5.2.10

Das ist miese Verantwortungsverweigerung / Mike's Fault!

english summary below

Vielleicht liege ich völlig falsch, glaube ich aber nicht nach dem, was bisher sichtbar ist. Ein minderjähriger Praktikant bei Techcrunch hat richtig Scheiße gebaut. Er schreibt darüber auch in seinem eigenen Blog. So weit so schlecht.

Das, was Daniel gemacht hat, geht gar nicht. Egal ob er aktiv um eine Bestechung gebeten hat oder sie nur angenommen - Techrunch will Journalismus sein, also ist es nicht einfach nur "eine Linie überschritten", sondern - eben - Scheiße.

Aber die eigentliche Scheiße haben hier andere gebaut: Mike, dass er den 17-jährigen in diesem - ja, das ist es für viele in meiner Umgebung - Leitmedium hat schreiben lassen, ohne dass es eine echte Qualitätskontrolle gab. Und diejenigen, die Daniel bestochen haben, denn wer in der Kommunikation arbeitet, weiß, dass das nicht geht. Und noch mal Mike, der sich seiner Verantwortung entzieht und wohlfeil und selbstgerecht reagiert. Ich kenne ihn nicht persönlich - aber das ist Arschlochverhalten.

In Deutschland hatten wir gerade die Diskussion um den Umgang von PR mit Amateuren, angestoßen durch ein Geheimpapier eines Branchenverbandsorgandingens. Hier zeigt sich nun, was imho wirklich das Thema sein sollte:

Wer dieses Kind bestochen hat, gehört gefeuert.

Wir Profis - also PR-Leute oder Unternehmer - haben die verdammte Pflicht, die Amateure vor sich selbst zu schützen. Und das meine ich ernst. Wenn ein Amateur über mich oder eine Aktion, in der ich ihn einbinde, schreibt, ohne offenzulegen, wie wir zusammen gearbeitet haben, dann ist das mein Fehler. Punkt. Niemandes sonst. Das ist der eigentliche Skandal.

Maybe I am wrong, but from what I see now in the Techcrunch brouhaha, not only an underage kid failed, as he says in his own blog as well, but more so did the adults around him.

Not to be misunderstood: What Daniel did is more than bad and this is not just "crossing a line". This is something that must not happen in journalism.

But I think some others really have failed: First of all Mike, who runs a piece of journalism that is lead media for a lot of people in my crowd, and lets a kid write in this blog without any (or at least enough) control and quality control. Bad. And the guys who bribed the kid. Anyone working in communications knows that this is not allowed and unethical. And Mike again, who skips his responsibility and writes a completely self righteous post. I don't know Mike personally - but this is the behavior of an asshole I would call it in Germany (I know in the US this might be difficult for legal reasons).

Over here (in Germany) we had some strange discussions lately about how to behave as PR pros when working with bloggers etc. I think this case makes my point: Whoever bribed the kid has to be fired!

We professionals are responsible for what amateurs are doing. And if an amateur does not disclose properly, it's our fault and we have to be blamed. That's it.

1 Kommentar:

  1. Wie kam der 17-jährige überhaupt auf die Idee, er dürfte Gegenleistung verlangen? Journalistenschule oder vorgelebter Redaktionsalltag. "Es ist solange nicht erlaubt, solange man sich nicht erwischen lässt".
    Ergo unterstütze ich den Kommentar.

    Beim ersten Abschnitt hatte ich das Gefühl ein Skript zu einer neuen Folge "Schimanski"-Tatort zu lesen ;-)
    Nichts für Ungut.

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