Ich war lange in dieser weinerlich-linksradikalen Szene aktiv, die sich vor allem bei Kirchens häuft. Unter Theologiestudenten war das auch sehr verbreitet damals bis in die erste Hälfte der 90er. So wie dieser Kommentar von "mikel" bei Nico und noch mehr seiner zwei Kommentare darüber. Erinnerte mich sehr an meinen Lieblingstroll Rolf in der letzten Mailingsliste, in die ich hin und wieder reinschaue. Und an so viele, die damals bei den religiösen Sozialisten rumturnten.
Dieses "so lange bis, ..., niemals". Dieses freudlose und jedem Unernst, der das Leben doch erträglich machen könnte, abholde. Es ist schon lustig. Und gruselig in der Rückschau, dass ich das mal normal fand.
achja der rolf. den hatte ich schon fast vergessen. aber ich schau ja auch nicht mehr in die liste. tut sich da noch was?
AntwortenLöschenseltenst. Und wenn dann immer die gleichen Rituale mit immer den gleichen Protagonisten. Ganz selten mal Perlen. Neulich mal wieder, ok. Aber in viel, viel Rauschen.
AntwortenLöschenNur mal als Verständnisfrage:
AntwortenLöschenWas ist denn aus dem linksradikalen Gedöns vor Jahren heute geworden? Scheint im Augenblick wieder im Aufwind zu sein, die Linkspartei sucht junge Kader, haben auch eine Stiftung und vergeben Stipendien.
attac scheint ähnlich attraktiv zu werden, wie Greenpeace vor 15 Jahren und hat alle Aussichten, schon in 10 Jahren zur Spendensammel- und Selbstbetätigungsmaschine entartet zu sein, kann man vornehmer auch als beschleunigte Professionalisierung bezeichnen.
Was auffällt ist die Beschränkung auf faktenfreies und theorieentleertes Moralisieren fernab von jedem Erkenntnisinteresse. Nicht dass ich ML-Kaderschule mit Marx- Lenin- und Maostudium das Wort rede. Das wäre Hirnverkleisterei und nivchts als Anleitung zum Bürgerkrieg. Trotzdem wäre eine Analyse der Gesellschaft sinnvoll und brauchbar. Da waren sogar die Evangelentanten mit dem Boykott gegen Südafrika schon weiter.
Sollte ich das falsch sehen, bitte ich um entsprechende Hinweise zur Richtigstellung.
Was ich aber gern gewusst hätte: Wo werden die Protagonisten dieser Theologie in fünf Jahren sein? In Basisgenmeinden in Lateinamerika? Oder ganz brav und bieder in der eigenen Pfarre, interessiert dann kein Schwein mehr, was so ein sky pilot absondert, aber es wird gut bezahlt und man hat dabei nicht übermäßigen stress.
Wer wird in fünf Jahren die kirchlichen Kreise bestimmen?
*Lach*
AntwortenLöschenNein, das stimmt schon, scheint mir. Obwohl es auch im linksradikalen Spektrum eine Reihe von gut durchdachter Analysen gibt - allerdings weniger in den massenwirksamen Gruppen als in den kleinen "Kader"gruppen aus der anrachistischen Ecke. Mir hat beispielsweise bis in die späten 90er hinein imponiert (danach habe ich es nicht mehr verfolgt), wie in der Gruppe "Arbeiterkampf" gedacht und gearbeitet wurde.
Zur Frage, wo die Genossen von früher gelandet sind: Ja, viele sind wirklich Pastoren geworden. Leider haben sie aber nicht an die intellektuellen und kritischen Leistungen ihrer Vorgänger anknüpfen können, sondern sind als klassische Renegaten zu Managern des Glaubens mutiert, die die aktuelle Finaizierungskrise oft sinnfrei meistern wollen - flankiert von Kirchenvorständen, die sich überwiegend aus pensionierten Lehrern und Hausfrauen jenseits der 45 rekrutieren.
Ich bin ganz froh, dass ich damals einen leicht anderen Weg eingeschlagen habe - und berate meine Ortsgemeinde gerne und mit Lust in Kommunikationsfragen. Nur das Predigen vermisse ich manchmal, aber das wird auch wieder kommen....