26.7.23

Barbie

Quarta hatte einige wenige Barbies. Die Liebste hatte keine, weil sie, genau wie meine Schwester von unseren, von ihren Eltern aus pädagogischen und politischen Gründen vor ihr bewahrt wurde. Deshalb konnte sie damit nur bei ihren Freundinnen spielen. Quarta hatte genau darum dann eine, als sie sich eine wünschte. Sie hat aber auch nicht soooo viel damit gespielt. Und sie ist trotzdem eine solide Feministin geworden und selbstverständlich queer.

Und: es könnte sein, dass in diesem Text irgendwie ein bisschen der aktuelle Film gespoilert wird. Weiß ich noch nicht genau, aber damit ich es hinterher nicht vergesse, sag ich es lieber gleich. Denn am Montag haben wir den Film als so ein Vater-Tochter-Ding gesehen. Spontan, im Kino in der Kleinstadt, war voll da, gar nicht so wenige Männer drin, und wir haben sehr, sehr viel gelacht. Meistens an den gleichen Stellen. Ich kicherte etwas mehr, sie lachte etwas doller hin und wieder. Jedenfalls.

Ich war ja schon seit einigen Wochen fasziniert von dem, was ich an Trailern und PR und Social über und von dem Film sah. Schon unter diesem Gesichtspunkt wollte ich den Film unbedingt sehen. Und weil ich gerne rosa trage, selbstverständlich.

Und auch die Leute, die ihn machen und spielen und so. Gerade für so ein Vater-Tochter-Ding ist das schon smart gemacht. Für uns beide was dabei. Wir kannten und mochten beide einige, die da mitspielen. Und zwar quasi ohne eine Überschneidung. Quarta fielen dann so Kleinigkeiten auf, die sie erfreuten, wie, dass die beiden,  die auch in Sex Education mitspielen, hier die zusammengehörenden Barbie und Ken waren. Ich wiederum lag auf dem Boden vor Lachen darüber, dass die queer-feministische Barbie-hassende Jugendliche im Film wie ein Anfang-2000er-Disney-Selena-Gomez-Clone aussieht. 

Vor allem aber, dass alle über sich lachen können. Wie anders als die wütenden Kommentare der rechtsradikalen Youtuber, die den Film für woken männerhassenden nuclear feminism halten. Ja, ich war auch vor Freude und Zorn gerührt über die Rede der Frau, die die Barbies aus ihrem gehirngewaschenen Zustand aufweckt. Woraufhin der Film zu einem Actionmovie wird oder zumindest zu dessen Parodie. Vor allem aber habe ich sehr sehr viel gelacht. Und die Jugendliche, die auf der anderen Seite neben mir saß, guckte mich immer so irritiert von der Seite an, wenn ich lachte. Während Quarta ebenso laut lachte wie ich.

Jedenfalls lange nicht so viel Spaß im Kino gehabt. So viel Leichtigkeit trotz Bitterkeit, so viel gute Laune. Empfehlung! Und ich glaube, ich gucke ihn noch mal die Tage.

(und ja, ich habe von der Kritik gehört, die ihm white feminism vorwirft, aber ich kenne mich damit zu wenig aus, als dass ich dazu oder dafür oder dagegen was sagen könnte. Das kann ich nur hören.)

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