Feminismus wäre voll super. Wenn die Feministinnen nicht so aggressiv wären.
Euren Erfahrungen von Ausgrenzung könnte ich bestimmt zuhören. Wenn ihr nicht immer sagen würdet, dass das was mit Rassismus zu tun hätte.
Dass ihr euch gegen den Klimawandel engagiert, ist voll cool. Aber nur, wenn ihr das Sonnabends tut.
Voice Policing ist eine besondere Art des Derailing. Und eine besonders blöde. Denn es lenkt nicht nur ab, sondern verweigert auch noch jede Auseinandersetzung. Zu verlangen, jemand solle gefälligst ruhig und besonnen sein, ist außerdem eine glasklare Täterinperspektive. Denn ruhig und gelassen und freundlich auf ein Problem hinzuweisen, muss sich jemand auch erstmal leisten können.
Tatsächlich ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass die Art, wie meine Generation, die gerade überall in Unternehmen, Medien und Politik "am Ruder" ist, mit dem Klimawandel umgeht, für die Generation meiner Kinder beängstigend ist. Und dass es sinnfrei erscheint, sich voll auf eine Zukunft vorzubereiten, die massiv in Frage steht.
Ok, auch für Menschen in meinem Alter gab es eine Zukunft, auch wenn wir eine Zeit lang in den 80ern nicht dachten, dass das so sein wird. Und ja, zumindest für die privilegierten unter den Kindern wird es wahrscheinlich auch eine Zukunft geben, weil erst andere Gegenden und Menschen dran glauben werden müssen. Aber das Argument, dass die Kinder – anders als die Generation ihrer Eltern – ihre Hausaufgaben gemacht haben, ist einfach wahr.
Was ich erlebe – am Esstisch, in Gesprächen mit anderen Eltern, in Erzählungen von Kindern –, ist, wie die Kinder untereinander diskutieren, wie sie die kritisieren, die tatsächlich nur auf einen Tag schulfrei setzen, wie sie über Klassenstufen und Schulen hinweg die besten Tage für Aktionen in ihren (Klein-) Städten herausfinden. In hunderten von mehr oder weniger kleinen Gruppen in Messengern und anderem Dark Social. Selbstständig, ohne uns.
Stattdessen: Voice Policing. Ablenken, ausweichen, nichts sagen.
Ich freue mich total darauf, dass diese Generation bei der nächsten Bundestagswahl ganz überwiegend wahlberechtigt wird. Denn ähnlich wie die sogenannten "Besorgten Bürger" werden sie (als ebenso wie jene bisher nicht Wählende) eine Stimme haben und eine Stimme suchen.
Na und? Hat uns das damals davon abgehalten, gegen die Schulentwicklungsplanung (SEPL) zu streiken oder gegen Blut für Öl auf die Straße zu gehen? Es ist ja nicht so, als wären die Kinder dumm und würden es nicht wissen. Ganz ehrlich, ihr Besorgten Bürger, ihr Journalistinnen und konservative Politikerinnen – das müsst ihr ihnen nicht sagen. Oder wenigstens danach mit ihnen auch inhaltlich sprechen. Oder besser noch: mal euren Hintern hochbekommen und entweder offen zugeben, dass euch der Klimawandel nicht wichtig genug ist und ihr nicht glaubt, dass sie Kinder Recht haben. Oder eben tatsächlich was tun und die richtigen Entscheidungen treffen.
Aber wo meine Generation versagt, ist, die Rahmensetzung so radikal zu ändern, dass die Generation meiner Kinder eine reale Chance auf eine Zukunft hat. Und das ist politisch.
Wie toll, dass die Generation meiner Kinder nun politisch wird und nicht nur persönlich bleibt.
Tatsächlich ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass die Art, wie meine Generation, die gerade überall in Unternehmen, Medien und Politik "am Ruder" ist, mit dem Klimawandel umgeht, für die Generation meiner Kinder beängstigend ist. Und dass es sinnfrei erscheint, sich voll auf eine Zukunft vorzubereiten, die massiv in Frage steht.
Ok, auch für Menschen in meinem Alter gab es eine Zukunft, auch wenn wir eine Zeit lang in den 80ern nicht dachten, dass das so sein wird. Und ja, zumindest für die privilegierten unter den Kindern wird es wahrscheinlich auch eine Zukunft geben, weil erst andere Gegenden und Menschen dran glauben werden müssen. Aber das Argument, dass die Kinder – anders als die Generation ihrer Eltern – ihre Hausaufgaben gemacht haben, ist einfach wahr.
