Über Pickings.de stieß ich auf einen mehr als spannenden Artikel von Leon de Winter in Cicero. Er beschreibt ein Thema, das ich ahnte, aber nicht so benennen konnte: Das Böse, den Feind, der deshalb ein Feind ist, weil er uns als Feind sieht. de Winter kritisiert in ruhiger Sprache und in der Sache überzeugend (und ich wundere mich sehr über den Kommentar von Robert John für Pickings dazu), wie "wir" kaum in der Lage sind, die Gefahr zu erkennen, weil das Denkmodell Feind nicht mehr existiert - oder wenn dann zusammengeschrumpft ist zu einer, um den ich mich nicht genug bemüht habe.
Ich selbst hatte die ganzen drei Jahre, in denen beispielsweise in Kirchengemeinden immer wieder Veranstaltungen waren nach dem Motto der Islam und was man von dieser tollen und friedlichen Religion wissen sollte - meist von Nicht-Experten durchgeführt - ein schlechtes Gefühl oder vielmehr eines, dass hier etwas ganz gewaltig nicht stimmt.
de Winters Idee ist auch deshalb spannend (und leuchtet mir zunächst ein, muss ich aber noch weiter nachdenken), weil er eben gerade nicht monokausal simplifiziert wie die Vertreter der sozioökonomischen Theorie vom Terror, sondern auch an die Wurzeln der Religion geht.
Weitergedacht schließt dieses Thema an die Überlegungen zu Open Source religion an, die ich von Douglas Rushkoff habe: Erst die Öffnung einer Religion durch die Moderne hin zu Open Source holt sie aus der dunklen Ecke heraus, in der sie sonst immer das Böse als Zwilling hat - durch das armselige Gläubige vs. Ungläubige Schema.
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