In den 90ern wurde viel publiziert zum Thema Niedergang der Großstadtpartei und ich hatte immer gehofft, dass derartige Texte auch bei meinen Hamburger Genossen gelesen werden würden, zumal ich in den 90ern dort in Wahlkampfzeiten als Student arbeiten durfte. (lummaland)
Und ich kann ihn verstehen, dafür habe ich als Schüler und auch noch als Student lange genug auch in dieser Partei gelitten. Aber ein Gutes hat die offenkundige totale Unfähigkeit der Hamburger SPD (und mein Gott, ja, ich kenne da noch genug Leute, um diese - politische - Unfähigkeit immer wieder zu erleben):
Sie macht den Weg frei für die wirkliche linke Großstadtpartei, die es in Hamburg noch gibt. Ich finde ja, wir sollten Krista Sager als Bürgermeisterinkandidatin nominieren. Oder eigentlich noch lieber Katja Husen, die zwar besser ist aber wohl leider noch zu unbekannt....
Ich bin, das weiß er auch, etwas zurückhaltend, wenn Klaus Eck zur Promotion des eigenen Blogs immer mal wieder empfiehlt: Kommentieren Sie mehr. Selbst wenn es nicht zu Kommentarspam führt (also zu sinnfreien Kommentaren, die allein der Platzierung meines Links dienen), ist die Grenze fließend. Einen unangenehmen Beigeschmack bekommt es aber erst Recht, wenn die Kommentare halbwegs passen, aber doch allein zur Promotion der eigenen Seite eingesetzt werden.
Beispiel:
An einem alten Beitrag (aus dem Dezember), in dem es nur in der Überschrift um Kinder ging, hat letzte Woche auf einmal jemand mit dem Hinweis auf die im Impressum privat wirkende Seite stegosaurus-info.com wirres Zeug kommentiert. Kam mir komisch vor, ein ganz leichter Spamverdacht regte sich in mir, aber ich hab mir nicht wirklich weiter was dabei gedacht. Bis ich heute jemanden mit der Google-Suche nach eben dieser Seite aus meinen Referern gefischt habe. Und doch stutzig wurde.
Denn auffällig viele Blogs und vor allem Kommentarfeeds (!) waren bei entsprechender Suche zu finden. Und überall der gleiche Tenor, immer von anonymen Frauen (anonym heißt für mich: Der Name ist weder mit einer Mail- noch (besser) mit einer Webadresse verlinkt). Besonders apart aber die Doppelung dieser Kommentare:
17.01.2007 Birgit schrieb: Dann schau mal hier: link Ist ein wirklicher cooler Saurier. Zwar für Kinder in 3d animiert, aber trotzdem so plüschig süß. Grüße Birgit
17.02.2007 Wenemann schrieb: Lustige Dino-Videoclips und leicht verständliche Informationen und vor allem keine Werbung. Es könnte aber mehr Ausmalbilder geben. (Kessel Buntes)
und:
Neulich habe ich diese Dino Website für Kinder gefunden. Dort findet man wunderbare 3D-Animationen zur Lebensweise, Aussehen und dem Skelett-Aufbau der Saurier. link #2 ben
Hi Ben,
Danke für den nützlichen Link. Soetwas werbefreies habe ich schon lange gesucht. Die Anis sind jedenfalls schön gemacht. Es könnte aber ein paar mehr Ausmalbilder zum ausdrucken geben. #2.1 John (Blog TXT)
Birgit und Kara sind die häufigsten Namen, die meisten Beiträge, an denen sie kommentiert, sind recht alt.
Ich denke: Das ist so nicht ok. Einerseits geht die Anonymität nicht, andererseits ist in vielen Fällen (nicht in allen) der Anknüpfungspunkt zum Eintrag sehr gewollt.
Überall gibt es Flatrates inzwischen. Unseren Telefonanschluss haben wir inzwischen mit drei Flats ausgestattet: Internet, Festnetz und Mobil. Zusammen kommt allerdings ein höherer Betrag raus als das, was shape and beauty Botox to go in Berlin jetzt anbietet. Vielleicht sollten wir wechseln, ich bin ja nicht mehr der Jüngste (und nur nicht mehr zum Frisör gehen, wird das auf Dauer nicht kaschieren können):
Die Beautycard von „shape and beauty“ – Schönheit im Abonnement.
