12.3.09

Volkszählungsgegner auf Selbstentblößungstour

OK, reißerische, medienartige Überschrift. Aber im Kern ist es dieses Paradox, das in Diskussionen mit etwas älteren Weggefährten der politischen Kämpfe der 80er so schwer zu vermitteln ist. Und wer hätte gedacht, dass ich je Sascha Lobo zustimmend zitieren würde. Nun ist es so weit. Er schreibt in einer wirklich lesenwerten Entgegnung auf den von mir jede Woche kichernd geliebten Martenstein (ich höre die Zeit ja regelmäßig als Audiomagazin auf dem Rad und dem Weg ins Büro), dass das Argument, mit der Offenheit in sozialen Netzwerken und Blogs und auf Twitter und so würde 1984 Einzug in die Realität halten, nicht zu halten sei. Es sei
vor allem falsch, weil sie die selbstgesteuerte Vernetzung und das freiwillige Einstellen von Daten vergleicht mit Videokameras in Umkleidekabinen. Der Unterschied ist der gleiche wie zwischen “sich im Klo einschliessen” (toll, manchmal) und “im Klo eingeschlossen werden” (untoll, immer). Das Entscheidende ist die informationelle Selbstbestimmung, und zwar sowohl was die Veröffentlichung der eigenen Daten angeht wie auch deren Auswertung.

Eine etwas längliche Entgegnung auf Harald Martenstein | saschalobo.com
Sehr schön und mit einem guten Bild zusammen gefasst.

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