während der Auseinandersetzungen in den 80ern um Pershings, Startbahn West, Brokdorf, Kalkar und Wackersdorf denken.

Die Irren unserer Zeit stehen dabei ja wirklich in der Tradition von Friedrich Zimmermann, der mir auch das Vorbild von Olaf Scholz zu sein schien, als der Innensenator in Hamburg war. Zu Zimmermann hat Heinz Rudolf Kunze damals ja ein tolles Lied geschrieben. Aus Mastodon fischte ich dann gestern den Hinweis auf einen anderen intensiven Text von ihm. Damals war er einfach ein wirklich guter Texter. 1984 schrieb und performte er seine Variationen über einen Satz des Bundesinnenministers aus dem Monat Juli des Jahres 1983. Und dem ist auch heute nichts hinzuzufügen.

Mutloses Abwinken
ist Mut
Tatenloses Zusehen
ist Tat
Rechtloser Zustand
ist Recht
Hoffnungslose Anpassung
ist Hoffnung
Rettungslose Verzweiflung
ist Rettung
Skrupelloser Zynismus
ist Skrupel
Schonungslose Ausrottung
ist Schonung
Erbarmungsloses Dreinschlagen
ist Erbarmen
Gnadenlose Zukunftsvernichtung
ist Gnade
So hätten sie's gern
gewaltloser Widerstand
ist Gewalt
widerstandslose Gewalt aber
Ist nur Widerstand
gegen die Gewalt der Gewaltlosen

Und ein ärmelloses Hemd
ist ein Norwegerpullover
Und George Orwell
ist Walt Disney


25.5.23

Glück

Wenn du nach drei Tagen Bahnfahren, Workshops und Kreativarbeit zurück aufs Land kommst – und drei Fohlen auf der Weide spielen. Und du dich auf die Bank setzt, die du da aufgestellt hast, das Gesicht in die Abendsonne hältst, die Füße baumeln lässt. Wenn dann die Fohlen erschöpft ausruhen und ihre Mütter entspannt grasen. Wenn drüben im Haus die Sauna aufheizt und die Hunde unter der Bank liegen. 

Dann denke ich wieder, wie gut die Entscheidung war, aufs Land zu gehen. Wie es mich immer wieder in schnellster Zeit auftankt und besser macht. Wie sehr sich die knappe Stunde lohnt, die sich eine Fahrt seitdem verlängert. 

Dann merke ich, was für Glück ich habe. 

24.5.23

Orban gefällt das

Vor allem in frühen Phasen ist ein Terrorregime schwer zu erkennen. Aber zu den untrüglichen Signalen gehört wohl, dass es seine Gegner*innen als Terroristen bezeichnet. Dann sollten wir hellhörig werden. Ein weiteres untrügliches Zeichen ist eine geduldete, schleichende Aushöhlung der Gewaltenteilung, so wenn die Exekutive agiert, als wenn beispielsweise eine Verhaftung bereits ein Schuldspruch sei. Oder wenn Regierungsmitglieder von ihren Gegner*innen sprechen, als wären sie verurteilte Straftäter*innen. Wenn sie den Versuch unternehmen, Gerichten Entscheidungen zu diktieren. 

Am Ende der frühen Phase eines Terrorregimes wird es dann deutlicher. Regierungsmitglieder schlagen dem Parlament nicht mehr vor, Gesetze zu ändern, sondern ignorieren sie einfach. Der Übergang in die Zustimmungsdiktatur wird dann davon begleitet, Entscheidungen mit Umfrageergebnissen zu begründen. Dann ist Widerstand nicht nur legitim sondern geboten. Dann ist das Terrorregime etabliert. 

Oder, wie Orban sagen würde: eine illiberale Demokratie. 

21.5.23

Die Deutsche Religion

Die deutscheste aller Religionen ist ja wohl der Spargelkult. Ich bin ein Anhänger dieses Glaubens. Aber nach Jahren einer geradezu zelotischen Richtung bin ich in die etwas lockerere, synkretistische Denomination gewechselt.

Und so haben wir eine Vielzahl großartiger Gerichte entdeckt. Aktuell mein liebstes gab es gestern. 

Für diese Quiche nehmen wir einen Blätterteig, der auf ein mit Olivenöl gefettetes Email-Blech gelegt wird und vorgebacken. Danach sehr reichlich ein Orval Trappist, den besten butterkäseartigen Käse, den ich kenne. Und darauf grünen Spargel, den ich vorher sechs Minuten im Dampfgarer hatte. Etwas Olivenöl, etwas Læsø-Salz, etwas Pfeffer, fertig. Gut 10min fertigbacken. 