Unsere Flatrate gegen Falten – schon ab 600,- Euro erhalten Sie:
ein Jahr ärztliche Beratung
ein Jahr Behandlung (Gesicht) mit Vistabel®, so oft Sie es benötigen
... würde ich nicht mit dem Prämienpartner Ihr Wunschurlaub zusammen arbeiten. Was habe mich mich heute über die geärgert (und der Mitarbeiterin und ihrer Vorgesetzten versucht zu verstehen zu geben, dass das meiner Meinung nach nahe am Betrug ist, was sie da tun). Der Reihe nach:
Da abonniert einer beim Spiegelverlag eine weitere Zeitschrift - und bekommt einen übertragbaren Gutschein für einige Tage in einem guten Hotel, einzulösen bei eben jenem Partner Ihr Wunschurlaub. Klasse, dachte der, und schenkte mir diesen Gutschein.
Nun entspricht die Gesamtanmutung der Seite dieses Urlaubsdingens schon mal so gar nicht dem Niveau des Verlags - zumindest im Firefox werden keine Umlaute dargestellt und die Navigation innerhalb des Angebots ist oft fehlerhaft. Mal davon abgesehen, dass die einfach so Passwörter, die man sich selbst aussucht, per Mail an einen schicken (das machen ja viele Amateure).
Aber ok, wir wollen in den Märzferien ein verlängertes Wochenende machen, also haben wir geguckt - und tatsächlich, es sollte gehen, wie das Fenster angibt, in dem ich eine Buchungsanfrage stellen kann:
Abgeschickt. Und auch wirklich rufen die vom Wunschurlaub sehr bald bei uns an - um mit leicht vorwurfsvoll-bedauerndem Ton zu erklären, dass das so nicht gehe, weil sie ja drei bis vier Wochen Bearbeitungszeit brauchen. Also Mitte März gehe gar nicht.
Ich bin erstmal nur irritiert, denn im Internet war es ja eindeutig möglich, ab 6.3. zu reisen, wir wollen sogar ein paar Tage später los. Aber meinen Einwand lässt sie nicht gelten. Das geht nicht, sie seien ja kein Last-Minute-Anbieter. Basta.
Naja, ich erkläre etwas deutlicher, dass ich vorhabe, das Angebot anzunehmen, das sie mir im Web gemacht haben...
Was mich wirklich ärgert, ist die himmelschreiende Unprofessionalität, die auch die später eingeschaltete Vorgesetzte an den Tag legte. Vielleicht hätte ich klein beigegeben, wenn sie zerknirscht und entschuldigend aufgetreten wären oder mir ein Angebot gemacht hätten. Aber: Sie haben erst bestritten, dass es irgendwo stünde und dann erklärt, das sei egal, denn es gehe nicht. Immerzu wollten sie mir erklären, wie ihre Abläufe sind.
Das interessiert mich als Kunde aber nicht. Klar kann ich verstehen, dass das offenbar schwer ist. Wenn man den Webauftritt anschaut, ist klar, dass da die eine Hand nicht weiß, was die andere tut. Die Vorgesetzte verstieg sich zur Ausrede, da werde gerade was überarbeitet. Aber wenn ein Kunde dann auf der Zusage besteht, die ihm im Web gemacht wird - dann macht man sich, wenn man halbwegs normal veranlagt ist, eben daran, es möglich zu machen. Und mir kann keiner erzählen, dass es nicht denkbar ist, wenn denn gewollt und mal abgewichen von der Bürokratie, eine Buchung innerhalb von acht Werktagen plus zwei Wochenenden zu bewältigen.
Mal sehen, wie es ausgeht, wenn mich am Montag jemand anrufen wird, der oder die wirklich was zu sagen hat dort. Aber ganz ehrlich: Wenn ich der "Spiegel" wäre, würde ich mit so einem Unternehmen nicht zusammen arbeiten, tut mir leid.
UPDATE 26.2.: Und tatsächlich - heute morgen hat mich dann jemand angerufen, der was zu sagen hatte und zugesagt, sich darum zu kümmern. Heute im Laufe des Tages soll ich eine Mail bekommen. Bin ich gespannt...
UPDATE 14.3.: Ich habe lange gezögert, das endgültige Update zu verfassen, aber es muss sein: Ja, die Mail kam, ebenso der Anruf eines Menschen, der wirkte, als ob er was zu sagen hätte dort und sich entschuldigte für eine Mitarbeiterin, die noch nicht lange da gewesen war. Einfaches googlen erbrachte übrigens ein höchstens durchwachsenes Kundenecho, das unsere bisherigen Erfahrung deckt....
