26.1.13

Derailing und die Lämmerfrage

Dass der direkt unter der Oberfläche der Wahrnehmung brodelnde Zorn von vielen Frauen über den alltäglichen Sexismus in der Nacht von Donnerstag auf Freitag unter dem Stichwort #aufschrei sich auf Twitter entlud und seitdem nicht zur Ruhe kommt, ist gut, finde ich. Dass damit eine Diskussion beginne, ist allerdings falsch. Für viele Menschen mag es so scheinen - insbesondere, wenn sie sich nie mit Feminismus beschäftigt haben oder - als Mann - noch nie damit konfrontiert wurden. Aber das, was gerade passiert, ist eigentlich nur, dass eine jahrelange Diskussion in die medial verstärkte Wahrnehmung der breiten Masse gespült wird.

Oder, wie Antje Schrupp (wieder einmal) passend beschrieb: Es zeigt, wie auf einmal "Lappalien" relevant werden (Anmerkung: Lest wirklich mal den verlinkten Beitrag, nicht umsonst ist Antje Bloggerin des Jahres 2012).

Und ehrlich gesagt, ist mir angesichts des Themas egal, dass der Anlass (nicht die Ursache - der Unterschied ist wie bei fast allem, was passiert, immens wichtig) eine Geschichte im "Stern" ist, die die eine oder andere sogar zu Recht ob Tonalität und Agenda kritisiert hat. Nach meiner Wahrnehmung war übrigens keineswegs die Brüderle-Geschichte der Anlass für den Aufschrei - sondern die Reaktionen einiges alter Männer on- und offline. Denn erst als der Minister Hahn (Hessen) und andere über den Tabubruch schwadronierten (wobei sie merkwürdigerweise nicht den Tabubruch Brüderles meinten sondern den Tabubruch der Journalistin), kanalisierte sich der Zorn. Denn genau diese Reaktionen sind es, die den Kern des Alltagssexismus in diesem Land ausmachen. Derailing - Ablenkung.

Ähnlich dann gestern der mir auch vorher schon unerträgliche Norbert Bolz (mit dem ich letztes Jahr einen Abend am Referententisch einer Veranstaltung zubrachte, was meine Meinung über ihn nun mit einer aus eigenem Erleben bezogenen Realität bestätigte), der auf NDR-Info Laura Himmelreich vorwarf, die Spielregeln verletzt zu haben, da Politiker ein Recht darauf hätten, dass nicht alles in die Öffentlichkeit kommt, dass sie einen Schutzraum hätten. Was er damit mindestens in Kauf nimmt: Dass alte Böcke in diesem "Schutzraum" Grenzen übertreten.

In dieses Klima hinein unsortiert und ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität eigene subjektive Erlebnisse zu schreien, die eine als Übergriff empfunden hat, ist der Kontrapunkt, der gefehlt hat, um unsere langjährige Diskussion in die Öffentlichkeit zu spülen. Dass die Diskussion nicht neu ist, wissen vielleicht nur die, die sie vorher führten. Mein eigener erster Blogbeitrag sozusagen zu #aufschrei stammt beispielsweise vom 22.8.2012 und klingt trotzdem so, als sei es gestern geschrieben worden.

Und darum habe ich mich über den in meiner Ecke des Internets sehr viel verlinkten und kommentierten und beklatschten Blogeintrag von Meike Lobo gestern auch sehr geärgert. Kurz gesagt: Weil ich glaube, dass sie sich, auch wenn sie es nicht will, faktisch am Derailing beteiligt. Dass sie sehr viel Lob von den Männern meiner Timeline bekommt, die vorher schon auf der Linie von Hahn, Edathy und Kubicki argumentierten (und von denen ich einige mag und schätze, weshalb es mich so besonders bestürzt), will ich ihr nicht vorwerfen, finde ich aber auch nicht überraschend.

Denn sie hat im Prinzip völlig Recht mit allem, was sie schreibt. Und dennoch mit vielem auch gar nicht. Ja, Veränderungen sind immer am besten im Dialog möglich. Und ja, selbstverständlich wäre es toll und würde den Veränderungsprozess massiv beschleunigen, wenn Frauen nicht Lämmer sind (wie Meike behauptet) sondern Löwinnen, die Männer und andere, die ihnen sexistisch kommen, direkt in die Schranken weisen. Die Männern sagen, was sie sich wünschen.

