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25.6.24

Gen X

Offenbar, wenn ich das richtig gehört habe, gibt es einen lustigen Streit zwischen Millennials und Gen Z auf TikTok oder so. Mir egal, ich verstehe beide nicht. Abgesehen davon, dass meine Kinder dazugehören, die einen so, die anderen so. 

Aber vielleicht kommt so dieser Faden zustande, den ich gestern las. 

29.8.23

Kostüm

Bei irgendeinem dieser Internet-Tests, welche Bridgerton-Figur ich sei, kam mal Anthony raus, was mich ziemlich getroffen hat. Fand ich mega unfair. Insbesondere, seit ich die Bücher lese (ich bin gerade bei Francesca). Insgesamt aber muss ich zugeben, dass ich sowohl die Serie als auch die Bücher erstaunlicherweise mag.

26.7.23

Barbie

Quarta hatte einige wenige Barbies. Die Liebste hatte keine, weil sie, genau wie meine Schwester von unseren, von ihren Eltern aus pädagogischen und politischen Gründen vor ihr bewahrt wurde. Deshalb konnte sie damit nur bei ihren Freundinnen spielen. Quarta hatte genau darum dann eine, als sie sich eine wünschte. Sie hat aber auch nicht soooo viel damit gespielt. Und sie ist trotzdem eine solide Feministin geworden und selbstverständlich queer.

Und: es könnte sein, dass in diesem Text irgendwie ein bisschen der aktuelle Film gespoilert wird. Weiß ich noch nicht genau, aber damit ich es hinterher nicht vergesse, sag ich es lieber gleich. Denn am Montag haben wir den Film als so ein Vater-Tochter-Ding gesehen. Spontan, im Kino in der Kleinstadt, war voll da, gar nicht so wenige Männer drin, und wir haben sehr, sehr viel gelacht. Meistens an den gleichen Stellen. Ich kicherte etwas mehr, sie lachte etwas doller hin und wieder. Jedenfalls.

29.4.22

Geschichten

EIn Stapel alter Bücher (lizenzfreies Bild)

Als ich darüber nachdachte, wieso mich ausführlich erzählte Miniserien gerade so faszinieren (nicht alle, aber doch erstaunlich viele), bin ich in Gedanken sehr viele Bücher, Hörbücher, Podcasts, Serien, Filme durchgegangen, die mich im Laufe meines Lebens gefesselt und begeistert haben. 

Beispielsweise kann ich mich kaum noch an Anna Karenina erinnern, weiß aber noch, dass ich es mit 12, als ich es aus dem Keller der Bücherhalle holte, verschlungen habe, ohne mir während der Lektüre auch nur einen der russischen Namen zu merken. Ich habe versucht, die Figuren über das Schriftbild der Namen auseinanderzuhalten.

Etwas anders war es mit dem Kampf um Rom, ein ähnliches Alter bei mir, ich hatte immer mal wieder überlegt, es noch mal zu lesen (aber spätestens, als ich versuchte, meinen Kindern was von Karl May vorzulesen, bin ich davor zurück geschreckt, weil mich schon bei den Büchern fast überrascht hat, dass aus mir ein woker Mensch werden konnte bei solcher Lektüre).

Es gab eine Zeit, in der ich die Romane da unten im Keller jener Bücherhalle nach der Dicke der Bücher auswählte, damit ich länger etwas von der Geschichte habe. Obwohl ich nie ein schneller Leser war, fand ich es immer schon schade, wenn ich aus der Geschichte wieder auftauchen musste.

Bis heute lese ich nicht gerne Sachbücher. Hören ist ok, habe ich gemerkt, da stört es mich nicht, dass sie keine Geschichte erzählen. Aber eigentlich mag ich vor allem Geschichte. Womit wir wieder am Anfang wären.

Ein gut durcherzählter Roman lässt mich in die Geschichte eintauchen. Und gut durcherzählt meint nicht, dass es nur klassische erzählt sein muss. Nur eine Geschichte habe ich gern. Aber auch Episoden, moderne Erzählformen oder so was wie im Film 8 Blickwinkel kann mich begeistern. Wenn mich die Geschichte in sich hineinzieht.

Eine Geschichte ist es, die mich zum Nachdenken bringt, die mir Inspiration bringt, die mich selbst kreativ werden lässt. Mit einer Geschichte kann ich mich entdecken, kann ich Emotionen durchleben, mich in ihren Protagonist*innen sehen. Geschichten treiben mich. 