Wir sind nun in den letzten Tagen nicht gefahren, weil sie uns kein Hotel - geschweige dann in der Klasse, die versprochen war - anbieten konnten, das uns gefielt. Das einizge, das am Ende von denen kam, war eines, bei dem wir mit der Verpflegung, die wir über sie hätten buchen müssen, bei nahezu dem gleichen Preis gewesen wären, wie wenn wir es direkt beim Hotel gebucht hätten. Und dann noch nicht mal mit irgendwelchem Firlefanz. Nee, nicht gut.
Mal sehn, was und ob wir mit dem Gutschein machen werden.
Einzig positiv bisher: Sobald man massiv wird, behandeln sie einen nett und übertrieben zuvorkommend. Alles wurde möglich, Anrufe waren extrem freundlich, kleinster Kritik unsererseits wurde sofort nachgegangen. Warum eigentlich nicht gleich so?
Laut Wikiquote ist dies die originale Formulierung von Andy Warhol, die so oft halb richtig zitiert oder abgewandelt wird, wenn von den kulturellen Implikationen des Web 2.0 die Rede ist.
Gestern von 20 Jahren ist er an den Folgen seiner Gallen-OP gestorben.
Ich weiß nicht, woran es liegt - aber auch bei Warhol ist es so, dass ich zu dem, was ich über ihn und von ihm an Theorie gelesen habe, mehr Zugang hab als zu seinem Werk. Ähnlich geht es mir mit viele Ikonen des letzten Jahrhunderts, Beuys beispielsweise und Nono. Einzig mit Ligeti war es immer anders, zu dessen Musik habe ich sofort gefunden, allerdings habe ich ja sowohl ihn als auch einige seiner (spannenden) Hamburger Schüler kennen gelernt, als ich mich noch intensiver mit aktueller Musik beschäftigt habe.
Was mich fasziniert, ist, wie sehr sich die Utopien und Vorhersagen emanzipatorischer Medien- und Kunsttheoretiker des letzten Jahrhunderts in dem spiegeln, was ich in meinem Umfeld mit den Möglichkeiten dieses Mitmachwebs erlebe. Und wie gleichzeitig das passiert mit all dem immer noch existenten Megafonkram.
Obwohl latent ausgelutscht, illustriert dieses Zitat von 1968 doch sehr gut, wie sich in einem vierzigjährigen Prozess (und nicht etwa in einer Revolution) mindestens in einer (auch für uns Kommunikatoren) spannenden Subszene die pyramidale Kultur in eine kleinteilige, demokratischere, eher in Wolken organisierte gewandelt hat.
Etwas, was nahezu jeder langjährige Blogger, den ich kenne, nahezu jedem Anfänger sagt, der ihn fragt, ist: Kümmere dich nicht darum, was deine Leser wollen. Jedenfalls ist das - holzschnittartig - das, was hinter Aussagen zu Spaß oder Machen, was ich will steckt. Das gilt auf jeden Fall für Privatblogs. Das gilt, da bin ich überzeugt, auch für ein Blog, mit dem ich mich als Marke aufbauen will.
ABER, und da unterscheide ich mich von einer Reihe anderer Berater, es gilt am Ende auch für Blogs im Zusammenhang mit Unternehmen. Oder, wie Glenn Wolsey heute schreibt:
My advice for the first 6 months of running your blog, is to forget about the readership statistics, and focus on creating and posting stacks of quality content to help build up your archives. (Glenn Wolsey)
Dazu sagt nicht nur mein Kollege Steve Rubel "Amen", sondern dem stimme ich auch voll und ganz zu.
Ich sehe durchaus, wie neulich auf PR 2.0 geschrieben:
Aber die Ruhe sollte ich mir trotzdem nehmen, wenn ich ein Blog starte. Ziele setzen, ja. Aber die muss und werde ich mir nicht von außen diktieren lassen.
Goals are important. Without goals you are just going with the flow, with goals, you have something to work towards, something lying up ahead in the future to aim at. (Glenn Wolsey)
Den Erfolg oder Misserfolg beispielsweise eines Corporate Blogs kann ich nicht von außen sehen oder messen. Er misst sich einzig und allein daran, ob die Ziele, die ich vorher gesetzt habe, erreicht sind.
Diese Ziele sind oft nicht die, die erfahrene Blogger vermuten oder unterstellen. Darum geht lautstarke Kritik aus den üblichen Blogs über Blogs und Blogger auch einerseits so oft an diesen Blogs vorbei - und ist andererseits so vielen auch egal. Eines der typischen Missverständnisse, die einer, der in beiden Welten lebt, zwar sehen und benennen kann, aber nicht ändern...
Durch Zufall entdeckt - ein Bild meines Großen auf der Klassenreise im letzten Herbst, das auf der Seite seiner Schule steht. Einer seiner Klassenlehrer macht gute Fotos, finde ich.
