27.6.05

Sachzwang-Quark, gequirlt

Man sollte Politikerinnen nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Mach ich auch nich. Aber wenn die Merkel ihre Reden schon auf ihre Homepage stellt. So beispielsweise jene vom 16. Juni anlässlich der Feiern zu 60 Jahren CDU:
Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. ... (I)ch sage klar: Für uns gibt es nur einen einzigen Sachzwang, dem wir unterliegen, und der heißt, Menschen in Arbeit zu bringen. Diesem Sachzwang hat sich alles unterzuordnen. ... Arbeit braucht Wachstum, und Wachstum braucht Freiheit. Unser Staat ist überfordert. (Zitat: Angela Merkel, 16.6.05, zu 60 Jahre CDU)

Was für ein Quark, also bitte! Das ist es, was mich so massiv skeptisch bleiben lässt, wenn die CDU an sich richtig über die MwST oder über Familienförderung nachdenkt - es ist einfach keine zeitgemäße Linie erkennbar. Klingt so ulkig wie Schröder, garniert mit demokratieskeptischen Versatzstücken für die eigene Klientel. Völlig verschwurbelt und verdüstert regressiv - ist wirkt das Merkel-Zitat auf mich...

und noch zwei Kleinigkeiten nachgetragen
(1) Schon der erste Satz ist eine Frechheit, wenn ich ihn auch nicht so ernst nehme wie viele andere. Denn er wiederspricht nun mal der Ewigkeitsformel im Grundgesetz, die eben auch diese beiden Dinge (sozialer Rechtsstaat, Demokratie) umfasst. Jaja, mir ist schon klar, was sie meint - aber warum sagt sie dann so einen Scheiß?
(2) Zum Ende der Vollerwerbsgesellschaft hab ich ja oft was gesagt, hier und im Wahlblog...

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