In den letzten Jahren geht mir das nicht nur mit Büchern so (mehr Hörbüchern, nur ungekürzte) sondern zunehmend mit Podcast-Miniserien und Film-Miniserien. Beides ist für mich das Pendant zu Romanen in anderen Medien und Erzählformen. Sechs, acht, zehn Folgen, die sich Zeit nehmen, einem Thema in einer Geschichte oder Personen in einer Geschichte wirklich einmal ausführlich nachzuspüren. Nicht zu hetzen (darum auch nur ungekürzte Bücher). Aber eben auch nicht, wie bei klassischen Serien, in die Unendlichkeit und damit auch leider oft irgendwie Beliebigkeit abzudriften. Und, ein Nebenaspekt, ich bewundere, wenn es Autor*innen gelingt, Geschichten-Serien abzuschließen (auch wenn ich trotzdem irgendwie immer traurig bin, wenn es vorbei ist). Seit Sjöwall/Wahlöö liebe ich darum Krimireihen, in denen sich die Hauptfiguren weiterentwickeln.

Und vielleicht liebe ich das Geschichtenerzählen, auch in der kleinen Form, so sehr, weil ich Geschichten so sehr liebe. Es gab nur sehr wenig Zeit in meinem Leben, in der ich nicht parallel zum Leben auch eine Geschichte "durchlebt" habe, ist mir bewusst geworden. Heute mehr in der Form von Filmen (als Miniserien), aber immer eine Geschichte. Ich brauche Geschichten, um zu leben.

23.9.13

Oh Captain My Captain

Ich habe, was sich merkwürdig anhört, nie den Werther gelesen. Und die Reifeprüfung fand ich sehr weit aus der Zeit gefallen. Für mich und für viele, mit denen in damals zu tun hatte und befreundet war, war Dead Poets Society (Der Club der toten Dichter) so etwas. Der Film zum Erwachsenwerden. Er kam in die Kinos in dem Jahr, in dem ich Abitur machte und zu studieren begann. Und er hat mich und viele andere sehr berührt und aufgewühlt. Und in einer Mischung aus Erinnerung an die Gefühlswelt damals und aus einer immer noch großartigen Geschichte und Schlussszene (die viel kürzer ist, als ich in Erinnerung hatte) wühlt mich dieser Film immer noch auf.

Es ist sicher auch kein Zufall, dass Ethan Hawke die Hauptfigur Todd spielt. Wie kaum ein anderer verkörperte er ja unsere Coupland'sche Generation X im Kino. "Meine" Figur war zwar immer mehr Overstreet, aber ich schätze, jede von uns in dieser Generation kennt alle die, die da vorkommen. Inklusive einem Cameron. Wenn ich heute den Film sehe, habe ich sie alle vor mir, mit denen ich zur Schule ging und auf den Sommerakademien war.

Überhaupt waren die der Ort, an dem diese Schule irgendwie lebendig wurde für einige von uns. Wahrscheinlich weil sie das gleiche Elitegehabe hatten. Und weil es Zeiten der Fülle und der Inspiration waren. Zeiten, in denen wir uns intellektuell angeregt wussten. Ein Ort, an dem wir, also die Unangepassten unter den Stipendiatinnen der Studienstiftung des deutschen Volkes, mit anderen Überfliegerinnen den Widerstand gegen die Spießer übten. In meinem Fall vor allem in der Sommerakademie, in der ich "In welchen Städten wollen wir leben" bei drei linken Architektur- und Städtebauprofs belegt hatte.

Auch wenn Der Club der toten Dichter in einer anderen Zeit spielte als der Gegenwart - das ist mir übrigens erst sehr viel später bewusst geworden -, war er für uns irgendwie jetzt. Die Emotionalität, das Aufgehen in der Romantik der großen Lyrik, das Ausprobieren. Es war, wie es in der späten Pubertät wahrscheinlich sein muss, eben auch eine Zeit, in der ich viel Musik schrieb (in meinem Fall moderne E-Musik, was damals was anderes hieß als heute, nämlich das, was mit klassischen Instrumenten in Konzertsälen lief. Ligeti war mein Held), Gedichte, auch ein Theaterstück. So wie die Jungs im Club der toten Dichter.