Die bei uns, die Fleisch essen, dekorieren die Quiche noch mit etwas gekochtem Schinken, aber das muss nicht. Dass es aber so flexibel ist, macht es uns leichter. 

20.5.23

Musik und Menschen

Vor sehr viele Jahren waren wir ein paar Mal bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, damals das interessanteste Kammermusikfest im Norden Deutschlands, inspiriert von Donaueschingen im Grunde. Letztes Jahr hat Constantin Stahlberg mit seiner Stiftung und seinem Kultur Gut Hasselburg ein neues Kammermusikfest gegründet, dessentwegen wir in den Freundeskreis eingetreten sind – und das dieses Wochenende seine zweite Auflage erlebt.

Gestern waren wir den Tag da, haben zwei Konzerte des Eliot Quartetts erlebt, die ganz wundervoll waren. Die Entdeckung des Abends war dabei für mich der "Langsame Satz" von Anton von Webern, der als eine Kompositionsübung entstanden ist und aus der Anfangszeit seiner Studien bei Schönberg stammt. Noch ganz in der Hochromantik angesiedelt, aber ohne die Schwülstigkeit.

Die andere Entdeckung des Abends war für mich, dass ich immer noch nicht mit Brahms warm werde. Auch das große Klavierquintett langweilt mich wie bisher fast alles, was ich von ihm gehört habe. Das ist ungewöhnlich vielleicht, weil ja so viele Menschen ihn verehren. Darum höre ich auch immer wieder hin, war hochmotiviert, es toll zu finden. Klappte aber nicht. Anders als Schumanns Klavierquintett im ersten Konzert, das ich ganz wunderbar fand und empfand. Und das so anders klang als letztes Jahr mit dem Notos Quartett, das am gleichen Ort ebenfalls dieses Stück spielte (aber in der Reetscheune, also mit einer super trockenen Akustik ohne Hall, dieses Mal im Barocksaal des Herrenhauses).

Was für eine Bereicherung ist dieses Kammermusikfest für unsere Gegend hier. Auf diesem inspirierenden Gut, in familiärer Atmosphäre, locker, trotzdem gediegen. Womit wir beim zweiten Teil der Überschrift sind.

Denn das Besondere an Kammermusik hier auf dem Land und in Reichweite zu Hamburg ist das Publikum. Neben einigen jungen Menschen und wenigen in unserem Alter sind die meisten Männer zwanzig Jahre älter als ich und die Hälfte ihrer Frauen ebenfalls, die andere ist in meinem Alter. Viel altes Bürgertum aus Hamburg, das sich durch große Kultiviertheit bei geringem Protz auszeichnet. Etwas, das ich schon immer sehr mochte, auch wenn wir da logischerweise nicht zugehören, denn wir stammen ja nicht von altem Geld ab. Aber es sind Menschen, mit denen wir leicht ins Gespräch kommen – denn das ist Teil des Festes: zwischen den beiden Konzerten ist ein Imbiss inbegriffen in der Scheune und auf dem Rasen, um genau das zu tun. Gespräche zu führen miteinander und mit den Künstler*innen – und mit denen es unterhaltsam und anregend ist. Kleidung zwischen britisch und Landadel, auch wenn einige Anzüge inzwischen etwas schlottern.

Morgen sind wir noch einmal zum Abschlusstag mit jungen Künstler*innen und sehr abwechslungsreichem phantasievollen Programm. Eher eine Martinée. Darauf freue ich mich sehr.

17.5.23

Beobachtungen (Kommunalwahl)

 Mit zwei Tagen Abstand doch noch ein paar Überlegungen zur Kommunalwahl in Schleswig-Holstein und ganz konkret bei mir auf dem Land. Denn ich finde es fast etwas schade, dass diese Wahl so wenig im medialen Fokus ist außerhalb unserer Lokalmedien – lassen sich doch einige Dinge daraus lernen für die aktuellen Debatten und Strategien auch über die kommunale Ebene hinaus.