Vielleicht liegt es daran, dass ich ganz anders aufgewachsen bin, ganz anders sozialisiert wurde - aber genau das habe ich mein Leben lang erlebt. oder glaubt irgendwer, ich wäre von allein darauf gekommen, was mit Patriarchat und Sexismus nicht stimmt? Ich habe Lämmer erstmals kennen gelernt, als ich schon einige Jahre im Beruf stand und erstmals den Dunstkreis evangelische Kirche vollständig verließ. Da ich in einer feministischen und materialistischen (im ideologischen Sinne, nicht wie es heute verwendet wird) Gemeinde und Gemeinschaft aufgewachsen bin, in der Frauen und Männer sehr darauf achteten, dass Übergriffe benannt werden, und in der schon in meiner Jugend eine (so hieß das damals bei uns) geschlechtergerechte Sprache genutzt wurde, war mir wahrscheinlich tatsächlich vieles schon klar. Und habe ich gelernt, auch in der politischen Arbeit, dass die verschiedenen Formen von Protest und Anstoß ihren Raum haben und ihre Zeit.

Ich halte den Blogpost von Meike Lobo in all seiner "Richtigkeit" dennoch für manipulativ - und allein denen nützlich, die sich der Diskussion über Sexismus und den notwendigen Änderungen im Verhalten von Frauen und - vor allem - Männern nicht stellen wollen. Zur Mechanik dieser Manipulation schrieb ich ja erst gerade.

Vor allem aber verkennt Meike das Thema Herrschaft und Asymmetrie in Beziehungen meines Erachtens völlig. Oder sie hält es nicht für relevant oder existent, das weiß ich selbstverständlich nicht. Nur: Ich halte es für extrem wichtig, siehe auch meinen alten Täter-Blogeintrag. In einer asymmetrischen Beziehung von denen, die "unten" sind, den ersten Schritt der Versöhnung zu verlangen, halte ich für politisch naiv und strategisch falsch.

Das Erratische und - da bin ich ganz bei Meike - von jeder von uns sicher unterschiedlich relevant oder übergriffig Gesehene an den kurzen Geschichten auf Twitter zum #aufschrei hat für Männer meines Erachtens vor allem eine Funktion und stellt sie vor eine Aufgabe: Zunächst einmal zuzuhören. Und ohne (Ab)wertung anzunehmen, dass - von den Spaßvögeln abgesehen - hier unterschiedliche Frauen ganz unterschiedliche Dinge und Verhaltensweisen als Übergriff empfinden.

Aus einer von Herrschaft und Asymmetrie geprägten Situation gibt es im Grunde zwei Wege, wenn die "unteren" es nicht mehr aushalten (wollen) - entweder die Revolution, also die Gegengewalt. Oder der Verzicht der Herrschenden. Aber nie und nimmer - hier bin ich komplett anderer Meinung als Meike - das einfache Gespräch.

#Aufschrei macht Sexismus als Form der Herrschaft von Männern über Frauen sichtbar. In Schutzräumen (wie damals bei uns in den evangelischen Kirchengemeinden) können wir ein neues Zusammenleben sicher ausprobieren, dass es geht, haben wir seit den 70ern gezeigt. Aber als gesellschaftliches Thema wird es, davon bin ich überzeugt, nicht durch eine Lämmer- oder Löwinnenfrage gelöst werden. Sondern entweder von Männern durch Verzicht und Achtsamkeit. Oder von Frauen durch Verweigerung und Gegengewalt. Beides finde ich ok. Verzicht und Achtsamkeit für mich allerdings den besseren Weg. Vielleicht, weil ich in den hineingewachsen bin in den 80ern und 90ern. Vielleicht, weil ich erleben durfte, wie ein anderes Zusammenleben sich anfühlt. Vielleicht weil ich keine Lust auf Gewalt habe.

20 Kommentare:

  1. Ich schließe mich an. Danke!

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  2. Ganz wunderbar gesagt.
    Mir ging es ähnlich, nachdem ich Meikes Blog gestern gelesen habe. Für die Menschen, die mich näher kennen stehe ich seit Jahren zu Feminismus Rede und Antwort und dabei stellt sich vor allem eines heraus: Ein Dialog ist schwierig und solange nur ich den suche mehr als nur anstrengend.
    Löwin sein, das geht plötzlich nur mit Gewalt und Gewalt mag ich nicht besonders.
    Gehört werden ohne zu brüllen wäre da ein großer Schritt.

