Beim Herrn Buddenbohm hatte ich über das Buch gelesen und mir dann ebenfalls direkt das Hörbuch gekauft: Volker Ullrichs Buch über das Krisenjahr 1923. Die Idee, ein Jahr genau hundert Jahre später noch einmal nachzuhören, finde ich mega. Seit einigen Tagen höre ich es nun bei der Hofarbeit und auf dem Trecker.
Faszinierend finde ich vor allem, wie wenig ich über dieses Jahr und die Situation weiß. Die meisten Namen sagen mir etwas, die dort handeln. Auch einige grobe Zusammenhänge. Aber das meiste ist neu und etwas anders als ich dachte. Besonders irritierend finde ich, dass mir die Rolle des Militärs in dieser mittleren Phase der Republik gar nicht klar war. Oder dass Bayern auch damals schon rechtsradikal, Sachsen aber richtig links war. Wie merkwürdig Friedrich Ebert agierte, wo Stresemann herkam. Wie genau die Unternehmer der Schwerindustrie handelten.
Obwohl ich mich als Schüler, also als ich all dies hätte lernen oder davon hören können, sehr für Geschichte interessierte und all diese Punkte, die ich da eben beschrieb, komplett in mein Weltbild passten, ist mir vieles davon nicht bekannt gewesen. Und das, obwohl ich mich später mit der Zeit noch zweimal relativ intensiv beschäftigt habe. Sowohl mit der Theologie und Kirchenpolitik dieser Zeit als auch mit Architektur und Stadtplanung dieser Jahre.
In der Hörbuchvariante ist es teilweise etwas mühsam, dass jedes Kapitel das gesamte Jahr noch einmal unter einem anderen Aspekt erzählt – zugleich ist das aber super hilfreich, weil ich so sehr dicht an die Zeit heranrücke und das Jahr immer wieder durchlebe.
Klare Empfehlung!
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