Immerhin die Zeit greift das Thema regelmäßig auf, das imho das zurzeit bedrückendste und vielleicht wichtigste gesellschaftliche Thema in diesem Land überhaupt ist: Die krude Wischiwaschi-Toleranz und gleichzeitige Islam-Phobie. Vor zwei Wochen schon schrieb Klaus Berger, der ja aber ohnehin als Star seines Faches ein bisschen sehr zu einer "Ich gegen den Rest der Welt"-Attitüde neigt, eine Brandrede gegen einen pseudotoleranten Umgang aus Unwissenheit, die mir ausnehmend gut gefiel.
Diese Woche nun von Jörg Lau eine spannende Geschichte über den Ruf nach dem Aufstand der Anständigen. Vor allem das Thema Leitkultur, das mich seit dem extrem ungeschickten Versuch der Konservativen, es zu lancieren, wieder mehr fasziniert, bekommt dort eine ungeahnte und überzeugende Nuance.
Mich erinnert die Diskussion sehr an mein unsicheres Verhältnis zum Thema Toleranz. Am Beginn meines Theologiestudiums machte mich ein Freund meiner Eltern - selbst sehr linker Pastor - darauf aufmerksam, dass Toleranz und Christentum aus guten Gründen sich nicht recht vertragen. Hat mich damals auf der einen Seite irritiert und auf der anderen bereits beinahe überzeugt. Jetzt sehe ich, was er gemeint hat - und dass er recht hatte.
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