29.2.08

Die Profeten des Untergangs

Wir sind ja immer noch auf der Suche nach einer Kirchengemeinde, in der wir uns wirklich wohlfühlen. An sich sind wir in Poppenbüttel schon ganz zufrieden und fast jeden Sonntag dort im Gottesdienst gerade. Vor allem, dass die Kinder in den sehr guten und gut besuchten Kindergottesdienst parallel zur "großen Kirche" gehen können, freut uns und ist wunderbar.

Eine der Pastorinnen dort ist auch nicht nur klasse in ihrer Art zu predigen und Gottesdienst zu halten, sondern auch einladend und liebevoll. Aber am letzten Sonntag hat unsere Begeisterung einen Knacks bekommen.

Ich bin ja inzwischen eher konservativ in Glaubensfragen und beinahe evangelikal, jedenfalls ist mit die geistliche Armseligkeit, wie sie in unserer Ortsgemeinde herrscht, zuwider. Aber der Teilzeitpastor, der am letzten Sonntag predigte, war weit jenseits dessen, was ich ertragen mag. Und das hängt (neben einem abstrusen Nebensatz, der in etwa ging, dass man ja heute aus Talkshows geworfen werde, wenn man als Christ zu seinem Familienbild stehe - also echt, wie kann man so bekloppt sein, so was zu behaupten, das hat mich schockiert und rausgeworfen aus der Konzentration) vor allem an einem bigotten Alarmismus, wie er auch aus dem Streitgespräch von Parzany mit Volker Beck spricht, das idea diese Woche dokumentiert und in dem Parzany, der alte Popstar des evangelikalen Christentums, beklagt, man dürfe hierzulande ja schon fast nicht mehr dazu stehen, ein Christ zu sein. Volker antwortet ihm:
Deswegen ist Ihr Appell, Herr Parzany, „Steht auf, wenn ihr Christen seid“, völlig überzogen. Hier ist keine Freiheit gefährdet. Bei aller Kritik am Inhalt: Ich würde ihre Freiheit gegen jeden Repressionsversuch verteidigen! idea.de - Nachrichten des Tages - Detailartikel
So ähnlich ging es mir auch, das wollte ich dem Pastor in Poppenbüttel auch zurufen. Was für eine Verdrehung der Realität, zu behaupten, das Klima in diesem Land sei so, dass es für Christen anfange. gefährlich zu sein, wenn sie ihren Glauben vertreten, dass Christen in der Minderheit seien und mundtot gemacht würden.

Wer so argumentiert, zündet auch irgendwann Häuser an, befürchte ich. Und es entspricht nicht meiner Wahrnehmung. Ich darf und kann (und tue es auch) laut sagen, auch in meinem eher heidnisch geprägten Umfeld, dass ich Christ bin, dass ich die Evolutionstheorie maximal als halbwegs plausible Theorie sehen kann aber sie nicht für wahr halte, dass ich Ehescheidung und Abtreibung ablehne und so weiter. Mir ist noch nie Feindschaft begegnet, nie mehr als ungläubiges Staunen.

Leute wie Parzany und dieser Pastor leben anscheinend in einer anderen Welt. Oder sie brauchen die behauptete Feindschaft, um sich selbst besser zu fühlen. Absurd jedenfalls. Und fast noch mehr erschreckt hat mich, dass so viele Gottesdienstbesucher so begeistert waren von der Predigt und diesem Typ.

Ob wir doch in der falschen Gemeinde gelandet sind?

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Das höchste Gut einer Partei? Quark!

Es tut mir leid, aber ich finde, solche Sätze sind Quark:
Steinbrück bekundet Verständnis dafür, dass die Glaubwürdigkeit der SPD – das höchste Gut einer Partei – in Zweifel gezogen wird. Der Kommentar - Politik - FAZ.NET - SPD: Geisterfahrer Beck
Denn das höchste Gut einer Partei ist die Durchsetzung ihrer Ziele. Sicher, wir Grünen in Hamburg haben gerade das Glück, dass wir eben gerade nicht vor der Wahl die jetzt realistischste Option ausgeschlossen haben, wie wir einige unserer Ziele durchsetzen könnten. Aber trotzdem nervt mich das Glaubwürdigkeitsgefasel, in das sich SPD und Grüne gerade reinziehen lassen, massiv.