Keating verkörperte alles, was mir an Lehrerinnen wichtig war. Und auch viel von dem, wie ich bis heute Erziehen und auch Führen verstehe. Das hat mich so in seinen Bann gezogen, weil ich auf der Suche war nach eben diesem. Dem eigene Weg. Dem eigenen Denken. Dem tiefen Fühlen. Meine bis heute andauernde Liebe für Mahler und für Thomas Manns Doktor Faustus stammt aus dieser Zeit. Und meine bis heute andauernde Liebe für meine Frau.

Bis heute ist es für mich die vielleicht aufwühlendste Szene in einem Film überhaupt, wenn Todd, Ethan Hawke, auf sein Pult steigt und "Captain my Captain" sagt. Voller Angst, Zweifel, mit Tränen und trotzdem mutig.


29.2.12

Tilt Shift

Ich bin ein großer Fan von Keith Loutit, einem, wenn nicht dem, der Pioniere der Tilt-Shift-Ästhetik, die reale Szenen in eine Art Miniatur Wunderland verwandelt. Mal etwas kurz gesprungen und fast falsch, in jedem Fall aber allzu holzschnittartig erklärt. Dass diese Ästhetik über so was wie Instagram für alle Amateure zugänglich ist, macht es noch faszinierender.

Über Facebook (und leider ohne wiederzufinden, über wen) stolperte ich über ein ganz großartiges aktuelles Projekt von Loutit. Zurücklehnen und die knapp sechs Minuten genießen.

9.3.09

Der Vorleser revisited

Ich hab damals, schon 1995 wahrscheinlich, Schlinks Vorleser gelesen. Ich erinnere mich kaum daran, wenn ich ehrlich bin, nur dass es bei uns Theologinnen eine Art Pflichtlektüre war, dass es mich seltsam unberührt gelassen hat. Rund um die Verfilmung lerne ich jetzt von einer Kontroverse um das Buch, die mir damals völlig entgangen war - die ich aber sehr interessant finde.

Thomas Assheuers Rezension des Films in der Zeit von letzter Woche hatte ich gehört und sie hat mich zum Nachdenken gebracht. Denn seine Punkte leuchten mir ein, ohne dass ich das Buch mehr als oberflächlich in Erinnerung habe:
Es ist die Behauptung, deutscher Geist und deutsche Kultur seien sauber geblieben und hätten mit dem Faschismus nichts zu schaffen. Hanna, die SS-Frau mit dem jüdischen Namen, konnte nicht lesen, sie war ein unbeschriebenes Blatt und hat dieses mit ihren Taten nicht befleckt. Das heißt: Mit einem scharfen Schnitt trennt der Vorleser den Nationalsozialismus von seiner geistigen Vorgeschichte ab. Die kulturelle, irgendwie griechisch-christliche Substanz der Deutschen ist unschuldig und nicht zu belangen. Vermutlich soll niemand auf falsche Gedanken kommen und fragen, warum »abendländische« Eliten dem Nationalsozialismus zur Macht verhalfen, warum Goethes Weimar Hitlers Buchenwald nicht verhindert hat. Und niemand soll fragen, warum eine Nation, die sich dem »Griechentum« am nächsten fühlte, einen historisch präzedenzlosen Massenmord begangen hat. (...)

Am Schluss fährt Michael zu einer überlebenden, natürlich sehr reichen, ganz in Weiß gekleideten Jüdin nach New York. Die Szene folgt dem Muster, das der Literaturwissenschaftler Matthias Lorenz bei Schlink (und Martin Walser) vielfach nachgewiesen hat: Das Leidensgedächtnis jüdischer Figuren wird abgespalten und zu einer Art Gruppenerinnerung erklärt, die Nichtjuden verschlossen bleibt, ja: kaum etwas angeht. Und prompt fällt der Satz, auf den im Film alles zuläuft. Die Deutschen, sagt die Überlebende, sollten endlich aufhören, ständig an die Lager zu denken.
Kino: Stephen Daldry verfilmt »Der Vorleser«
Darüber bin ich in eine Diskussion gekommen, in der ich auf eine widersprechende Rezension im Deutschlandradio gestoßen wurde. Ich lese sie bis in die Wortwahl hinein als eine Erwiderung auf Assheuer, die überwiegend den Widerspruch nur postuliert, bis sie auf einen Punkt doch näher eingeht:
Die Debatte zeigt, dass wir uns immer noch schwer tun, die Geschichte des Holocaust anders als aus der Perspektive der Opfer zu erzählen. Aber um den Massenmord zu verstehen und in Zukunft zu verhindern, müssen wir auch etwas über die Täter wissen, müssen wir verstehen, wie oft ganz normale Bürger zu Mitläufern und Mördern werden. Und wir müssen verstehen, wie der Virus der Schuld sich von Generation zu Generation fortpflanzt. Es ist das Verdienst von Bernhard Schlink, den Finger in diese Wunden zu legen, zu zeigen, wie die Liebe eines unschuldigen Jungen zu einer Täterin das Leben des Jungen für immer verändert. Und es ist Schlinks Verdienst, zu zeigen, dass eine Täterin nicht als Monster geboren wird, sondern auch - aufgrund von Naivität, Dummheit oder eines Makels - sich nicht gegen die Verlockungen des Bösen wehren kann, sie aber zumindest bereit ist, im Prozess nicht - wie ihre Mitangeklagten - zu leugnen, sondern Schuld und Sühne als gerecht anzunehmen.
Zum Wiederlesen empfohlen: Der Vorleser
Mir persönlich ist auf den ersten Blick Assheuers Bewertung plausibler. Vor allem das Argument, es werde (bewusst?) im Rahmen einer abstrus konstruierten Geschichte eine Täterin thematisiert, die eben nichts mit der deutschen Kultur zu tun hat, ist schwer zu widerlegen, scheint mir.

