Nein, ich sage auch nichts zu dem SpOn-Artikel über Wahlblogs, weil er vor allem eines illustriert: Patalong hat wieder einmal nicht verstanden, was für Blogger den Reiz des Bloggen ausmacht. Damit steht er nicht allein. Die Erfahrung mache ich jedes Mal, wenn ich mit Berufskommunikatoren zusammen komme: Die meisten haben inzwischen schon mal das Wort Blog gehört. Fast keiner habt eine nur halbwegs genauere Vorstellung, was das sei. Und wenn mal jemand eine Andeutung macht - wie gestern abend Cornelia Kunze, die Chefin von Edelman Deutschland, auf dem Podium, das ich moderiert habe -, ist bei den anderen eine Mischung aus nickendem und betretenem Schweigen zu vernehmen.
Aber so weit ist es klar und normal. Blogs spielen nun einmal außerhalb ihrer Szene faktisch keine Rolle - solange, bis mehr oder weniger durch Zufall eine Geschichte aus Blogs in die richtige Welt schwappt. Das wird auch zunehmen, vor allem durch Blogs, die von unzufriedenen Mitarbeitern geführt werden. Aber zunehmen ist ja auch relativ. Und wenn man vom Nullpunkt aus kommt, sind Kleinstschritte mit riesigen Prozentzahlen verbunden.
Überraschend aber ist für mich immer wieder, wenn selbst PR-Menschen, die sich schon intensiver mit Blogs auseinander gesetzt haben und die vielleicht sogar verstanden haben, dass Blogs Gesprächsräume sind und keine Verlängerung von klassischen Online-Medien in den Amateurbereich (was wiederum offenbar die meisten Medien glauben, die Blogs starten, was - das nur mal am Rande - meines Erachtens der Hauptgrund ist, warum es außer Thomas Knüwer irgendwie fast kein anderes Blog innerhalb von Online-Medien gibt), wenn also selbst solche Kolleginnen und Kollegen beispielsweise noch nie vom Frosta-Blog gehört haben.
Mehr und mehr wird mir klar, dass Blogs und Blogger in einer parallelen Welt leben, die nur hin und wieder in die andere hinein reicht. Will ich Menschen in jener Welt erreichen, muss ich selbst reingehen. Aber fast nie wird das etwas für diese Welt bedeuten. Macht nix.
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