Lokal ist lokal ist lokal

Eine Binse, aber es zeigt sich neben allen Trends, die durchschlagen, dass immer dann, wenn ein lokales Thema oder lokale Menschen sichtbar sind, diese auch die Wahl dominieren. In meiner direkten Nachbarschaft zeigte es sich an zwei Stellen: In der Kleinstadt bei mir, Eutin, gewinnen die Grünen richtig, richtig deutlich und weit über dem Trend – weil der (neue) grüne Bürgermeister beliebt ist und frischen Wind bringt und Menschen ihm offenbar den Rücken stärken wollen. In der Dörfer-Gemeinde auf der anderen Seite dieser Kleinstadt gewinnen zwei Gruppen sehr deutlich, die sich in den letzten Jahren klar gegen die bisherige Mehrheit positioniert hatten, die klare Änderungen versprochen haben und denen es gelingt, den nicht-populistischen Unmut der Menschen zu bündeln. CDU und eine neue Wähler*innen-Gemeinschaft gewinnen weit über den Trend hinaus. 

Und auch im ganz kleinen lässt es sich sehen, an den genauen Stimmen im Wahllokal - weil wir hier die Besonderheit haben, dass "nur" Personen gewählt werden, auch wenn sie den Parteien zugeordnet sind. Viele wählen darum alle drei Personen einer Partei, aber, wie das Bild hier zeigt, eben nicht alle (abgebildet sind die Stimmen in "meinem" Wahlkreis, in dem es zwei Wahllokale gibt). Und die, die in den Dörfern des Wahllokals wohnen, bekommen mehr Stimmen als die anderen. Das schwankt etwas. Nicht so stark, wie ich hoffte und dachte, aber doch messbar.

Stadt und Land driften immer mehr auseinander

Viel auffälliger als erwartet ist der radikale Unterschied zwischen Stadt und Land bei dieser Kommunalwahl. Noch extremer als bei der Landtagswahl und bei der Bundestagswahl. Konkret dominieren die Grünen in den (ja nun hier wirklich nicht riesigen) Großstädten. Und die CDU auf dem Land. Auch da gibt es Unterschiede, klar. An unserer Ostküste sind die Grünen immer noch stärker als an der Westküste. Und in meiner besonders ländlichen Gemeinde (immerhin 15 Dörfer mit zusammen rund 3.000 Einwohner*innen, das kleinste Dorf hat gerade mal 14 Haushalte) haben wir mit einem winzigen Team und wenig Sichtbarkeit das beste aller dörflichen Ergebnisse in unserem Landkreis erzielt, über dem Landesschnitt.

Die Radikalisierung der Bundes-CDU stärkt die Nazis

Bis zum Beginn der Kampagnenoffensive von Friedrich Merz in den letzten Wochen lag die CDU in den Umfragen zur Kommunalwahl mit Zuwächsen weit, weit vorn. Und unser Ministerpräsident ist ja auch ein Linksabweichler innerhalb der CDU. Genosse Günther nennen sie ihn spöttisch. Am Ende aber blieb die CDU unter ihren Zielen – und da, wo die AfD antrat, also vor allem in den Kreistagswahlen, hat sie enorm zugelegt und ist die eigentlich größte Gewinnerin der Wahl. Merz' Strategie geht komplett nach hinten los, das kann man recht deutlich sehen. Sein Glück, wenn man es so nennen will, ist, dass dieses Ergebnis kaum bundesweite Beachtung findet. Ihm und der CDU wäre zu wünschen, dass sie es sich noch mal genauer ansehen.

Das widerspricht ein bisschen dem ersten Punkt - und es schlägt auch nur da durch, wo eben die direkte Nähe nicht so eine Rolle spielt, beispielsweise bei der Kreiswahl. Es ist da durchaus auffällig, wie sehr Kreis- und Gemeindeergebnisse voneinander abweichen. Und vor Ort ist die CDU auch nicht so radikalisiert wie im Bund. 

16.5.23

Es geht los

Das erste Fohlen ist da, drei sollen es dieses Jahr werden, wenn alles losgeht. Passend am ersten Tag, der nicht mehr schön und warm war, wollte es also raus. Naja. Wir freuen uns trotzdem. Es ist ein Falbe und ein Hengst. Auch, wenn ich erst dachte, es werde ein Braunfalbe sein, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass es ein Mausefalbe ist. Zumal seine Mutter wahrscheinlich auch mausfalben ist. 

Herzlich Willkommen, kleiner Áli. Mehr Fotos im Pferdeblog.

Áli von Heidhörn mit seiner MutterÁli von Heidhörn mit seiner MutterÁli von Heidhörn mit seiner Mutter



13.5.23

Erstaunlich

… finde ich, wenn eigentlich vernunftbegabte Menschen, die ein gerüttelt Maß an Haltung haben, all dies über Bord werfen, wenn ihnen ein billig-effektvoller Text über den Weg läuft, der ihr Gruppenunbehagen halbwegs elegant formuliert. 

