Wie gesagt: Ich riskiere zurzeit mehr als nur einen Blick in die aktuelle Cicero. Von Rüdiger Safranski ein spannender Essay mit dem Titel GOTT IST DOCH NICHT TOT - leider (noch) nicht online verfügbar -. Dicht an meinen Themen und Gedanken (Haltungsturnen).
Originell die Unterscheidung von heißen (apokalyptisch auf Erlösung bzw. dualistisch auf eine bessere Welt gerichteten) und kalten (in der realen, aktuellen Welt angekommenen bzw. immanenten) Religionen. Hat was für sich. Vor allem mehr als sein mich nicht überzeugendes Votum für eine Zivilreligion, die auf den Willen zum Glauben reagiert, den er sieht.
Auch in diesem Votum aber ein überraschendes Moment: Korrespondiert doch (und Safranski benennt das auch klar) seine Idee von der zunächst freibleibenden Leerstelle im Zentrum des Glaubens genau mit dem Bilderverbot des Dekalogs - und damit mit dem uralten Wissen der drei semitischen Religionen.
Damit das, was er den kalten Großkirchen prophezeit (Bedeutungslosigkeit samt Verwaltung des gesellschafts-immanenten moralischen Erbes), nicht eintritt, wäre aber ja auch eine erneute Erhitzung denkbar - also genau die Re-Fundamentalisierung, die mich schon länger fasziniert.
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