Politik ist immer der Kompromiss für das Machbare. Und kann in einer Demokratie mit Verhältniswahlrecht nie etwas sein, das mit reiner Lehre zu tun hat oder mit großartigen, monstranzartigen Ansprüchen an Reinheit und Glaubwürdigkeit.

Ich sehe es so: Wenn es beispielsweise den Grünen gelingt, in den nächsten Jahren in Hamburg einige ihrer Ziel durchzusetzen, dann werden das die Wählenden auch honorieren. Genauso wäre es auch mit der SPD. Klar, dass sie nicht aus der Opposition heraus in einen Wahlkampf ziehen kann, der ein Bündnis mit der so genannten Linken ankündigt, dafür ist die Grundstimmung in diesem Land zu alarmistisch (und dazu sind die Rechten der SPD immer schon strategisch und kommunikativ zu überlegen gewesen). Aber jetzt vier Jahre (oder im Bund ein Jahr) zu zeigen, dass es geht und dass sie ihre Ziel durchsetzen kann, würde den Rechten ihre Panikstrategie verhageln.

Ich finde, die SPD ist gerade sehr dumm. Und ich finde den Beschluss, in Hamburg ein Bündnis mit SPD und "Linken" auszuschließen, den unsere Mitgliederversammlung gestern gefällt hat (naja, nicht direkt, aber die Ablehnung des widersprechenden Antrags ist ja was Ähnliches) überflüssig.

So lange die SPD nicht die Kraft hat, gestalten zu wollen in diesem Land, so lange treibt sie die Grünen in neue, ungeliebte Bündnisse. Und mittelfristig wird sie zerrieben werden zwischen einer sich liberalisierenden CDU (zwangläufig, an der Seite der Grünen) und einer sich beruhigenden und weniger reaktionär werdenden Linkspartei.

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25.2.08

Weiter so? Oder Aufbruch? Die strategische Chance der Grünen

Hat irgendwen die Wahl in Hamburg überrascht? Ehrlich? Zwei Sachen haben mich gefreut: Dass die ehemaligen Liberalen es nicht über die 5% geschafft haben. Und dass die Reaktionäre von der so genannten Linken so relativ schwach geblieben sind. Ansonsten?
Die SPD hat zwar zugelegt, ist aber meilenwert von den Werten entfernt, die sie Jahrzehnte lang scheinbar für sich gepachtet hatte, was Teil des Problems darstellt. Die CDU hat verloren und muss nun koalieren, die Grünen sind in Hamburg jetzt eine bürgerliche Partei und haben einen Großteil ihrer realitätsfernen Flitzpiepen an die sog. Linke verloren, die aber auch lange nicht so gut abgeschnitten hatte wie von vielen befürchtet und von ihr erwartet. Die FDP, ach lassen wir das. Das Großstadt-Dilemma der Hamburger SPD [Lummaland - das Weblog]
Eben.

Wie schon in Hessen habe ich mir die Ergebnisse in den grünen Hochburgen etwas häher angeguckt - und es ist wieder so, dass dort die Linke auf Kosten der Grünen besonders gut abgeschnitten hat (beispielsweise in Altona: Grüne -8,1, Linke +9,6; Eimsbüttel-Ost: Grüne -7,0, Linke +6,7). In den bürgerlichen Hochburgen wie Volksdorf und Bergstedt dagegen haben die Grünen kaum verloren und spielen die Linken kaum eine Rolle.

Vor der Wahl, im November, habe ich die These vertreten, dass es inzwischen ein liberale Milieu an Grün-Wählern gebe - und da die Partei viele "linke" Wähler verloren hat, ist das jetzt noch stärker so. Immerhin gibt es, so lese ich aus dem Wahlergebnis, rund 10% Wählerinnen und Wähler in dieser Stadt, die eine bürgerliche, liberale, umweltfreundliche, engagierte Politik wollen - mit den Schwerpunkten Umwelt und Schule, vielleicht auch Freiheitsrechte und Verkehr.

