15.10.18

Was für ein Spaß

Da dachte ich doch immer, Briefromane wären langweilig oder sonst wie nichts für mich. Und dann las ich nun endlich Lady Susan von Jane Austen. Merkwürdig genug, dass die Liebste mich erst kürzlich darauf aufmerksam machte, dass es dieses Büchlein gibt. Das ich daraufhin sofort kaufte.

Denn es ist ein wunderbarer, fantastischer Spaß. Was wohl mehr an Austen liegt als am Format. Aber das Format in Briefen trägt ein Übriges bei. Es sind die Zwischenräume, die mich lachen lassen. Das, was nicht erzählt wird. Was passiert sein muss, um den Brief auszulösen. Köstlich.

Eigentlich ist die Susan eine Farce. Und erst das lapidare Nachwort, in Prosa an die Briefe rangeklatscht, löst die Geschichte in typischer Austen-Manier auf. Ironisch changierend zwischen Happy End und irre-kicherndem Spott.

Wie konnte ich bisher übersehen, wie witzig und inspirierend Briefromane sein können. Gibt es eigentlich moderne?


[Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr beim Pendeln mehr zu lesen. Bücher und so. Wenn es in dem Tempo weitergehen sollte, werden das viele, aber wer weiß. Und das hier ein Lesetagebuch. Vielleicht.]

2 Kommentare:

  1. Ich mag Briefromane sehr, eigentlich aller Art. Das ist auch der Aspekt an Goethes Werther, der mich unterhält. Aber Lücken gibt es da nicht. Zwei moderne Varianten: "e" von Matt Beaumont aus dem Jahr 2000, an das ich mich nicht sehr erinnere, aber es ist wohl ein erster E-Mail-Roman. E-Mails von allen Beteiligten, und damit kein echter Briefroman. Anders als Julie Schumacher, "Dear Committee Members", das fast nur aus Empfehlungsschreiben eines Professors für seine Studenten und Kollegen besteht. Und doch wird eine Geschichte erzählt.

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    1. Ach super, danke dir - stimmt, Werther. Hab ich nie gelesen, interessant. Danke für die modernen Tipps. Dachte mir so was wie E-Mails, ja... :)

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