19.1.09

Ich finde Peter Scholl-Latour gefährlich

Das, was Peter Scholl-Latour seit Jahren zum Thema Islam sagt, halte ich für falsch, auch und gerade inhaltlich. Und dass er wesentlich das Islambild in diesem Land mitgeprägt hat, finde ich doof - aber da kann man nicht mehr viel dran ändern, so omnipräsent wie er in deutschen Medien ist.

Insofern ist es zwar nicht überraschend, aber dennoch beängstigend, wie sein peinlicher Ausraster am vergangenen Freitag in der Talkshow 3 nach 9 von Radio Bremen bisher aufgenommen wurde. Ich habe es nicht live gesehen - und ehrlich gesagt auch erst heute über meedia.de davon erfahren. Das, was Georg Altrogge dann da schrieb, hat mich allerdings so irritiert, dass ich mir den Ausschnitt angeguckt habe, Radio Bremen hat ihn glücklicherweise online.

Und danach wusste ich, warum ich irritiert war: Das, was Altrogge schreibt (und noch grotesker beispielsweise bei Reader's Edition, die keinen Link bekommen, so unterirdisch ist der Beitrag und sind die Kommentare), ist meines Erachtens einfach falsch. Dass Scholl-Latour mit seinem Gejammer ("in die Falle gelockt") auch noch die Interpretation seines Auftritts bestimmt, finde ich schlimm.

Darum hab ich die wichtigsten Passagen und seine wichtigsten und schlimmsten Aussagen einmal zusammen getragen (die Zeiten beziehen sich dabei auf den oben verlinkten Film, den ich hier leider nicht einbinden kann):
8:40 Scholl-Latour bemerkt, die Offensive Israels sei "ein Krieg gegen eine Bevölkerung, die praktisch doch keine Waffen hat." (Man hört quasi das Atemholen im Studio und Moderator di Lorenzo hakt nach: "Hamas hat keine Waffen, das haben Sie gerade gesagt?" - S.-L.: "was die haben sind n paar Katjuschas") BITTE?? Wie zynisch ist das denn?
9:20 spricht er von "israelischen Kolonisten", was immer er mit diesem Wort meint - dass es einen negativen Unterton hat, macht ja auch seine positive Bewertung der Schlussphase der Kolonialherrschaft in Afrika nicht besser, die er zu Beginn der Sendung vornimmt.
9:50 S.-L. kommt auf die Ursachen des Konflikts zu sprechen und bemerkt: "Wir haben grad über das Eingesperrt sein gesprochen in der DDR - und die Leute sind in Gaza ja auch eingesperrt wie in einer Sardinenbüchse, und das ist im Grunde eines der Probleme." Ah. Ja.
Krass wird es allerdings, wenn Scholl-Latour auf die Hamas zu sprechen kommt. Und erst da übrigens eskaliert ja auch das, was vorher beinahe noch ein Gespräch war. Schon ganz am Anfang hatte er voller Stolz erwähnt, dass in seinem jüngsten Buch, um das es eigentlich in diesem Auftritt hätte gehen sollen, ein Foto von ihm mit dem Hamas-Gründer abgebildet sei. Und dann legt er los:
ca. 11:40 ist es, als er dann noch mal darauf zu sprechen kommt, was die Hamas aus seiner Sicht sei: "Natürlich", meint er, "sind da auch (holperige? Ich kann das Wort auch beim wiederholten Anhören nicht verstehen, sorry) Burschen da - aber es gibt auch den Ausdruck Widerstandskämpfer, die französische Resistance wurde auch als Terroristen bezeichnet."
Erst hiernach geht der Sturm los. Und nicht etwa nur die junge Münchnerin, die zurzeit in Israel lebt und diese TV-Show gewonnen hatte, sondern auch Cem Özdemir und andere greifen ein und versuchen, das Gespräch wieder in seriöse Bahnen zu führen.
12:35 Aber Scholl-Latour hat daran kein Interesse. Denn auf den Einwand, die Hamas wolle schließlich die Auslöschung Israels, blafft er: "Ach, Auslöschung Israels, das ham sie doch alle gesagt..." So reden Verharmloser des Terrors, tut mir leid.
Und dann geht es rund. Interessanterweise versuchen die Moderatoren, die in so vielen Beiträgen und Kommentaren, die ich heute gelesen habe, so hart kritisiert werden (wie ich finde: völlig zu Unrecht!), Scholl-Latour immer wieder im Gespräch zu halten. Aber als die junge "Botschafterin" (jaja, das ist albern) dann von der realen Situation und den Ängsten und Gefühlen der Menschen spricht - was ich extrem wichtig finde (und weshalb ich auch immer und immer wieder Lilas großartiges Blog als Primärquelle empfehle) - verweigert sich der große "Welterklärer" der weiteren Diskussion. Die Realität ist offenbar, so scheint es mir, nichts, was seinem jahrzehntelang kultiviertem Weltbild auf die Pelle rücken darf. Nicht umsonst betont er immer wieder, dass er den Konflikt seit 1951 ganz genau kenne. Als er dann allerdings behauptet, die Grenzen von 1967 seien in diesem Konflikt das Ziel der Hamas, wird es dem Rest der Runde zu bunt. Zumal das auch einfach nicht wahr ist, da kann er sich auf den Kopf stellen und lachen. Die Charta der Hamas sagt ja ganz klar, dass es um die Auslöschung Israels gehe und darum, den Islam in die Weltherrschaft zu bringen, weil erst dann ein friedliches Zusammenleben der Religionen möglich würde.

