Quarta, 10, ist genervt, wenn dieses Liedchen im Radio läuft. Das singen auch ganz viele in der Schule immer, vor allem die Jungs, sagt sie, ich finde das aber doof.
Sie vergleicht es mit ihrem Lieblingslied. Dem hier.
Und dabei kommt sie zu dem Schluss, dass die Ärzte Mut machen. Beide reden darüber, was schief läuft in der Welt, was auch die Tochter schlecht findet. Aber während die einen eben Mut machen, daran etwas zu ändern, wollen die anderen fliehen. Das ist doch bescheuert, um mal eines ihrer Worte dafür zu nutzen.
Wir fuhren im Auto, als sie sich gar nicht wieder einkriegen konnte. Weglaufen ist doch keine Lösung, sagt sie. Das finde ich so toll an den Ärzten, dass sie mir Mut machen. Ich kann doch was ändern. Und muss das auch tun.
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Mich fasziniert ja, wie sehr die Ärzte jedes meiner Kinder wieder neu ansprechen. Und ungefähr in diesem Alter. Secundus ist dann irgendwann zu richtigem deutschen Punk weiter gezogen, Tertius war vor allem vom stummen Schrei nach Liebe angetan, das er mit seinem besten Freund des ganzen Tag grölen konnte.
Und mich macht glücklich, dass die Kinder nicht einfach nur deprimiert auf die Welt gucken, sondern sicher sind, dass sie in dieser Welt eine Aufgabe haben. Dass wir also offenbar nicht alles falsch gemacht haben.
Lieber Jürgen, mal eine andere Sich auf Texte, gefällt mir sehr.
AntwortenLöschenLiebe Grüße an die Familie Martina