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  3. Anonym26.1.13

    Thank you for this. Meike's blogpost made me angry too. She hasn't even begun to understand the dynamics of the conversation between the privileged and the unprivileged. From what I've seen on the #aufschrei hashtag, the blogpost was instrumental in encouraging many men not to listen to the shared female experience of everyday sexism. Too bad.

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  4. Anonym26.1.13

    auch von mir ein Dankeschön.

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  5. Danke!

    Auch ich habe bei Meikes Post so einige Male den Kopf geschüttelt und irgendwann aufgehört, die Kommentare zu lesen.

    Es ist bemerkenswert, wenn es Frauen gibt, die noch nicht in so einer erniedrigenden Situation waren, oder die in einem Arbeitsumfeld arbeiten, das von Respekt und Toleranz geprägt ist.

    Die Realität kann man aber nicht mit Tipps wie "das Gespräch suchen" abtun, besonders nicht in den von dir angesprochenen asymmetrischen Beziehungen.

    In der Hinsicht: danke für Deinen Beitrag.

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  6. Bei "alte Böcke" haben Sie mich verloren und sich verraten.

    Nicht, dass Sie mich vorher gehabt hätten.

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  7. Nun, die beste Antwort, die man Meike geben kann kommt von Inés: http://www.vorspeisenplatte.de/speisen/2013/01/aufschrei-es-geht-nicht-um-mich.htm

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  8. nichtsdestotrotz27.1.13

    "[...]und allein denen nützlich, die sich der Diskussion über Sexismus und den notwendigen Änderungen im Verhalten von Frauen und - vor allem - Männern nicht stellen wollen."

    Es wäre der Debatte zuträglich, würde man nicht immer alles verallgemeinern. Denn, wäre es so wie oben zitiert, dann würde ich diesen und andere Blogs, welche Sexismus und sexuelle Belästigung behandeln, nicht lesen und mich als Mann der Problematik nicht stellen. Nur muss man auch hinnehmen, dass nicht jeder die Wahrheit gepachtet hat und seine Meinung eben nicht mehr Gewicht hat, als die des anderen.
    Wenn auch Meike ihre persönliche Meinung kundgetan hat, so ist es die erste Person, deren Sicht ich zu einem äussert großen Teil übernehmen kann, weil es meine Meinung, aber besser in Worte verpackt, ist.
    Als Beispiel was ich nicht mehr lesen kann ist, das Männer "glotzen" o.ä., ich tue es nicht! Ich betrachte, schätze ab (natürlich meist Frauen). Ich "laber" (auch hier negative konnotation) nicht jemanden an, sonder spreche eine Frau an, weil ich nun einmal Singel bin, sie mir gefällt, ich sie kennenlernen möchte - so sie es auch will... (das erfahre ich aber erst, wenn ich sie angesprochen habe, weil es nicht auf ihrer Stirn steht, dass sie kein Bock hat)etc. pp. In so vielen Blogs aber wir dargestell, also ob Mann damit nur Böses meint und die Frau nicht respekieren würde. usw. usf.

    PS: Und nein, ich "quatsche" nicht jeden an, auch ich brauch Überwindung - was mir nicht immer gelingt.

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  9. Jens, in der Tat, ich las ihn erst hinterher. Hier noch mal klickbar: Kaltmamsells sehr guter Beitrag

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  10. "nichtsdestotrotz" - Die Tatsache, wie du beschreibst, dass du Meikes Meinung übernimmst, bestätigt mich im Vorwurf des Derailing. Denn es ist nun mal nicht an uns Männern, zu entscheiden, ob es ein Flirtversuch oder ein Übergriff ist sondern allein an den Frauen. Und dein Kommentar lässt mich nicht vermuten, dass du das verstehst. Denn ja, da verallgemeinere ich: das ist zu verstehen, punkt, keine Diskussion.
    Sorry, aber die Diskussionen haben wir in den 80ern ausführlich gehabt, kein Bedarf mehr. jetzt gilt es, was zu ändern und nicht mehr die alten Diskussionen wieder zu führen. Hab ich keine Lust mehr. Nenn mich arrogant. Oder müde. Oder was auch immer.