Zumindest vermute ich, dass es darum geht, wenn sie einen Link auf dieser facebookigen Plattform drüben teilen, in dem es offenbar um diese Plattform geht. Große Selbstbefriedigungsvermutung. 

Aber was weiß ich. Ich klicke nicht. Nicht mal, wenn ihr alle sagt, das sei ein toller Text. Wenn ihn jemand auf einer demokratiezersetzenden Plattform eines ehemaligen Verlages publiziert, dann ist mir das egal. Denn dafür hat sie sich ja entschieden. Sie ist ja bewusst Ressortleiterin einer Hetz- und Desinformationsseite. Dann können wir dies eine sprichwörtliche Korn auch aussortieren, das sie vielleicht gefunden haben könnte. Wenn wir einen Kompass zur Hand haben, werden wir das sicher tun, oder?

12.5.23

Parallelgesellschaft

Am meisten fasziniert mich in den letzten Wochen, wie sehr quasi alle journalistischen Medien mitsamt einem Teil "der Politik" nur noch eine Parallelgesellschaft abbilden – und wie verschwindend deren Relevanz in der Breite zu sein scheint. Aufgefallen ist mir das als Medienextremnutzer inklusive Diskussionsmedien im Kommunalwahlkampf auf dem Land in einer CDU-Hochburg.

Beispielsweise spielte die Desinformationskampagne der CDU über privates Heizen exakt keine Rolle in Gesprächen. Und wenn jemand das Thema ansprach, war es ganz anders als erwartet – eher ein "Ist irgendwie doof für mich, aber muss ja sein". Selbstverständlich haben einige CDU-Kandidaten hier auf den Dörfern in ihren alten Häusern in den letzten Jahren Photovoltaik und Wärmepumpen eingebaut. Was zum Teil auch daran liegt, dass eine bestimmte soziale Schicht für die kandidiert, klar. Selbstverständlich waren nur drei CDU-Gemeindevertreter als befangen rausgegangen, als das Konzept für die PV-Freiflächenanlagen in der Gemeinde beraten wurde. Weil sie nämlich schon mal ihren Bedarf angemeldet haben. So wie die meisten Landwirt*innen.

Mir ist völlig schleierhaft, wie die CDU und die von Fossilenergieinvestorinnen finanzierten Medienhäuser eine Masse jenseits der für Verschwörungserzählungen offenen Gruppen erreichen wollen, wenn sie ihre Kampagnen gegen die Vernunft, die nahezu alle Hausbesitzer*innen hier auf dem Land gerade an den Tag legen, fortsetzen.

Und mir ist völlig schleierhaft, wie die Hysterie weitergehen soll, die bis in die Medien hinein herrscht, die ich konsumiere. Quasi kein Mensch, mit denen ich sprach in den letzten Wochen hier auf dem Land, hatte irgendwas davon so gelesen, dass es einen Eindruck hinterlassen hatte. Und in den Lokalteilen der Medien spielt das Thema auch keine Rolle - außer rund um die Diskussion, was denn die Stadtwerke an Nahwärme und Wärmenetzen gerade umsetzen. Also nur den Positivteil der Diskussion. Und beobachtet mal die Menschen, die noch Zeitungen kaufen: meistens nehmen sie sich direkt das "zweite Buch" vor, also den Lokalteil. 

11.5.23

Gold

Ich finde wenig so schwer in Worte zu fassen wie Düfte. Vielleicht habe ich darum auch nicht so gute Dufterinnerungen. Ja klar, wenn ich etwas wiederrieche, erinnere ich mich. Aber wenn ich im Winter an Raps denke, habe ich nur Honig in der Nase, weil das die völlig unzureichende Beschreibung ist, die ich dafür kannte. 

Ist das eigentlich normal, im Sinne von: geht das vielen so, dass sie Gerüche nicht imaginieren können?

Jedenfalls Raps, unser Gold. In diesen Wochen ist es nicht nur wunderschön anzusehen - sondern jeder Schritt vor die Tür, jedes Öffnen eines Fensters bringt den ganz besonderen Duft heran. Für mich riecht es gelbgold. So riecht gelbgold. So intensiv wie englische Rosen, aber eben nicht zartrot sondern massivgelb.