Strategisch sehe ich deshalb zwei Optionen, die ich gleich wertvoll finde (wenn auch beide nicht wahrscheinlich sind, aus unterschiedlichen Gründen):
  • Eine mehr oder weniger stabile Regierung mit der CDU, was uns Grünen neue Optionen eröffnet und die Parteienlandschaft nachhaltig durcheinanderwirbelt.
    Ich sehe das ehrlich gesagt nicht, weil ich nicht erkennen kann, wie die CDU über ihren Schatten springen soll. Schon vor Verhandlungen Punkte, die einem potenziellen Partner wichtig sind, als nicht verhandelbar zu bezeichnen, ist ein deutliches Signal. Mal von der kulturellen Distanz zu den unangenehmen Jüngelchen abgesehen, die in der neuen Generation für die CDU in Mandate streben.
  • Eine Koalition mit der SPD, die sich im Parlament zur Wahl stellt und eine Minderheitsregierung bildet.
    Ich sehe das ehrlich gesagt nicht, weil ich nicht erkennen kann, wie die SPD über ihren Schatten springen soll. Dabei wäre das ein Szenario, das ich überzeugend fände: In Hessen und Hamburg lassen sich SPD-Kandidaten wählen, wir bilden gemeinsam Minderheitsregierungen, dann lässt die SPD die Koalition im Bund platzen und Beck oder wen auch immer zum Kanzler wählen - und aus der Macht heraus hätte sie ein Jahr Zeit, die heraufziehende Rotesockenkampagne der CDU ins Leere laufen zu lassen und zu zeigen, dass dieses Land wie jedes zivilisierte Land Minderheitsregierungen aushält, ja sogar handlungsfähiger wird als gerade jetzt.
Ich weiß, beide Szenarien sind nur Träume. Schwarzgrün wird nichts in Hamburg, weil es keine tragfähigen Kompromisse geben wird. Und die linke Mehrheit in diesem Land ist nicht nutzbar, solange die SPD mehr Angst vor den Wählern hat als Gestaltungswillen.

Schade, denn es zeigt sich, dass gerade die Grünen in der komfortablen Lage sind, nun eine halbwegs homogene Wählerschaft zu haben (siehe oben wegen der Flitzpiepen) - und aus einer Äquidistanz zu allen anderen wirklich das umzusetzen, weshalb sie einmal angetreten sind: Die Parteienlandschaft zu verändern, Verkrustungen aufzubrechen und ein oder zwei zentrale Politikbereiche wirklich zu verändern.

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24.2.08

Die allerbesten Blogs oder so

Gerade wenn Menschen und Journalisten immer wieder kopfschüttelnd davor stehen, zu überlegen, ob Blogs nun was sind oder eher doch so gar nichts, werde ich immer nach der allgemeinen Frage, warum das denn dennoch alles relevant sei, wieder gefragt, welche Blogs ich selbst immer wieder lesen kann und auch empfehlen mag. Und ganz ehrlich: Das wechselt immer wieder. Aber zurzeit nenne ich dann meistens diese ganz persönlichen Top 10. Für mich gerade jetzt einige der schönsten Perlen der deutschen Blogszene (auch wenn das - logischerweise - nur meine Momentaufnahme ist, die scih wieder ändern kann, aber viele auf dieser Liste lese ich schon viele Jahre):

http://frauantonmann.wordpress.com/
http://myyratohtori.wordpress.com/
http://rungholt.wordpress.com/
http://www.vorspeisenplatte.de/speisen
http://lumma.de/
http://www.dasnuf.de
http://www.behindertenparkplatz.de
http://www.kritische-masse.de/blog/
http://www.urteilskraft.de/kritik/
http://spielverderber.twoday.net/

Als ich sie das letzte Mal jemandem gezeigt hab, diese Liste, ist mir erstmals aufgefallen, dass sechs dieser zehn Blogs von Frauen geschrieben werden (und ich im Übrigens insgesamt fast doppelt so viele Blogs von Frauen lese als von Männern) - während in den üblichen Top-Listen die Männer dominieren...

Jedenfalls finde ich, dass diese Blogs da oben einen guten Querschnitt für das ergeben, was ich an Blogs mag. Und sie sind ein guter Einstieg in die vielen, vielen großartigen kleinen Blogs in deutscher Sprache.