Nur: Warum ist das heute ein so häufiger Suchbegriff? Sonst ist es etwa ein- oder zweimal am Tag, dass jemand mit dieser Frage hier aufschlägt, heute Vormittag alle paar Minuten.
Andererseits landet kaum jemand hier, der nach einem sich Grün gebenden PRler sucht. Hihi.
UPDATE Okok, durch Zufall bin ich nun über das Textsyndikat gestolpert. Und was lese ich da?
W.H. Auden hätte heute seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Verkaufen ist ja mein großes Lebensthema. Und ja, auch PR ist imho Verkaufen - oder sollte es sein. Und der Aufbau einer neuen Disziplin ist sehr viel Verkaufen (oder mit leicht ironischem Unterton: Evangelisation). Ich war mein ganzes Leben bisher Verkäufer. Und ja, mein Buch übers Verkaufen mit meinen Erfahrungen und Thesen dazu werde ich nun endlich fertig stellen und rausbringen. Versprochen.
In meinen Jahren als expliziter Verkäufer habe ich gute und weniger gute und richtig schlechte Verkaufsschulungen gesehen und erlitten. Neben diesem Gerhinwäschekram a la NLP, den ich ohnehin gefressen habe, hab ich immer gegen so genannte Cold Calls gekämpft. Zumal diese Unsitte und dieses Ohrspamming nicht nur bei verzweifelten Vertriebsleitern oder Geschäftsführern immer noch absurd beliebt ist ("Wieviele Anrufe machen Sie am Tag?").
Bei Roland Kühl fand ich (erst) heute diesen guten Werbefilm eines Coldcallhassers und Autors, der in viereinhalb Minuten zusammenfasst, warum Cold Calls nicht nur nervig, ätzend und oft verboten sind - sondern auch dumm und kontraproduktiv:
Das Branchenblatt Horizont ist immer ein ganz netter Indikator dafür, wann Trends im Mainstream angekommen sind. Das ist nun also mit Web 2.0 der Fall, denn die aktuelle Ausgabe hat gefühlt auf jeder Seite einen Artikel zu dem Thema. Spannend finde ich in dem Zusammenhang aber vor allem, dass die Zunahme der (fach)medialen Präsenz in keiner messbaren Analogie zu Wissenszuwachs und Sicherheit im Umgang mit dem Thema steht.
Aber das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen, sondern diesen Screenshot posten, der in der gedruckten Ausgabe noch besser zur Geltung kommt. Und offenbart, dass auch in Kaffeerösterfilialen manchmal ein wunderbarer Humor herrscht:
Unser Au-Pair spricht fantastisch deutsch. Nahezu perfekt. So sehr, dass es unseren kleineren Kindern richtig Spaß macht, wenn sie ihnen vorliest. Gerade hat sie mit den Kindern aus Bullerbü angefangen und ist über ein Wort gestolpert, das sie zunächst nichtmal analysieren und aussprechen konnte: Lasse will nämlich Drehrumdiebolzen-Ingenieur werden. Genau so im Buch geschrieben, hab ich extra noch mal nachgeschlagen heute früh, witzig.
Doch das eigentliche Problem entstand danach: Klar weiß ich, was ein Bolzen ist. Aber erklär das mal...
Nun sind wir wieder beruhigt, meine Jungs und ich. Und was für eine Freude - ausgerechnet gegen die dummen Sä Lieblingsgegner.
Im Übrigen werde ich trotzdem und immer noch den Bloggeburtstag morgen offline verbringen und ganz für meine Familie da sein. Feiert ohne mich und macht nichts schmutzig, ok?
Wenn ich mir die Anfragen von Redaktionen in der letzten Zeit angucke, scheint mir ein Thema rund um die Positionierung moderner PR in der Markenführung eines zu sein, das zurzeit recht brisant und von vielen Missverständnisse geprägt ist. Also eine gute Möglichkeit, sich konstruktiv zu streiten...
Im Übrigen werde ich den Bloggeburtstag morgen offline verbringen und ganz für meine Familie da sein. Feiert ohne mich und macht nichts schmutzig, ok?
Seit wir unsere Kinder nicht mehr darüber belügen, dass Medizin nun mal ganz oft nicht schmeckt, nehmen sie die viel lieber. Es ist ein Spiel: Die Lütte sagt selbst: "Brrrrrrrr", und schüttelt den Kopf. Und hinterher gibts was zu trinken.
Allerdings nahm sie es heute freiwillig und lachend. Vielleicht schmeckt die hier ja doch?