Massiv, weil es irgendwie schwer riecht. Schwer, blumig, auch etwas nach Honig, nach Nektar, ein bisschen wie der Geschmack, wenn wir als Kinder an den Blüten der Taubnesseln lutschten. Aber immer noch bleibt es ungelenk beschrieben.

Eines aber ist toll damit: in diesen Tagen riecht es überall, im ganzen Landkreis, immerzu danach.

Der Kopf meines Pferdes vor einem Rapsfeld, aus dem Sattel aufgenommen


10.5.23

Nicht woke

Ach ja. Ich weiß es wirklich nicht. Hatte ja gerade ein, ja, leicht geschwätziges, aber sehr gutes und amüsantes Buch zu dem Thema gelesen gehört, fühle mich also nicht so direkt angesprochen, wenn die Frage aufkommt, wieso erst ein mittelalter Mann ein Buch über #metoo schreiben muss, damit das alle lesen wollen. Mich interessierte es auch und vor allem, weil ich in dem Laden da ja Leute kenne, weil ich nah genug am Medienzirkus bin, weil ich die Berichterstattung über den Chefredakteur relativ intensiv verfolgt habe, weil ich „den Freund“ von früher kenne, aus seiner Hamburger Zeit.

Und es hat mir, ich bin gestern endlich fertig geworden, auch Spaß gemacht, es zu lesen hören. Vor allem mag ich den lakonischen Stil, auch wenn mir die Gen-Z-Pseudotonalität des Boomerautors etwas auf die Nerven ging und er echt nur ein mittelguter Sprecher ist. 

Die Tristesse und Ambivalenz gefällt mir, vieles ist wunderbar leiselustig, zumindest wenn ich die Muster der Protagonist*innen kenne. 

Lese-/Höremfehlung? So mittel. Für „uns“ Medienbubble mit Berlin-Connection sicher. Für all die Menschen in meinem Leben, die nicht mal davon gehört haben, dass dies Buch erschienen ist (was quasi alle sind, die ich außerhalb des Berufs kenne) – eher nicht. 

Was mich allerdings vollkommen irritiert hat die gesamte Zeit des Hörens: dass es extrem albern und doof ist, das Ganze in einen TV-Sender zu verlegen und die Bild immer wieder Thema sein zu lassen. Zum einen passt die Weltherrschafts-Attitüde des Döpfner-Klons nicht zum Setting Sender. Und zum anderen ist es ohnehin so, dass Döpfner und Reichelt so präzise beschrieben sind (bis hin zur kahl werdenden Stelle auf dem Kopf bei Reichelt, wenn er den Kopf nach vorne neigt), dass zumindest ich sie die gesamte Zeit sah. Also ihr Bild vor mir sah. 

Was ich extrem gelungen finde: das (abrupte) Ende. Das ist toll. 

9.5.23

Gefahr

Ungefähr drei Wochen, bevor die Kampagne losging, die zumindest für mich erst im Laufe der Zeit und mit der plötzlichen Erinnerung an dieses drei Wochen vorher als Kampagne wirklich erkennbar wurde; mit ungefähr diesem Vorlauf hörte ich die ersten Gerüchte und „Fragen“ aus dem Umfeld einiger Verbände. 

Interessanterweise als erstes über die Finanzierung des Think Tanks oder wie immer man das bezeichnete. Erstmal nur Geraune über amerikanische Philanthropen und so was. Wahrscheinlich testweise, ob es nicht eine gute Vaterlandslosegesellengeschichte werden könnte. 

Und wahrscheinlich war es auch Zufall, dass dieses Raunen in diesen Umfeldern ungefähr zu einem ähnlichen Zeitpunkt begann, aber nie irgendeinen Zusammenhang damit hatte, als erstmals seit dem Regierungswechsel ein Entwurf einer Normsetzung vor der Abstimmung in den Expert*innen- und Ministerienkreisen auftauchte.

Ich stell nur Fragen. 

Als Kommunikator und jemand, der selbst vor allem als Kreativer Kampagnen entwickelt hat und um die Schönheit einer scheinbar zufälligen Gleichzeitigkeit von zunächst unverbundenen Elementen einer perfekten Orchestrierung weiß, stehe ich voller Bewunderung vor dem Beginn der Kampagne, der so perfekt war. Denn auch ich sprach irgendwann mit Menschen darüber, dass ich mich frage, ob sich ein persönliches Problem zusammenbraue, da ging es noch um etwas anderes allerdings, aber auch um ihn. Der Effekt war dabei, dass ein erster Zweifel gesät war, der das große Bild zu verschleiern half. 

Ich stell nur Fragen. 

