news aktuell sucht ein Thema für seine Diskussionsreihe media coffee. Das geb ich mal gerne weiter, zumal ich die jahrelang ja selbst moderiert habe und auch meine Chefin da schon hin und wieder auf dem Podium saß....
Wenn ich mir die Anfragen von Redaktionen in der letzten Zeit angucke, scheint mir ein Thema rund um die Positionierung moderner PR in der Markenführung eines zu sein, das zurzeit recht brisant und von vielen Missverständnisse geprägt ist. Also eine gute Möglichkeit, sich konstruktiv zu streiten...
Im Übrigen werde ich den Bloggeburtstag morgen offline verbringen und ganz für meine Familie da sein. Feiert ohne mich und macht nichts schmutzig, ok?
Technorati Tags: mediacoffee, diskussion, pr
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17.2.07
30.12.06
sachliches Verhältnis
Es ist ja nicht so, dass ich nicht geliebt werden möchte. Aber wenn man nicht mehr 25 ist, bekommt man tendenziell ein etwas entspannteres Verhältnis zu Vielem. Vielleicht hilft mir auch, dass ich nicht erst seit diesem Jahr ein Grenzgänger bin.
OK, damit beginne ich nun doch so etwas wie einen Rückblick auf dieses für mich extrem spannende und abwechslungsreiche Jahr. Dabei habe ich mir so fest vorgenommen, es nicht zu tun. Tststs.
Es war ein Skandal, als ich damals zu den Dudelfunkern ging. Ich saß in der Synode meiner Landeskirche neben Ortwin Löwa, dem Kulturchef der Hamburg-Welle (die damals noch keine Schlager spielte), einem erklärten Gegner des Privatfunks. Meine theologische Peergroup (in Hamburg rund um Dorothee Sölle und ihren Mann Fulbert Steffensky) hatte viel Zeit und Mühe drauf verwandt, zu erklären, warum das gar nicht geht. Ich bin trotzdem mit ihnen weiter gut ausgekommen - und das Grenzgehen machte Spaß und war sinnvoll.
Ähnlich habe ich das letzte halbe Jahr erlebt. Was auf außenstehende Groupies hin und wieder indolent wirkte, war vor allem dem geschuldet, dass ich keinem was beweisen musste - und dass mir meine Freunde und ihre Meinungen wichtig sind, nicht aber die aller selbsternannter Sittenwächter.
Konkret: Es gibt sie in jeder Gruppe, in manchen gehöre ich auch dazu - die Fundamentalisten, also die, die sich um die Fundamente kümmern. Das ist für mich, wer mich kennt, weiß das, noch kein Schimpfwort.
Und obwohl es großartige Journalisten gibt, die Artikel schreiben wie "feuern Sie Ihre PR-Agentur", obwohl es ein am Ende latent ausgelutschter Running Gag der media coffees war, die ich moderierte, dass das Verhältnis zwischen Redaktionen und PR-Leuten durch Praktikantinnenanrufe zerrüttet sei - die Realität spricht wie immer eine andere Sprache. Das ist gut so. Und das lässt Profis auf beiden Seiten auch so relativ entspannt sein.
So ist es nach meiner Wahrnehmung auch mit Bloggern: So wie es die "Kommunikatoren" gibt, die glauben, dass Spam-Kommentare hilfreich seien, gibt es die Blogger, die erstmal jeden PR-Fuzzi für einen schlechten Menschen halten. Dass es micht kalt ließe, wenn auch Leute, die mich kennen und mit denen ich bereits gemeinsame Schlachten geschlagen habe, so eine menschenverachtende Position beziehen, wäre gelogen. Es hat mich auch getroffen, als damals Genossen nicht unterscheiden konnten zwischen ihren Vorurteilen und ihre Erlebnissen mit mir. Aber weder das eine noch das andere wirft mich aus der Bahn oder bereitet mir schlaflose Nächte.
Das, was mir gerade als Grenzgänger wichtig ist und bleibt, ist, dass ich Haltung bewahre und sie einübe und ihr, wenn ich sie auch weiter entwickele, so doch in den Grundlinien treu bleibe. Es mag selbstgerecht klingen - aber ich habe den Eindruck, dass mir das zurzeit gelingt. Nicht nur deshalb freue ich mich auf das kommende Jahr und auf die Projekte, die wir vorbereitet haben und die nun starten werden.
OK, damit beginne ich nun doch so etwas wie einen Rückblick auf dieses für mich extrem spannende und abwechslungsreiche Jahr. Dabei habe ich mir so fest vorgenommen, es nicht zu tun. Tststs.
Es war ein Skandal, als ich damals zu den Dudelfunkern ging. Ich saß in der Synode meiner Landeskirche neben Ortwin Löwa, dem Kulturchef der Hamburg-Welle (die damals noch keine Schlager spielte), einem erklärten Gegner des Privatfunks. Meine theologische Peergroup (in Hamburg rund um Dorothee Sölle und ihren Mann Fulbert Steffensky) hatte viel Zeit und Mühe drauf verwandt, zu erklären, warum das gar nicht geht. Ich bin trotzdem mit ihnen weiter gut ausgekommen - und das Grenzgehen machte Spaß und war sinnvoll.
Ähnlich habe ich das letzte halbe Jahr erlebt. Was auf außenstehende Groupies hin und wieder indolent wirkte, war vor allem dem geschuldet, dass ich keinem was beweisen musste - und dass mir meine Freunde und ihre Meinungen wichtig sind, nicht aber die aller selbsternannter Sittenwächter.
Konkret: Es gibt sie in jeder Gruppe, in manchen gehöre ich auch dazu - die Fundamentalisten, also die, die sich um die Fundamente kümmern. Das ist für mich, wer mich kennt, weiß das, noch kein Schimpfwort.
