24.1.05

Bessergebärende

Hübsche Idee, die meine Bundesgeschäftsführerin da hatte. Nennt die Konkurrenz von der FDP die Partei der Bessergebärenden und schreibt in der Pressemitteilung von eben:
Wer wie Herr Bahr behauptet, dass in Deutschland "die Falschen Kinder kriegen" und dass wir mehr "Kinder von Frauen mit Hochschulabschluss als mit Hauptschulabschluss brauchen", hat ein grundverkehrtes Gesellschaftsbild. Hinter den dummdreisten Auslassungen von Daniel Bahr steckt das Bild einer Partei der Bessergebärenden, die gesellschaftliche Spaltung hinnimmt.

OK, wörtlich ist das, was der Kasper da von sich gibt, absurd und benackt (nachzulesen bei Bild-Online). Aber das Problem, das er anspricht, auf so dürftige Art und Weise polemisch abzubürsten, wie es Steffi Lembke da tut, ist armselig. Tut mir leid, aber zu leugnen, dass es gesellschaftlich problematisch ist, wenn besser ausgebildete Menschen noch weniger Kinder bekommen als der Durchschnitt, ist einfach saublöd. Das IST ein Problem, verdammt noch mal!
(Die Grünen-Seite ist zurzeit nicht erreichbar, darum ohne Links. Wird nachgeholt.)

Nichts destotrotz ist es genau so blöd, wie Bahr seine Aussage begründet:
Laut PISA-Studie hängt nämlich in Deutschland der Lernerfolg eines Kindes stark vom Bildungsniveau der Eltern ab. Wir brauchen mehr Kinder von Frauen mit Hochschulabschluß als von jenen mit Hauptschulabschluß. Dann stehen wir künftig auch in der PISA-Studie wieder besser da.

2 Kommentare:

  1. Fortpflanzung als Bürgerinnenpflicht? Buhahahaha!
    (Da fielen mir gleich einige Inzentives ein: Aufwertung der Hochschul-Abschlussnote um 0,5 pro Geburt. Oder - wie wäre es mit einer öffentlichen Belohnung und Belobigung von Akademikerinnen, die mindestens drei Kinder geboren haben? Oder gleich ein Orden? Nennen wir ihn doch .... hmmmm .... Mutterkreuz!)

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  2. Im Ernst: Ja, das schafft Probleme. Deswegen sind die akademischen Gebärverweigerinnen gefordert, an einem Bildunssystem mitzuarbeiten, das den Kindern von Nichtakademikerinnen beste Möglichkeiten zum Bildungsaufstieg bietet.
    Nein, daraus ergibt sich keine gesellschaftliche Gebärpflicht.

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