Dennoch bin und bleibe ich unsicher. Das beginnt schon mit dem Einschub, Hanna, die SS-Frau mit dem jüdischen Namen: Denn Hanna ist ja gar kein jüdischer Name, sondern ein biblischer, der in beiden Religionen, die die hebräische Bibel als heiliges Buch haben, sehr verbreitet ist - und erst von Antisemiten und dann vor allem den Nazis zu einem jüdischen Namen erklärt wurde.

Ich werde das Buch wieder lesen, denke ich, und es darauf einmal hellhörig beobachten. Oder auch den FIlm sehen?

20.2.09

Stille

Nein, ich hab nicht geheult, aber er ist wunderschön erzählt, wirklich großartig. Und nachdem ich neulich zum ersten Mal seit Ewigkeiten nach einer Folge Gilmore Girls in einen Werbeblock gerutscht war (Super-RTL war noch eingestellt, weil meine Jungs da was gesehen hatten, und nachdem der DVD-Player aus war, sprang dieser Sender an), hatte ich schon jede Hoffnung aufgegeben, dass es Werbung gebe, für dich ich mich nicht fremdschämen müsste.

Sozusagen eine in einem wunder-wunderschönen Mädchenkurzfilm versteckte Markenbotschaft.


schweppes short film festival - signs from mr. cnqt on Vimeo.

25.11.08

What Would Jane Do? Don't Walk!

Warum nur? Das frage ich mich ja jedesmal, wenn jemand nicht an sich halten kann und in der großen Mittvierziger Mittleifkreisis mal eben so alles wegwirft, was bis dahin wichtig war. Im Wissen, dass Menschen sich verändern können, ist mir doch immer noch und immer mehr schleierhaft, was sie dazu treibt, allem dann auch nachzugeben.

Nein, ich will gar nicht religiös argumentieren. Oder damit, dass Vertrautheit und das Wissen, wie der oder die andere ist, nichts mit Langeweile zu tun hat. Auch nicht damit, dass ich es wichtig finde, um eine Beziehung zu kämpfen.

Sondern ich frage mich eher, warum so viele Geschlechtsgenossen so feige sind, sich um eine kritische Entscheidung herum zu drücken - und den Weg des scheinbar geringeren Widerstandes gehen. Und mal eben 15 Jahre Ehe und zwei pubertierende Kinder wegwerfen. Es macht mich zorning und traurig und es bleibt mir, wenn es im direkten Umfeld passiert, trotzdem unverständlich. Und zu sehen, wie es überall drum herum Verunsicherung auslöst bis hin zur Angst um die je eigene Beziehung, macht mich fast hilflos.

Passend dazu haben wir gestern mal wieder The Jane Austen Book Club gesehen, einen wunderbaren Film, der mit jedem Mal schöner wird und in dem ich jedes Mal neue Details entdecke (es hat lange gedauert, bis ich zum ersten Mal sah, dass Prudie in den Schlussszene schwanger ist). So wie den wahren und wunderbaren Satz, den Bernadette zu Jocelyn sagt, als sie im Starbucks den Chai Latte holen (der absurderweise mit "Sojacappuchino" übersetzt wird) und sich fragen, ob Daniel wohl Austen gelesen habe:

Kein Mann, der Jane Austen liest,
würde eine Frau abservieren,
nur weil es für die andere besser ist.