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22.2.08

Warum der aktuelle Zumwinkel & Co Skandal gut ist

Es ist viel die Rede davon, dass die Eliten verkommen seien, dass es nur die Spitze des Eisberges sei, dass dies schlimm für die (politische? wirtschaftliche?) Kultur in diesem Land sei. Und bei manchen Äußerungen glaube ich das auch fast. Aber dann ist es interessant, einen Blick von außen zu sehen. So wie mein Boss in London, David Brain, der heute über den Skandal gebloggt hat. Er bringt ein Video unserer Deutschlandchefin Cornelia Kunze - und ein paar eigene Gedanken, die von der hier meist üblichen Betrachtungsweise abweichen. Vor allem seine Prognose, dass es auf Dauer der Kultur und der Vertrauenswürdigkeit hilft, hat mich zwar erst überrascht, aber dann überzeugt (und das nicht, weil er mein Chef ist):
Long term this is good for Germany and the rest of us in Europe could probably take a leaf from their book. The ‘perp-walk’ is not uncommon in America where CEOs and board directors go to jail and face personal fines for corruption. A rare thing in Europe and one of the reasons I believe that the institution of business is less trusted here than in America. This very public spotlight on business leaders who do wrong is bad for trust in business short-term, but long-term it’s much better than the usual European slapped-wrist-behind-closed-doors approach.

» Deutsche Post and trust in Germany sixtysecondview: Sixty second interviews from pr, media and politics
Man mag über die Medieninszenierung empört sein oder über die moralischen Implikationen nachdenken - beides Sachen, die ich teile - aber dass es am Ende gut ist und den einen oder die andere auch über den eigenen Umgang mit den Steuergesetzen nachdenken lässt, finde ich einen ermutigenden Gedanken. Zusätzlich ertappe ich mich dabei, dass mir das Ganze erstaunlich egal ist. Weder Häme noch Empörung habe ich wirklich empfunden. Von Mitleid ganz zu schweigen.

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21.2.08

Da bin ich ja mal gespannt, was passiert

Dazu, wie ich es aus beruflicher Sicht sehe, was die FDP ihre Agentur hat machen lassen mit diesem ultrawitzigen Video, habe ich drüben auf PR2.0 gestern schon ausführlich geschrieben. Und ich habe herzlich gelacht, als ich dann diese Woche diese geschmacklose Parodie gesehen habe, die auch beispielsweise Nico oder Thomas in ihren Blogs eingebunden haben (und bestimmt noch ein paar mehr).

Wirklich apart ist aber, was "Zeit Online" gestern zu diesem Video als Stellungnahme der FDP Hamburg schrieb:
Über die mäßig witzige Verballhornung möchte die FDP ihren Bekanntheitsgrad allerdings nicht steigern. "Ich finde den Spot eigentlich sehr witzig", erklärt FDP-Anwalt Graef. "Dennoch ist hier eine Grenze überschritten." Die Satire verstoße gegen Urheberrecht und Persönlichkeitsrechte, man werde YouTube bitten, das Video zu entfernen. Ob die FDP nun Blogger abmahnt, die das Fake-Video übernehmen, ist noch nicht entschieden. "Wir appellieren an die Weblogger, diesen Spot nicht zu verbreiten. Schließlich haben wir uns auch zu unserer rechtlichen Verantwortung bekannt - da erwarten wir von anderen das Gleiche."
Was immer das heißen mag. Immerhin bezieht sich das wir (haben) uns auch zu unserer rechtlichen Verantwortung bekannt ja darauf, dass die FDP Hanno Zullas Abmahnung akzeptiert hat. Irgendwie lese ich aus dem Zitat, so wie es formuliert ist, latent als Drohnung. Oder?

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20.2.08

Am Sonntag wählen!

Am kommenden Sonntag ist die erste Wahl in Hamburg, nachdem wir Bürgerinnen und Bürger ein neues Wahlrecht eingeführt haben, das dann von der CDU-Mehrheit in der Bürgerschaft massiv geändert wurde. Das ärgert mich, weil es nun doch wieder so sein wird, dass das Abnicken der Parteilisten viel einfacher ist als das Auswählen von Personen in meinem Wahlkreis, von denen ich mich vertreten lassen möchte.
Ganz oben auf dem Wahlkreiswahlzettel ist die Parteiliste angegeben, erst danach folgen die Einzelkandidaten. Das finde ich verwirrend und doof.