He talks about a political campaign having problems with bloggers they first hired and then - well - did not like, because they offended others. That's a topic not only for politics but also for corporates and their lawyers and policies. You definitly loose control, if you go into the blogosphere. But you win - or at least might win - uncensored minds and opinions. If you are able and willing to listen.
Blogs, Facebooks, MySpace pages, YouTube videos — you might say that they will haunt us. But I prefer to think that they will force us to be more open, more honest. Maybe then we’ll have no choice but to have a real conversation. (Jeff Jarvis: Are campaigns and conversation incompatible?)
mal wieder ein paar Fragen zu Unternehmen und Blogs und Kommunikation beantwortet, die auch jenseits der konkreten Arbeit spannend sind, wie ich finde.
Ich merke, wie wir zurzeit am Limit fahren. Aber Ausbildung ist die letzte echte Bastion der Vollzeitjobs - zumindest in der Theorie die letzte. Denn dem heutigen FTD-Kommentar kann ich nur zustimmen, ebenso wie dem Kollegen Zeitnehmer, dessen Umgang mit dem Thema Zeitmodell und Familie ich bewundere. Wirklich.
Neben den klassischen Ganz-oder-Gar-nicht-Lösungen für (vor allem immer noch) Frauen mit Kinden werden neue Modelle immer wichtiger. Theoretisch gibt es ja auch diese Idee mit den Teilbeschäftigungen und flexiblen Arbeitszeiten. Und in der Praxis?* Nur mal privatempirisch nachgeguckt:
Da ist der Geschäftsführer, der halbe Tage für sinnlos hält und die Spitzenkraft, die halbtags wieder kommen will, zu zwei oder drei vollen Tagen zwingt. Sie ist unglücklich und leistet nicht halb so viel, wie sie könnte.
Da ist die Personalverantwortliche, die eine Mutter, die zwischen Elternzeit und Mutterschutz zwei Monate zurück käme und nach unbezahltem Urlaub fragt, zur Kündigung rät - und sie mit Nachteilen für ihren im gleichen Unternehmen beschäftigten Partner erpresst. Naja, der hat daraufhin bald gekündigt. Na toll.
Da ist der Abteilungsleiter, der die Mitteilung, seine beste Frau sei schwanger, als Schock und Ärgernis empfindet und ihr das auch zeigt.
Klar kenn ich auch die anderen Beispiele. Am besten gefällt mir ja mein Freund, der in seiner Firma wenn irgendmöglich nur Leute einstellt, die mit ihrer Familie zusammen leben. Seine Erfahrung ist, dass die beständiger bei der Sache seien, auch wenn sie hin und wieder mal einen Tag früher aufhören oder ganz wegbleiben. Am liebsten nimmt er Mütter in Teilzeit. "Die arbeiten wenigstens, wenn sie da sind, und sind Stress und Selbstorganisation gewohnt", meint er. Und das wiege jede Stunde auf, die sie mal fehlten, weil ein Kind krank sei oder sie zur Schulaufführung wollten.
* Ich darf freudig anmerken, dass ich in einem Unternehmen arbeite, das Führungskräfte in Teilzeit kennt und auf besondere Situationen flexibel reagiert. Das macht mich glücklich.
Okok, mal wieder ein Stöckchen, diesmal aus Rache von Björn. Aber ich warne euch, auf meinem iPod ist neben Hörbüchern (die überspringe ich dann mal) jede Menge merkwürdiger Mainstreamkram.....
Die Regeln:
Soundtrack of Life: Wenn dein Leben ein Film wäre, was würde der Soundtrack sein? Also, so geht’s: 1. Öffne deinen Musicplayer (iTunes, Winamp, Media Player, iPod etc.) 2. Stelle es auf Shuffle/ Random 3. Drücke “Play” 4. Schreibe für jede Antwort den Songtitel, der gerade gespielt wird, auf: 5. Drücke für jede neue Frage den “next” Button. 6. Lüge nicht und tue nicht so als ob du cool wärst… Tipp’s einfach ein!
voila.
1. Vorspann We are family Sister Sledge
Witzig, wo das Thema Familie ja wirklich eines ist, das in meinem Lebensfilm eine zentrale Rolle spielt....
2. Aufwachen Heart of Darkness, Chris De Burgh Passt schon... "Last night I saw it there...." Allerdings nicht so recht was, um in Schwung zu kommen, oder? Aber ich stehe ja immer so früh auf, dass ich froh bin, wenn es nicht sofort so wild losgeht...
