16.7.09

Was ich gerne mag an diesem Interweb

Ja, auch Kampagnen, an denen meine Kolleginnen beteiligt waren, sind schon "Opfer" der Kreativität derer geworden, die Vodafone nun die Generation Upload nennt. Das kann auch weh tun.

Was ich aber immer wieder erstaunlich finde, ist, mit welcher Hingabe, Genauigkeit und eben - ja - Kreativität Menschen sich über Werbung, Kommunikation, Ideen hermachen und sie umdeuten, beispielsweise weil sie sie nicht für glaubwürdig halten. Als jemand, der selbst Kommunikation als Beruf hat, habe ich mich mit der Vodafone-Debatte zurück gehalten und nur drüben in meinem PR-Blog mehrfach die Implikationen jenseits des konkreten Falles beleuchtet.

Aber der dürre und - so finde ich es - dumme Post im Vodafoneblog zum Vorwurf, dass Vodafone allzu willfährig auf die Zensurwünsche der Regierung reagiert habe (siehe dazu Vetters law blog, da ist alles gesagt), hat mich doch mehr als nur kopfschüttelnd zurück gelassen. Zumal ich, obwohl ja am Thema interessiert und halbwegs engagiert, Vodafones Verhalten gar nicht mitbekommen hatte, sondern erst im Zuge der aktuellen Kampagne darauf gestoßen bin (übrigens auch ein interessanter Nebeneffekt, wenn man sich auf den Spielplatz Social Media begibt).

Was ich eigentlich sagen will, ist dies: Ich finde - aus dem politischen Kontext der Anti-Zensur-Aktion heraus - diese Version des Werbespots großartig und kreativ:

Vodafone-Werbung "Heroes" Satire from Generation Upload on Vimeo.

14.7.09

Ich bin Zeitungskäufer

Und fühle mich gut. Nicht nur, weil ich meine Kinder (zwischen vier und dreizehn Jahren inzwischen) nach und nach an eine alte und mir liebe und vertraute Kulturtechnik heranführe, sondern auch, weil ich weiß, dass ich nicht allein bin:



had tip via Twitter (Mario Sixtus)

13.7.09

Große und kleine Jungs



Nicht nur Jungs, auch Mädchen finden Kletterwälder toll, ich weiß. Irgendwie ist es für mich trotzdem gefühlt ein Jungsspielplatz, vielleicht, weil es etwas damit zu tun hat, sich zu beweisen.

Nun bin ich schon so oft in letzter Zeit nicht mit rein, aber gestern, bei Secundus' Geburtstagsfeier, war ich schon neidisch auf die Kinder. Muss ich dringend auch mal machen.

Der neue Kletterwald Hamburg hat direkt bei uns um die Ecke aufgemacht, was es so einfach machte, ihn hin und wieder zu besuchen (mal von den Kosten abgesehen).

Lustig übrigens, dass es vor allem Männer sind, die aus der schwersten Tour gerettet und abgeseilt werden müssen. Oder eher typisch, oder?

12.7.09

Ich hab mal noch keine abschließende Meinung

Auch das kommt vor, fühlt sich fast merkwürdig an. Zum Vodafone-Dingens-PK-Facebook-Dings. Aber ich hab trotzdem das eine oder andere dazu geschrieben, denn ich mache mir ja auch Gedanken, die noch nicht fertig sind, sondern die ich zur Diskussion gestellt habe.

Drüben, in meinem PR-Blog für Edelman.

8.7.09

Helden für einen Tag

... erlebe ich immer wieder. Im Büro, zu Hause, in den Schulen. Jede Menge Kleinigkeiten, auf die ich bei meinen Kindern stolz bin beispielsweise.

