Ich gehöre zu den (bisher) offline nicht übermäßig aktiven Mitgliedern bei den Grünen. Online bin ich dabei, rund um die Schulreform war ich aktiv, aber Aktivitäten in der Kohlenstoffwelt waren nach Job und Familie nur auf Position drei der Prioritätenliste, also faktisch eine Posteriorität. Das geht so aber nun nicht mehr.
Ich habe mich sehr geärgert, wie für die anstehenden Neuwahlen eine Spitzenkandidatin ausgerufen wurde: Da inthronisiert die bisherige Spitzenkandidatin (Christa Götsch) mal eben nebenbei vor der TV-Kamera ihre Nachfolgerin (Anja Hajduk). Die erklärt zwar nicht ihre Kandidatur um die Spitzenkandidatur, wohl aber auf einem Mitgliederabend ihre Bereitschaft, Spitzenkandidatin zu sein. Dann lädt der Landesvorstand zu einer Mitgliederversammlung für heute Abend ein, schlägt dabei vor, eine Spitzenkandidatur zu nominieren - sagt aber nicht, ob es dafür schon Vorschläge oder Bewerbungen gibt.
Nachdem ich dann im Onlineforum der Hamburger Grünen mehrfach nachgefragt und auch kritisch angemerkt habe, dass da irgendwas merkwürdig läuft (und von anderen der hinreißende Vergleich mit Nordkorea fiel), ist mein Geduldsfaden nun gerissen. Ich habe den Antrag gestellt, heute auf der Mitgliederversammlung NICHT über die Nominierung der Spitzenkandidatur zu sprechen.
Begründung:
Es liegt bisher keine offizielle Kandidatur vor, von der die Mitglieder wüssten. Es gibt die in der Presse und (offenbar) auf dem Mitgliederabend bekundete Bereitschaft von Anja, zu kandidieren, aber mehr nicht.
Da das Wahlprogramm noch nicht steht und auch noch nicht in Ansätzen die Route festliegt, können die Mitglieder noch nicht beurteilen, ob beispielsweise Anja die dafür beste Kandidatin wäre.
Ich persönlich bezweifele ohnehin, dass es gut ist, mit einer Senatorin als Spitze in den Wahlkampf zu gehen, die für die öffentliche Wahrnehmung für das Winterchaos, die (gescheiterte) Stadtbahn und Moorburg steht. Zwar hat sie auch einiges bewegt, aber das kennen nur Insider oder Profis. Und wie sie, die eine super Finanzsenatorin wäre, glaubhaft das Konzept "Kreative Stadt", für das wir an sich immer noch stehen, nach vorne stellen sollte, sehe ich noch weniger.
Jetzt werbe ich zunächst um Unterstützung für meinen Antrag zur Tagesordnung. Und wenn ich dafür keine Mehrheit finde, muss ich mal weiter sehen. Gibt ja noch mehr Möglichkeiten, aktiv zu werden und meinen Beitrag zu leisten, dass wir einen Neustart und eine Alternative haben. :)
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