Einer der grauenvollsten Tage war der, den ich in Lidice verbrachte. Ich habe sehr geweint. Noch nie vorher war mir das Grauen des faschistischen Vernichtungskrieges so nah.
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
Einer der grauenvollsten Tage war der, den ich in Lidice verbrachte. Ich habe sehr geweint. Noch nie vorher war mir das Grauen des faschistischen Vernichtungskrieges so nah.
Mein Landkreis ist gerade sehr unrühmlich in den Schlagzeilen. Und nun kommt noch ein Landrat dazu, der sich rassistisch äußert. Dazu gleich. Erstmal ganz grob, worum es geht: Kinder sind letztes Jahr Augenzeug*innen eines extrem brutalen Femizids geworden, als ein schon vorher als gewalttätig aufgefallener Mann seine Frau so stark vor den Kindern im Laden der Familie verprügelte, dass sie an den inneren Verletzungen starb. Die Kinder sind in Pflegefamilien und versuchen, mit denen gemeinsam zurück in das Leben zu finden. Sie haben hier und anderswo in Deutschland keine weiteren Verwandten. Jetzt sollen sie in das Land abgeschoben werden, aus dem ihre Eltern ursprünglich eingewandert sind nach Deutschland. Das älteste Kind hat dort bis zum Tod der Großmutter, bei der es aufwuchs, gelebt, die anderen sind hier geboren, wenn ich das richtig verstanden habe.
Eine der schönsten Wanderungen, die ich mit der Liebsten gemacht hab, als wir noch wandern waren, ging auf den Kreuzberg. Wir sind in einem Vorort von Gersfeld gestartet, in dem wir in einer Pension waren, und, wenn ich mich recht erinnere, erst über den Himmeldungberg und die Hohe Hölle nach Bischofsheim oder zumindest dran vorbei gelaufen und dann hoch auf den Kreuzberg. Da gab es gutes Bier und gutes Kraut und einen steilen Kreuzweg zum Gipfelkreuz, kurz vor dem Kloster mit seiner Schänke. Und dann wieder zurück, mit etwas schwereren Füßen. Insgesamt mehr als 25km, das weiß ich zumindest noch.
Seit dieser Zeit mag ich die Rhön, vor allem diesen Teil da, Lange Rhön, im Dreiländereck. So schade, dass unser großes Familientreffen dieses Jahr woanders stattfinden muss. Jedenfalls ist es mega schön da am Kreuzberg. Und auch, wenn die Einheimischen weit von sich weisen würden, dass es in Bayern liegt, gehört der Ort zumindest zum Bundesland Bayern.
Bei irgendeinem dieser Internet-Tests, welche Bridgerton-Figur ich sei, kam mal Anthony raus, was mich ziemlich getroffen hat. Fand ich mega unfair. Insbesondere, seit ich die Bücher lese (ich bin gerade bei Francesca). Insgesamt aber muss ich zugeben, dass ich sowohl die Serie als auch die Bücher erstaunlicherweise mag.
Was mich besonders ankotzt, excuse my French, sind die Leute, die heute oder damals radikal böses Verhalten von jungen Männern mit Dummerjungenstreich oder Sosindjungsnunmal entschuldklären. Da bin ich schon auf Elternabenden aus der Rolle gefallen, wenn das Teilen von übergriffigen Bildern in der Klassenwhatsappgruppe mehr oder weniger mit Achselzucken beantwortet wurde, sowohl von der Lehrerin als auch von den Eltern der Jungs, anstatt es zur Anzeige zu bringen, um einmal sehr klar zu machen, dass es eben kein Streich ist. Streiche sind nämlich wunderbar.
Und als jemand, der ebenfalls in den späten 80ern in der Oberstufe war, wird es mir so gehen wie allen, die in den späten 80ern in der Oberstufe waren und die politisch nicht völlig verblödet sind. In jeder Klasse oder zumindest in jeder Stufe gab es diese ein oder zwei, die nicht nur wie viele andere hin und wieder miese "Witze" machten und das Kriterium Dummerjunge erfüllten, sondern eben Nazis waren. Die meisten von uns wussten, wer das ist, denke ich. Denn in den 80ern in Westdeutschland, auch in Bayern, ich war da über die politische Antifa-Arbeit halbwegs vernetzt hin, gehörte ein Bodensatz in dieser Größenordnung in die Normalverteilung damals. In der Schule haben sie sich auch nicht immer versteckt. Und sie hatten eine Meinung.Was ich am Spätsommer besonders schön finde, ist der frühe Morgen. Wenn es noch früh genug hell ist, aber die Wechsel schon so intensiv, dass der Nebel aufsteigt und sich noch ein bisschen hält, bis die Sonne und die Temperatur ihn vertreiben. Ich gehe gerne durch den Nebel.