Aber dennoch oder gerade deshalb: Bitte, wenn ihr in Hamburg lebt, geht zur Wahl und wählt die Menschen, die ihr entweder kennt oder die euch kompetent erscheinen. Ich kann ja meinen lieben Freund Michael Hüttel leider nicht direkt wählen, weil ich im Wahlkreis Rahlstedt lebe - aber wenn ihr im Wahlkreis 9 (Dulsberg, Barmbek, Uhlenhorst) lebt, lege ich ihn euch besonders ans Herz. Ich kenne ihn seit vielen Jahren und schätze ihn, obwohl er in der SPD ist ;-)
Und dass er unser Trauzeuge und Pate eines unserer Kinder ist, sagt ja schon alles, oder?

Mir fällt die Wahl dieses Mal überrachend schwer, wenn man bedenkt, dass ich ja immerhin Mitglied bei den Grünen bin. Unser Wahlkampf war unterirdisch und ein Rückfall in die schlimmsten mir erinnerlichen Zeiten. Da schüttelt's mich. Aber inhaltlich und von Personalangebot haben wir schon das beste Angebot, zumindest auf der Landesliste und in manchen Wahlkreisen (beispielsweise ist unsere Spitzenkandidatin in den Walddörfern, Christiane Blömeke, richtig klasse, inhaltlich und als Person). Ich werde deshalb mit der Landesstimme grün wählen und kann das auch nur weiterempfehlen.

Im Wahlkreis bin ich noch nicht ganz entschlossen. Ich weiß, dass ich den grünen Spitzenkandidaten in Rahlstedt nicht wählen werde, weil ich ihn weder persönlich noch inhaltlich in der Bürgerschaft sehen will. Unsere Nummer Zwei in Rahlstedt schon eher. Aber wahrscheinlich werde ich mindestens einige meiner fünf Wahlkreisstimmen der Nummer Drei der SPD geben - einem jungen Kandidaten, den ich kennen gelernt habe und von dem ich viel halte (und dem ich wünschen würde, dass er an der Nummer Eins in Rahlstedt vorbei zieht).

Toll ist, dass ich das kann: Grün wählen und trotzdem Vasco nicht unterstützen, sondern Ole (äh, Ole Buschhüter, nicht den anderen Ole, logo).

Da es dieses Mal aber in jedem Fall auch um die einzelnen Personen geht, sei noch der Hinweis auf kandidatenwatch.de erlaubt, der zeigt, wer welche konkreten Fragen wie beantwortet. Das macht mir zumindest manche Entscheidung leichter.

Geht wählen!

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19.2.08

A Very Loud Crowd



It was such a nice evening, when my sweet and I had some of my international colleagues at home for dinner - the sixpack that was staying one more night after our big European online meeting.

Olga, our Russian online leader, took this great shot of Marshall, who is moving from DC to London to run our London Digital group, and some of our glasses.

My boys did not understand that much (well, first few years of school english definitly do not provide them with sufficiant skills to follow these happy and loud people), but had their fun as well.

Thank you again, folks, for this great evening in my kitchen.

Geht doch - Kinderbetreuung bei der next08

Damals, als Djure erstmals danach gefragt hatte, habe ich ihm publizistische Unterstützung angeboten, weil ich finde, dass die Frage, ob eine Konferenz, ein Parteitag und so weiter Kinderbetreuung anbietet oder nicht, auf der gleichen Ebene liegt wie die Frage, ob er barrierefrei ist. Beides wird oft genug vergessen.