... und aus gegebenem Anlass das wirklich großartige Lied von David Bowie, danke an Uwe Knaus (disclosure: Kunde), dass er es getwittert hat:

5.7.09

Hamburger Aufruf für längeres gemeinsames Lernen

Ich habe ja schon häufiger für die aktuelle Hamburger Schulpolitik geschrieben. Als jemand, der mit bisher einem eigenen Kind erlebt hat, dass es nach der vierten Klasse zu schwer ist, eine verantwortliche Entscheidung zur Schullaufbahn zu treffen (weshalb wir Secundus im Laufe der sechsten Klasse die Schule und Schulform haben wechseln lassen). Dass den meisten Gymnasien darüber hinaus die Zumutungen der Schulreform pädagogisch gut tun werden, ist meine Überzeugung nicht nur aus dem Erleben als Vater und Elternfunktionär, denn von allen aktuellen Schulformen ist das Gymnasium zwar die am meisten von Familien angewählte aber auch die rückständigste und pädagogisch und organisatorisch absurdeste.

Darum unterstütze ich den Hamburger Aufruf:

Unser Schulwesen, wie es derzeit organisiert ist,
verlangt Eltern von Viertklässlern eine Entscheidung darüber ab, welche weiterführende Schulform ihr Kind besuchen soll. Diese Trennung von Zehnjährigen ist äußerst fragwürdig, denn es gibt keine zuverlässigen Kriterien für eine solch frühe Aufteilung. In diesem Alter können weder Lehrer noch Eltern die Entwicklungsmöglichkeiten des einzelnen Kindes angemessen einschätzen.

Diese frühe Entscheidung hat zur Folge,
dass Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern eher nicht fürs Gymnasium angemeldet werden, auch wenn ihre Leistungen in der Grundschule nicht schlechter sind als die anderer. Hier werden für viele die Weichen  falsch gestellt: Spätentwickler und potenzielle Talente werden hier leichtfertig aufgegeben.

Unsere Kinder sind unsere Zukunft
– das darf kein hohles Schlagwort bleiben! Unsere Kinder sind die Leistungsträger von morgen, darum ist es unsere Aufgabe heute, ein modernes Schulwesen zu entwickeln, das dem Rechnung trägt. Andere europäische und außereuropäische Länder machen es uns vor: längeres gemeinsames Lernen führt zu einer besseren Förderung aller – der Leistungsstärkeren und der Leistungsschwächeren. Die Ergebnisse der PISA-Untersuchungen führen es uns regelmäßig vor Augen.

Hamburg bereitet jetzt eine Schulreform vor, die
Primarschule, die uns erstmals die Möglichkeit bietet, in Sachen Bildung Anschluss an die internationale Entwicklung zu finden. Es besteht nun die Chance, allen Schülerinnen und Schülern mehr gemeinsame Lernzeit einzuräumen. Unsere Kinder können hier ohne Vorauslese individuell gefördert und gefordert werden, um ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Die so genannte Primarschule verbindet die Kompetenzen der Grundschule mit den Anforderungen der ersten Jahrgänge der weiterführenden Schulen. Alle Kinder bekommen hier deutlich bessere Startchancen für den weiteren Bildungsweg, unser Bildungssystem wird gerechter und mehr Kinder schaffen einen Schulabschluss.

Diese Schulreform verlangt von uns Veränderungen von Strukturen und Denkgewohnheiten
, mit denen wir jahrzehntelang gelebt haben – das kann Verunsicherung und Ängste auslösen.  Solche Gefühle dürfen uns allerdings aber nicht daran hindern, ein überaltertes, ungerechtes Schulsystem zu modernisieren. Unverantwortlich ist es, diese Verunsicherungen und Ängste zu schüren, um zu erreichen, dass alles bleibt, wie es ist. Das kann sich eine weltoffene Stadt wie Hamburg nicht leisten. Deshalb haben sich nun Hamburger Bürgerinnen und Bürger zusammengeschlossen, um öffentlich dafür einzutreten, der Primarschule zum Wohle unserer Kinder und aller Hamburger zum Erfolg zu verhelfen.

Helfen auch Sie mit Ihrer Unterschrift.

