28.7.04

rechts

Es ist spannend, wie in nur einer Generation das Koordinatensystem verrutscht. Das bekomme ich ja sonst nicht so mit. Aber dann ist da der sechszehnjährige Verwandte zu Besuch. Es begann damit, dass ich ernsthaft wissen wollte, ob denn die Böhsen Onkelz, die er hört, keine Nazis mehr seien. Als er bestritt, dass sie überhaupt noch rechts seien, wurde ich hellhörig.
Rechts, das meine angeblich für Leute in seinem Alter: so hitlermäßig oder Ausländer raus. (Also das, was zu meiner Zeit Faschos waren.) Aber schon wer gegen Einwanderung ist, weil wir ja hier schon genug Probleme hätten mit Arbeitslosigkeit und so, sei nicht rechts.
Ja, wie jetzt? Und dann wundert sich noch einer, dass die Rechten und die Nazis unter jungen Menschen so populär sind? Wenn es denen gelingt, einen latent positiven oder zumindest nicht furchtbaren Begriff (rechts) mit dem zu verknüpfen, was reine Faschoscheiße ist. So was kann mir echt Angst machen (noch mehr als Hirnamputationen), zumal der Junge total vernünftig ist und aufgeschlossen und hilfsbereit und tendenziell links. Mir scheint, da rutschten die Koordinaten nicht nur nach rechts, sondern ins Nichts.

27.7.04

Wikipedia

Ich nutze Wikipedia nicht sooo viel, da ich immer noch eine Enzyklopädie in Papierform vorziehe - andererseits ist es für den schnellen Einstieg und die Erstinformation wunderbar geeignet: Es ist schnell, einfach und intuitiv. Nun gibt es offenbar Streit um die Weiterentwicklung. Nach dem Hype der Berichterstattung im Frühjahr lässt nach Meinung mancher das Niveau allzusehr nach. Einer der Admins ist jetzt deshalb zurück getreten. In Pickings.de ist seine Erklärung veröffentlicht.

von außen

Es ist eines der Stücke, für die ich immer wieder wirklich gerne die Zeit lese: Ein Essay mit dem Blick von außen auf dieses Land - und damit ohne das geschichtsklitternde Gejammer oder die zeitgeschichtliche Engführung. Steven Ozment hat dieses Mal einen geschrieben unter dem Titel Deutschland, du kannst es besser. Sehr geschmeidig übersetzt von Tobias Dürr (was macht der eigentlich inzwischen?).
In einem historischen Schnelldurchlauf geht es Ozment um die These, dass die Deutschen immer schon "zwei Seelen in ihrer Brust" hatten. Und dass die Analfixierung den Blick auf die Linien verstellt. Das entspricht meiner Erfahrung in Diskussionen mit der Elterngeneration (ich bin ein Kind von 68ern), deren verschwurbelte Selbstkasteiung (stellvertretend für wiederum deren Hitlerjugend-Eltern) mir nicht mal als links erschien, als ich selbst noch in Sachen Antifa und Marxismus unterwegs war.
Ozments Schluss ist mir etwas zu euphorisch - vielleicht, weil ich an dieser Stelle eher dem westlichen radikaleren Liberalismus/ Anarchismus (?) zuneige.

25.7.04

Merkwürdig

Gestern haben wir die Sauna umgezogen. Es ist ein so merkwürdiger Gefühl, wenn es losgeht. Noch ein paar Tage in unserem Haus, das wir damals selbst gebaut haben, und dann ist es vorbei. Auf der einen Seite: Durch die Räume der neuen Hauses schleichen und jeden einzelnen genießen (und hoffen, dass alles fertig wird). Und auf der anderen Seite: Zurück kommen dahin, wo nun sechs Jahre lang unser zu Hause war. Das alles aufgeben, die Holzdecken, den originellen Grundriss... Langsam bin sogar ich aufgeregt.

Wenigstens habe wirklich nette Leute das Haus gekauft. Ich glaube, an andere hätte ich es auch nicht verkaufen wollen.

23.7.04

Innem Baumarkt

da kannste was erlebm. Meint Ingeborch, wie immer zutreffend. Herr Stimme hat da dann auch gleich noch den passenden Audioclip zu angeboten. Und hiermit erkläre ich, dass ich offenbar der einzige Mann bin, der Baumärkte zu meiden sucht, was leider nicht immer möglich ist, und nie alleine etwas findet da, sondern immer das kaum vorhandene Personal zur Weißglut bringt.

