Ich habe manchmal richtig Angst vor Alzheimer. Meine Mutter war Mitte Vierzig, als es bei ihr losging - so stellt es sich zumindest in der Rückschau dar. Jetzt, mit 58, sind nur noch ein paar rudimentäre Körperfunktionen aktiv. An guten Tagen kann sie lächeln und reagiert auf Musik. An schlechten öffnet sie kaum noch ihre Augen oder schreit und brummelt. Nahrung geht oft nur über die Sonde. Auch wenn ich weiß, dass meine Schwester die viel größere Wahrscheinlichkeit hat (diese Alzheimerform, die wahrscheinlich vererbbar ist und ab etwa 45 einsetzt, kommt siginfikant häufiger bei Frauen vor), läuft mir jedes Mal nicht nur ein kalter Schauer den Rücken runter, wenn ich Wörter verdrehe oder so unkonzentriert bin, dass ich Worte nicht finde.
Beim flapsigen Spruch Alzheimer lässt grüßen wird mir schlecht. Das Groteske an dieser Krankheit ist ja, dass man zum einen nicht recht weiß, was da passiert (Henne-Ei-Problem mit Plaque im Hirn) - und dass es zum anderen vor allem so schleichend beginnt und viele, viele Patienten nicht kapieren, was los ist, bevor sie es nicht mehr kapieren können.
Da sind mir meine hypochondrischen Anwandlungen rund um die Prostata ja lieber, auch wenn alle mir bekannten männlichen Vorfahren entweder daran gestorben sind oder diese Hammermedikamente nehmen...
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