29.8.23

Kostüm

Bei irgendeinem dieser Internet-Tests, welche Bridgerton-Figur ich sei, kam mal Anthony raus, was mich ziemlich getroffen hat. Fand ich mega unfair. Insbesondere, seit ich die Bücher lese (ich bin gerade bei Francesca). Insgesamt aber muss ich zugeben, dass ich sowohl die Serie als auch die Bücher erstaunlicherweise mag.

Zuerst sah ich die beiden Staffeln der Serie. Dabei, das sagte ich schon mal, glaube ich, war ich ziemlich irritiert, als sich herausstellte, dass sie – anders als ich es vorher gelesen hatte – eben nicht farbenblind besetzt ist (was ich toll gefunden hätte, ich finde das tatsächlich auf eine sehr angenehme Art anregend, wenn ein Film oder eine Serie, vor allem mit einem historischen Stoff, farbenblind besetzt wird). Sondern die Besetzung mit nichtkaukasischen Schauspieler*innen genutzt wird, um eine irgendwie utopische Nebengeschichte zu erzählen. Die besonders abstrus wird in der Seitengeschichte über Queen Charlotte. Aber das nur am Rande. Ich bin da weder Experte noch emotional involviert.

Es ist einfach so, dass ich das Setting mag, wahrscheinlich durch meine große Liebe zu allen Jane Austen Verfilmungen (auch und gerade zu denen, die weit weg sind von der Literaturvorlage, aber eine ganz eigenständige Erzählung führen wie die neueste Emma-Verfilmung mit ihrer wunderbaren Komik) und ebenso zu den Romanen. Und als die Liebste zur Kur musste, habe ich ihr darum alle Bände der Bridgerton-Bücher geschenkt, die sie in der ersten Hälfte der Kur durchhatte. 

Das zweite Mal habe ich dann die Serie mit ihr zusammen gesehen, was nur der halbe Spaß war, weil ich die Bücher noch nicht kannte, sie aber immer wieder darauf hinwies, wie wenig beides miteinander zu tun hat. Also hab ich angefangen, ebenfalls die Bücher zu lesen. Und auch die sind ein großer Spaß. Nein, keine große Literatur, und schon gar nicht eine "Jane Austen unserer Zeit", wie angeblich irgendwelche Kritiken fabuliert haben sollen, aber ein Spaß. Persönlich könnte ich auf den Porno-Anteil in den Büchern verzichten, aber irgendwas ist ja immer. 

Jedenfalls eine schnelle Nebenbeilektüre, liest sich gut weg, abends mit müdem Kopf und ebensolchen Augen oder in der Saunapause. Und, sagte ich das bereits?, es macht einfach Spaß. Was nicht das geringste Kompliment ist.

Benedict und Sophie mochte ich gerne übrigens. Die in der Serie aber erstmal übersprungen werden, wieso auch immer.

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