Und gut gefallen hat mir auch der Artikel von Susanne Gaschke (die mag ich ohnehin) in der Zeit: Jugendkriminalität ist kein Ausländer-, sondern ein Unterschichtproblem. Leseempfehlung! Auszug:
Wie unsere original deutschstämmigen Schläger, Räuber und Erpresser sind die Serkans und Mehmets Produkte dieser Gesellschaft. Sie sind durch unser Bildungssystem gegangen, unsere Kindergärten, unsere Schulen, unsere Jugendhilfeangebote und unser Jugendgerichtswesen. Und hier liegt der Unterschied: All diese Einrichtungen hatten jahrzehntelang kaum eine Vorstellung davon, wie man einem türkischen Kind auch nur Deutsch beibringt.
In dieser zentralen Frage war der Autopilot am Werk: Die Konservativen konnten den Gedanken nicht ertragen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist – und dachten deshalb über wirksame und dauerhafte (Sprach-)Integration am liebsten gar nicht nach. Die Linksliberalen schwelgten in multikultiromantischen Ideen vom »muttersprachlichen Unterricht« – und pflegten darüber hinaus einen unangebrachten Kulturrelativismus, etwa bei den patriarchalischen Gewaltverhältnissen in manchen Einwandererfamilien. Vielleicht war es in diesem anderen Kulturkreis ja normal, Frauen und Kinder zu schlagen? Bloß keine Werte aufzwingen!
Die Amokdebatte der Brandstifter um den Knallfrosch hilft dabei nichts. Und sie behindert uns Eltern (das ist zurzeit mein ceterum censeo) bei unserer ohnehin nicht leichten Aufgabe, unseren Jungs Werte und Zivilisation beizubringen.
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Den Artikel von Susanne Gaschke wollte ich in meinem Blog eigentlich auch empfehlen, aber dann kamen mir ein paar Krankheitstage dazwischen. Ich würde mir einfach wünschen, dass noch mehr Journalisten dieses Problem ähnlich differenziert darstellen könnten...
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