1.4.08

Das "rote Auto Syndrom"

Ja, es gibt dieses Syndrom, das ich (ist das eigentlich ein stehender Begriff? Ich weiß nicht wirklich, wo ich das her hab) das rote Auto Syndrom nennen: Dass ich, wenn ich mich entschlossen habe, mir ein rotes Auto zu kaufen, irgendwie viel mehr rote Autos auf der Straße sehe als vorher. So geht mir das seit einiger Zeit mit Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil).

Dass im Film E-Mail für dich die Anspielung auf dieses großartige Buch von Jane Austen gewollt ist, ist ja klar, immerhin spielt es eine größere Rolle (und wenn ich ganz ehrlich bin, war es genau dieser Film, der mich schon länger, bevor ich Austen für mich entdeckte, beschließen ließ, dieses Buch bald mal zu lesen). Dass die Motive von Austenbüchern von Joan Aiken aufgenommen und weitergesponnen werden, finde ich faszinierend, gerade habe ich ihr Der Schmuck der Lady Catherine beendet, das mir ausnehmend gut gefallen hat, auch wenn es etwas im Ungleichgewicht ist und manchmal abstrus überdreht.

Aber irritiert war ist, als ich nun neulich erstmals Bridget Jones sah (einen der wenigen erfolgreichen Mädchenfilme, die ich noch nicht kannte). Ja, der arrogante Spießer aus alteingesessener Familie heißt Darcy, das hätte ein erster Hinweis sein können, bei dem ich mir jedoch nichts dachte. Aber nach und nach wurde die Geschichte zumindest für mich mehr und mehr zu einer Adaption von Stolz und Vorurteil - von der Mutter, die unbedingt ihre Tochter unter die Haube bringen will, über eben Stolz (Darcy) und Vorurteile (Bridget) bis hin zur windigen Liebesverirrung. Da ich Fieldings Buch nicht kenne und auch sonst eher unbeleckt bin: Leide ich hier am rote Auto Syndrom? Oder ist es wirklich so?

15.2.07

Soundtrack des Lebens

Okok, mal wieder ein Stöckchen, diesmal aus Rache von Björn. Aber ich warne euch, auf meinem iPod ist neben Hörbüchern (die überspringe ich dann mal) jede Menge merkwürdiger Mainstreamkram.....

Die Regeln:
Soundtrack of Life:
Wenn dein Leben ein Film wäre, was würde der Soundtrack sein?
Also, so geht’s:
1. Öffne deinen Musicplayer (iTunes, Winamp, Media Player, iPod etc.)
2. Stelle es auf Shuffle/ Random
3. Drücke “Play”
4. Schreibe für jede Antwort den Songtitel, der gerade gespielt wird, auf:
5. Drücke für jede neue Frage den “next” Button.
6. Lüge nicht und tue nicht so als ob du cool wärst… Tipp’s einfach ein!
voila.

1. Vorspann
We are family Sister Sledge

Witzig, wo das Thema Familie ja wirklich eines ist, das in meinem Lebensfilm eine zentrale Rolle spielt....

2. Aufwachen
Heart of Darkness, Chris De Burgh
Passt schon... "Last night I saw it there...." Allerdings nicht so recht was, um in Schwung zu kommen, oder? Aber ich stehe ja immer so früh auf, dass ich froh bin, wenn es nicht sofort so wild losgeht...

3. Erster Schultag
Scherzo aus dem Streichquartett Op 18-2, G-Dur von Ludwig van Beethoven (ganz toll: in der Aufnahme mit dem Alban Berg Quartett!!!)
Ist das nicht cool? Ich bin die ersten 12 1/2 Jahre jeden Tag gerne zur Schule gegangen. Und oft mit so einem Gefühl wie dieser Satz klingt...

4. Verlieben
New Dawn, son Esokram von einer CD mit Entspannungsmusik.
Aber ich war bei dem Thema ja eine sehr unentspannte Mischung aus Spätentwickler und achwasweißich. Passt aber gar nicht. Seit wann hat Verlieben was mit Entspannung zu tun....

5. Das erste Mal
The Storyman, wieder von Chris de Burgh.
Merkt ihr was? Immer wenn es ernst wird, kommt CdB. Das kann kein Zufall sein.

