30.7.03

Irgendwie ist dies nicht mein Tag. Ein derber Schuss vorn Bug, ich bin fahrig, Termine platzen.
Morgen dann endlich Urlaub für 1 1/2 Wochen. Uff.

Nachdenken,
Lesen,
Entscheidungen Treffen.

Wird nicht leicht.
Aber muss ich mir das so wirklich weiter geben?
Auch nicht.

29.7.03

Und dann stieß ich doch noch auf dieses wunderbare und völlig dadaistische und dabei dennoch teilweise ernst gemeinte Blogger-Manifest, das Chris Locke vor ein paar Tagen geschrieben hat. Für diese herzliche Mischung aus Zynismus und Ernst liebe ich ihn. Und er ist (mit seinem Gonzo-Marketing) ein Verkäufer-Idol.
Ich kam übrigens auf die Stelle über einen Eintrag heute, den Doc Searls gemacht hat, der zurzeit immer mal deutsche Überschriften wählt. Hihi.
Spannend:
Erkär mal jemandem aus einem ganz anderen Bereich, wie das mit dem Verkaufen so ist.

Sie: "Du warst also bei diesem Kunden und weißt noch nicht genau, ob er eure Dienstleistung kauft? Und der andere ist schon Kunde? Und was sagt dein Chef dazu?"
Ich: "So ist das mit Verkaufen - immerhin bin ich ja kein Versicherungsverteter"
Sie: "So ohne sofort messbares Ergebnis? Schräg!"
Ich: "... und dann noch zur Kontaktpflege"

Das Vertrauensthema hat sie zum ersten mal gehört. Und fasziniert. Es ist doch eine eigene Welt, in der wir Verkäufer leben.

25.7.03

Zuhören und erzählen sind eigentlich nur zwei Seiten der selben Sache - von Verkaufen. Storytelling habe ich ja schon länger zu meiner Verkaufs-Methode gemacht. Storylistening als die andere Seite scheint da gut reinzupassen.
Zusammen sind sie genial, weil sie die Möglichkeit schaffen, Antizipation nicht nur als Wunsch, sondern als Haltung zu haben.

23.7.03

Märkte sind Gespräche - heißt es im Cluetrain Manifest. Und das stimmt. Verkaufen vor allem ist Gespräch. Gesprächsleitfäden stören da nur, denn da wird niemals ein echtes Gespräch aufkommen können.
Wie auch, wenn ich nur an mich und meinen Leitfaden denke? Oder noch schlimmer: Wenn ich die ganze Zeit daran denke, dass ich offene W-Fragen stellen muss. Da komme ich vor lauter Denken gar nicht mehr zum Zuhören.
Die Kunst des Verkaufens liegt in der Antizipation. Und dazu muss ich zuhören. Fäden aufnehmen. Meinungen aufgreifen und in meine Aussagen integrieren. Widersprechen.
So macht Verkaufen nicht nur Spaß, sondern ist auch erfolgreich. Bin doch kein Clown oder Klon oder so...
heute in München und Nürnberg

22.7.03

Kleider II

Ich habe recht lange überlegt, ob ich eigentlich auch so ein Ralph Lauren Hemd mit kurzen Ärmeln brauche, die Freizeit-Uniform der (Erfolg)reichen.
Irgendwas hat sich in mir gesträubt, obwohl die in ihren Karos ja recht chick sind. Vielleicht, weil ich noch immer diesen unbändigen Drang nach Individualität habe.
Und jetzt liegt die Lösung des Problems endlich auf der Hand: Ich gehe zu Red Green und kaufe mir dort ein Hemd. Hat auch ein auffälliges Signum des Geldes auf der Brusttasche. Und kommt aus Dänemark. Wenn es auch sicher nicht so kuhl ist wie "Polo" - das bin viel mehr ich.
In welcher Farbe? Grün? Blau? Rot?
...
Kleider I

Da stand ich vor diesem hellgelben Hemd und dachte, dass es eigentlich - und so ziemlich als einzige Farbe außer weiß - zu allen meinen Anzügen passen täte.
Meine Frau hat aufgeschrieen. Und sie hat Recht: So ein Hemd haben eigentlich nur Vertriebsklone. Verkäufer nicht. Fast so wie Buttondown-Kragen zum Schlips. Brrr. Nee, nee...

