27.5.05

Corporate Blogs? Och nö.

Wie Unternehmen und Medien ihre Konturen schärfen - so lautet das Motto des Hamburger Dialogs, der kommenden Montag und Dienstag im CCH statt findet. Dort darf ich, wie schon erwähnt, eine illustre Runde von Bloggern und Blogberatern moderieren. Das Thema Nicht blocken, sndern bloggen lassen ist ja lustigerweise in zwei Richtungen zu interpretieren, je nachdem wie das lassen gemeint ist - aktiv oder passiv...

Der eine Fall (offen zu sein, wenn jemand was bloggt) dürfte unstrittig sein. Den anderen Fall (da geht es dann um Corporate Blogging) möchte ich gerne kontrovers führen. Denn ich bin mehr als skeptisch, was diesen Bereich angeht.
Ein bisschen was mag durchschimmern in dem zickigen Kommentar, den ich eben bei Klaus Eck hinterlassen habe.

Meine Fragen und meine Anfragen sind in etwa so (und darüber werden wir sicher auch, nicht nur, diskutieren am Montag. Das ist ja das Nette daran, wenn ich selbst moderiere - wenigstens zum Teil kann ich es steuern. Obwohl die Zeit so knapp ist, dass das auch wieder nicht gesagt ist.):
* Wo sind sie, die spannenden Corporate Blogs? Wenn wir von Nischenfirmen und Freiberuflern einmal absehen? Immerhin sprechen wir zu einem Gutteil in einem Rahmen, der von Großunternehmen und Medienhäusern geprägt ist...
* Was sollen sie, die Corporate Blogs? Welche Kommunikationsziele lassen sich überhaupt damit verfolgen? Ich bin sehr skeptisch, dass Blogs wirklich zielgerichtet geführt werden können...
* Ist es nicht andersrum, die Sache mit dem Bloggen? Sei es Robert Scoble für Microsoft, Steve Rubel für CooperKatz oder - lokales Beispiel - Heiko Hebig für Six Apart - sie alle waren anerkannte Blogger, bevor sie Business-Blogger oder gar wie Scoble und Hebig als Blogger fürs Bloggen und andere Aufgaben eingekauft wurden. Wo aber ist der Blogger, der durch sein Bloggen für seine Firma als Stern aufgegangen ist? Das gilt noch nicht mal hier bei uns für Nico Lumma von Blogg.de, bei dem es in gewisser Weise parallel lief.
* Die besten Businessblogs sind Privatblogs von Mitarbeitern. Das ist meine Kernthese. Und wunderbar zusammengefasst von Christopher Abraham - ein Text, den ich übrigens immer den Teilnehmern meiner Seminare mit auf den Weg gebe. Wie ich jenseits von privaten Blogs jene Authentizität hinbekommen will, die aus meiner Sicht notwendig ist, um ein Blog zu führen (und nicht nur das Blog als einfaches CMS zu nehmen), finde ich spannend. Vielleicht habt ihr da ja Antworten drauf...

Wir könnten wahrscheinlich auch zwei Tage lang diskutieren. So aber werden wir es am Montag nur anreißen - immer mit dem Übermotto im Blick. Wir sehen uns.

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