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  11. Schön auf den Punkt Wolfgang, Danke auch für dein Bekenntnis zur Arroganz.
    Denn ja, man kann es echt leid sein, insbesondere wenn man anders sozialisiert wurde und die Diskussionen tausendfach geführt hat. Wobei mich ehrlicherweise immer wieder erstaunt, wie wenig von diesen heftig geführten Kontroversen so hängen geblieben bzw an die Jüngeren weitergegeben worden ist.
    Wir haben Anja Meulenbelt, sogar "Häutungen" von Verena Stefan gelesen und welche Diskussionen hat Svende Merian mit "Der Tod des Märchenprinzen" ausgelöst.
    Die Opfer / Täter Diskussion hat Frigga Haug rauf und runter wissenschaftlich ein und -geführt.

    Ja, da sitzt ich jetzt so da und schüttel den Kopf ob der z.T furchtbar verquasten Statement.
    Werde wohl alt und borniert.

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  12. Anonym27.1.13

    Ganz kurz: Ich käme nie auf die Idee, mich wie Brüderle aufzuführen, ich kenne (fast) ausschliesslich Männer, die ebenso leben, und ich werde mich hier nicht an der Debatte beteiligen, wo nun die Grenze zwischen "Kompliment", "Nettigkeit" und "Sexismus" liegt.

    Nur eine Anmerkung, die sich aus o.g. ergibt: "Die Männer", "Ihr Männer" ist reinster Sexismus.

    Ergänzung: Es haben mir gegenüber
    schon Frauen und Männer verschiedener sexueller Orientierung Kommentare zu meinem Hintern abgegeben. Ich entscheide immer noch selbst, ob ich das als Übergriff empfinde, als Kompliment oder als Geschwätz.

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  13. Wolfgang, schöne Ausarbeitung der gesellschaftlichen Alternativen. Ich stand diesem ganzen Meme etwas ratlos gegenüber - nicht weil ich das Problem dahinter nicht verstehe oder leugne, sondern weil die Ebene, auf der das diskutiert werden muss, von 90% der Tweets und Posts nicht getroffen wird. Vielleicht sind darum die älteren unter uns, die für dieses Thema sozialisiert wurden, so merkwürdig still.
    Was Antje Schrupp drüben schreibt: „Politische Veränderungsprozesse ... erfordern keine revolutionäre Tat, sondern sie werden über längere Zeit von sozialen Bewegungen im mehr oder weniger Unsichtbaren vorbereitet. Geschieht dann ein “Ereignis” kommen sie lediglich ans Licht, sie werden von diesem Ereignis aber nicht ausgelöst.“ Na - schön wäre das. Ich finde jedoch, dass wir in manchen Punkten wieder weit hinter die 80er / 90er Jahre zurückgefallen sind. Warum gibt es Fernsehformate, die 50 Jahre Emanzipation mit ihrem Konzept einfach so niederreißen? Weil Menschen es schauen, es sehen wollen, es finanzieren und sich drüber amüsieren. Warum kommen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die reflexhaften Wadenbeißereien aus dem konservativen Lager? Warum kann ein Schwachkopf wie Broder durch seine Überspitzungen und Egalisierungen das Thema öffentlichkeitswirksam zerreden?
    Es geht darum, dass das Betriebssystem unserer Gesellschaft eines sein muss / werden soll, das geschlechterunspezifisch von Gleichbehandlung, Respekt und Anerkennung geprägt ist.
    Drum - danke für Deine Zusammenfassung und die Verlinkung der relevanten Artikel.

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  14. Danke dass ihr überwiegend hier, auf Twitter und auf Facebook versucht, zu verstehen, worum es mir geht und worum es m.E. in der Diskussion gehen sollte.
    Um es einmal zugespitzt zu formulieren: Es geht mir nicht um individuelles Verhalten oder Empfinden - sondern um die Macht- und Gewaltfrage. Und mein Kernvorwurf des Derailing an Meike und andere ist darum, dass sie das Thema auf die "man kann es so oder so sehen"-Schiene ziehen. Und die Machtfrage und die Gewaltfrage völlig ausblenden. Und darum halte ich es auch für richtig, von "den Frauen" und "den Männern" zu sprechen - weil es auch dann, wenn es einzelne und in manchen Zirkeln sogar viele sich individuell achtsam verhalten, immer noch eine objektive und strukturelle Gewalt- und Machtverteilung zwischen den Geschlechtern gibt, die durch Sexismus verfestigt wird.