Dass Martin Recke sofort auf Djures Idee und Wunsch eingegangen ist - und ihm den Ball gleich wieder zurückgespielt hat -, fand ich überzeugend. Und obwohl ich persönlich die Betreuung nicht brauche, weil meine Kinder durch Schule, Kindergarten und Au Pair tagsüber gut versorgt sind, freut mich das Ergebnis:
Um die Betreuung der lieben Kleinen habe ich mich - wie angedeutet - höchst persönlich bemüht. Natürlich tatkräftig unterstützt von Martin Recke und seinem Team. ... Kinder im Alter von 3 bis 8 Jahren werden in der Zeit von 08.30 Uhr bis 18.30 von qualifiziertem Personal in den Räumen von SinnerSchrader betreut. Für das leibliche Wohl der Kinder wird natürlich gesorgt. Eltern, die ihre Kinder nicht den ganzen Tag allein lassen wollen, können einen Transfer vom Konferenzort zum gemeinsamen Mittagessen bei SinnerSchrader nutzen
next08: Bring your Kids along : blog.50hz.de

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18.2.08

Fünf Jahre dieses Blog

Heute vor fünf Jahren, ausgerechnet, welche Ironie, an Luthers Todestag, habe ich angefangen zu bloggen. Und dies war mein allererster Post damals:
Wenn sich alles ändert, wird es Zeit, etwas zu ändern. Da es saukalt ist, wird das Rad fahren etwas besonders: Hoffentlich bekomme ich keine Lungenentzündung.
Immerhin kann ich glücklicherweise das meiste heute recht entspannt sehen. Nicht mal das ewig gleiche Genöle geht mir auf den Keks. Und dass ich die beiden Großen vom Fussball abhole, wird ein Übriges tun.   erster Post auf Haltungsturnen
Noch sehr kryptisch, sehr holperig.

Ich war damals in einer besonderen Lebenssituation.
Meine Mutter war wenige Tage vorher in ein geschlossenes Heim für Demenzkranke gekommen, sehr gegen ihren Willen, es hat sie, denke ich, endgültig zerbrochen. Aber das Leben ohne Mauern war einfach zu gefährlich für sie geworden - ihre Alzheimererkrankung war zu weit fortgeschritten. Sie war damals 56 Jahre jung.

Zugleich war ich beruflich nciht zufrieden und wollte in dem Unternehmen, in dem ich war, etwas anderes machen. Das hat dann zum Sommer auch geklappt.

Bloggen hat mein Leben verändert.
Das muss ich wirklich sagen. Es hat mir neue Freunde (und neue Feinde) beschert, mir einen Weg eröffnet, Tagebuchschreiben für mich zu entdecken, was ich vorher nie durchgehalten hatte. In den nächsten Tage hoffe ich, einmal die Zeit zu finden, davon ausführlicher zu erzählen.

Heute muss reichen, dass ich gestehe, wer mich am Ende zum Bloggen gebracht hat: Claudia Sander. Wir haben in der gleichen E-Mail-Diskussionsliste mitgeschrieben und mitgelesen - und die Blog-URL in ihrer Signatur hat mich neugierig gemacht.

Happy Birthday, mein Blog, auf viele weitere Jahre!

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15.2.08

Es heißt disclosure, nicht disclaimer

Ich bin wirklich nicht so gut in englisch und mir steht das Seminar, das ich demnächst mal wieder auf englisch geben darf, ein bisschen bevor. Aber hier muss ich doch mal schlau bergern:

Wenn ihr darauf hinweisen wollt, dass ihr für diesen oder jenen arbeitet oder was geschenkt bekommen habt oder so, dann ist das ein disclosure, also eine Bekanntmachung. Und nicht etwa ein disclaimer, also ein Widersprechen.

Wäre mal was für dich, Sebastian, oder?

Danke für Ihre Aufmerksamkeit und nun Schluss mit dem Korinthen kakken.

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Du hast ja schon deine Arbeitshose an

So sehr haben sich Worte in den letzten Jahren verändert. Als mein Vater als junger Erwachsener in den Hafen gefahren ist, um sich seine ersten 501 zu kaufen, gab es die nur in Läden, die für Akademikerkinder weit jenseits dessen lagen, wo sie normalerweise hingehen würden. Arbeitshosen. Igitt. Aber sie waren cool, auch wenn ihnen ähnliche Effekte hinterher gesagt wurden wie dann in den 90ern Fahrradsätteln.
Wobei meine Schwester und ich ja gegen diesen Effekt sprechen.