Meine Lieblingsgeschichte der letzten Zeit war ja, als ich das neue Glühbirnendings von Osram suchte und der Verkäufer nach einer mehrminütigen von seiner Seite mit einer Mischung aus Hirnfrei- und Schroffheit geführten Nicht-Konversation sagte, dass sein Laden "gar keine Geschäftsbeziehung zu Osram" habe. Achso.

22.7.04

Küche

Doch noch mal ein Foto der neuen Küche. Es wird so schön, wir freuen uns so drauf. Ist ja nun absehbar.

21.7.04

Kunst

Wo wir doch gerade dabei sind, uns zu überlegen, welche Bilder an die Wände im neuen Wohnzimmer und Flur passen, fällt mein Blick auf die sehr originelle Kunst am Bau, die Martin Hufner entdeckte. Recht hat er!
Nett auch das neue Bild, das sich Herr Stimme zugelegt hat.

Wiener

Neulich sprachen wir in der Teeküche über Gegenden, in denen es sich zu leben lohnen könnte. Nun habe ich eine weit verzweigte Familie geheiratet und kann insofern inzwischen (obwohl selbst sehr schollenbeständig) ein bisschen was dazu beitragen. Einigkeit aber bestand darin, dass Österreich in gewisser Weise wunderbar sein kann. Also vor allem die Leute da. Und bei dieser Bemerkung (und des folgenden Gesprächs) der ohnehin charmanten Meisterköchin wird das ja nochmal bestätigt.
Selbst wenn ich die Tante Jolesch nicht ertragen konnte (noch nicht?) - diese morbide Dekadenz, die Wien umflirrt, finde ich sonst nur noch in dem Venedig, das ich liebe.

20.7.04

20. Juli

Jedes Mal - und dieses Mal zum runden Jubiläum doppelt - habe ich ein mulmiges Gefühl bei den absurd überhöhten Feiern und Gedenken zum 20. Juli. Es ist so ein einerseits / andererseits, das sich breit macht.

Einerseits: Es gab unter den Verschwörern zwar ein paar, die schon früh im Widerstand dabei waren. Aber die allergrößte Mehrheit hat Hitler und Nazismus zunächst durchaus begrüßt - hat er doch mit der ungeliebten Demokratie aufgeräumt und die Schmach der militärischen Niederlage von 1917/18 zu ertragen geholfen. Viele schlossen sich erst an, als der Krieg verloren zu gehen drohte - denn das war der eigentliche Grund des Attentats.
Und andererseits: Zum Kreis gehörten auch Widerständler der ersten Stunde, die ruhig und still von Anfang an opponiert und auch schon vor 1939 Menschen gerettet haben, teilweise unter Einsatz Ihrer Existenz.

Pervers aber ist der heutige Kommentar der Neuen Osnabrücker - zu finden in der morgendlichen Presseschau des Deutschlandfunks. Als ich das hörte, bin ich fast meinem Vordermann aufgefahren. Wie gut, dass wenig Verkehr war der Ferien wegen. Da heißt es doch: Noch wichtiger als Rituale bleibt das ständige Bemühen, Schülern und Studenten die Ideale und Werte der Attentäter nahe zu bringen. Na Bravo: Verachtung der Demokratie, elitäres Gehabe, ostelbischer Dünkel, Militarismus. Sehr vorbildlich. Aber noch besser ist sicher, was in Chuzpe zu finden ist. Die Geschichtsklitterung ist perfekt. Igitt.

Das ist ja irre schnell

Doch immerhin schon heute hat die CDU Herrn Hohmann ausgeschlossen. Fast zehn Monate nach seiner Rede - ich finde auch: zu spät - und rund neun Monate nach einer ausführlichen Diskussion, auf die ich noch einmal verweise - bzw. auf die Auseinandersetzung mit der Diskussion.

19.7.04

Software-Patente

Zur ewigen Frage nach Patenten auf Software und die damit zusammen hängende Frage der technologischen Überlegenheit von Open Source finde ich bei Siegfried Hirsch einen spanenden Hinweis auf ein Paper aus der Forschungsabteilung der Deutschen Bank. Tenor: Patente sind in diesem speziellen Industrie- und Forschungszweig neben all den anderen Problemen auch noch innovatonshemmend.