Wow, was für eine Generation
Mich beeindruckt, wie, in welcher Geschwindigkeit und mit welcher Qualität die Kinder sich organisieren und ihre Argumente zusammen bekommen. Wie souverän sie in Radioberichten klingen, wie klar ihre Botschaften und wie einheitlich ihre Argumente sind. Kein Wunder, dass es für die Kanzlerin, bis sie jetzt zurück ruderte, zunächst fast wie von einer geheimnisvollen Macht gesteuert aussah. Kein Wunder, dass sich so rasant in Dark Social organisierende Gruppen für viele in meiner Generation wie eine Bot-Armee wirken.Was ich erlebe – am Esstisch, in Gesprächen mit anderen Eltern, in Erzählungen von Kindern –, ist, wie die Kinder untereinander diskutieren, wie sie die kritisieren, die tatsächlich nur auf einen Tag schulfrei setzen, wie sie über Klassenstufen und Schulen hinweg die besten Tage für Aktionen in ihren (Klein-) Städten herausfinden. In hunderten von mehr oder weniger kleinen Gruppen in Messengern und anderem Dark Social. Selbstständig, ohne uns.
Sorgen ernst nehmen
Was würde ich mir wünschen, wenn auf die Kinder von der Politik und im Management von Unternehmen so positiv reagiert würde, wie es die letzten Jahre war, wenn andere Menschen, die sagten, sie seien besorgt, Laut gaben und pöbelnd durch die Straßen des Ostens zogen. Wenn meine Generation wenigstens versuchen würde, zu sagen, wieso ihnen der Klimawandel nicht so wichtig ist wie anderes.Stattdessen: Voice Policing. Ablenken, ausweichen, nichts sagen.
Ich freue mich total darauf, dass diese Generation bei der nächsten Bundestagswahl ganz überwiegend wahlberechtigt wird. Denn ähnlich wie die sogenannten "Besorgten Bürger" werden sie (als ebenso wie jene bisher nicht Wählende) eine Stimme haben und eine Stimme suchen.
Konsequenzen
Vor allem ärgert mich das Voice Policing so sehr, weil es billige Selbstverständlichkeiten postuliert. Selbstverständlich bekommen die Kinder dafür unentschuldigte Fehlstunden. Selbstverständlich werden im Wiederholungsfall die Eltern informiert. Selbstverständlich kann das auch Verweise oder andere Konsequenzen haben.Na und? Hat uns das damals davon abgehalten, gegen die Schulentwicklungsplanung (SEPL) zu streiken oder gegen Blut für Öl auf die Straße zu gehen? Es ist ja nicht so, als wären die Kinder dumm und würden es nicht wissen. Ganz ehrlich, ihr Besorgten Bürger, ihr Journalistinnen und konservative Politikerinnen – das müsst ihr ihnen nicht sagen. Oder wenigstens danach mit ihnen auch inhaltlich sprechen. Oder besser noch: mal euren Hintern hochbekommen und entweder offen zugeben, dass euch der Klimawandel nicht wichtig genug ist und ihr nicht glaubt, dass sie Kinder Recht haben. Oder eben tatsächlich was tun und die richtigen Entscheidungen treffen.
Politisch und persönlich
Denn es ist beides. Ich kann, auch wenn es in den letzten Jahrzehnten sehr populär war, das zu tun, nicht einfach das Klimaproblem in den persönlichen Bereich delegieren. Ja, auch da kann und muss ich, muss meine Generation was tun. Und viele von uns tun da auch was. Sei es, dass wir vor längerer Zeit unseren Stromanbieter gewechselt haben. Sei es, dass wir als Unternehmerinnen Reisen vermeiden. Sei es, dass wir als Entscheiderinnen die Dienstwagenflotte unserer Unternehmen auf Elektroautos umstellen. Sei es, dass wir Plastik vermeiden.Aber wo meine Generation versagt, ist, die Rahmensetzung so radikal zu ändern, dass die Generation meiner Kinder eine reale Chance auf eine Zukunft hat. Und das ist politisch.
Wie toll, dass die Generation meiner Kinder nun politisch wird und nicht nur persönlich bleibt.
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