Worin sich alle, mit denen ich zu tun hatte, einig waren: Das, was da in Japan passiert, ist schlimm. Nicht unsertwegen, sondern der Japaner wegen. Es ist extrem schlimm. Jetzt schon. Und ich wünsche mir mehr, als ich sagen kann, dass die Optimisten recht behalten und der GAU ausbleibt, die Kernschmelze so abläuft, wie Oehmen schreibt, also keine weiteren Folgen für die Menschen und die Natur eintreten. Ich brauche keinen GAU, um aus der Havarie die Schlüsse zu ziehen, die ich schon gestern zog: Es ist der (erneute) Beweis, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist. Punkt. Und mir ist das Risiko zu hoch.
Sehr dankbar bin ich darum Johnny Haeusler für seinen Blogbeitrag eben gerade. Neben vielen Quellen, die sich lohnen, spricht Johnny mir zu ungefähr 150% aus der Seele. Genau so ist es:
Sollten die Unglücke in den japanischen AKW tatsächlich beherrschbarer sein als in Tschernobyl, würde mich das nicht zum Befürworter der Atomenergie machen. Es wäre aber zumindest erwähnenswert in Tagen, in denen man mal wieder den Eindruck bekommt, dass die Sensation wichtiger ist als Aufklärung und Anteilnahme. Denn auch als Atomkraft-Gegner ist mir die Hoffnung darauf, dass Allerschlimmstes verhindert werden kann, lieber, als ein „Siehste!“ auf der Basis von Menschenleben.Und dann noch ein weiteres Wort, auch das geliehen von einem Mann, den ich sehr schätze, Cem Basman. Cem ruft zu einem Riesenprojekt auf. Und bringt es auf den Punkt: Wenn wir wollen und ein Ziel haben, dann können wir es. Jetzt. Seine Erinnerung an Kennedys Mond-Rede ist genau richtig. Denn so groß ist es, so sehr kann es uns in Europa zusammenführen.
Ich hoffe daher wirklich, dass sich die Lage in Japan möglichst schnell entspannt, weitere Opfer vermieden werden können und die Gefahren durch die Reaktoren in den Griff zu bekommen sind. Ich brauche keine Massenverseuchung, um weiterhin gegen Atomenergie zu sein.
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