Ich unterstütze die sechsjährige Primarschule als einen sinnvollen ersten Schritt hin zum längeren gemeinsamen Lernen, bei dem alle Kinder und Jugendliche individuell gefördert werden.

Update 7.7.:
Wer den Aufruf auch unterschreiben mag, schicke eine Email an Sabine Boeddinghaus. Ja, ich weiß, kompliziert, aber macht das mal trotzdem....

Sommerhit

Nein, nicht unsere sehr - äh - ungewöhnliche Kirsch-Banane-Marmelade, die wir gestern entwickelt haben und die irgendwie latent an die 80er erinnert, als jeweils der- oder diejenige, die dran war mit fahren, Kiba im Sweetwater oder im Irrlicht trinken musste, die aber trotzdem erstaunlich gut schmeckt (also die Marmelade jetzt). Nein auch nicht das Baden im Großensee nach dem Reiten.

Sondern - ich gestehe, ich bin Mainstream - das hier:



Vor einigen Wochen hab ich es durch Zufall im Radio gehört (denn eigentlich höre ich ja gar kein Radio, wie und wann auch), dann fing Quarta an, den Refrain immer vor sich hin zu singen: Ich hab zwanzig Kinder, meine Frau ist schön. Dann bin ich also auf die Suche gegangen.

Und weil aus einem mir nicht bekannten Grund mein iPod den US-itunes-Laden voreingestellt hat, hab ich es erstmal nicht gefunden, so dass ich Quarta das Video direkt auf YouTube vorspielen musste, als ich sie gestern ins Bett brachte. Wie gut, dass mein iPod genau das kann. Puh.

Nun also seit einer Stunde im Dauerloop. Ist irgendwie klasse. Mein Sommerhit.
(so lange, bis wir falls es im Urlaub in Henne an der Nordsee regnen sollte, alle Folgen Gilmore Girls erneut sehen werden, das ist fest eingeplant und würde dann diesen Hit ablösen. Ich glaub ja kaum, dass ich das zugebe und auch noch ankündige.)

1.7.09

E-Identität

Während mein Kollege und Freund Steve Rubel sich gerade intensiv Gedanken macht, wie er seine Onlineauftritte zusammenfasst und wo er was wie darstellt, bin ich weiterhin am experimentieren. Das Konzept des Lifestreams, der Zusammenfassung der Online-Lebensäußerungen, mag ich - und nutze zurzeit dafür Storytlr, einen Service, der von vier Jungs aus Belgien gebaut wird (und auch, wenn es immer wieder zu Schwierigkeiten kommt, ist es bisher der mich am meisten überzeugende Weg, Dinge in einem Zeitstrahl zusammen zu führen). Dorthin habe ich auch eine meiner Domains umgeleitet.

Ich mag es, dezentral mal hier und mal da kurze Updates zu schreiben und längere Stücke hier im Blog. Ich mag es, dass meine Bilder bei meinen Bildern sind, aber irgendwie dann doch zusammen laufen mit dem Rest. Und meine Bookmarks und so weiter. Mein Lifestream ist meine Visitenkarte, die ich jeden Tag fortschreibe (deshalb macht es mich auch immer wieder so ungeduldig, wenn storytlr nicht so funktioniert, wie es soll, aber das war mit Jaiku auch so, dem ersten Lifestreamservice, den ich genutzt habe damals, kurz bevor Google die gekauft hat).

Was mir bisher nicht wirklich einleuchtet, ist, warum ich einen dieser E-Identitätsservices brauche. Ok, my-name-is-e hat lustige Möglichkeiten wie dieses kleine Ding hier, das ich in einen Post oder in mein Blog oder so einbauen kann:



Aber sonst? Brauche ich das? Oder soll ich Menschen weiterhin lieber auf meinen Social Madia Tag hinweisen (luebue) oder auffordern, meinen Namen in eine Suchmaschine einzugeben?