21.9.06

From Control to Conversation

Die Diskussion, was dieses Web_2.0 für die Kommunikation bedeutet, hat Lars Cords mit seiner scharfen Position verstärkt. Und das freut mich sehr. Inzwischen wird auch nicht mehr nur überall rund um Schreibfehler kritisiert, sondern das Thema wirklich bearbeitet. Fein, denn das ist unser Thema.

Am spannendsten bisher:
Der längliche Beitrag von Robert Trittsicher in der Welt der Webkommunikation? und vor allem die sich - hoffentlich - entwickelnde Diskussion dazu. Lars und ich haben dort schon mal Pflöcke eingeschlagen, mal sehen, ob es zum Gespräch kommt.

Denn erst hier ist mir so richtig klar geworden, warum wir eigentlich zu so unterschiedlichen Positionen kommen, obwohl die Analyse oft die gleiche ist. Kernsatz seiner Argumentation (und seines Missverständnisses, was Web_2.0 sei) scheint mir dieses zu sein:
"Wo ich vorher über die Vermittlung über die Werbung oder über die Journalisten in der Lage war eine 1:n Kommunikation zu betreiben kann ich das Dialogangebot der Variante 2 nur durchhalten, wenn ich das Potential n:n biete. Also eine erhebliche Vergrößerung der Anzahl der handelnden Personen." (Lars Cords in den Kommentaren bei Robert)
und genau das stimmt nicht: So formuliert, ist es kein Abschied vom alten Kommunikationsmuster. So formuliert und so als Problem gesehen, geht es wieder nur um ihr fragt ich antworte oder von mir aus auch ich sag und ihr fragt und ich antworte. Genau das aber ist der alte Weg. Klar, dass ich mit dieser Haltung zu Kommunikation das Web_2.0 nicht "händeln" kann.

Meine Position und das, was wir für Kunden entwickeln, ist anders. Mir geht es darum, Gastgeber zu werden für Gespräche. Und dass nicht immer ich rede, sondern meine Gäste so viel Raum wie möglich bekommen. Das ist anders. Und das ist neu. Das ist einer der Bausteine zu dem, was wir bei Edelman PR 2.0 nennen...

2 Kommentare:

  1. Anonym22.9.06

    Hört sich für mich ein wenig nach einer Selbsthilfegruppe "Anonyme Konsumenten" an ;-)... Aber im Ernst: da liegen wir grundsätzlich gar nicht soweit auseinander. Es geht mir nur um die Frage der "Minimalpräsenz" der Marke, des Produktes, des Unternehmens, um das es jeweils geht, damit es einen Nutzen für das Image und den Produktabsatz hat.

    Was bringt der Ur-Erfolg des Moorhuhns, wenn am Ende leider niemand mehr weiß, welches Unternehmen eigentlich dahinterstand?

    Der Gastgeber muss erkennbar sein, muss wiederkehrend inspirieren und selbst durch eigene Beiträge die Diksussion vorantreiben, sonst bekommt das ganze die Züge einer CSR-Maßnahme, um die sozialen Strukturen der Republik zu stärken und dafür zu sorgen, dass die Menschen einfach wieder mehr miteinander reden.

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  2. Logo. Und bei den Projekten, die wir planen und umsetzen gerade, ist das auch so. Die Herausforderung bleibt ja vor allem, dass sich im ersten Schritt die Haltung ändern muss, im zweiten die Angst der Hoffnung weichen (um es mal groß zu formulieren) - dann kann ich die Chancen sehen.

    Und dann werde ich auch loslassen.

    Mein Vorschlag: Wir machen jeder weiter auf unserem Weg, tauschen uns hin und wieder aus - und werden ja sehen, was funktioniert und was nicht. Am Ende zählt ja eh, was der Kunde will ;-)

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