Auch einem Mann wie Scholl-Latour muss zu diesem Zeitpunkt klar gewesen sein, dass er sich selbst in eine Falle manöviert hat, dass er allzu offen seine geschichtsklitternden Weisheiten im falschen Forum verbreitet hat - und so verweigert er sich nun der weiteren Diskussion. Das ist erschütternd unsouverän und einem, der so austeilen kann wie er, unwürdig, finde ich. Aber es ist entlarvend.

Meine Meinung dazu ist, dass jemand wie Scholl-Latour mehr als nur mit dem Feuer spielt. Da kann er noch so sehr beklagen, er werde in eine radikale Ecke gedrängt - wer den Terrorismus verniedlicht ("kaum Waffen", "Widerstandskämpfer"), Israel mit den Sowjetmachthabern in der DDR gleichsetzt ("eingesperrt wie in der DDR") und die expliziten Ziele der Terroristen wegwischt ("Grenzen von 67"), ist brandgefährlich. Und sollte eigentlich das Bild dieses grauenvollen Krieges in der Öffentlichkeit nicht prägen dürfen.

Dass er es dennoch tut und weiterhin tun wird, macht mich wütend und traurig. Ebenso wie die Unterstützung, die er jetzt bekommt - und in die sich teilweise sogar antijüdische Ressentiments mischen (Fried habe ja einen jüdischen Vater, di Lorenzo sei schließlich Chef einer von Juden geführten Zeitung etc, einfach zu finden bei Reader's Digest, ich verlinke diesen Dreck nicht).

13 Kommentare:

  1. leider ist scholl-latour nicht beizukommen. anfang der neunziger haben islamwissenschaftler und semitisten, denen man z.t. ja nun nicht wirklich israelhörigkeit vorwerfen kann, versucht der damals zum 1 irakkrieg in den medien herumagitierenden "experten" - vor allem psl - gegenzuhalten. konzelmann konnte damals gekickt werden, aber die übrigen jungs leider nicht.

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  2. Ja, genau das meinte ich mit dem Anfang des Posts, - schön, dass sich noch jemand dran erinnert. Damals war ich ja noch im akademischen Umfeld aktiv und als Theologe hatte ich auch viel mit Islamwissenschaftlern zu tun. Ich kannte keinen, der nicht über psl entweder gelacht oder geweint hat.

    Zugestimmt hat ihm keiner. Er ist ein Widergänger, scheint mir.

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  3. Anonym20.1.09

    Sorry, aber da geht gar nicht, derart einseitig ein derart komplexes Problem zu kommentieren. Man kann von Scholl-Latour halten, was man will, aber die Dynamik der Diskussion hat dazu geführt, dass jeder der Mitdiskutanten nochmal schnell kundtun musste, dass er irgenwie auch auf Israels Seite stehe. Das mit den toten Kindern ist zwar irgendwie unerfreulich, aber der Raktenterror war ja auch nicht ohne. Das ist Sandkastenniveau, und so sehr ich die Meinungsfreiheit schätze, so sehr schätze ich auch die Möglichkeit der Befreiung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.

    Wann werden Redaktionen soweit sein, Diskutanten einladen, die sich bspw. grundsätzlich mit der Lehre vom gerechten Krieg auseinandergesetzt haben? Stattdessen, abstraktes, betroffenes, moralisierendes Geplapper.