3. Erster Schultag Scherzo aus dem Streichquartett Op 18-2, G-Dur von Ludwig van Beethoven (ganz toll: in der Aufnahme mit dem Alban Berg Quartett!!!) Ist das nicht cool? Ich bin die ersten 12 1/2 Jahre jeden Tag gerne zur Schule gegangen. Und oft mit so einem Gefühl wie dieser Satz klingt...
4. Verlieben New Dawn, son Esokram von einer CD mit Entspannungsmusik. Aber ich war bei dem Thema ja eine sehr unentspannte Mischung aus Spätentwickler und achwasweißich. Passt aber gar nicht. Seit wann hat Verlieben was mit Entspannung zu tun....
5. Das erste Mal The Storyman, wieder von Chris de Burgh. Merkt ihr was? Immer wenn es ernst wird, kommt CdB. Das kann kein Zufall sein.
6. Kampflied Andante con Moto aus Beethovens Streichquartett Nr 13, B-dur. Nee, also als Kampflied eignet sich das ja nichtmal für einen militanten Pazifisten wie mich. Echt nicht, jetzt. Aber wieder Alban Berg Quartett (also wenn Streichquartette aus dieser Zeit, dann von denen).
7. Schluss machen The Road To Freedom von - naaaa? - richtig, wieder CdB.... Wenn schon, denn schon. Ich bin eben ein Softie...
8. Abschlussball Moonlight Shadow, Mike Oldfield
Jaja, ich hab mal für eine Party den ganzen 80er-Kram aufgenommen und liiiiiebe es. Und es war genau diese Zeit, was waren wir damals spießig. Ich war ja nie wirklich Popper, aber als Linker mit hunderten Tanzkursen in Hamburgs berühmtester Tanzschule mal wieder zwischen allen Stühlen.
9. Leben Nur ein Wort, Wir sind Helden.
Peinlich. Hab ich nur drauf, um mal reinzuhören, was meine Jungs und unser Au-Pair-Mädchen so hören. Aber so ist das Leben, voller Zufälle und so. Aber das Video mag ich.
10. Nervenzusammenbruch Andante Grazioso, der dritte Satz aus Brahms' Klarinettentrio. Wohl eher das, was ich höre, wenn ich mich von einem solchen erholen will. Ganz dichte Kammermusik. Klarinette wollte ich damals lernen, weil ich sie so mochte. Und das war die richtige Entscheidung. Mein Zweiter spielt sie heute.
11. Autofahren Allegro ma non toppo, diesmal ein zweiter Satz. Beethovens Streichquartett Nr 15, A-moll. Ich bin auch echt kein aggressiver Autofahrer. Und übersehe auch nur ganz selten rote Ampeln oder parkende Autos.
12. Flashback She's a brick house von den Commodores
Endlich mal wieder richtig gute Musik, oder? Und passt zu Flashback. Das ist Party.
13. Wieder zusammen kommen Separate Tables von Chris de Burgh Witzig passt irgendwie. Und die Musik... Habe ich schon mal erwähnt, dass es mir nicht peinlich ist, dass ich ihn immer noch mag? Und schon immer mochte? Meine erste Platte von ihm hab ich zur Konfirmation bekommen. Und dann haben wir abends stundenlang beim Wodka zusammengehockt und die Lieder interpretiert. Wir waren schon komisch irgendwie.
14. Geburt des ersten Kindes There's Room in this Heart Tonight, schon wieder er, ist ja gut... Aber das war ja ein großartiges Ereignis. Zwei Tage vor all meinen mündlichen Prüfungen, in denen ich auch gleich die erste fünf meines Lebens einfuhr. Aber was war schon noch wichtig in der Situation? Das Volontariat stand schon fest, der Große war da. Und für die beiden im Krankenhaus (ja, damals sind wir noch nicht auf die Idee mit der Hausgeburt gekommen) war und blieb immer Raum im Herzen. *schmalzmodusoff*
15. Endkampf Another Rainy Day, schon wieder son Esokram Eher das Atemholen vorm Endkampf. Was ist eigentlich ein Endkampf????
16. Todesszene This Weight On Me, jajaja, Chris de Burgh, schon gut.
For once in my life, I'm gonna stand up for truth, Justice and glory forever
Passt?
17. Beerdigung och nö, ich weiß genau, dass ich Singet dem Herrn ein neues Lied von Bach nicht aufm iPod hab. Dabei weiß ich genau so genau, dass ich das bei meiner Beerdigung gespielt haben möchte. Oder gesungen. Dafür bringt der Shuffle Dacing with Tears in My Eyes zutage. Ultravox. Auch passend irgendwie. Zumal die 80er immer passen, wenn ein Schnitt ansteht.
