7.9.05

Ja zu intelligenter Umweltpolitik

Auch wenn vor allem die Ex-Liberalen sie immer wieder zu Bremsern für dieses und jenes erklären: Moderne Umweltpolitik ist mehr als das Management von Katastrofen*. Sie hat vor allem damit zu tun, dass Kultur und Natur in einen sich gegenseitig vertragenden Zusammenhang gebracht werden. An der Basis ist dabei die Zeit der intensiven ideologischen Grabenkämpfe vorbei - mir scheint sogar eher, dass die oft unbedarften Umweltaktivisten vor Ort vor andere Karren gespannt werden (wie beispielsweise die Interessen von schon angesiedelten Hausbesitzern gegen Neuzuzieher). Und vieles ist auch leise und unspektakulär durchgesetzt worden in den letzten Jahren. Große Überschwemmungen wie diesen Sommer im Süden sind oft die letzten Ereignisse, die noch einmal den Blick auf das richten, was andernorts funktioniert mit Überschwemmungsflächen und gezielten Flutungen und so weiter. Dass Klimaschutz dazu gehören sollte, ist klar.

Schade, dass aus den anderen Parteien mit ganz wenigen Ausnahmen nahezu die gesamte umweltpolitische Kompetenz ausgewandert ist. Das war vor ein paar Jahren noch anders. Aber der Wechsel von Töpfer zu Merkel im Umweltministerium war ja schon damals grotesk und sagte alles. Scheer ist bei der SPD auch weitgehend isoliert. Und von den 4,9-Prozentern hat man auch seit Jahren nichts substanzielles mehr gehört (also auch nicht zu diesem Thema).


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* Weil neulich angesichts von profetisch schon mal jemand gefragt hat und zugleich als Freude für die Kaltmamsell: Einer meiner Lehrer an der Uni war Klaus Koch, der große Alttestamentler. Er war der Meinung (lange vor der Rechtschreibreform), dass es ziemlich beknackt sei, einen Buchstaben im Griechischen und im Hebräischen mit zwei Buchstaben in der lateinischen Schreibweise zu übersetzen. Das hat ihm nie eingeleuchtet. Zugleich hat er das seinerzeitige Standardwerk über die Profeten der hebräischen Bibel geschrieben, wo dann eben immer von Profeten die Rede war. Ein Schrulle, sicher, aber eine sympathische und freundliche und einleuchtende. Als er weg ging, haben wir die Fachschaftszeitung mit dem Satz aufgemacht: Er wird eine schwer zu phüllende Lücke hinterlassen...

1 Kommentar:

  1. Anonym7.9.05

    Aber "Photosynthese" mit F sieht mir zu profan, unwissenschaftlich und so nach Urlaubsbildernachbearbeitung aus. ;-)

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