    Ich finde es gefährlich, dass immer öfter Menschen die öffentliche Meinung prägen, die so tun, als sei Krieg etwas völlig Abstraktes. Und die junge Propagandistin weiß vielleicht, wo das gefährliche Ende einer Waffe ist - von militärischen Einsatzszenarien hat sie aber keine Ahnung dafür aber umso mehr Betroffenheit, weshalb sie derart selbstgerecht über den Krieg sprechen kann. Dieses fortgesetzte Nichtwissen ist eine der zentralen Voraussetzungen, um Konflikte medial zu inszenieren und sie in einen heißen Krieg zu überführen. Das ist Propaganda, und die einzige Lösung, die diesem Ansatz entspricht, ist die totale Vernichtung des Gegners. Da ist nichts mit causa iusta und proporationalis. Da ist nur noch Selbsgerechtigkeit und der gemeinsame Weg in den Untergang.

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  4. Ich las die - z.T. extrem PSL-kritische bis polemische - Berichterstattung über diese Diskussion und sah mir danach die Diskussion an. Für mich ist es absolut klar, "wer" da "wie" Schwachsinn und Propaganda verbreitete.

    Und zwar NICHT Peter-Scholl Latour (ganz ehrlich - Casting-Show-Gewinnerin Melody S., bezahlte PR-Managerin Israels, gegen einen der profiliertesten deutschen Journalisten? What the fuck?!).

    Diese Melody argumentierte doch, dass Israel (bzw. Israels Zivilbevölkerung) sich so bedroht FÜHLE, dass sie "zurückschlagen" müsse.

    Ich bitte euch.

    13 tote Israelis, 1300 tote Palästinenser.

    Die modernste Armee gegen die Welt gegen - ja eben, gegen, wie PSl absolut richtig anmerkte, ein paar Kassams.

    Ich bitte euch, die Hamas, terroristische Organisation, Gewerkschaft, Partei, Hilfsorganisation, gegen EINE ATOMMACHT.

    Das ist doch wie Kuba gegen die USA. Und wie PSL zu Anfang sagt (und ich auch meine - ich bin kein Antisemit!), schadet sich Israel mit diesem Krieg mehr, als es jetzt diese Blondine irgendwie erahnen könnte. Der Krieg ist total nutzlos, so wie alle anderen "Kriege gegen den Terrorsimus". Es gibt kein einfaches Rezept gegen den islamischen Fundamentalismus, basta. PSL hatte absolut recht...abgesehen davon wurde er viel öfter unwirsch unterbrochen als andersrum.

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  5. Sascha, es wird dich nicht überraschen, dass wir bezüglich der Konstruktion eines "gerechten Krieges" unterschiedlicher Meinung sind. Das werden wir sicher noch mal vertiefen. Und in der Frage, ob es ok ist, dass sich ein Staat gegen eine terroristische Macht verteidigt, die das Ausradieren eben dieses Staates als Ziel hat, ist nicht eine nach Einsatzszenarien. Das mögen Bekloppte oder Militärs erörtern wie ein Schachspiel, ist aber nicht die Frage, um die es ging, denke ich. Von PSL habe ich noch nie irgendwas über die Region oder den Islam gehört, bei dem nicht alle Experten, die ich kenne, laut aufgelacht hätten.
    (Abgesehen davon: "geht gar nicht"?? He, dies ist mein Wohnzimmer. Da geht Vieles....)

    Julian: Wer betonen muss, er sei kein Antisemit (du meinst wahrscheinlich Antijudaist), mekrt bestimmt selbst, dass da was faul ist. Dir ist hoffentlich wenigstens klar, dass historisch betrachtet antisemitische Tiraden meistens damit losgingen, dass die Autoren betonten, sie seien keine Antisemiten ("einige meiner besten Freunde sind Juden"). So wie die klassische deutsche Festrede stets mit der Bemerkung beginnt, dass nun keine klassische deutsche Festrede komme.
    Inhaltlich spricht deine Einlassung für sich selbst...

