5.4.12

Schluss mit der Umsonstkultur in Print und TV!

Es ist ein Skandal! In den letzten Jahren hat sich eine Umsonstkultur im deutschen TV und in deutschen Printmedien breit gemacht, die inzwischen sogar die Kultur und die Demokratie in diesem Land gefährdet.

Seit fast 100 Jahren schon zahlen die Leserinnen und Leser nicht mehr in ausreichender Menge für Zeitungen und Zeitschriften. Was die Menschen für eine Zeitung bezahlen, deckt schon lange nicht mehr die Kosten für die Redaktion, von der Produktion der Zeitung ganz zu schweigen. Der eigentliche Skandal ist allerdings, dass die Leserinnen und Leser die Zeitung trotzdem lesen wollen und auch noch erwarten, dass sie - also die Zeitung - Tatsachen und Berichte enthält, die sie interessant finden.

Zugleich sind die Mäzene und die reichen Männer mit einer politischen Mission weggeblieben, die bisher die Erstellung einer Zeitung finanziert und ihre Ausrichtung bestimmt haben. Die Redakteure wurden gezwungen, ihr Heil in weiteren Erlösquellen zu suchen oder gar Anzeigen zu schalten, um sich ihre Arbeit bezahlen zu lassen. So kann es nicht weitergehen mit der Umsonstkultur der Leserinnen und Leser.

Noch schrecklicher ist die Situation im deutschen Fernsehen. Während es in den meisten anderen Ländern eine Kultur gibt, in denen die Zuschauerinnen und Zuschauer für die Programme und Filme, die sie sehen, zahlen, hat sich unter der Federführung der Parteien SPD und CDU, die sich dieses auch programmatisch auf die Fahnen geschrieben haben, in Deutschland eine Kultur des kostenfreien Zugangs zu Informationen und Filmen im TV etabliert, die es den Anbietern von Bezahlmodellen im TV-Bereich unmöglich macht, ausreichend Kundinnen und Kunden zu gewinnen, um zu überleben.

Niemand darf sich wundern, wenn die Folge dieser beiden Entwicklungen Zeitungen wie das Handelsblatt und Sendungen wie "Anne Will" oder "Lanz" oder "Tatort" sind. Kultur und Information können in einem Klima, das die Umsonstkultur erzeugt, nicht überleben. Kampagnenjournalismus, ungeprüfte Behauptungen und unterste Niveaus in Geschichten, Drehbüchern und Gästen sind die unvermeidliche Folge - wie wir seit Jahren oder gar Jahrzehnten erleben.

Auch die Einführung einer Kulturflatrate ("GEZ-Abgabe") konnte diesen Prozess nicht verlangsamen. Darum fordern wir:
  • Die Umsonstkultur in TV und Print muss ein Ende haben.
  • Gute Inhalte kosten Geld - und jeder und jede muss diese Kosten tragen, wenn er oder sie weiterhin gute Inhalte bekommen will.
  • Wer dreimal dabei erwischt wird, dass sie oder er eine ausgelesene Zeitung in der U-Bahn an sich bringt, ohne zu zahlen, wird mit einer Augenbinde für eine festgelegte Zeit versehen.
  • In kostenfrei über das Netz (Satellit, Antenne oder Kabel) aufrufbaren TV-Sendern dürfen keine Inhalte oder Bilder gezeigt werden, für die es auch Angebote im Bezahl-TV gibt.
  • Die Elektronikmärkte sollen verpflichtet werden, jede Kundin und jeden Kunden zu melden, der oder die ein TV-Gerät ohne Set-Top-Box kauft bzw. nicht nachweisen kann, dass er für TV-Programme bezahlt.

2 Kommentare:

  1. Peter Meyer5.4.12

    Hallo Wolfgang, als Aprilscherz leider 5 Tage zu spät. Als Satire oder Ironie ist es einfach zu flach und infantil, Sorry.

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  2. Dann erfüllt es ja seinen Zweck: Dass es auf dem gleichen Kindergartenniveau ist wie dieser Kram heute im Handelsblatt.

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