Dabei fällt mir ein, dass ich Matin Hufner noch eine genauere Fassung dessen schuldig bin, was ich mit Open Source Religion gemeint habe. Nachholen!

Vertrag

Beim Familienseminar auf dem Osterberg hatten wir mit den Kindern einen Vertrag geschlossen, vor dem Umzug noch einen ganzen Tag zusammen zu spielen, wobei sich jeder ein Spiel aussuchen darf.

Gestern war es nun endlich so weit, dass es passte und dass alle da waren und Zeit hatten. Und es war wunderbar. OK, die Jungs haben sich gestritten, wie immer. Aber trotzdem war es schön, mal den ganzen Tag zusammen zu sein und zu spielen und ein dickes Eis zu essen und am Ende in die Sauna zu gehen. Wir haben beschlossen, das auch ohne Vertrag mal wieder zu machen.

16.7.04

Lustig

Die Kaltmamsell macht aufmerksam auf eine sehr nette Persiflage, die das alberne Preisbloggen der Zeit auf die Schippe nimmt.

btw: Heute wird der letzte Teil unserer Küche eingebaut, sie sieht soooo toll aus. Und wer hätte gedacht, was so ein moderner Ofen und Dampfgarer alles kann...

14.7.04

Wie uncool...

Bei aller Kritik im Detail: Ich mag das oft sehr spannenden Online-Magazin ChangeX, das sich mit Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigt. Und es freut mich, dass sie meine Antwort auf einen recht oberflächlichen Essay, der danach fragt, warum die "bürgerlichen" Parteien eigentlich im gesellschaftlichen Diskurs versagen, veröffentlicht haben. Er ist als Replik am Ende des Essays erreichbar - oder direkt als pdf.

Die Diskussion darum, ob, dass und warum Grüne heute die einzigen sind, die aktiv im Diskurs mit der liberalen Bürgergesellschaft stehen, finde ich sehr spannend.

12.7.04

115

ou, Super. Nummer 115 im großen Weblog-Zählen abbekommen.

Radio

Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich Radiomensch bin und ja auch jahrelang Radio gemacht hab, höre ich extrem wenig Radio. Was aber auch daran liegt, dass ich weder Phil Collins mag (der immer noch bei nahezu jedem Sender ununterbrochen läuft), noch diesen Einheits-Musik-Brei der Achtziger-Neunziger-Und-Das-Beste-Von-Heute-Sch** ertragen kann.
Und wenn ich dann zufällig mal wieder die Frequenzen durchzappe, bin ich überrascht, wie schnell die Sender ihre Formate ändern. Beim ehemaligen OK-Radio hab ich ja erst moderiert, als die schon auf der abschüssigen Bahn waren - und inzwischen sind die immerhin stabil bei einem Oldieformat gelandet, das, wie ich ohne Rot zu werden zugeben, durchaus hörbar ist manchmal. Und das ehemalige Alsterradio (auch einer der Sender, die ich moderierend kennen lernen konnte) hat sich nun nach ein paar Jahren Schlingerkurs ein Format ausgesucht, das sich Rock ´n Pop nennt, flugs den Namen in 106!8 geändert, und ist auf einmal wenigstens musikalisch nett (zu Nathalie muss ich aus Gründen der Diskretion und der Höflichkeit schweigen, schade...).

Sollte sich nach Jahren der Radiodepression langsam wieder so etwas wie die Möglichkeit von Vielfalt entwickeln? Noch ist es sicher zu früh für Euphorie, aber das klingt doch schon mal ganz gut. Irgendwer scheint kapiert zu haben, dass es doof ist, wenn sich alle Sender gleich anhören.

9.7.04

weissu?

Neulich hat Kai Pahl für Erheiterung gesorgt mit seinem Erlebnis mit Jugendlichen in Winterhude. Gestern Nachmittag konnte ich das noch toppen (vollkrassey).

