23.9.04

Jugendkultur

Wieder einmal ist es der Zeit vorbehalten, sich dem Thema faschistischer Wahlerfolge substanziell anzunähern. Denn diese banale und falsche Reduktion auf der Thema Protest ist allzu billig, um zu stimmen - und allzu gefährlich, weil sie die - Achtung, These! - kulturelle Hegemonie der Rechten unter Jugendlichen ignoriert oder bewusst ausblendet oder verschweigt.

Das wiederum wundert mich. Denn sowohl in linken Kreisen der SPD als auch in allen anderen Diskussionen, in denen ich in den späten 80ern und den 90ern war, ist sehr genau beobachtet worden, dass die Faschisten anders als die bürgerlichen Rechten sehr wohl ihren Gramschi gelesen hatten: Damals bereits zeichnete sich ab, dass sie einen langen Atem haben und langfristig auf eben diese Hegemonie hinarbeiten. Dass sie nun, nach rund 20 Jahren, nur wenige Schritte vor diesem Durchbruch stehen (zumindest im Osten, aber auch in Teilen der ländlichen Provinz im Westen), ist dann ärgerlich, gefährlich - aber bestimmt nicht überraschend.

Also: Toralf Staud schreibt in der aktuellen Zeit über die braune Jugendkultur - und darüber, wie weit sie wirklich sind. Deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen und denen vieler anderer langjähriger Beobachter. In manchen Landstrichen ist es sogar noch extremer.

1 Kommentar:

  1. Anonym23.9.04

    Bedrückend, beängstigend, das Klima war lange schon so in vielen Gegenden dort. Mir verschlägt es da die Sprache.
    Martin (Huflaikhan) Hufner

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