1.9.04

Stramm

Wieder einmal flattert ein Stramm-Gedicht in die Mailbox, dieses Mal sogar aus einem Band, der in meinem Bücherregel steht: DU, Liebesgedichte, scheint vergriffen zu sein übrigens.

Wieder stehe ich also vor einem seiner Texte und könnte heulen, so toll ist er.
Stramm ist einfach großartig. Und wie so viele viel zu früh gestorben - im Krieg.

Erfüllung

Meine Sporen frechzen deine Spitzen
Bläulich kichern die Äderchen fort
In Sicherheit höhnisch
Im
Schimmrigen Weich
Bebige Hügel wiegen Verlangen
Köpfchen rosen empor und steilen Gewähr.
Die Lippe zerfrißt sich!
Golden ringeln Würger hinunter
Und schnüren den Hals zu
Nach meinen Fingern tastet dein Blut
Und siedet den Kampf.
Die Seelen ringen und kollern abseit!
Hoch schlagen die Röcke den Blick auf
Goldhellrot
Rotweichrot
Flamme zischt in das Hirn
Und sticht mir das Schaun aus!
Sinken Sinken
Schweben und Sinken
Schwingen im Sturme
Im Sturm
Im schreikrollen Meer!
Ziegelrot
Über uns segnet der Tod
Säender Tod!

August Stramm (1874-1915)

via Lyrikmail

1 Kommentar:

  1. Anonym3.9.04

    Stramm - eine der besten Überschriften, die ich je sah.
    Huflaikhan

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