6. Kampflied
Andante con Moto aus Beethovens Streichquartett Nr 13, B-dur.
Nee, also als Kampflied eignet sich das ja nichtmal für einen militanten Pazifisten wie mich. Echt nicht, jetzt. Aber wieder Alban Berg Quartett (also wenn Streichquartette aus dieser Zeit, dann von denen).

7. Schluss machen
The Road To Freedom von - naaaa? - richtig, wieder CdB....
Wenn schon, denn schon. Ich bin eben ein Softie...

8. Abschlussball
Moonlight Shadow, Mike Oldfield

Jaja, ich hab mal für eine Party den ganzen 80er-Kram aufgenommen und liiiiiebe es. Und es war genau diese Zeit, was waren wir damals spießig. Ich war ja nie wirklich Popper, aber als Linker mit hunderten Tanzkursen in Hamburgs berühmtester Tanzschule mal wieder zwischen allen Stühlen.

9. Leben
Nur ein Wort, Wir sind Helden.

Peinlich. Hab ich nur drauf, um mal reinzuhören, was meine Jungs und unser Au-Pair-Mädchen so hören. Aber so ist das Leben, voller Zufälle und so. Aber das Video mag ich.

10. Nervenzusammenbruch
Andante Grazioso, der dritte Satz aus Brahms' Klarinettentrio.
Wohl eher das, was ich höre, wenn ich mich von einem solchen erholen will. Ganz dichte Kammermusik. Klarinette wollte ich damals lernen, weil ich sie so mochte. Und das war die richtige Entscheidung. Mein Zweiter spielt sie heute.

11. Autofahren
Allegro ma non toppo, diesmal ein zweiter Satz. Beethovens Streichquartett Nr 15, A-moll.
Ich bin auch echt kein aggressiver Autofahrer. Und übersehe auch nur ganz selten rote Ampeln oder parkende Autos.

12. Flashback
She's a brick house von den Commodores

Endlich mal wieder richtig gute Musik, oder? Und passt zu Flashback. Das ist Party.

13. Wieder zusammen kommen
Separate Tables von Chris de Burgh
Witzig passt irgendwie. Und die Musik... Habe ich schon mal erwähnt, dass es mir nicht peinlich ist, dass ich ihn immer noch mag? Und schon immer mochte? Meine erste Platte von ihm hab ich zur Konfirmation bekommen. Und dann haben wir abends stundenlang beim Wodka zusammengehockt und die Lieder interpretiert. Wir waren schon komisch irgendwie.

14. Geburt des ersten Kindes
There's Room in this Heart Tonight, schon wieder er, ist ja gut...
Aber das war ja ein großartiges Ereignis. Zwei Tage vor all meinen mündlichen Prüfungen, in denen ich auch gleich die erste fünf meines Lebens einfuhr. Aber was war schon noch wichtig in der Situation? Das Volontariat stand schon fest, der Große war da. Und für die beiden im Krankenhaus (ja, damals sind wir noch nicht auf die Idee mit der Hausgeburt gekommen) war und blieb immer Raum im Herzen. *schmalzmodusoff*

15. Endkampf
Another Rainy Day, schon wieder son Esokram
Eher das Atemholen vorm Endkampf. Was ist eigentlich ein Endkampf????

16. Todesszene
This Weight On Me, jajaja, Chris de Burgh, schon gut.
For once in my life,
I'm gonna stand up for truth,
Justice and glory forever
Passt?

17. Beerdigung
och nö, ich weiß genau, dass ich Singet dem Herrn ein neues Lied von Bach nicht aufm iPod hab. Dabei weiß ich genau so genau, dass ich das bei meiner Beerdigung gespielt haben möchte. Oder gesungen. Dafür bringt der Shuffle Dacing with Tears in My Eyes zutage. Ultravox. Auch passend irgendwie. Zumal die 80er immer passen, wenn ein Schnitt ansteht.


18. Abspann
Und noch mal Beethoven, aber das sind ja auch viele Einzelsätze, die da zusammen kommen. Ich hab die Gesamtausgabe der Streichquartette immer dabei: Allegretto vivace e sempre scherzando, ein zweiter Satz, da hat Beethoven das Scherzo vorgezogen, Im F-Dur Quartett Op. 59, Nr 1, "Rasumovsky"...

Und diesmal lasse ich den Stock ebenfalls mal erschöpft liegen und warte darauf, ob ihn sich jemand einfach so nimmt.