Verständlich wird die Kampagne ja nur, wenn klar ist, wieso er. Und wieso jetzt. Wieso er so eine große Gefahr ist. Was damit zusammenhängt, dass diese Gefahr für die, die nicht konkret bedroht sind, so unspezifisch und erst unsichtbar war. 

Denn so wie vielen anderen war auch mir vor der Kampagne nicht klar, wieso sie sich so auf ihn fokussieren würden: weil jemand, der nach zehn Jahren leitend in einem Ministerium neun Jahre Zeit hatte, sich auf diesen Job im Detail vorzubereiten, eben mehr durcheinander bringen kann als jemand, die sich erst einarbeiten müssen. Und Expertise und Vorbereitung gefährlich sind. Weil sie etwas zu verändern drohen. 

Aber ich stell ja nur Fragen. 

8.5.23

Gutes Wetter

Und fällt immer wieder auf, wie sehr sich unsere Vorstellung von „gutem Wetter“ verändert hat, seit wir in Weidewirtschaft machen. Ja, so was wie Sonnabend mit 7 Grad und Feuchtigkeit, Regen war es dann ja irgendwie nicht mehr, finden wir auch nicht so cool. Das gleiche Wetter bei 10-15 Grad aber nennen wir „gutes Wetter“. Jedenfalls eher als 20 Grad mit leichtem Wind und null Regen über Tage im Frühjahr. Das ist kein gutes Wetter. Da wächst dann zu wenig, da vertrocknet zu viel. 

Darum sind auch unsere Emotionen dem Wetter gegenüber oft andere als die im Radio. Das sind ja meistens Menschen aus der Stadt, die sich über wochenlange Trockenheit bei strahlender Sonne freuen. Glücklicherweise finden unsere Pferde übrigens Regen und auch Kälte sehr viel besser als Sommer und Staub. Passen wir halbwegs zusammen. Und wenn wir sie zur Ausbildung ans Haus holen, können wir sie bei so mittelgutem Wetter durchs Fenster beobachten. 

Zwei Pferde im Garten durch das Fenster fotografiert


6.5.23

Irre oder dumm?

Tatsächlich frage ich mich in der letzten Zeit immer häufiger, ob unser Finanzminister irre, politisch panisch oder dumm ist. Jüngstes Beispiel ist diese Äußerung (zwar als "Team Lindner" gelabelt, aber in Varianten immer wieder gesagt, ich vermute, dass es auch hier eine Art Mitschrift einer Rede von ihm ist):

Tweet von Christian Lindner: "Bevor wir über soziale und ökologische Ziele in dieser Gesellschaft diskutieren, müssen wir uns vergewissern, dass unser wirtschaftliches Fundament funktioniert und dauerhaft stabil ist. Erst kommt das Erwirtschaften, danach kommt das politische Verteilen. TL #Dialogtour #JETZT"

Vorsichtshalber als Screenshot eingebaut, hier ist der Tweet zurzeit online. Was mich so irritiert an dieser Äußerung, ist, dass sie in sich komplett irre ist. 

Denn zum einen konstruiert sie einen Widerspruch, der keiner ist. Sie behauptet eine zeitliche Abfolge ("bevor"), die es nicht gibt – weil, einmal etwas verkürzt ausgedrückt, gerade so soziale und ökologische Ziele einer Gesellschaft ein dauerhaft stabiles wirtschaftliches (und politisches) Fundament schaffen. Mindestens aber hängen beide Dinge (wenn ich sie als getrennte Dinge betrachten will) doch direkt zusammen.

Und zum anderen hat das Mantra des zweiten Satzes exakt gar nichts mit dem ersten Satz zu tun - tut aber so, als ob es entweder den ersten Satz begründet oder ausführt, das ist etwas unklar sprachlich. Tatsächlich aber hat eine gesellschaftliche Verständigung über soziale und ökologische Ziele nichts (in Worten: gar nichts) mit "politischem Verteilen" zu tun. Sondern die Diskussion über gesellschaftliche Ziele kommt gerade VOR jeder Form von politischer Verteilung, da diese sich ja an jenen Zielen orientieren müsste, wenn sie nicht korrupt oder willkürlich ist. Sowohl wie wir etwas erwirtschaften als auch wie wir etwas verteilen, hängt doch gerade davon ab, wie wir uns als Gesellschaft organisieren (wollen), also welche "sozialen und ökologischen Ziele" wir uns geben.