Und mag dieses Gefühl von Watte, vor allem, wenn ich weiß, dass danach ein warmer Tag kommt, etwas Wind, ganz leicht, etwas Sonne.Groß geworden bin ich mit Fachinformationen, die, als ich sie kennenlernte, noch lose geheftete DIN A4 Blätter waren, die mit der Post geschickt wurden, für eine erheblichen Aufpreis auch per Fax, ich stand mal in einem Ferienjob an dem Faxgerät, über das einer verschickt wurde, bevor ich die Ausdrucke dann eintütete. Preis Punkt: mehrere tausend Mark im Jahr, dafür exklusive Infos, Klatsch, Meinung - und ein erheblicher Wettbewerbsvorteil, beispielsweise in einer Branche wie Rüstungsgüter. Fuchsbriefe, Täglicher Hafenbericht, Platowbriefe, Text Intern. Um nur einige zu nennen.
Später, Mitte der 90er, hab ich selbst auch mal so ein Produkt für einen Verlag entwickelt, jede Woche sechs Seiten, davon ein langes Interview und eine lange Analyse, zu einem neuen Spezialthema und mit eine Zielgruppe von vielleicht maximal 400 Personen deutschlandweit. Flog allerdings nicht, das modische Thema war auch schnell aus der Mode.
Ein ganzer Tag auf dem Trecker.
Das überständige Gras und die Diesteln und Kräuter müssen runter, damit die Weide für die nächste Runde wieder aufwachsen kann. Und der Schnitt ist auch guter und wichtiger Dünger. Heißt aber: stundenlang mulchen mit unserem kleinen Trecker, dieses Mal den Hügel, nachdem die Jungs auf die nächste Weide geschickt wurden.Oft nutze ich das für Podcasts, viele Folgen „Alles gesagt“ habe ich auf dem Trecker gehört. Heute einmal ohne etwas auf den Ohren, nur der gleichmäßige Lärm von Motor und Mähwerk. Einmal alle die Ideen, Gedanken, Geschichten, Texte, Eindrücke der letzten zwei Wochen verarbeiten und neue Verbindungen knüpfen zwischen Erfahrungen und Überlegungen.
Meine Form der Meditation.
Aber jetzt den Grill anheizen.
Darüber, wieso Ladesäulen und ihre Präsentation so sind, wie sie sind, habe ich noch nie nachgedacht. Ok, ich habe mich häufiger darüber gewundert, dass ich mein Auto verkehrsregelwidrig gegen die Fahrtrichtung parken muss, um an einem der beiden Anschlüsse einer typischen Ladesäule in der Stadt zu laden, aber das ist dann halt so. Hat dafür schon mal jemand einen Strafzettel bekommen? Würde mich interessieren.
Schnelllade-Anordnungen sind dann ganz überwiegend so, dass ich rückwärts (oder bei einigen Autos, wenn da der Anschluss ist, vorwärts) ranfahren muss. Das ist gelernt. Heißt aber, dass ich mit Anhänger nicht laden kann – wobei sowohl Tesla als auch Ionity offenbar die ersten Ladesäulen für Autos mit Anhänger bauen, ich habe von beiden schon welche gesehen. Nun hab ich, wenn ich Pferde dabei hab, auch früher schon das Tanken vermieden, wenn es ging, aber lange Strecken mit dem Volvo und den Pferden werde ich wohl nicht machen können. Erstmal. Dachte ich.
Ich steige von Tesla auf einen Volvo um. Volvo und ich, das ist irgendwie wie Miele. Die hatten mich damals, als im Fachgeschäft dieser kleine Aufsteller stand mit dem Satz: "Irgendwann ist es Zeit für eine Miele" – und ich fand, dass sie Recht haben und genau jetzt diese Zeit ist.
Vier Jahre bin ich nun ein Model 3 von Tesla gefahren, in einigen Tagen geht es zurück. Und seit einer Woche steht der XC40 als vollelektrische Variante bei uns. Und damit sind wir direkt in die Gegend von Eindhoven gefahren. Noch ist alles ganz frisch, aber immerhin schon mehr als 1500km, so dass wir schon ein bisschen was beurteilen können. Und was soll ich sagen: es ist kompliziert.