Da steht es. Ein Häufchen Elend, ganz gelb, schmal, klein. Und guckt schüchtern von unten hoch. "Ich kann Kyra nicht anstecken", sagt es leise, als wir unseren Hund nicht ganz bis an das Kind heran lassen. Nein, das stimmt. Aber vielleicht hat der Hund Keime, die zu viel sind für das zusammen gebrochene Immunsystem. Beide Ohren halten die zu große Schirmmütze auf dem kahlen Schädel, die Hose rutscht, mehr als zwei Kilo hat es verloren, dabei war es schon vorher schlank. Aber drahtig und wach und wild und aufmüpfig und manchmal nervig und präsent.
Bei all dem war ich dennoch froh, es zu sehen. Erstmals seit Wochen wieder aus dem Krankenhaus zu Hause. Mama an der Hand, unsichere Schritte, aber frische Luft.
Und wenn es mir das Herz zu zerreißen droht, denke ich an die Große von Freunden, die heute ein fröhlicher Teenager ist, lebendig, sportlich, intelligent. Und vor zehn Jahren ebenso vor uns stand. Ein Häufchen Elend, ganz gelb, schmal, klein.
Der Beitrag hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Es hat eine Angst in mir wieder ans Tageslicht gebracht; die Angst noch mal solch ein Schicksal in der Familie zu durchleben.
AntwortenLöschenUnd warum schreibst Du "es"? Wer ist "es"? Und vor allem: Ich denke an es und wünsche es alle Kraft die es braucht und noch ein bisserl mehr, für ein Lächeln!
Das kann ich mir vorstellen, es ist schon schwer, es im Freundeskreis zu erleben und über die Kinder, die wir jetzt oft nehmen.
AntwortenLöschenWarum "es"? Weil es euch nichts angeht, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, weil es um eine Art der Anonymisierung geht. Weil die Geschichte trotzdem erzählt werden wollte. Und weil es mir tatsächlich das Herz zerreißt.