Auf dem Weg zum neuen Haus muss ich in Berne aus der U-Bahn - es ist eben, wie meine Schwester das elegant nennen würde, eine hübsche Ghetto-Randlage -, wodurch ich die Jungs wenigstens beim Aussteigen betrachten konnte. Es überraschte mich schon, denn sie sahen nicht so aus, als ob sie von der familiären Herkunft nur Kanak sprachen lernen konnten (also jetzt nicht so ein von-Natur-aus-Ding, aber bei naturblonden Deutschen wird Kanak wahrscheinlich nicht die mit der Muttermilch aufgenommene Sprache sein. Was mir wieder einmal mit großer Bestürzung bewusst machte, was das für diese Jungs bedeutet: Die Türken, die Kanak sprechen, können ja meist noch eine andere Sprache "richtig". Die Deutschen überhaupt gar keine mehr).
Selbst bei hoher Konzentration meinerseits hat es eine Zeit gedauert, bis ich zwischen all den weissu und vollkrassey die Worte wahrnehmen konnte, die die Inhaltsträger ihrer Unterhaltung sein sollten. Es ging dann darum, dass Taigä mit dem Baseballschläger vermöbelt worden war, weil ein Typ dachte, er, also Taigä, hätte ihm die Reifen zerstochen, obwohl das ein anderer war. Und dass Taigä eine Anzeige gemacht habe, was in diesem Fall besser sei als das sonst übliche - nämlich den Typ mit drei Freunden voll derbe zuzurichten oder lebendig zu begraben. Es ging dann noch darum, dass die beiden die Hafaufaufressen gerne mit irgendeiner mir nicht bekannten Form von Schnellfeuerwaffe wegpusten wollen, weil mal wieder überall Baustellen seien ("voll weissu wie son weissu Moslem, ey, weissu").
Immerhin war einer der beiden ansonsten gut informiert. Denn dann haben sie noch über Politik gesprochen und darüber nachgedacht, was sie denn so wählen sollten (bemerkenswert, zumal ja in absehbarer Zeit bei uns gar keine Wahlen anstehen). SPD jedenfalls nicht mehr. CDU erst Recht nicht. Grüne und FDP, da hatten sie nur lachen für übrig. Weissu ich wähl weissu glaubich weissu voll Defau-Uh weissu nächstemal weissu vollkrassey weissu die weissu warn noch nie weissu dran vollkrassey weissu solln die weissu doch weissu machen voll aufräum weissu.
Wenn es nicht zum Verzweifeln wäre, hätte ich laut aufgelacht. Dann ging es noch um die betrogene Jugend und dass sie keinen kennen, der nicht irgendwie kriminell ist und so. Die waren nicht an sich dumm. Sie wussten sogar einiges ganz gut, was so passiert in der Welt. Umso beängstigender.

8.7.04

Ufff

Da sind wir ja haarscharf am GAU vorbei geschrammt: Es wird ohnehin schon knapp auf dem Bau. Und wenn dann auch noch die Frage auftaucht, ob alle Beteiligten durchhalten oder vielleicht hopsgehen, dann hat das zu ein paar Tagen mehr als nur einem Knoten im Magen geführt.
Nun also geht es weiter. Ufff.

Arm und Nichtarm

Wie kommt es eigentlich, dass es in der Zeit Wochen gibt, da lohnt sich außerhalb des Feuilletons gar nix, und dann kommt wieder eine Woche (hübsches neues Layout übrigens), in der bereits der Politikteil überwiegend spannend ist. Neben dem wirklich bedrückenden Stück von Frank Drieschner über Geräteirrsinn vs. Altenverwahrlosung - in beiden Fällen ein Ende ohne Gnade - und dem hübschen Artikel über die eigene Partei ist es vor allem die Panik in der Mittelschicht, die mich nachdenklich macht. In der Tat - und irgendwie geahnt - hat Elisabeth Niejahr Recht, wenn sie aufdröselt, wie im Grunde wieder nur die Nicht-Betroffenen angesichts von Zumutungen aufschreien. Das alte Problem: Die Abstiegsängste der Mittelschicht, die ich ja aus eigener Anschauung verstehen kann - aber die mit Bedürftigkeit nichts zu tun haben und schon gar nicht mit Armut.

Lesen!

7.7.04

Unrecht/ Recht

Er wurde erst ein Modephilosoph, als ich aus dem akademischen Zirkus schon raus war: Giorgio Agamben. Den Namen hatte ich schon häufiger gehört, meist in etwas wirren Zusammenhängen. Aber erst der Literatur-Aufmacher der letzten Zeit macht mich unter dem Titel Das nackte Leben direkt auf ihn aufmerksam.