Mal abgesehen davon, dass "Erwirtschaften" und "politisches (!) Verteilen" auch irgendwie logisch nicht wirklich zusammenpassen, offenbart die gesamte "Argumentation" (wenn ich so nett sein will, anzunehmen, hier hätten wir eine Argumentation) die logische Schwäche und ökonomische Inkompetenz von Lindner, die ihm ja seit Jahren von Wirtschaftsnobelpreisträgern immer wieder bescheinigt wird

Anzunehmen, Wirtschaften passiere im politisch luftleeren Raum und eine Gesellschaft könne sich ausschließlich unter dem Primat "der" Wirtschaft organisieren und Ziele geben, ist nicht nur in unserem Land verfassungswidrig – sondern auch der (akademische) Sonderweg einer kleinen Gruppe quasi ausschließlich deutscher Ökonom*innen. Außerhalb autoritärer und libertärer Außenseiter*innen in der internationalen Diskussion wird dieses ja außerhalb Deutschlands so gut wie nicht mehr vertreten. Das an sich wäre bereits irre. 

Zusätzlich ignoriert es aber auch den größten Teil der politischen und ökonomischen Diskussion seit Lindners Geburt. Und das klingt dann eher nach Panik oder Dummheit. Wobei ich nicht genau weiß, welche Erklärung ich mir eigentlich wünschen sollte.

Aber inhaltliche doch auch noch was zum ersten Satz, gerade weil er in seiner Logik so irre ist: Denn selbstverständlich brauche ich als Unternehmer ein "dauerhaft stabiles" Fundament für meine Entscheidungen und für die Chance, meinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Darum engagieren sich ja so viele Unternehmen und Unternehmer*innen für eine demokratische, befriedete Gesellschaft, die reale Zukunftschancen hat. Darum werden sie aktiv, nutzen ihre Reichweite, ihre Einkaufsmacht, ihre Entscheidungsmacht, um etwas dazu beizutragen, wie die Gesellschaft über soziale und ökologische Ziele diskutiert. Nicht umsonst sehen sich immer weniger Unternehmer*innen von ihren Verbänden und der FDP vertreten, deren ideologische Panik und ökonomische Dummheit ihnen real und jeden Tag schadet.

5.5.23

Freizeitstress

So ein Landleben hat genau so einen Freizeitstress wie das Leben in der Stadt. Diese Woche beispielsweise, diese kurze, werden wir nicht einen Abend zusammen verbracht haben. Dienstag war Männerstammtisch. Mittwoch Feuerwehr. Gestern Frauenstammtisch. Heute Vorstand des Kulturvereins. Und nächste Woche geht es weiter: erst Gemeindevertretung, später noch Ortsverbandsmitgliederversammlung der Partei. 

Wie Mrs Bennett so empört feststellt in Stolz und Vorurteil: Eintönig? Das Leben auf dem Land ist doch nicht eintönig. 

Das stimmt. 

Gestern habe ich Spagetti mit Kartoffeln und Pilzen gekocht. Heute wird es ein Pilzrisotto geben. Und letztes Wochenende lag erstmals nur ein Stück Fleisch auf dem Grill. Sonst Käse und Veggiburger und so. Auch alles wie in der Stadt. Nur ohne den anderen Stress der Stadt. Nämlich. 

4.5.23

Morgengang

Ich mag jede Jahreszeit. Seit ich aber mit Klima, Wetter und dem Land lebe, seit ich jeden Morgen nicht nur die Tiere versorge, sondern die Herden kontrolliere, seit mein Morgengang drei Kilometer über die Wiesen ist - seitdem liebe ich am Frühling, dass jeder Morgen anders ist. 

Den einen Tag beginne ich mit einer Sonne, die schon Kraft hat. Den nächsten mit Wolken vorm Mund und eisigen Fingern. Am einen Morgen zieht der Nebel durchs Moor. Den anderen liegen die Junghengste entspannt auf dem Heu. Und am dritten sind die Weiden weiß vor Raureif. Da ist der Tag, an dem es Bindfäden regnet und nicht richtig hell ist. Und der, an dem es nach Sommer riecht. 

Und an der Senke, wo sich dieser natürliche Teich bildet, riecht es immer nach Fuchs. Wie gut, dass die Hühner eine Wohngemeinschaft mit den Ziegen bilden. 