    Wer die Machtfrage nicht stellt, nutzt meines Erachtens denen, die alles so lassen wollen, wie es ist.

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  15. Vielen Dank für diese Analyse! Mir ging beim Lesen von Meikes Artikel sofort etwas gegen den Strich, aber ich konnte nicht sagen was. Erst nach intensiveren Nachdenken bin ich drauf gekommen, wie sehr sie vom eigentlichen Thema ablenkt und eigentlich auch daran vorbei redet, indem sie ein paar Allgemeinplätze liefert, denen man eigentlich kaum widersprechen kann.

    Habs trotzdem gemacht, Ergebnis hier zu sehen: http://robinsurbanlifestories.wordpress.com/2013/01/27/aufschrei-ein-dummes-lammlein-blokt-zuruck/

    Ich finde es echt erschreckend, was für eine Verbreitung und wie viel Applaus dieser Text inzwischen gefunden hat. Und natürlich, dass viele einfach nicht checken, wie irrelevant er für das Thema eigentlich ist.

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  16. "Denn es ist nun mal nicht an uns Männern, zu entscheiden, ob es ein Flirtversuch oder ein Übergriff ist sondern allein an den Frauen."

    So ein Quatsch. Ich kann sehr wohl für mich entscheiden ob es ein Flirtversuch war oder nicht. Und die Frau kann es für sich entscheiden. Und wenn zwischen unseren Meinungen eine Diskrepanz gibt sollte man darüber diskutieren. Und diskutieren heißt nicht das der Mann per Default schuldig ist. Vielleicht hat die Frau auch einfach ein übertriebenes Angstgefühl. Gründe dafür gibt es viele. Vielleicht hat sie ein nicht aufgearbeitetes Kindheitstrauma, oder einen sehr einseitige Nachrichtenkonsum oder vielleicht schaut sie auch nur zu viele Horror- und Vampirfilme und projiziert alles was sie dort sieht ins normale Leben.

    Wenn man sich Statistiken anschaut kann man nachweisen das die Gewalttaten seit Jahrzehnten kontinuierlich teilweise massiv zurückgehen. Gewalt gegen Kinder die vor 20-30 Jahren noch gebräuchlich war ist heute die Ausnahme und gesetzlich verboten.

    Ich finde es ist angebracht Frauen zu ermuntern sich mit ihren Ängsten und teilweise auch Vorurteilen auseinander zu setzen. Es gibt sicher immer noch genügend Situationen die unangenehm sind aber eben auch genügend die sich überholt haben.

    Ich helfe gern wenn Frauen (oder auch Männer) in meiner Nähe in Bedrängnis sind, aber zum Beispiel die Strassenseite wechseln weil die andere Person eventuell Angst haben könnte wenn ich direkt an ihr vorbei laufe wie es bei "Männerschatten" gefordert wurde finde ich übertrieben. Es haben auch Millionen Menschen Höhenangst und die fordern auch nicht das nur noch eingeschossige Häuser gebaut werden.

    "Sorry, aber die Diskussionen haben wir in den 80ern ausführlich gehabt, kein Bedarf mehr. jetzt gilt es, was zu ändern und nicht mehr die alten Diskussionen wieder zu führen. Hab ich keine Lust mehr. Nenn mich arrogant. Oder müde. Oder was auch immer." Leuten die in den 80ern noch Kinder waren oder noch nicht mal auf der Welt kann man nur schwer zum Vorwurf machen das sie die Diskussionen damals nicht mit geführt haben.

    Wie stellst du dir den "was zu ändern" vor? Das einfachste etwas zu ändern ist sich selbst zu ändern. Und danach kann man nur noch mit viel Ausdauer versuchen die anderen zu ändern aber das geht meines Erachtens nur durch Diskussionen.

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  17. es geht eben nicht nur um die "alten Böcke".
    Oder kommt bei dir das Weltbild durcheinander, wenn es nun der Lindner anstatt Brüderle gewesen wäre?

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  18. Es ist bemerkenswert, wenn es Frauen gibt, die noch nicht in so einer erniedrigenden Situation waren, oder die in einem Arbeitsumfeld arbeiten, das von Respekt und Toleranz geprägt ist.

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