Ja, es gibt dieses Syndrom, das ich (ist das eigentlich ein stehender Begriff? Ich weiß nicht wirklich, wo ich das her hab) das rote Auto Syndrom nennen: Dass ich, wenn ich mich entschlossen habe, mir ein rotes Auto zu kaufen, irgendwie viel mehr rote Autos auf der Straße sehe als vorher. So geht mir das seit einiger Zeit mit Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil).
Dass im Film E-Mail für dich die Anspielung auf dieses großartige Buch von Jane Austen gewollt ist, ist ja klar, immerhin spielt es eine größere Rolle (und wenn ich ganz ehrlich bin, war es genau dieser Film, der mich schon länger, bevor ich Austen für mich entdeckte, beschließen ließ, dieses Buch bald mal zu lesen). Dass die Motive von Austenbüchern von Joan Aiken aufgenommen und weitergesponnen werden, finde ich faszinierend, gerade habe ich ihr Der Schmuck der Lady Catherine beendet, das mir ausnehmend gut gefallen hat, auch wenn es etwas im Ungleichgewicht ist und manchmal abstrus überdreht.
Aber irritiert war ist, als ich nun neulich erstmals Bridget Jones sah (einen der wenigen erfolgreichen Mädchenfilme, die ich noch nicht kannte). Ja, der arrogante Spießer aus alteingesessener Familie heißt Darcy, das hätte ein erster Hinweis sein können, bei dem ich mir jedoch nichts dachte. Aber nach und nach wurde die Geschichte zumindest für mich mehr und mehr zu einer Adaption von Stolz und Vorurteil - von der Mutter, die unbedingt ihre Tochter unter die Haube bringen will, über eben Stolz (Darcy) und Vorurteile (Bridget) bis hin zur windigen Liebesverirrung. Da ich Fieldings Buch nicht kenne und auch sonst eher unbeleckt bin: Leide ich hier am rote Auto Syndrom? Oder ist es wirklich so?
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