12.7.04

Radio

Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich Radiomensch bin und ja auch jahrelang Radio gemacht hab, höre ich extrem wenig Radio. Was aber auch daran liegt, dass ich weder Phil Collins mag (der immer noch bei nahezu jedem Sender ununterbrochen läuft), noch diesen Einheits-Musik-Brei der Achtziger-Neunziger-Und-Das-Beste-Von-Heute-Sch** ertragen kann.
Und wenn ich dann zufällig mal wieder die Frequenzen durchzappe, bin ich überrascht, wie schnell die Sender ihre Formate ändern. Beim ehemaligen OK-Radio hab ich ja erst moderiert, als die schon auf der abschüssigen Bahn waren - und inzwischen sind die immerhin stabil bei einem Oldieformat gelandet, das, wie ich ohne Rot zu werden zugeben, durchaus hörbar ist manchmal. Und das ehemalige Alsterradio (auch einer der Sender, die ich moderierend kennen lernen konnte) hat sich nun nach ein paar Jahren Schlingerkurs ein Format ausgesucht, das sich Rock ´n Pop nennt, flugs den Namen in 106!8 geändert, und ist auf einmal wenigstens musikalisch nett (zu Nathalie muss ich aus Gründen der Diskretion und der Höflichkeit schweigen, schade...).

Sollte sich nach Jahren der Radiodepression langsam wieder so etwas wie die Möglichkeit von Vielfalt entwickeln? Noch ist es sicher zu früh für Euphorie, aber das klingt doch schon mal ganz gut. Irgendwer scheint kapiert zu haben, dass es doof ist, wenn sich alle Sender gleich anhören.

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