18. Abspann Und noch mal Beethoven, aber das sind ja auch viele Einzelsätze, die da zusammen kommen. Ich hab die Gesamtausgabe der Streichquartette immer dabei: Allegretto vivace e sempre scherzando, ein zweiter Satz, da hat Beethoven das Scherzo vorgezogen, Im F-Dur Quartett Op. 59, Nr 1, "Rasumovsky"...
Und diesmal lasse ich den Stock ebenfalls mal erschöpft liegen und warte darauf, ob ihn sich jemand einfach so nimmt.
"Papa, wir müssen meinen Fahrradhelm weiter stellen, ich bin jetzt fünf", meinte mein Dritter heute früh, obwohl der Helm wie immer noch mal festgezurrt werden musste, damit er gut sitzt. So wie er gestern auch laut krähend ob seines Geburtstags in den Kindergarten kam.
Mächtig stolz ist er. Und kann kaum verstehen, dass er nicht auch gleich zehn Zentimeter gewachsen ist.
Screenshot vom Kindergarten-Workshop, dort auch der ganze Liedtext. Das Leben ist schon kompliziert...
Ein krankes, glühendes Kind ist wie ein Häufchen Elend, das man gar nicht so sehr beschützen kann, wie man möchte. Zumal wenn ein anderes auch noch Geburtstag hat.
Ach ja. Blogs sind ja sooooo hip. Ich denke ja, dass Foren zu den am meisten unterschätzten Lebensformen im Web gehören. Immer noch. Ein Link in einem noch so obskuren Forum bringt in der Regel den drei- bis vierfachen Traffic auf eine Seite, den ein Link in einem der absoluten Top-Blogs schafft.
Ich denke, dass es vor allem darauf ankommt, was ich möchte, wenn ich mir überlege, welche Gesprächsform im Web ich anbieten will. Verkürzt: Wenn ich mich an der Zeitschiene orientieren will und zugleich selbst die Themen setzen - dann ist ein Blog sinnvoller; wenn ich mich vertikal an Themen orientieren will und sie stärker den Besuchern in die Hand geben - dann ist oft ein Forum besser geeignet.
Oder wie im neuen Blog Die Welt der Grünen der taz. Ich war richtig aufgeregt, als ich in der Mailingliste meines Kreisverbandes drüber las. Und dann so was. OK, es hat am Sonnabend angefangen, aber irgendwie wirkt es absurd, auch die Klappentexte lassen nicht vermuten, dass hier wirklich ein Blog entsteht. Ist das nicht mehr ein Forumsstrang, der an ein Streitgespräch in der Printausgabe angedockt wird?
Mein Fazit (und auch die Präsentation, die ich gezeigt habe, auch wenn ich ja finde, dass so Folien eigentlich ja nicht wirklich aussagekräftig sind) habe ich in unserem Edelman-Blog PR 2.0 gezogen. Also einmal rüber gehen, bitte....
Wolfgang Stock von RCC berichtet davon, wie der Merkel-Videocast durchgesetzt wurde: Nachdem Merkel innerhalb von fünf Minuten überzeugt gewesen sei, habe es dann noch vier Monate gebraucht, um es durch die Bürokratie der Bundespresseamtes zu bringen. Und als es dann losging, habe er noch keinen Vertrag gehabt.
btw: Er erklärt anschaulich, warum der Merkel Cast als Erfolg zu sehen sei. Das finden ja Webbewohner nicht so. Aber es ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Meinungsführer in Klein-Bloggersdorf eben nur einen winzigen Ausschnitt der Wirklichkeit und der möglichen Ziele abbilden...
Am Montag hatten wir noch gewitzelt, oder vielmehr die anderen hatten bezweifelt, dass ich Recht habe, dass wir noch mal Winter bekommen. Und nun sah es heute früh sooooo schon aus...
Ich hatte es ja angekündigt - hier nun sind die beiden Videos von der Präsentation des Trust Barometers, die wir letzte Woche hatten. Mehr dazu in unserem Firmenblog, dort auch die Slides....
OK, es ist mir unangenehm, dass ich Frau Dünesieben habe warten lassen. Aber irgendwie fühle ich mich derart unkurios, dass ich nicht beginnen mochte. Also hier mein Versuch, sechs Kuriositäten zusammenzutragen...
1. Bevor unser erstes Kind geboren wurde, wollte ich unbedingt Hausmann werden und meiner Liebsten das Kind zum Stillen in die Schule bringen. Heute weiß ich, dass ich den mit Abstand ruhigeren Job habe und hatte und dass diese Idee kurios war.