    Nur um noch einmal auf Rhetorik zu kommen: Der Vorwurf der "Unverhältnismäßigkeit", der immer wieder kommt, fällt auf die Propaganda der Gegner des Staates Israel rein. Dem vermeintlich Stärkere in einem "asymetrischen Krieg", auch wenn er der Angegriffene ist und das Recht hat, sich zu schützen und zur Wehr zu setzen, kann immer mit dem Vorwurf der "Unverhältnismäßigkeit" dieses Recht abgesprochen werden. Israels militärisches Handeln findet seine Grenzen aber imho im Internationalen Kriegsrecht und nicht in dem durchsichtigen Versuch, mit dem Vorwurf der "Unverhältnismäßigkeit" seine Rechte als souveräner Staat grundsätzlich infrage zu stellen.

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  6. Anonym22.1.09

    Ja, das mit dem geht gar nicht, geht gar nicht, ich bitte daher um Entschuldigung.

    Was die Frage des gerechten Krieges angeht, bin ich mir gar nicht so sicher, dass wir da so unterschiedlicher Ansicht sein sollen, es sei denn, Dein Verständnis beruht nicht auf der christlichen Sozialethik bzw. Soziallehre (für unsere katholischen Freunde).

    Mit Blick auf die Rhetorik möchte ich Dir aber doch widersprechen. Wer die Kategorie "Verhältnismäßigkeit" ausblendet (die auch ein Bestandteil der Lehre vom gerechten Krieg ist) fällt nicht auf die Propaganda der Gegner des Staates Israel rein, sondern entzieht sich angesichts dieser tatsächlich bestehenden Gefahr der mühsamen Pflicht die Propaganda von den verfügbaren Fakten zu trennen.

    Und wie ist mit Blick auf den Faktor Propaganda zu bewerten, dass Israel seine Dominanz in diesem "asymetrischen Krieg" nutzt, um Journalisten jeglichen Zugang zum Kampfgebiet zu verweigern? Auch das ist eine propagandistische Handlung. Und schließlich und letztlich muss auch die totale Vernichtung des Gegners als auch rhetorische Figur untersucht werden. Es gibt da interessante psychologische Untersuchungen zum Narzißmus der geringen Differenz, die interessante Einblicke auch in diesen Konflikt bieten.

    Abschließend: Nachdem es zu spät ist, das "Israels militärisches Handeln (...) seine Grenzen (...)im Internationalen Kriegsrecht (findet)", hoffe ich sehr, dass dies zumindest bei der Bewertung der Fall sein wird. Diese wird durch die entsprechenden Institutionen zu leisten sein.

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  7. Absolute geniale Argumentation, Herr Haltungsturner, aber wenn ich mit jemandem am Thema vorbeireden will, dann nicht bei so einer Sache. Es stellt sich doch nicht nur die Frage nach der Verhältnismäßigkeit - die zuungunsten Israels beantwortet wird - sondern auch, ob dieser Krieg irgendeinen Zweck erfüllt bzw. irgendwas erreicht. Jenseits von tausenden Toten und Verletzten sehe ich da nämlich nichts; außer, dass Israel Prestige verliert (was ja auch PSL Eingangsthese war), von der UNO kritisiert wird und nebenbei die Hamas Zulauf und scheinbare Legitimation bekommen...

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  8. Anonym24.1.09

    Die Diskussion zum Gaza-Krieg läuft fast identisch wie vor zweieinhalb Jahren zu Israel Einmarsch in den Libanon. Die Situation ist m.E. zu komplex für einfache Parteinahme.

    Emotionen und als absolut wahr gesetzte eigene Überzeugungen ersetzen zu oft differenzierte Argumentationen - auf beiden Seiten! Niemand sollte sich anmaßen, einer der beiden Seiten Recht zu geben und der anderen die Schuld zuzuweisen. Region und Situation sind gekennzeichnet von aus jeweiliger Sicht gut begründeten total gegensätzlichen Ansprüchen auf Territorium und Staatlichkeit, wo jede Seite aus guten Gründen sich als Opfer und den anderen als Angreifer sieht und der Gegenseite zutiefst misstraut, wo das Recht des Stärkeren gilt und wo Hilflosigkeit in Gewalt mündet. Ist es da von Bedeutung, welche Seite für die aktuelle Ausprägung des Konflikts die letzte Ursache gesetzt hat? Wie weit muss/darf man bei der Ursachenforschung zurückgehen, nur bis ins letzte Jahrhundert oder in biblische Zeiten?

