27.6.07

Früher war alles komplizierter

Ich erlebe an meinen Kindern, wie sehr sich Kommunikation verändert hat. Meine beiden Großen nutzen wie selbstverständlich MSN und Mail und das Internetz. Wenn mein Zweiter beispielsweise was backen will (eines seiner Hobbys), dann guckt er auf einer seiner Lieblingsseiten nach neuen Rezepten, stellt das den* Laptop auf die Kochinsel und legt los. Wenn mein Größter vom Training kommt, guckt er noch kurz, wer von seinen Freunden online ist und redet mit ihnen - und das, wo er nicht gerne telefoniert. MIr ist das lieber, als wenn er SMS verschickt, aber ich bin in so was ja auch irgendwie geizig.

Seit meine Liebste mit mir über einen Instant Messenger verbunden ist, bekomme ich viel mehr an Kleinigkeiten mit vom Alltag zu Hause, inzwischen pingt mich auch mein Großer an, wenn er online geht. Und anders als beim Handy beispielsweise sehe ich ihn und bin nur einen Klick entfernt, wenn er eine Frage hätte oder ihm etwas komisch oder gefährlich vorkommt. Das beruhigt uns beide (nur mal so zum Vorurteil, dieses Netz sei für Kinder gefährlich), zumal wir klare Regeln vereinbart haben, wann und was ich an seinen Aktivitäten kontrolliere - und wo seine Privatsphäre auch vor mir halt macht.

Gerade habe ich mich über "früher" unterhalten - wie wir vor dem Telefon gesessen haben und auf Anrufe warteten, aufgeregt, was denn wohl käme. Ich glaube, meine Abneigung gegenüber dem Telefon kommt da her. Oder noch früher, wenn mein Vater meine Mutter von Langenhorn aus mit dem Fahrrad in Horn besuchte, ohne zu wissen, ob sie da ist. Telefon gab es nicht.

Ich finde es besser heute. Wirklich.

* Nun steht es in der Korinthenkakkmeisterschaft 1 : 1 zwischen dem Pöbler und mir. Ätzend. Er hat Recht, Laptop ist männlich und nur männlich lt. Duden....

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