21.7.03

Man muss sicher kein Lieblingsrestaurant in Venedig haben - aber es ist wunderbar, dass wir es haben. Es hebt unsere Lebensqualität ungemein.
Eigentlich sind es sogar zwei:
Nur durch eine ganz systematische Suche haben wir sie in diesem Jahr wieder gefunden: Die Osteria Antico Giardinetto, in der auch eine hohe Rechnung jeden Cent wert ist - und die so wunderbares venizianisches Essen zaubert. Dazu ein junges Publikum. Und viele Menschen aus dem Sestiere: Dieses Mal waren am Vorabend des Redentore-Festes mehrere Familien und Freunde dort.
Ganz anders - und noch nicht mal im Web - ist das Ristorante L'Incontro, gleich neben dem zauberhaften Campo S. Margherita und nur wenige Schritte von unserem Hotel: Sardinische Küche und wohl das einzige Lokal in Venedig, das keinen Fisch anbietet. Unscheinbar an eine Hauswand geklebt, freundlich, unkompliziert, normale Preise und grandiose Kompositionen.
Wir sollten viel häufiger in Venedig sein.

16.7.03

Heute wurde ich gefragt, ob ich nicht aufgeregt bin, weil wir morgen endlich mal wieder nach Venedig fahren.
Bin ichs?
Eigentlich nicht, stelle ich erstaunt fest. Nur froh. Richtig froh. Diese Stadt, die wir so lieben. Soll sich der Kanzler mal ein Beispiel dran nehmen. Auch an dem Anlass...

14.7.03

Migräne ist schrecklich - vor allem bei diesem Wetter: Die Dunkelheit, der Versuch, Stille zu haben. Wie gut, dass ich es so selten habe.

Am Ende vertreibt die Sauna den letzten Rest. Und oft, wenn wir in der Sauna sitzen, muss ich an diese wunderbare Geschichte von Meike denken:
Die von der finnischen Freundin, die nach England ausgewandert ist, wiel die Männer in Finnland immer in der Sauna klüngelten. Sie hatte sich mehr Chancen in diesem kalten und prüden Land erhofft - und dann festgestellt, dass sie den Ort nicht findet, an dem die Männer hier klüngeln.

9.7.03

Gestern die Beerdigung. Ich hätte nicht gedacht, dass mir die so nahe geht. Aber selbst wenn auf die Herz-Schmerz-Gassenhauer verzichtet wird, ist es ein sehr, sehr persönlicher Moment, wenn ein Lied, dass zu ihr passt, gespielt wird.

Gut, dass wir da waren und geblieben sind. Dafür sind Freunde da.

7.7.03

... und weiter
Von wegen Ende. Zwar darf er in eine "normale" Klasse, aber waldorfig wird es trotzdem.
Immer mehr frage ich mich, warum so viele Lehrerinnen und Lehrer so wenig in diesem Leben stehen. Ähnlich wie bei der Diskussion um das neue Lehrerarbeitszeitmodell (was für ein Wort). Was da an Absurditäten von Lehrern zu hören ist, kann nicht so kommentiert werden, dass es frei lesbar sein sollte.
Spannende Diskussion über Sinn und Unsinn von Flash. Ich bin da ja eher skeptisch - zum Teil aus ästhetischen Gründen, zum Teil, weil ich kaum gutes Flash bisher gesehen habe. Bin gespannt, ob es gelingt, mich zu überzeugen.
Das lustigste, was ich bisher in Flash gesehen habe, war das Video von Lou zum Grand Prix.
Ich schätze, mein Purismus sträubt sich besonders gegen so Spielereien.

4.7.03

...müde.

Es waren zwei schöne, skurrile und erfolgreiche Tage in München, aber es schlaucht auch. Trotz der Motivation, die daraus kommt. Vorher auch die Moderation und der Vortrag. Macht Spaß zurzeit.