    Zum Wesen von Terrorakten gehört es, dass sie Tod und Verderben über die Zivilbevölkerung bringen. Macht es einen Unterschied, ob Zivilisten mit Vorbedacht oder als unvermeidliche Nebenfolge getötet werden? Ist Terror nur dann Terror, wenn die Ziele nicht stimmen? Und wer entscheidet, welches die richtigen Ziele sind? Die Irgun bombte für einen zionistischen Staat, Hamas und Hisbollah bomben für einen arabischen Staat in Palästina. Hamas schießt Raketen auf israelische Siedlungen und stationiert Raketenwerfer und militärische Infrastruktur in Wohnvierteln und zivilen Einrichtungen, die israelische Armee zerbombt Wohnviertel und Infrastruktur, tötet ein vielfaches an Menschen wie Hamas. Alle verstanden/verstehen sich als Freiheitskämpfer bzw. Verteidiger legitimer Interessen und beanspruchen deshalb, keine Terroristen zu sein. Die Gegenüberstellung von Terrorist und Freiheitskämpfer/Verteidiger führt aber in die Irre: Terror ist ein Kampfmittel und Terrorist derjenige, der es anwendet. Motivation und Ziel des Kampfes (Erhalt/Gewinnung von Freiheit für Individuen oder Gemeinschaften/Staaten; Erhalt/Gewinnung individueller oder staatlicher Macht u.a.m.) sind zunächst einmal nicht vom Wortsinn umfasst. Der Begriff Freiheitskämpfer hingegen stellt auf Motivation und Zielsetzung ab, die Kampfmittel spielen dabei keine Rolle. Der Terror praktizierende Freiheitskämpfer bleibt ein solcher, ist aber gleichzeitig Terrorist. Genauso wie der Terror praktizierende Soldat oder anordnende Befehlshaber Soldat oder Befehlshaber bleiben und gleichzeitig zum Terroristen werden. Oder ist daran zu zweifeln, dass z.B. der Bombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki erfolgte, um den Tod von Zivilisten herbeizuführen? Ich glaube, wir müssen wieder lernen, die Begriffe Terror und Terrorist neutral, d.h. ohne moralische und/oder kriminalisierende Aura zu verstehen.

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  9. Holger, interessante Überlegungen - denen ich aber nicht voll folgen kann. Mir geht es nicht um Parteinahme. Und ich habe auch nirgendwo gesagt, dass ich die Reaktion Israels auf die dauerhaften Versuche, es von der Landkarte zu tilgen für richtig oder zielführend halte.
    ABER mich ärgert mehr als ich sagen kann, wie reflexhaft die antiisraelische Kritik ist und wie sehr sie zugleich mit antijüdischen Bildern spielt.

    Zu Hiroshima habe ich eine andere Einschätzung, aber das wäre an anderer Stelle mal spannend.

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  10. Mensch, Haltungsturner. Hier käme wirklich keiner auf die Idee, du wärest unparteiisch. Das ist doch Quatsch. In deinen Beiträgen ziehst du einzelne Punkte aus dem Gespräch heraus, packst sie mit Äußerungen anderer (!), die irgendwie dabei standen, zusammen und ziehst dann einen Schluss. Das würden Fanatiker (z.B. Antisemiten) tun in einem Moment, in dem etwas gegen ihre Auffassung gesagt werden würde! K.A., ob SL lieb oder böse ist, ob du recht hast oder nicht. Aber das ist ja auch genau der Punkt: es geht nicht ums Recht HABEN!!! (Und selbst dann: das Völkerrecht ist hier eindeutig!)
    Es geht um Menschenleben, um das der Israelis und das der Palästinenser - welche Gruppe ist dir dann eigentlich lieber? Zählt dann die Menschenliebe nur gegenüber den sog. "Eigenen"?
    Es wäre in jedem Fall besser, wenn man sich zu einem solch komplizierten Thema zurückhaltender äußert, statt ohne Wissen alles in einen Topf zu werfen.

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  11. Anonym9.3.09

    Ich bin weder Scholl-Latour noch Hamas-Fan - aber was hier störte war die Diskussionsführung - interessant ist auch, dass ein, wenn auch sicherlich streitbarer, Journalist auseinandergenommen wird, wenn eine vollkomen eindeutig als Lobbyistin identifizierbare Pop-Tussi unverschont bleibt

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  12. Anonym12.3.10

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  13. PSL wurde als Sohn einer Nussbaum-Jüdin der Jesuitenmafia zugeführt, von dieser einschlägig abgerichtet und als das uns bekannte Resultat auf die Welt losgelassen. Wenn man das weiß, stellen sich keine Fragen mehr - oder?

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