Originell und einleuchtend scheint sein Ansatz zu sein, dass im demokratischen Rechtsstaat der Moderne das Unrecht bereits eingeschlossen ist - und Guantanamo und Abu Ghraib eben keine außerrechtlichen Entgleisungen seien, sondern mit Mitteln des Rechts herbei geführt. Der Autor Thomas Assheuer schreibt:
Agambens Büchern, zuletzt seiner amerikakritischen Studie Ausnahmezustand, ist etwas höchst Seltenes widerfahren: Kurz nach ihrer Niederschrift sind sie auf gespenstische, ja unausdenkbare Weise von der Wirklichkeit bestätigt worden. Intensiv hatte man darüber gestritten, ob die von Agamben zitierte altrömische Figur des Homo sacer, des aller Rechte beraubten Menschen, heute noch irgendeine Bedeutung besitzt; die Bilder aus dem Lager Guantánamo Bay und die Folterungen im Gefängnis Abu Ghraib haben solche Fragen verstummen lassen.
Wenn Agamben dann auch noch wirklich Carl Schmitts sprachlichen und begrifflichen Duktus aufnimmt und gegen ihn wendet, muss ich mal was von ihm lesen. Assheuer kritisiert ihn allerdings für seinen Heideggerschen Pessimismus, den er mit dem - wie ich finde irreführenden - Ettiket Romantik belegt. Nach dem, was er beschreibt, klingt es mir eher so, als ob Agamben den verstörenden Gedanken aufnimmt und weiterführt, dass es keine wesensmäßige saubere Trennung von Gut und Böse gibt. Obwohl mit dem Lebensbegriff sicher etwas anachronistisch und vielleicht zu nahe an der konservativen Revolution (eben Schmitt) formuliert, ist das aber ja doch die ganz, ganz große Frage, die jede tiefer schürfende Theologie gestellt und selten beantwortet hat - also nach dem Mittelalter vor allem Luther, Gogarten oder Tillich (und mit Abstrichen, na klar, auch Heidegger und Levinas oder andere Phänomenologen).

Spannend.

6.7.04

Netter Abend

Huflaikhan hatte eine merkwürdige Begegnung mit 9live. Mich wundert nur, dass es es wirklich so lange aushielt. Ob da wirklich schon mal jemand, den ich kenne, angerufen hat?

Open Source Religion

Douglas Rushkoff, den zu hören ich 2002 auf dem Trendtag (nur noch als pdf auffindbar, schade) die Freude hatte, hat ein Buch übers Judentum geschrieben, das ganz toll sein soll. Im Freitag nun ein Interview mit ihm über die umstrittene These, das Judentum sei eine Open Source Religion. Bin ich durch Pickings.de drauf gestoßen, wo auch dieses Zitat aus seinem Buch steht:

An open source religion would work the same way as open source software development: it is not kept secret or mysterious at all. Everyone contributes to the codes we use to comprehend our place in the universe. We allow our religion to evolve based on the active participation of its people.

Auf jeden Fall eine spannende Idee, die auch einleuchtet ist - und wohl einer der Gründe, warum das Judentum als Religion so sympathisch ist (und das sage ich als latenter Fundamentalist. Hmmm). Vielleicht ist hier das so lange gesuchte wirklich passende Beispiel für Open Source jenseits von Software.

via Pickings.de

1.7.04

Nett

Seit ich selbst Verkäufer bin, fühle ich mich massiv fremdgeschämt, wenn jemand sich so beknackt anstellt wie die Hamburger Sparkasse (ok,ok, wir sind ja auch selbst schuld, dass wir immer noch bei denen Kunden sind).

Bekommen wir doch einen im Tonfall sehr nachahmenswerten Brief:

Sehr geehrter Herr, wir bitten um Ihren Besuch oder Anruf in unserer Filiale an einem der nächsten Tage. Aufgrund verschiedener Gesetzesänderungen möchten wir mit Ihnen über Ihre gesetzliche Krankenversicherung sprechen.

Mal ehrlich: Was versprechen die sich davon??? So schreiben die sonst nur, wenn das Konto mal wieder etwas weit überzogen ist...