Heute früh kam, als ich aus dem Haus gehen wollte, um mein Taxi zum Bahnhof zu bekommen, Quarta verschlafen die Treppe runtergetapert, auf dem Weg in unser Bett. Sie sah mich und sagte: "Gehst du schon zur Arbeit? Du hast ja schon deine Arbeitshose an." Und mit einem Blick aus der Tür weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen: "Es ist ja noch dunkel draußen!"

Sie ist dann durch die Küche ins Bett ihrer Mama gewackelt, ich hätte sie knuddeln können. Vor allem aber musste ich lachen, wie heute eine Anzughose für sie eine Arbeitshose ist. Und eine Jeans das Normale.

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10.2.08

Leah's View On Hamburg Meeting

Today our European Edelman Digital meeting began with the attendees flighing in (and Hamburg with great weather) and a little meetup in the conference room. My colleague Leah from Chicago took a lot of pictures already.


Tomorrow and Tuesday we will have the meeting with colleagues from every market in Europe - I am really looking forward to it, although it will be hard work as well (and great fun, of course).

7.2.08

Loblied auf die Vier

Ich würde nicht im Leben tauschen wollen mit denen, die weniger Kinder haben als wir. Ja, wir sind oft (naja, fast immer) bis an die Grenze dessen, was möglich ist, erschöpft, gerade jetzt. Und ja, hin und wieder wäre eine Stunde Ruhe oder Zeit für mich schön. Aber trotzdem ist jeder Tag bei aller Ungeduld und aller Unruhe und aller Verantwortung und allen Sorgen mit unendlicher Freude ausgefüllt.

Ich habe lächeln müssen und nicken, als ich heute früh bei Frau Antonmann darüber las, wie es war, als das Dritte kam:
Vieles, was so einfach und simpel war die letzten Jahre, wurde neu in Frage gestellt, hat uns in vielen Situationen noch mal ganz dicht an die Wurzeln des Lebens geführt.
mit dem Dritten « Frau Antonmann

Auf vier Beinen steht es sich sicher und gut. Immer mal wackelig, weil die Beine ja unterschiedlich lang und unterschiedlich stark sind, aber immer gut. Dass wir nicht wie die Einkindeltern unsere Großen noch mit zwölf ins Kino fahren (können und wollen) und schon Tertius mit seinen fast sechs vieles alleine machen kann, ist nicht immer nur eine Freude für die Jungs - aber sie haben so viel davon, dass sie nicht allein sind. Und ich bin so stolz, wie sie Verantwortung mitübernehmen. Wie sie immer wieder auch aufeinander achtgeben. Und füreinander da sind.

Und gestern haben Secundus und Tertius beschlossen, die Fastenzeit für sieben Wochen ohne Streit zu nutzen. Das ist ein wahrer Verzicht. Und eine ganz, ganz große Aufgabe...

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5.2.08

Yes We Can

Ja, Nico hat schon Recht, wenn er den Wahlkampf in Hamburg in Grund und Boden kritisiert. Jedes Mal, wenn ich an unseren Plakaten vorbei laufe, schäme ich mich. Die einzigen emotionalen Plakate sind ausgerechnet von der CDU - und die sind dafür komplett inhaltsfrei (wen wundert das) und ich mag sie auch ästhetisch nicht, aber das mag Geschmackssache sein.

Ich persönlich mag Emotionen. Diese Gänsehautspots oder predigtartigen Reden. Vielleicht weil ich ein religiöser Mensch bin? Oder weil ich politisch in der (kirchlichen) Friedensbewegung der frühen 80er sozialisiert wurde, die ja auch so pathetisch war? Jedenfalls finde ich diesen Film, den ich bei meiner Kollegin Leah fand, großartig. Heute ist ja da drüben Super Tuesday.



via Leah Jones

2.2.08

Winter auf Island



Irgendwann werden meine Süße und ich da hinfahren. Definitiv. Aber irgendwie ist es nix für Kinder. Und gerade zurzeit auch ein bisschen teuer, wenn wir ehrlich sind.

Aber irgendwann werden wir hinfahren, habe ich das schon erwähnt? So lange müssen wir neidisch auf die Fotos gucken, die eine Freundin schickt, die mal wieder für mehrere Wochen da arbeitet.

*seufz* Irgendwann werden wir da hinfahren. Ja.