Aufgewachsen bin ich in der Friedensbewegung der 80er und mit den Ostermärschen. Ich war nie Pazifist, weil mir klar war, dass eine Revolution die Unterstützung bewaffneter Kräfte braucht. Ernesto Cardenal war ein Idol meiner Jugend (ich durfte ihn kennen lernen) und sein Weg an die Seite der bewaffneten Revolution seines Landes hat mich beeindruckt. Viele Menschen in meinem Umfeld waren in Nicaragua zum Arbeitseinsatz.
Aber ich war gegen Waffen, bin es bis heute. Schwerter zu Zapfhähnen, sagt eines meiner Lieblingsbiere, Paxbräu aus der Rhön.
Aber schon vor der Eskalation des Krieges gegen die Ukraine vor einem Jahr habe ich mich für die Ostermärsche von heute geschämt. Ihren Antisemitismus. Ihre Verbissenheit. Letztes Jahr sind sie dann endgültig durchgedreht. Haben uns am Wahlkampfstand als Kriegstreiber*innen beschimpft.
Ich schäme mich nicht für mein Friedensengagement. Weder damals noch heute. Aber ich schäme mich für die, die heutzutage als Ostermarsch durch unsere Kleinstadt ziehen.
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