6.4.23

Mit Wasser spielen

Was viele nicht wissen: neben den Einsätzen sind es die Übungen, die die Freiwillige Feuerwehr ausmachen. Je nach Wehr ein- bis zweimal im Monat kommen wir Feuerwehrleute abends zusammen und lernen, üben oder pflegen das Gerät. Gestern Abend/Nacht haben wir eine solche Übung bei mir am Hof und an den Weiden gehabt. 

Einsatz der Feuerwehr an unseren Weiden. Mit Bevölkerung.

Es war eine besondere und etwas aufwändigere Übung, weil wir einmal ausprobieren wollten, Wasser aus einem Bach zu holen, um einen „Stoppelfeldbrand“ zu löschen. Wir haben ja immer noch ein antikes Fahrzeug (aber das ist eine andere Geschichte), das kein Wasser führt – so dass wir immer Hydranten brauchen oder eben einen Teich oder Bach. Aber ob wir das können? Und ob wir da genug rausbekommen?

Die Feuerwehr tritt hinter dem Wagen an, nachdem der A-Schlauch zusammengesetzt ist.

Also haben wir den Bach mit dem, was wir so an Bord haben, aufgestaut. 

Wir bauen eine Wasserversorgung am Bach auf. Mit Leiter und Schlauchbrücke und A-Schläuchen.

Und auf einer der Weiden dann den „Stoppelfeldbrand“ aufgebaut und gelöscht. Einer unserer Atemschutzträger hat es auch gleich zu einer Atemschutzübung genutzt. So was macht eine kleine Freiwillige Feuerwehr wie unsere ja nicht jeden Tag. Wir haben nicht mal jedes Jahr einen Einsatz, bei dem es brennt. Auch darum ist es wichtig, immer wieder auszuprobieren, wie es geht – und eben zu üben, wie alles zusammenpasst. Damit es im Ernstfall funktioniert. 

Denn neben erfahrenen Leuten, die wissen, was sie tun, sind ja auch so Leute wie ich dabei, die sonst eher am Schreibtisch sitzen und für die vieles neu ist. (Wobei sich genau daran zeigt, dass es eben auch für uns möglich und sinnvoll ist, bei der Feuerwehr mitzumachen. Nicht nur wir hier in Braak-Klenzau brauchen unbedingt noch ein paar Menschen aus unseren Dörfern, die mitmachen, das geht allen Freiwilligen Feuerwehren so, die ich kenne. Darum kleiner Werbeblock: Das ist wichtig und macht auch noch Spaß, bitte überlegt mal, ob ihr nicht bei euch zu Hause mitmachen könnt, selbst wenn ihr so alt seid wie ich und so unsportlich und übergewichtig und handwerklich unbegabt.)

Hinterher, als das Feuer aus war, die letzten Glutnester gelöscht – und alle Schläuche und die Tragkraftspritze wieder abgebaut –, sind wir noch auf unserem Hof zum Grillen gewesen. Saukalt, aber schön. Hat Spaß gemacht gestern. Und SEHR gut, dass es nur eine Übung war. Feuer ist nicht witzig und wir könnten gerne ein paar mehr Leute sein bei der Feuerwehr. Und beim Üben geht alles ja auch etwas langsam. Das ist der Sinn der Übung.

(Fotos übrigens von unserer Dorfvorsteherin und eines von der Frau unseres Wehrführers. Ich war ja beschäftigt. Habt ihr mich auf zwei der Fotos entdeckt?)

Der Angriffstrupp löscht das Feuer.

3 Kommentare:

  1. (Und im Übrigen: Das ist auch einer der Gründe, warum ich bei der Kommunalwahl als Direktkandidat in meinen Dörfern für die Gemeindevertretung kandidiere. Weil es wichtig ist, dass die Feuerwehren eine starke Vertretung in der Politik haben. Nämlich.)

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  2. Wie schön, eine Innensicht zu bekommen! Meine Feuerwehr-Begeisterung aus Kindertagen trug ich seinerzeit in den Lokaljournalismus weiter (u.a. um bessere Fotos von den Übungen zu bekommen als immer Menschenaufreihungen in der Dämmerung), liebe Freiwillige Feuerwehren bis heute.

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    1. Das ist schön zu lesen. Und bevor ich aufs Land zog, wäre ich beispielsweise nie auf die Idee gekommen, zur Feuerwehr zu gehen. Und habe nicht mal drüber nachgedacht, wie wichtig das wäre, obwohl in unseren Stadtteilen ja auch welche waren.

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