2. Obwohl ich in vier von fünf Fällen sieben oder mehr Male kontrolliere, ob ich einen Schlüssel und ein Telefon dabei habe, vergesse ich beides regelmäßig. Was unangenehm ist, wenn ich mein Fahrrad irgendwo anschließen will.
3. Ich habe Latein geliebt und konnte direkt nach dem Abitur gesprochenes Italienisch in Grundzügen in seiner Bedeutung erahnen - und habe es doch nie wieder wirklich gebraucht. Und trotzdem halte ich es für unglaublich wichtig und habe einen Bildungsdünkel rund um diese Sprache.
4. Ich muss mich immer noch konzentrieren, um giebt gibt nicht mit "ie" zu schreiben.
5. Wenn Bilder ganz leicht schief hängen, macht mich das wahnsinnig. Richtig schief, ok. Aber so ein winziges bisschen? Ich überlege immer, ob es nun gerade ist oder nicht und versuche, es gerade auszurichten. Und werde fast wütend, wenn es dann mit zwei Nägeln schief an der Wand hängt. Das geht ja wohl gar nicht...
6. Ich telefoniere nicht gern. Das ist mir irgendwie zu direkt und synchron. Was war es für eine Erleichterung, als ich E-Mail für mich entdeckte. Leider waren diejenigen, die mit mir telefonierten, überwiegend noch nicht so weit damals.
Und nun soll ich diese Aufgabe auch noch an sechs andere weitergeben? Uuuuuu. Also, hmmm, Björn und Djure müssen schon mal dran glauben. Und Christiane, Thomas und Nico dann auch mal, ok? Und wenn Henning Bundeskanzlerin werden will, soll er auch mal anfangen...
Ich mag Engländer. Jedenfalls die, die ich bisher kennen gelernt habe. Und auch die, die gar keine sind.
So wie die Bekannten meiner Eltern, die bei uns immer nur "die Engländer" hießen, weil sie recht groß und geschmackl eigenwillig gekleidet war und er eher neben ihr verschwand. Bis zu jenem Tag nannten wir sie so, an dem sie sich verwundert darüber zeigten, dass sie im Urlaub immer für Engländer gehalten werden. Was haben wir uns zusammen nehmen müssen, um nicht laut aufzulachen....
Letzte Woche war ich in einem Meeting, zu dem auch drei überaus freundliche und sympathische Exemplare von der Insel kamen, neben ein par Deutschen und Holländern. Und während des Smalltalks sprachen wir im Prinzip alle über die gerade laufende WM. Bis einer der Engländer fragte, um welche WM es denn ginge.
Was mir gar nicht klar war: Handball ist da so gut wie unbekannt. Und dann versuch mal, einem Engländer nicht nur halbwegs richtig zu beschreiben, wie Handball funktioniert (das geht ja noch), sondern auch noch, wenn er dann lachend am Boden liegt, was daran wirklich faszinierend ist. Ist mir, glaube ich, nicht wirklich gelungen. Schade, dass sie am Donnerstag nicht mehr hier waren.
Damals, 1978, saß ich mit meinem Vater vor unserem Schwarzweißfernseher und habe mitgefiebert, wie mein Idol Erhard Wunderlich und der Verrückte an der Außenlinie, Vlado Stenzel, Weltmeister wurden.
Danach habe ich zum ersten Mal angefangen, Handball zu spielen - sehr zur Freude meines Vaters, der selbst als Jugendlicher ein guter Handballer war... Ich habs dann bis zum Ende der B-Jugend ausgehalten, bis sich unsere Mannschaft auflöste. Als Linkshänder und halbwegs groß war ich immer gut zu gebrauchen, auch wenn ich nicht wirklich gut war. Aber: Ich mochte den Sport immer. Vielleicht, weil ich ihn verstanden habe. Und meine erste richtig große Liebe später war auch Handballerin, eine richtig gute.
Ich finde ja, dass es kaum einen Sport gibt, der im Fernsehen so viel Spaß macht wie Handball. Gerade richtig von der Geschwindigkeit (und nicht so landweilig wie Fußball), man kann den Ball noch sehen, es geht zur Sache und nicht so mädchenhaft zu. Ein toller Sport.
Meine Jungs sind dieses Mal infiziert und sehen die Spiele, wann immer es geht und sie die Erlaubnis bekommen. Vielleicht beginnt ja unser Zweiter doch noch damit, es selbst auszuprobieren? Wenn die Punktspiele nicht am Wochenende wären, würde ich auch wieder anfangen, glaub ich. Bei irgendeiner Alte-Herren-Gurkentruppe...
Heute muss der Liveticker beim KSA herhalten. Geht ganz schön hin und her, scheint mir.