Mit dem
einen oder
anderen habe ich immer wieder drüber geredet. Die meisten Leute in meinem Umfeld mit Kindern, vor allem solchen, die schon zur Schule gehen oder sogar schon Teens sind, wie meine beiden Großen, erleben es fast täglich: Es gibt nicht nur eine Kluft zwischen Onlinern und Nonlinern - sondern ähnlich wie schon eine Generation vorher mit dem Thema Videospiele (da war doch was) koppelt sich eine Generation von Eltern und Lehrenden zunehmend von der jungen Generation ab. Das ist schlecht.
Und weil es nicht nur mir so geht, dass ich oft der einzige im weiteren Umfeld meiner Kinder bin, der seine Kinder dabei ohne Angst aber mit einigermaßen Sachverstand begleiten kann, ihren Weg ins Web zu finden, finde ich, ist es an der Zeit, dass wir uns locker zusammen schließen und austauschen. Mir ist es heute aufgefallen, als ich eine Elternfortbildung konzipierte und plante, die am Gymnasium stattfinden wird, auf das Primus geht - und die ich als Referent bestreiten werde. Titel:
"Was machen meine Kinder eigentlich da im Internet?"
Mir geht es dabei nicht um die Konfrontation mit ängstlichen Eltern und inkompetenten Lehrenden - sondern um Aufklärung und Verstehen. Damit meine beiden jüngeren Kinder nicht mehr von ihren Lehrerinnen aufgefordert werden, für Referate doch einfach "Bilder von Google zu nehmen" (kein Witz!).
Ich habe darum
eine Facebook-Gruppe mit dem Namen "digital dads" gegründet. Vielleicht kann sie der Ort sein, an dem wir unsere Erfahrungen teilen, Ideen ventilieren, Thesen formulieren, uns gemeinsam mit Argumenten und Links versorgen. Was denkt ihr?
Und: Ich habe einen ersten Entwurf für ein Selbstverständnis von
digital dads geschrieben, den ich dort zur Diskussion stelle. Nein, kein Manifest, ich mag keine Manifeste. Aber ein paar Sätze, die versuchen, verständlich zu formulieren, was es ist, das mich und andere umtreibt:
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Wir sind digital dadsWir nutzen das Internet täglich mehrere Stunden - für die Arbeit, für Unterhaltungen und zur Unterhaltung. Wir sind digital pioneers, für die das Internet ein Lebensraum ist, in dem wir uns oft wohlfühlen - wie für unsere Kinder.
Wir finden, dass Lehrerinnen und Lehrer und Eltern sich mit sozialen Netzwerken, Instant Messaging und Onlinespielen beschäftigen sollen. Nicht jeder muss es mögen oder können, aber kennen.
Wir denken, dass Netzwerke und andere Onlinedingens zur Lebenswelt unserer Kinder gehören, ob frühere Generationen das gut finden oder nicht. Sich darin zu bewegen, ist eine Kulturtechnik. Sie zu lernen, Bestandteil der Medienerziehung.
Wir sehen, dass Lehrerinnen und Lehrer viel Unsinn über das Internet verbreiten und dass viele Eltern die Augen vor dem verschließen, was ihre Kinder online tun. Beides zu ändern, wollen wir unseren Beitrag leisten.
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