Unsere Weiden im Morgennebel


3.5.23

Korruption

Es gibt ja zwei Gelegenheiten, zu denen ich alles über Korruption, Vermeidung von Korruption und Vermeidung des Anscheins von Korruption gelernt habe. Ob es noch andere gibt, weiß ich nicht. Aber beides sind Dinge, die (denke ich, zumindest für die, die nicht an sich Böse sind) künftige Korruption und vor allem die Grauzonen wie so genannte Vetternwirtschaft (gibt es dafür eigentlich ein modernes, für jüngere Menschen verständliches Wort?) relativ zuverlässig verhindern. Und wenn ich beide Gelegenheiten nicht hatte, ist das vor allem in den Naivität geschuldeten Fällen wahrscheinlich ein echtes Problem.

Das eine ist die Arbeit in einem internationalen Unternehmen, das seine Ethik-Standards aus den USA bezieht. Denn während viele Menschen, die sich gerne unwidersprochen widerlich benehmen wollen, oft sagen, Deutschland sei ja so schlimm und korrekt und so was, ist das nichts – in Worten: nichts – im Vergleich zu Kulturen, die von Achtsamkeit oder von hohen Strafen für widerliches Verhalten geprägt sind. In jedem US-Unternehmen, in dem ich war, sind ausführliche, jährliche Ethiktrainings und Antikorruptionstrainings Pflicht für alle Mitarbeiter*innen. Und vor allem in den Antikorruptionstrainings lernen Deutsche dann, dass vieles, was wir als völlig normales Verhalten empfinden, eigentlich schon mindestens auf halbem Weg in die Korruption ist. So wie auch nur befreundet zu sein oder mal zusammen Handball gespielt zu haben, angezeigt werden muss, wenn ich mit jemandem als Lieferant*in oder so was zusammenarbeiten will. Sonst ist das Korruption. Lernten wir alle in den Trainings dieser Unternehmen.

Das andere ist Kommunalpolitik. Weil direkt und unmittelbar vor Ort jede jeden kennt irgendwie, achten alle gemeinsam sehr darauf, dass niemand über irgendwas bestimmt, das dann zu eng an ihnen dran ist. Verwandt (was ja auch sehr oft der Fall ist auf dem Land) geht gar nicht. Bei sehr vielen Entscheidungen in kommunalpolitischen Gremien, Ausschüssen etc. ist immer irgendjemand befangen und geht raus und diskutiert nicht mit. Auch kommunalpolitisches Engagement ist also eine gute Schule dafür, nicht einfach durch Nicht-Nachdenken und Freundlichkeit auf abschüssige Pfade zu kommen.

Wenn ich beide Gelegenheiten nicht hatte, muss ich wahrscheinlich irgendwie anders an so Trainings kommen. Denn der "normale" (jaja, geht gar nicht das Wort) "gesunde" (auch das geht gar nicht, ich weiß) Menschenverstand reicht in unserer traditionell von Abhängigkeiten und Gefälligkeiten geprägten Kultur eben gerade nicht aus, um hier die richtigen Leitplanken für das eigene Verhalten zu finden. Finde ich interessant.

Aber zum Schluss noch was Schönes. Islandpferdeparadies sozusagen.

unser Hund vor der Stutenherde auf der hügeligen Weide in der Morgensonne


2.5.23

Sonne

Ich hatte mir so fest vorgenommen, dass ich keine Sonnenbrände mehr bekomme. Dass ich mich immer richtig eincreme. Und doch habe ich es an den ersten Tagen, an denen die Sonne richtig Kraft hat, wieder geschafft. Ich glaube, es ist der Wind.

Denn ja, es war richtig warm am langen Wochenende. Und ja, ich konnte endlich im T-Shirt auf den Weiden arbeiten, den Zaun fertig stellen, die Stromversorgung aufbauen, die Pferde umweiden, die Deckweide einrichten, die Zuchtstuten auf die Sommerweide treiben. Und so weiter. Und wieder habe ich nicht gemerkt, wie stark die Sonne ist, weil es schön, warm aber nicht zu warm war. Und der leichte Wind, der bei uns an jeder Stelle geht, die Haut wunderbar gestreichelt und gekühlt hat. 

Also sehe ich jetzt aus wie früher nach den ersten Tagen Strandurlaub, als ich so was noch machte. Oups. Nicht gut. Ab zweiter Tageshälfte Sonntag war ich dann mit der tollen Anti-Aging-50er-Sonnendings der Liebsten eingecremt. Viel besser.

Beschweren will ich mich aber nicht. Die Sonne tut ansonsten wirklich gut. Uns allen hier. Und nächstes Jahr denke ich bestimmt auch am ersten Tag dran.