Und obwohl es großartige Journalisten gibt, die Artikel schreiben wie "feuern Sie Ihre PR-Agentur", obwohl es ein am Ende latent ausgelutschter Running Gag der media coffees war, die ich moderierte, dass das Verhältnis zwischen Redaktionen und PR-Leuten durch Praktikantinnenanrufe zerrüttet sei - die Realität spricht wie immer eine andere Sprache. Das ist gut so. Und das lässt Profis auf beiden Seiten auch so relativ entspannt sein.
So ist es nach meiner Wahrnehmung auch mit Bloggern: So wie es die "Kommunikatoren" gibt, die glauben, dass Spam-Kommentare hilfreich seien, gibt es die Blogger, die erstmal jeden PR-Fuzzi für einen schlechten Menschen halten. Dass es micht kalt ließe, wenn auch Leute, die mich kennen und mit denen ich bereits gemeinsame Schlachten geschlagen habe, so eine menschenverachtende Position beziehen, wäre gelogen. Es hat mich auch getroffen, als damals Genossen nicht unterscheiden konnten zwischen ihren Vorurteilen und ihre Erlebnissen mit mir. Aber weder das eine noch das andere wirft mich aus der Bahn oder bereitet mir schlaflose Nächte.
Das, was mir gerade als Grenzgänger wichtig ist und bleibt, ist, dass ich Haltung bewahre und sie einübe und ihr, wenn ich sie auch weiter entwickele, so doch in den Grundlinien treu bleibe. Es mag selbstgerecht klingen - aber ich habe den Eindruck, dass mir das zurzeit gelingt. Nicht nur deshalb freue ich mich auf das kommende Jahr und auf die Projekte, die wir vorbereitet haben und die nun starten werden.
7.12.06
kritische Stimme im Jubel
Nun ist also der erste Web_2.0-Börsengang geschehen - und das von einem Unternehmen, dessen Gründer zunächst überrascht war, als man ihn mit Web_2.0 in Verbindung brachte. Die großen Zeitungen waren voll von Portraits und Berichten, die Personalisierung ("Lars 2.0") schon richtig webzweinullig.
OpenBC Xing* als Plattform war und ist in meinem Umfeld immer umstritten - ich nutze es inzwischen mäßig aber halbwegs gern, um Kontakte zu archivieren und Gesichter zu sehen, bevor ich die Menschen treffe.
Vom Börsengang habe ich keine Ahnung. Und mangels aktuellem Spielgeld nicht mal über Aktien nachgedacht. Was mich nachdenklich macht, ist das Kopfschütteln aller Menschen in meiner Umgebung, die vom Aufbau eines Unternehmen was verstehen, über die Bewertung der Firma. Exemplarisch das Posting eben gerade von meinem früheren Boss Carl-Eduard Meyer:keine Ahnung zurzeit gut lachen) schätze. Er ist - wieder mit dieser einen Ausnahme - nun mal kein Schnacker, wie man bei uns im Norden sagt. Zumal der erzielte Ausgabepreis ja auch wirklich exakt an der unteren Kante des angestrebten Korridors lag.
Lustig, dass Meyer ein Satz ebenso sauer aufstößt wie mir, den Lars die letzten Portraits immer und immer wieder sagt - den mit der teuersten Wirtschaftsausbildung der Welt**:
* Spaßig wiederum finde ich, dass uns rund um die geheime Umbenennung noch gesagt wurde, dass es nienicht crossing heiße, was meine erste Assoziation war. Nun aber genau das der Sinn der Namens ist. Tja.
** Was keine Kritik am Scheitern und wieder aufstehen ist. Im Gegenteil, das ist es, was ich an ihm wirklich klasse finde. Und vor allem deshalb wünsche ich mir auch den Erfolg dieses Unternehmens - als Zeichen, dass man auch hierzulande mehr als einmal starten darf und kann...
Vom Börsengang habe ich keine Ahnung. Und mangels aktuellem Spielgeld nicht mal über Aktien nachgedacht. Was mich nachdenklich macht, ist das Kopfschütteln aller Menschen in meiner Umgebung, die vom Aufbau eines Unternehmen was verstehen, über die Bewertung der Firma. Exemplarisch das Posting eben gerade von meinem früheren Boss Carl-Eduard Meyer:
Ich finde die Bewertung dieser Gesellschaft weit überzogen.Sehr klar und sehr kontrovers bezieht Meyer Position. Und ich kenne ihn gut genug, dass ich seinen Instinkt und seine Übersicht jenseits von Fußball (da hat er als Bremer natürlich
Lustig, dass Meyer ein Satz ebenso sauer aufstößt wie mir, den Lars die letzten Portraits immer und immer wieder sagt - den mit der teuersten Wirtschaftsausbildung der Welt**:
BAföG-Empfänger in Deutschland müssen mindestens 50 % der Ausbildungsunterstützung zurückzahlen. Die Hamburger Verlegerfamilie Jahr wird sich bedanken. (Meyer auf mediacoffee.de)Hut ab vor so klaren Worten.
* Spaßig wiederum finde ich, dass uns rund um die geheime Umbenennung noch gesagt wurde, dass es nienicht crossing heiße, was meine erste Assoziation war. Nun aber genau das der Sinn der Namens ist. Tja.
** Was keine Kritik am Scheitern und wieder aufstehen ist. Im Gegenteil, das ist es, was ich an ihm wirklich klasse finde. Und vor allem deshalb wünsche ich mir auch den Erfolg dieses Unternehmens - als Zeichen, dass man auch hierzulande mehr als einmal starten darf und kann...
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